Von Themenkonflikten bis Systemveränderungskonflikten: Eine Analyse #93
Konflikttheorie nach Friedrich Glasl
05.10.2025 59 min Katja, Markus
Zusammenfassung & Show Notes
In der Podcast-Folge diskutieren Markus und Katja berufliche Herausforderungen, die Balance zwischen Arbeit, Familie und persönlichen Projekten sowie politisches Engagement. Sie sprechen über Kommunikationstheoretiker Friedrich Glasel und den Umgang mit Konflikten in verschiedenen Bereichen. Es werden verschiedene Arten von Konflikten wie Themenkonflikte, Positionskonflikte und Systemveränderungskonflikte diskutiert. Die Bedeutung, sich mit Konflikten auseinanderzusetzen und sie zu verfachlichen, um selbstwirksam damit umgehen zu können, wird betont. Die Schwierigkeit, wenn das Gegenüber nicht bereit ist, Konflikte anzusprechen und zu klären, wird angesprochen. Die Wichtigkeit von Selbstreflexion und Ehrlichkeit, besonders in Führungspositionen, wird hervorgehoben. Es wird auch auf die Konfliktreppe nach Glasel eingegangen, die neun Konfliktstufen umfasst und Möglichkeiten zur Konfliktlösung aufzeigt. Es wird betont, dass bei schwerwiegenden Konflikten externe Hilfe wie Prozessbegleitung oder Mediation in Anspruch genommen werden sollte. Es wird empfohlen, bei Konflikten frühzeitig die Leitung einzuschalten, um Eskalationen zu vermeiden. Die Diskussion umfasst auch den Einsatz von Sarkasmus und Zynismus als Konfliktstrategien sowie die Herausforderungen in der Kommunikation innerhalb einer Gruppe. Außerdem wird die Thematik von Rollenbildern und Geschlechterverhältnissen in Führungspositionen angesprochen, wobei die Notwendigkeit einer ausgewogenen Geschlechterverteilung betont wird, um unterschiedliche Herangehensweisen und Perspektiven zu integrieren.
Transkript
Herzlich willkommen zum pädagogischen Dirt. Mein Name ist Markus und mit mir hier ist die Katja.
Hallo, wir sind mal wieder zusammen. Du hast so lange Pause gemacht.
Ja, ich hatte so viel zu tun.
Ja, was hattest du denn? Wo stehst du? Was bewegt dich?
Was mich gerade bewegt ist, dass ich jetzt in meinem zweiten Ausbildungsjahr bin und ein Berufspraktikum mache zur pädagogischen Fachkraft.
Und das wirklich sehr aufregend alles ist mit neuer Arbeit, tägliche Arbeit vor Ort, im Hort.
Und das ist schon eine andere Hausnummer als ein Jahr lang zur Schule zu gehen und Theorie zu büffeln und tolle Sachen aufzuschreiben.
Herzlich willkommen in der Realität.
Richtig.
Das beschäftigt mich tatsächlich sehr. Und was beschäftigt dich?
Hm, tatsächlich beschäftigt mich so ein bisschen meine Work-Life-Balance.
So mit meinen ganzen Projekten, die ich so nebenbei habe und Arbeit und Familie, merke ich, ich habe mir ein bisschen zu viel drauf geschafft und muss jetzt irgendwo kürzer treten.
Ja, oh, Entschuldigung, hier ist Fussel auf dem Mikrofon.
Ja, und da bin ich gerade dabei, was ich jetzt eben runterfahre.
Warum lädt man sich denn überhaupt so viel auf? Hast du eine Idee?
Ja, weil es halt so viel Bock macht.
Ich meine, ich arbeite gerne, ich habe gerne Familie, ich mache gerne einen Podcast, ich spiele gerne in Dungeons & Dragons, ich würde auch ganz gerne die Welt retten.
Ja, aber irgendwie ist das mit dem Weltretten ganz schön viel Arbeit.
Und ich habe da gestern auch mit einer Genossin drüber gesprochen und das ist halt schon…
Dazu sei gesagt, mit Genossin meinst du jemanden aus deiner Partei.
Ja, richtig. Und damit weiß auch jeder, bei welcher…
Von wem wir sprechen.
Bei welcher von den zwei Parteien ich sage.
Ja, genau.
Und das ist schon, wenn du Familie hast und einen Vollzeitjob, hast du eigentlich keine Zeit, dich politisch zu engagieren.
Du wirst dafür auch nicht bezahlt und das sind alles Ehrenämter und…
Also du kannst nicht in die Politik gehen, wenn du…
Also du kannst schon in die Politik gehen, aber dann auf die Kosten von allem anderen, wenn du halt nicht den finanziellen Background hast, den, weiß ich nicht, den Spahn jetzt hat.
Mhm.
So, und das bewegt mich halt, dass ich davon jetzt…
Irgendwo was abschneiden muss.
Es sei denn, du würdest es hauptberuflich machen, würden, wollen.
Ja, aber irgendwie müssen auch Semmeln auf den Tisch kommen, Katja.
Das ist halt das andere Thema.
Ja.
Ja.
Und Essen will bezahlt sein.
Deswegen, genau, das beschäftigt mich gerade und nebenbei bin ich in der Planung für unsere hundertste Folge.
Ist es schon soweit.
Dass ich im Hintergrund am Planen bin.
Ja, dass es die hundertste Folge kommt.
Naja, wir nehmen heute Folge 94 auf.
Ja.
Ja, und Folge 100 möchte ich ja, dass es eine Live-Folge wird.
Vor Publikum.
Mhm.
Also es wird, wenn alles so wird, ein kleines Publikum von maximal 30 Leuten.
Boah, echt?
So groß planst du?
Nee, 30 Leute ist jetzt eher klein.
Okay.
Wie viele Kinder sind dabei?
Keine.
Und mal schauen, ob das klappt und ob jemand von euch dann kommt.
Also wenn ja, dann geben wir es frühzeitig bekannt.
Und wenn ihr kommen wollt, dann werdet ihr auf Insta sehen, wann und wo es ist.
Und ansonsten machen wir ein so linkes Thema, dass ich es halt einfach…
Hoffentlich im Parteiladen machen kann und die Genossis vorbeikommen.
Was für ein Thema.
Das ist ja…
Was für ein Thema.
Ja, das weiß ich ja schon.
Habe ich ja schon gesagt.
Also es wird definitiv sein, warum im Kapitalismus keine Bildungsgerechtigkeit möglich ist.
Okay.
Ja.
Mein Spezialgebiet.
Oha.
Du hattest auch schon kein Geld.
Ja, das stimmt.
Aber ich habe mir noch nie darüber tiefergehende Gedanken gemacht, weil ich einfach nur gelebt habe.
Und jetzt mir…
Weil ich dann die Dinge genommen habe, wie sie sind.
Ja, vielleicht, weil ich zu viel zu tun hatte als Mutter.
Ja.
Vielleicht.
Zur Not müsst ihr halt…
Muss einfach die komplette Podcast-Crew vorbeikommen, die Jubelperser machen und ich mache einen Vortrag.
Auch schön.
Okay.
Müsste zum Klatschen kommen.
Okay.
Egal, darum soll es heute gar nicht gehen.
Also doch, darum geht es schon auch.
Aber wir haben ja ein Thema mitgebracht, die Leute…
Das ewige Thema.
Das ewige Thema.
Ich habe mir eine voll geile Anmoderation überlegt.
Okay.
Ich…
Ich schweige und lausche.
Und wir haben schon gesprochen über Watzlawick und wir haben schon gesprochen über Schulz von Thun im Podcast.
Genau.
Und jetzt wird es Zeit, dass wir über den dritten großen Kommunikationstheoretiker sprechen,
der sich auf die beiden nämlich bezieht, über Friedrich Glasel.
Und auf den sind wir natürlich nur gekommen, weil wir heute über den Konflikt sprechen.
Also ich bin noch gar nicht auf den gekommen, sondern du.
Also ich meine, ich habe zwar hier was liegen…
Ja, ja, ja.
Wenn ich das nämlich so lese, dann ist das halt die Konfliktreppe nach Friedrich Glasel.
Ja.
Teile davon.
Ja.
Ja.
Ja.
So viel, wie man halt in der Schule dann mal in zwei Stunden vermittelt bekommt, ist es
ein sehr großes Thema und eigentlich sollte man es noch viel größer behandeln, weil
du ja immer in irgendwelchen Konflikten drin hängst.
Also in der Führungskräfte, in den Anfangsfortbildungen, also als stellvertretende Leitung, habe ich mich…
Habe ich einen Tag dazu gehabt und jetzt als Leitung werde ich noch mal zwei Tage zu dem Thema haben und dann habe ich, glaube ich, nächste Woche noch mal zwei Tage Fortbildung zu dem Thema Konflikt.
Ah, okay.
Also wir beschäftigen uns schon ganz viel damit, also man sieht auch, es ist schon so ein Führungskräftethema.
Mhm.
Genau, aber da wollen wir vielleicht später drauf kommen.
Aber es ist auf jeden Fall für jeden Menschen gut, sich damit auszukennen.
Absolut.
Das macht… Also ich finde es ganz schön, wenn man so Sachen einfach so ein bisschen verfachlichen kann.
Und dann tut es nicht mehr so weh, so ein Konflikt.
Also finde ich, wenn man das so ein bisschen für sich auf die Sachebene holen kann und das so ein bisschen auseinander zu dividieren, was ist das jetzt für ein Konflikt, wie kommt der zustande und es ist immer noch schwer, wenn man selber Teil des Konfliktes ist, aber nichtsdestotrotz kann es ja helfen.
Und wie selbstwirksam man sich dabei fühlt während des Konflikts, weil da ist so ein bisschen mein Problem.
Ich fühle mich manchmal Konflikten ausgeliefert, aber dazu kommen wir wahrscheinlich gleich.
Genau, aber was ist denn ein Konflikt?
Ein Konflikt. Ich habe nämlich eben gesehen, als ich reinkam, du hattest noch die Website offen, die ich dir geschickt habe. Magst du mal kurz die Definition vorlesen?
Vorlesen auch gleich noch?
Ja.
Also was in meinem Kopf geblieben ist, ist, wenn ich letzten Endes eine andere Meinung habe, eine andere Wertevorstellung, andere Zielsetzungen habe als ein anderer Mensch, ist es noch kein Konflikt.
Genau, dann ist es noch kein Konflikt.
Der Konflikt entsteht erst dann, wenn ich einem anderen…
Wenn ich einem anderen Menschen zuschreibe, dass er dafür verantwortlich ist oder so ähnlich.
Ich habe hier schon was aufgeschrieben, aber genau, such uns doch mal die… Das ist ganz gemein von mir.
Das ist richtig gemein.
Weil wir haben auch im Vorfeld wegen vieler anderer Dinge kein Vorgespräch gemacht zu der Folge.
Ich habe eine Webseite geschickt und wir haben gesagt, ja, heute Abend schaffen wir irgendwie.
Hör mal, der erste Satz hat unterschiedliche bis gegensätzliche Ziele, Vorstellungen.
Ideen, Werte sind an für sich noch keine Konflikte, es kommt darauf an, wie wir mit den Unterschieden umgehen und ob daraus dann ein sozialer Konflikt entsteht.
Und wenn mindestens eine Partei eine Unvereinbarkeit in Denken, Fühlen oder Wollen erlebt und die andere Seite dafür verantwortlich macht, dann sprechen wir von einem sozialen Konflikt.
Quelle, persönliche Mitschrift bei einem Workshop.
Mit Friedrich Glasl.
Um 19. November 2021.
Ja, da hatte jemand das Glück, selber einen Workshop beim Herrn Glasl machen zu dürfen.
So, aber das ist jetzt natürlich eine sehr verklausulierte Definition, wie das halt so Wissenschaftler machen.
Ich habe mir auch aufgeschrieben, wie kommt es eigentlich zum Konflikt aus dem, was ich gelernt habe und aus dem, was ich erlebe.
Weil an mich werden ja wahnsinnig viele Konflikte herangetragen, wobei so viele sind es gar nicht mehr, aber sie werden an mich herangetragen.
Genau, wie kommt es zu einem Konflikt?
Hier hat der Vergangenheits-Markus aufgeschrieben, unerfüllte, unausgesprochene, unbewusste Erwartungen werden nicht erfüllt.
Das ist so ein Teil.
Vielleicht aber auch manchmal ganz klare Erwartungen, die nicht erfüllt werden, weil sie nicht kommuniziert wurden.
Also das war A.
A, A, A.
Genau, bei B habe ich mir dann aufgeschrieben, nicht einhalten von Absprachen, von Teamkultur oder von Benimmregeln.
Hier Anführungszeichen einfügen.
Und C ist dann ganz klar so dieses Zuwiderhandeln gegen Anweisungen etc.
Alles schon erlebt.
Alles schon erlebt.
Und da haben wir eben verschiedenste Formen von Konflikten, die entstehen können.
Wir reden jetzt natürlich hauptsächlich von Team.
Genau, also wir reden jetzt, was ich direkt, also es gibt drei Konfliktarten, sagt Blasel.
Es gibt so Themenkonflikte, so Friktionen, also Reibungen.
Dann gibt es Positionskonflikte.
Machtkämpfe, also wo es wirklich um Machtkampf geht.
Und eins und zwei können, die können immer gemischt auftreten.
Und dann gibt es den Systemveränderungskonflikt.
Den wir in ganz Deutschland gerade erleben.
Genau, den ich auch in der Arbeit erlebe, weil ich das System verändern möchte.
Und genau, dann gibt es halt immer wieder Menschen, die sagen, nee, das System ist für mich so gut, wie es ist.
Und dann gibt es halt andere Menschen, die sagen, ja, aber die, die und die gründen, deswegen müssen wir das verändern.
Und Veränderung tut weh.
Genau.
Und manche wollen es und manche nicht, manche nur ein bisschen und so.
Aber nur weil es da eben jemanden gibt, der sagt, er möchte das System gerne ändern, muss ich die noch nicht gleich persönlich blöd finden.
So, ich kann sagen, ja, ich mag seine Haltung nicht und ich mag die Veränderung, die er machen möchte, mag ich nicht.
Und dann haben wir eben einen Konflikt auf der Sachebene, wo wir unterschiedlicher Meinung sind.
Und wenn aber alles andere drumherum geklärt ist, dass klar ist, okay, ich schätze das Gegenüber auch wert
und ich, ähm.
Die Machtverhältnisse sind auch geklärt.
Und es ist nicht auf einer persönlichen Ebene.
Genau, dann habe ich da halt einfach einen Systemveränderungskonflikt.
Mhm.
Ja, da müssen wir miteinander reden und aufeinander zugehen und dann gibt es auch, wird auch dieser Konflikt irgendwie aufgelöst
oder man kann ihn zumindest eine Zeit lang aushalten.
So wäre der Idealfall. Leider ist es oft nicht so.
Ja, ich weiß.
Weil dann oft diese Konflikte ja nicht eben auf dieser Sachebene ausgetragen werden, sondern wie so ein kleiner Brandherd unterschwellig vielleicht auch.
Und, ähm, wo sie, äh, wo persönlich geschossen wird, haben wir alles schon erlebt.
Ja, das sind dann auch so Sachen, wie man halt so einen Konflikt austrägt.
Mhm.
Also es ist ja oft dieses so tun, als wäre alles in Ordnung, aber der Konflikt schwillt trotzdem weiter.
Der berühmte rosa Elefant im Raum.
Genau, solche Sachen.
Und es geht halt auch wirklich ganz oft um so unausgesprochene Sachen, wo das Gegenüber gar nicht genau weiß, äh, warum reagierst du so?
Also warum gehst du jetzt direkt so hoch?
Mhm.
Warum haben wir jetzt gerade so einen Stress miteinander?
Mhm.
Ja.
Ja, absolut.
Und, ähm, was ich da manchmal empfinde, ist, wenn ich hab eigentlich schon versucht, sehr oft in meinem Leben Konflikte dann anzusprechen.
Zu sagen, wer, da ist irgendein Thema, wollen wir das klären?
Und oft hab ich dann das Gefühl, dass das Gegenüber dadurch komplett zurückschreckt.
Weil es diesen Konflikt gar nicht sieht.
Oder sich angegriffen fühlt.
Oder, ja, einfach verleugnet.
Und, äh, nee, was redest du da?
Ist doch überhaupt nicht so, wie es ist.
Ähm, und das finde ich zum Beispiel eins der schwierigsten, was war das?
Keine Ahnung.
Ach, irgendein Geräusch.
Ähm, und das finde ich persönlich manchmal unheimlich schwierig.
Wenn dein Gegenüber nicht bereit ist, die Dinge dann auch einfach zu klären.
Das ist für mich einer der schlimmsten Konflikte.
Genau, das ist, ähm, ja, wenn der halt einfach so weiterläuft.
Ja, und es passiert nichts.
Und, ähm, man dreht sich im Kreis und dann geht's ja auch so eine Spirale los, ähm, wo man eigentlich überhaupt nicht mehr zueinander finden kann, weil schon so viel passiert ist.
Ja, das ist ja dann, jetzt will ich gleich nochmal drauf kommen, ist ja diese, ähm, ist ja gar keine Spirale.
Also, wenn wir bei Glase bleiben, wenn wir uns jetzt auf das Modell einigen, dann ist das keine Spirale, sondern eine Treppe.
Mhm, okay.
Weil das lässt es halt dann auch in den, wir kommen später dazu.
Genau, weil jetzt haben wir diese, ähm, was du jetzt gerade beschrieben hast, ist ja so ein, ähm, kalter Konflikt.
Mhm.
Also Glase teilt das ja dann ein und ich hab mir hier nochmal die Website.
Heiße und kalte, ne?
Genau, heiße und kalte Konflikte.
Und das wäre jetzt so eine Vermeidung von Konfrontation gewesen.
Mhm.
Also man weiß schon, okay, da ist halt irgendwas und, ähm, soll man die Kopfhörer rausmachen?
Und es gibt auch irgendwie Stress, aber man spricht da nicht drüber und man hofft einfach, dass sich das von alleine gibt.
Mhm.
Konflikte geben sich aber nicht von alleine.
Nee.
Also die haben halt dann, die geben halt dann eine Zeit lang Ruhe.
Mhm.
Aber die brechen halt wieder auf.
Ja.
Was ich momentan so, äh, erlebe, wenn du zum Beispiel neu in ein Team kommst, dass man natürlich auch erstmal, ähm, ja, du hast ja auch Gruppenphasen.
Mhm.
Und auch ich als Junge, nicht mehr ganz so Junge, okay.
Berufsjunge.
Berufsjunge.
Äh, Praktikantin, die ja auch noch auf der Suche nach ihrer Rolle ist auch.
Auch nach, auf der Suche nach der Erzieherpersönlichkeit.
Genau, weil das sind ja zwei Sachen, weil als, ähm, als Auszubildende ist ja deine Rolle an und für sich klar definiert.
Ja.
So jetzt ist es in deinem Fall ein bisschen, bisschen anders oder ein bisschen komplizierter, weil du halt schon so viel Leben hinter dir hast und, ähm, als Mensch halt weißt, was du willst und deswegen zwar in deiner Funktion Auszubildende bist, aber in deiner gesellschaftlichen Rolle halt was ganz anderes darstellst.
Ja.
Und das, ähm, verwirrt die Menschen schon mal, weil du müsstest eigentlich 20 sein und relativ naiv und noch auf das alles aufnehmen, was man dir sagt und für viele, ähm, Ausbilder auch möglichst unkritisch.
Ja, und das ist halt mit mir nicht immer machbar.
Also es gibt sehr viele Bereiche, da bin ich das gerne, weil ich auch wirklich staunend da sitze und denke, aha.
Ja.
Und auch diesen, also wo ich auch gerne in, in der Rolle der noch nicht wissen kann.
Oder noch nicht hundertprozentig könnenden Auszubildenden bin.
Und dann gibt es Momente, wo ich denke, nee, nee.
Also wo ich so ein bisschen auf Widerstand, also wo ich merke, ähm, kleiner Widerstand.
So wie ihr das macht oder wie du das machst, finde ich das nicht in Ordnung.
Und dann kann es zu einem Konflikt kommen, gerade erlebt.
Ja, kann, kann einem passieren, dass, äh, gerade deswegen, dass es da zu Konflikten kommt.
Und das meine ich dann eben auch, es kann zu Konflikten kommen über Sachen, die sind wir uns gar nicht bewusst.
Mhm.
Mhm.
Also wir können Konflikt auslösen mit jemand anderem, ohne zu wissen, um was es jetzt eigentlich geht.
Mhm.
Keine Ahnung, weil ich meine Stimme bei einem gewissen Wort genauso erhebe, wie es der Großvater von einem meiner Kolleginnen gemacht hat, vor dem sie halt Angst hatte.
Genau.
Oder weil ich vielleicht ein Wort benutzt habe, was die Ehefrau zu Hause öfters mal benutzt.
Genau.
Und, äh, dass, äh, eine Art von Übertragung stattfindet.
Ja.
Und das ist unserem gegenüber vielleicht gar nicht bewusst.
Mhm.
Das ist wieder, ich habe immer eine Folge zur Biografiearbeit gemacht, ähm, warum es halt wichtig ist, auch für unser Erzieher zu wissen, warum wir in welchen Situationen wie reagieren.
Ja.
Weil dann gehst du nämlich manchmal mit Kollegen ins Gespräch und hörst du, ah, die ist wie meine Mutter, ah.
Ja.
Boah, die macht mir Vorschriften wie meine Frau, wo du denkst so, ah, ja, bitte.
Du bist 52 Jahre alt, komm über deinen Kindheitstraum ein.
Aber umgekehrt muss ich das ja eigentlich, also muss ich es für mich ja auch sagen, also was triggert mich denn in meinem Gegenüber jetzt so stark?
Natürlich.
Warum kann ich diesen Konflikt nicht anders lösen? Klar, weil ich nicht immer selbstwirksam bin, logischerweise.
Ja.
Aber, ähm, bestimmte, ähm, Menschen triggern mich extrem und zwar so Machtmenschen, Machtgier oder keine Ahnung.
Oder so lässig-faire Menschen. Da gibt es einen Trigger irgendwie bei mir.
Das ist dann, bist du ja schon relativ weit, weil das wird ja dann auch, ähm, in der Konfliktlösung, wenn die begleitet ist, dann geht es ja auch viel um Selbstreflektion.
Ich glaube, das ist auch ein ganz wichtiger Punkt.
Genau, das ist ein ganz wichtiger Teil.
Weil dieser Konflikt, der soll mir ja auch irgendwie was, erzählt mir ja auch was über mich selbst.
Genau. Aber da muss man natürlich bereit zu sein, in sich selber reinzuhören und zu sagen, okay, was macht dieser Konflikt mit mir, was löst es bei mir aus, warum reagiere ich, wie ich reagiere.
Und nicht einfach nur zu sagen, ja, mein Gegenüber ist eine dumme Sau.
Ja, das wäre Quatsch.
Um Kinski zu zitieren.
Obwohl das vielleicht manchmal auch der Fall ist.
Ja.
Aber natürlich, logisch.
Sind wir ja eigentlich nie, weil wir sind ja alle die Helden in unserer eigenen Geschichte.
So sieht's, so sieht's aus, ja.
Und wir sind ja immer der Meinung, dass so, wie wir das jetzt machen, ist das richtig.
Und dass unsere, dass unser Antrieb ja auch der richtige ist.
Mhm.
Und wenn wir jetzt in einer, in einem Team sind, das offen miteinander umgeht, das gut moderiert wird, wo man so was auch macht.
Wo man sich auch in einer, in einer angriffsfreien Umgebung mitteilen kann.
Mhm.
Dann funktioniert das ja auch.
Das wäre das Ideal.
Ja.
Also.
Also ich kann mich vor mein Team stellen und kann denen sagen, Leute, mir geht's heute nicht so gut oder pass auf, die Situation überfordert mich, ich brauch jetzt mal kurz zehn Minuten Pause, ich reagiere immer noch manchmal komisch.
Aber ich kann denen zumindest mitteilen, ich hab jetzt einen inneren Konflikt und ich hab nicht das Gefühl, dass es zum Gesichtsverlust führen würde.
Mhm.
Weil früher bin ich ja dann in so eine Angriffshaltung übergegangen, hab auch das Rumschreien angefangen, hab dann so Machtdemonstrationen gemacht.
Mhm.
Und ich glaube, das hat mehr zum Gesichtsverlust geführt, als wenn ich jetzt sage, ich muss mal kurz raus.
Mhm, mhm.
Aber da hast du auch was Wichtiges gesagt, einen inneren Konflikt. Also letzten Endes habe ich ja auch mit mir selber Konflikte.
Ja.
Die dann auch nach außen getragen werden können.
Richtig.
Wenn ich irgendwie, keine Ahnung.
Ne?
Ja.
Ich bin wochenlang schlecht gelaunt irgendwie, mein Leben ist nicht in Ordnung und ich trage es ja dann auch in meinem Gesicht, in meiner Körperhaltung.
Und andere Menschen wissen gar nicht, was bei mir eigentlich los ist.
Ja.
Also es ist mein Konflikt, das hat mit dir eigentlich gar nichts zu tun.
Aber um sowas mitzuteilen, muss ich auch in einer sicheren Umgebung sein.
Ja. Und das ist, glaube ich, extrem wichtig.
Ja. Also zu mir kommen auch einige meiner Kolleginnen, die dies halt merken.
Ich versuche das ja schon auch für mich zu behalten, weil ich bin Führungskraft und ich finde nicht, dass ich so meine Gefühlsschwankungen jetzt so mit in die Arbeit.
Ich finde schon, dass es auch eine meiner Aufgaben ist, die zumindest meinen Teilen zu kontrollieren.
Aber die ganz Empathischen, die ich um mich herum habe, die kommen schon.
Irgendwas nicht, passt irgendwas nicht.
Und dann fühle ich mich schon auch sicher genug, um zu sagen, boah, ich habe schlecht geschlafen oder es geht mir nicht gut oder mir geht gerade viel im Kopf rum und ich bin gerade überfordert.
Mhm.
Also ich finde, Ehrlichkeit ist da halt ganz wichtig.
Und das ist auch meine Aufgabe als Führungskraft, vorne wegzugehen und zu sagen, es ist okay, ein Mensch zu sein.
Mhm.
Wir müssen nicht einfach alle nur immer jeden Tag gleich funktionieren, weil so sind Menschen halt nicht.
So, jetzt habe ich sie lange angekündigt, die Konfliktreppe.
Okay, dann erklär sie mir mal.
Also wir sprechen, also es gibt so neun Konfliktstufen.
Mhm.
So, ich hoffe, ich kriege das jetzt auch irgendwie großgezogen, sonst muss ich da jetzt ganz nah ran.
Vielleicht brauche ich auch eine Brille.
Also die Konfliktarten, nach Glasl nennt sich das Modell.
Und diese neun Stufen sind immer in so Dreiergruppen zusammengefasst.
Und das erste ist eben Verhärtung, dann Polarisation und dann Taten statt Worte.
Also erstmal haben wir halt irgendeine Meinungsverschiedenheit und die wird dann zum Konflikt.
Dann bilden sich eben schon mal Pole, dass man weiter auseinander geht.
Und keine Ahnung, dann fange ich an, irgendwas zu unternehmen.
Mhm.
In der Phase lässt sich die noch relativ gut, lässt sich der Konflikt noch gut lösen.
So.
Wollen wir das irgendwie verbeispielnen, irgendwie so?
Ja, ich tue mich damit ein bisschen schwierig, weil tatsächlich da so wenig mit Beispielen auch gearbeitet wird.
Ich habe das auch immer, immer gefragt.
Und dann heißt es immer, da gibt es so schlecht Beispiele für, weil das auch so ein fließender Übergang ist.
Ich kann dir sagen, das ist aber ein Konflikt, den kannst du mit so einem Gespräch.
Sag mal, was ist los bei dir?
Oder warum habe ich dich jetzt so verärgert?
Kannst du mir das bitte mal erklären?
Damit kann man den noch lösen.
Und so.
Mhm.
Und beide können da mit einem Gewinn rausgehen.
Das hast du ja auch hier stehen.
Irgendwo steht bestimmt Win-Win da.
Mhm.
Das man halt zusammenarbeitet, miteinander spricht und sagt, so ich habe gemerkt, irgendwie das, was ich da gerade gesagt habe, das hat dich gestört.
Mhm.
Was ist da los?
Mhm.
So, das sind so die ersten drei.
Und dann wird es schon ein bisschen heftiger.
Mhm.
Also dann ist schon.
Dann geht es auch nicht mehr zu zweit.
Also dann ist auch klar, einer wird gewinnen, einer wird verlieren.
Und das ist dann eben die Sorge um Image und die Suche nach Koalition.
Also dann versuche ich an mir, okay, wie stehe ich dann da?
Da kriege ich auch sofort ein Bild.
Weil jeder versucht immer dann in Konfliktsituationen einen Verbündeten zu haben.
Genau.
Und da gehört auch dieses Gelästere dazu.
Mhm.
Und da fangen wir dann auch an, das wirklich als Konflikt wahrzunehmen.
Mhm.
Also diese ersten drei, da musst du schon, die nehmen wir gar nicht als Konflikt wahr, weil die noch so relativ einfach zu lösen sind.
Sondern dann geht es eben weiter mit, dann kommt der Gesichtsverlust und die Drohstrategien.
Mhm.
Ja, dann wird schon gedroht, also auf der Station 6 sind wir schon beim Drohen und da brauchen wir dann eben auch die Prozessbegleitung.
Beziehungsweise, also entweder schon jemanden, den wir mal dazu holen, der uns erklärt, was los ist oder uns hilft, das auseinanderzufieseln.
Mhm.
Oder eventuell sogar schon eine Prozessbegleitung.
Mhm.
Die es uns nicht mehr erklärt, sondern wirklich mit uns arbeitet und dann sagt, hier schau mal, denk mal da drüber nach und hör mal in dich rein.
Und dann wird es eben, ja und dann sind wir vielleicht auch schon im Bereich der Moderation, je nachdem wie verhärtet das Ganze schon miteinander ist.
Mhm.
Also dann reden wir auch von, also von richtigen Mediatoren, die da die Ausbildung zu haben.
Ja und dann kommen wir dahin, wo die Leute nur noch verlieren, also wo beide Konfliktparteien wirklich verlieren werden.
Und dann haben wir die begrenzten Vernichtungsschläge auf der 7, auf der 8 die Zersplitterung, also wo dann wirklich auch nichts mehr geht.
Und gemeinsam in den Abgrund.
Mhm.
Mhm.
Ja und bei gemeinsam in den Abgrund sind wir schon bei Reifen aufschneiden und sowas und Bremsleitungen durchschneiden.
Okay, das gab es in meinem Leben Gott sei Dank nicht.
Ja.
Also das ist dann das Ende von Rosenkrieg.
Also mein Lose-Lose war dann immer eher Tschüss.
Ja, aber.
Die Reifen wurden nicht aufgeschnitten.
Genau, aber eine Scheidung ist auch ein Lose-Lose.
Ja, letzten Endes.
Genau, also da sind wir nicht gemeinsam in den Untergang, aber da sind wir auf jeden Fall schon, je nachdem wie es läuft, bis zur Zersplitterung.
Mhm.
Es ist halt der bekannte Film mit Michael Douglas und Rosenkrieg.
Ah, mhm.
Ja.
Schlimm, dass mir die weibliche Hauptrolle nicht einfällt, aber ich habe den auch nur einmal gesehen und da war ich noch sehr jung.
Ich dachte jetzt eher an Dustin Hoffmann, Kramer und Kramer. Kramer gegen Kramer. Darf ich das nicht auch machen?
Ja, aber das ist ja noch krasser.
Ja?
Aber bei Rosenkrieg wird das ja so ein bisschen humoristisch aufgearbeitet, wo es ja um dieses blöde Haus geht, oder?
Ja.
Ist das doch, oder?
War das nicht Brad Pitt und Angelina Jolie?
Nee.
Auch mal so ein.
Nee, das ist Smith & Smith.
Aber die gehen auch heftig miteinander.
Aber die haben es auf jeden Fall privat dann irgendwie vollzogen.
Das mag sein.
Die beiden.
Genau, also wenn sich Paare trennen, dann haben wir so alle Konfliktdinger wahrscheinlich durch, je nachdem wie die Trennung läuft.
Ja, und bei den Letzten braucht es halt dann auch einen Machteingriff oder ein Schiedsverfahren.
Also, klar, irgendwie braucht es einen Schaltungsrichter.
Mhm.
Dann sind auch die Sachen, wo dann vielleicht auch irgendwann die Leitung raus ist.
Also, je nachdem wie schnell es geht, wo ich dann mir auch sage, hey, da brauche ich jemanden von extern.
Mhm.
Es kann so weit gehen, dass Teams auseinandergenommen werden.
Was würdest du denn einer jungen Auszubildenden oder einem jungen Auszubildenden raten, ab wann man denn die Leitung bei Konflikten, wenn man mit einem Kollegen zum Beispiel einen Konflikt hat, also weil man den einschalten sollte?
Direkt.
Direkt.
Direkt.
Weil als Auszubildende, ich habe da mit der Leonie und der Selina auch eine Folge gemacht, ihr habt halt einen besonderen Status.
Also Auszubildende müssen besonders geschützt werden.
Ihr seid nach den Kindern halt auch die Verletzlichsten, die wir haben.
Und ihr lernt den ganzen Kram direkt und die Leitung und, also wenn es die Anleitung nicht machen kann.
Also im Normalfall würde ich sagen, du gehst zu deiner Anleitung, der sagt zu diesem Konflikt und die Anleitung geht zur Leitung.
Mhm.
Oder die, wenn das Verhältnis gut ist zur Leitung, geht man selbst zur Leitung.
Mhm.
Und wenn ich die Leitung dann nicht unterstütze, direkt zur Jugend- und Auszubildendenvertretung.
Mhm.
Weil wenn ein gestandener Kollege, eine gestandene Kollegin, der schreibt.
Der das schon seit Jahren macht, der Meinung ist, der müsste einen Konflikt mit einer Auszubildenden anfangen.
Ja.
Mhm.
Du kannst also dazu mit dem Konflikt ja nur verlieren.
Mhm.
Du hast ja überhaupt kein Mittel, du hast kein Standing in dem Team, also du kannst diesen Konflikt ja überhaupt nicht eskalieren.
Mhm.
Klar, du kannst anfangen rumzuschreien.
Du würdest wahrscheinlich in eine, weil du kein so gutes Durchsetzungsvermögen hast, vom Standing her.
Ja.
In eine Loose-Situation auf jeden Fall kommen.
Ja.
Du kannst dich nicht durchsetzen.
Du wirst beurteilt.
Du kannst, du versuchst zu vermeiden, du versuchst dich anzupassen.
Ja.
Wenn du deine Meinung sagst, wirst du vielleicht klein gemacht.
Ich meine deine, das Bestehen deiner Ausbildung, dein Ansehen hängt, das Bestehen deiner Ausbildung hängt am Ansehen in der Einrichtung.
Ja.
Du kriegst zwei Beurteilungen im Jahr von da, du musst deine Praxisprüfung in dem Laden machen, du musst deine Facharbeit über deine Projekte da drin schreiben.
Mhm.
Mhm.
Und da können dir halt ständig Knüppel zwischen die Beine geworfen werden von jedem Kollegen.
Ja.
Mhm.
Und dann stehst du da.
Mhm.
Und was machst du?
Ja, die Schultern hochziehen und weinen gehen.
Mhm.
Ich bin halt auch so ein Mensch, der immer denkt, ich kann das doch lösen, das ist doch kein Problem oder mit der muss man nur noch einfach irgendwie sprechen.
Funktioniert aber halt nicht, weil man halt auch Teil des Konfliktes ist.
Also das muss man vielleicht auch mal dazu sagen.
Ja, es kommt schon darauf an.
Also wenn du jetzt noch ganz am Anfang bist, bei den ersten Meinungsverschiedenheiten und du merkst, okay, das ist nicht so.
Da stimmt irgendwas nicht.
Und wenn man dann auf die Leute zugeht, dann kann man das auch noch selber lösen.
Ist halt immer die Frage, ist das gewollt?
Also auch von der anderen Seite.
Mhm.
Also es muss dann schon von beiden Seiten.
Wieder Thema Selbstwirksamkeit.
Genau.
Ich kann nichts lösen, wenn die andere Seite irgendwie.
Und es ist natürlich auch einfacher, wenn man auf Augenhöhe miteinander spricht, den Konflikt zu lösen oder vielleicht sogar aus der mächtigeren Position.
Mhm.
Aber wenn ich jetzt irgendwie einen Azubi blöd finde, dann muss er damit leben.
Weil klar, kann er zu mir kommen, das Gespräch mit mir suchen.
Mhm.
Oder als ich noch Mitarbeiter war, jetzt will ich so nicht mehr agieren.
Und wenn ich den blöd finde, finde ich den halt blöd.
Ich muss den nicht gut finden, weil der geht in einem Jahr wieder.
Ich muss mich mit dem nicht arrangieren.
Hm.
Als jemand, der da ist.
Gemein.
Ich hab da überhaupt keine Motivation zu.
Also du meinst das jetzt provokant, oder?
Das ist jetzt nicht deine wirkliche Meinung.
Ja, ja, genau.
Ich weiß nicht, dass irgendwie die Leute draußen denken, du bist ein totaler Arsch oder so.
Nein.
Markus ist nicht so.
Doch, das kann nicht schon sein. Also wenn ich jetzt merke …
Aber da muss viel passieren, Markus.
Nee, da muss nicht viel passieren. Wenn ich jetzt merke, dass jemand die Ausbildung zum Erzieher macht, und ich glaube, jeder, der drei Folgen von unserem Format gehört hat, weiß, wie wichtig mir unser Beruf ist.
Mhm.
Und ich merke, dass die Person das nicht ernst nimmt.
Den Beruf nicht ernst nimmt, die Kinder nicht ernst nimmt.
Dann … Also ich werde nicht aktiv gegen dich vorgehen, weil ich bin die Leitung. Also werde ich nicht machen.
Als Kollege hätte ich das vielleicht sogar gemacht, aber du wirst halt einfach nicht bestehen.
Also wir haben einen Konflikt, aber der ist so weit auseinander, die Pole, das ist halt ein kalter Konflikt.
Ich werde dir deinen Urlaub genehmigen, ich werde fair zu dir sein, aber ich werde halt einfach nicht deine Übernahme empfehlen.
Ich werde auch vorher mit dir drüber sprechen und dir sagen, hey, pass auf, ich merke das und das.
Bist du sicher, dass das …
Das Richtige für dich ist, wenn ja, solltest du an all diesen Verhaltensweisen, die ich nicht gut finde, vielleicht mal arbeiten, aus den und den Gründen.
Mhm.
Und wenn ich dann aber merke, da kommt nichts, dann werde ich unseren Berufsstand aber mit Klauen und Zähnen verteidigen vor jemandem, der, wo ich das Gefühl habe, der ist da falsch am Platz.
Okay, okay, gut. Dann lassen wir das mal einfach so stehen.
Ja.
Und genauso werde ich das auch machen, wenn ich merke, dass jemand, der schon sehr, sehr lange im Beruf ist, nicht gut für die Kinder ist,
werde ich die Kinder genauso beschützen.
Und wenn ich merke, dass ein Kollege, eine Kollegin sich gegen die Auszubildenden wendet, werde ich die Auszubildenden verteidigen.
Weil ich werde immer schauen, dass es in der Einrichtung, für die ich zuständig bin, allen gut geht.
Und deswegen werde ich auch Konflikte vermitteln und möglichst vermeiden.
Und ihr als, also ihr sage ich jetzt gerade, so jemand in der Leitung, der hat diese Tools ja in der Regel auch gelernt.
Mhm.
Was machst du jetzt als Fortbildung?
Sie wurden ihm zumindest mal vorgestellt, sodass man sich da weiter reinarbeiten kann, wenn man möchte.
Also man muss schon sagen, ich meine, das sind insgesamt vier Tage, die du dann machst.
Also einmal zwei und dann irgendwann nochmal zwei.
Und da geht es dann vielleicht insgesamt fünf Stunden um Konflikte oder sechs Stunden um Konflikte, wenn wir es mal runterbrechen.
Und dann musst du das auch noch auf dich wirken lassen.
Du musst das übernehmen.
Du musst selbstständig daran weiterarbeiten.
Hast du dann auch so ein methodisches Tool, also wo du sagst, okay, ich habe dann wirklich eine Technik, wo ich sagen kann, ich kann mich mit denen an einen Tisch setzen und weiß, wie ich da vorzugehen habe?
Nein, weil ich bin kein Mediator.
Nein.
Es geht nur um die reine Theorie und um das Wissen.
Genau, dass es Konflikte gibt.
Den Einblick und die Weisheit.
Genau und Konflikte früh zu erkennen.
Mhm.
Und ich spreche dann einzeln mit den Leuten, wenn ich so einen Konflikt habe.
Ich hole sie mir zusammen an den Tisch, frage, pass auf, wir haben hier ja scheinbar einen Konflikt, wie wollen wir den lösen?
So ein bisschen moderiere ich das halt, aber ich kann das, ich bin kein Mediator.
Ich kann dann schon sagen, ich sorge dafür, dass die Leute sich an die Gesprächsregeln halten, dass das irgendwie möglichst auf der Sachebene bleibt.
Also es klappt schon und ich bin ja auch relativ empathisch und ich merke, wenn jemand passiv-aggressiv den Raum verlässt, dann sage ich auch, wir sollten nochmal reden.
Aber sprechen vielleicht.
Okay.
Und ich bin auch der Meinung, es reicht schon, wenn man sich Zeit nimmt für seine Leute und ein offenes Ohr hat und zuhört und sie halt reden lässt und dann auch mal mit und sie eben anleitet, miteinander zu sprechen.
Und das haben wir als Erzieher aber auch alle gelernt.
Also ich meine, einen Kinderkonflikt löse ich nicht anders als einen Erwachsenenkonflikt.
Ja.
Da erzählst du was, du.
Wie geht es dir jetzt damit? Also das sind dann so die Sachen, die ich frage, ja, was löst das bei dir aus und wie fühlst du dich damit?
Hast du gehört, was er oder sie gesagt hat?
Ja.
Ja, das ist dann das, was man dann auch in dem Moment braucht, weil sehr viele Menschen natürlich, also ich stehe ja total auf Gordon-Kommunikationssperren, die ja, also die Kommunikation ist ja ein großer Teil des Konfliktes.
Wie spreche ich mit jemandem und wie sorge ich dafür, dass der andere das Maul hält?
Das können ganz viele Menschen sehr, sehr gut, indem sie einem wirklich das so mitnehmen.
Ja.
Oder sie teilen, dass einem auch gerade nichts mehr dazu einfällt.
So.
Ja.
Und das.
Zynismus zum Beispiel oder.
Da sind wir ja schon bei den Phasen vier bis sechs.
Also das sind ja schon fiese Strategien.
Also wenn ich Kommunikation als Waffe einsetze.
Oder zumindest mal bei drei, also dann sind wir schon im Handeln.
Also da versuche ich ja schon aktiv meinen Gegenüber zu verletzen und den Status zu entziehen und es klein zu machen.
Und das sollte dann auch in der Leitung auffallen.
Und dann auch mal entweder unter vier Augen oder in der Situation direkt Stellung beziehen und sagen, hier, Sarkasmus ist der bucklige Bruder der Wut.
Wenn du ein Problem hast, dann können wir da bitte richtig drüber sprechen und hör auf.
Einen Satz muss ich mir aufschreiben.
Wie heißt der nochmal?
Sarkasmus ist der bucklige Bruder der Wut.
Ja.
Den muss ich mir merken.
Ich weiß gar nicht, wo ich den her habe.
Ja.
Das ist.
Ja.
Das ist auch etwas, was mir eigentlich, also sowas besitze ich nicht, Sarkasmus.
Also nicht so.
Okay.
Nicht so.
Also wenn ich einen Konflikt habe, versuche ich schon extrem an einer Lösung, also lösungsfokussiert vorzugehen.
Und weil ich weiß, Sarkasmus funktioniert nicht, dann lasse ich es weg.
Nein.
Also im beruflichen.
Sarkasmus ist.
Bei meiner Tochter bin ich schon manchmal sarkastisch.
Manchmal auch zynisch.
Ja.
Aber das ist meine Tochter.
Ja, weil Sarkasmus ist ja auch, ist ja auch eine Waffe.
Das ist ganz klar gehörtes ins Arsenal der Konflikte.
Genauso wie Leuten Informationen vorzuenthalten zum Beispiel.
Also wenn, wenn es jetzt so ein Konflikt, du wolltest ein Beispiel, wenn es Konflikt
gibt in der Gruppe zwischen zwei Gruppenkolleginnen und die eine ist nicht bei einer Sitzung dabei
und die andere informiert sie nicht über einen wichtigen Termin oder sowas oder ganz knapp
vorher.
Das sind so die, das sind so die Waffen im Konflikt, die man einsetzen kann, die auch
gar nicht so auffällig sind.
Es geht jetzt nicht um Kaffeetasse verstecken oder sowas.
Da geht es über schlecht, hinterm Rücken schlecht über einem reden, Informationen
vorenthalten, Augen verdrehen, wenn man was sagt.
So diese kleinen fiesen Manöver, die man dann so macht.
Ja.
Ja.
Also ich finde es auf jeden Fall momentan sehr spannend, weil ich halt auch in einer
Gruppe bin und jeder so seine eigene Persönlichkeit hat und die auch absolut schätzenswert sind,
aber halt auch.
Ich merke, dass ich mit bestimmten Kommunikationssachen also nicht, nicht klarkomme.
Verstehst du, was ich meine?
Ja.
mir fällt es manchmal schwer, weil es mich kränkt, wenn Sprache so benutzt wird,
dass man eigentlich gar nichts mehr sagen kann.
kann ich verstehen.
Wir haben ja alle grundlegend gelernt, wie wir miteinander kommunizieren sollen in der
Pädagogik und dass das dann halt einfach so schnell vergessen wird.
Das ärgert mich auch.
Und so können wir doch nicht miteinander reden.
Wir sind doch hier pädagogische Fachkräfte und pädagogische Ergänzungskräfte.
Auf jeden Fall alles PädagogInnen.
Und jetzt sprechen wir auf eine Art und Weise miteinander.
Wenn die Kinder so reden würden, die wären ja in einem einstündigen Mediationsgespräch
danach mit uns und dürften sich hundertmal anhören.
So reden wir aber nicht miteinander.
Und was dann in manchen Teamsitzungen abgeht.
Es gibt da ein Buch drüber.
Ich empfehle es gar nicht mehr so gerne.
Aber es heißt Seelenprügel.
Ich habe den Namen vergessen.
Auf jeden Fall ist die Autorin war lange auch als Dozentin, als Praxistozentin unterwegs
und war in ganz vielen Einrichtungen, hat eben ganz viel beobachtet.
Einmal wie Erzieher mit Kindern umgehen.
Das ist schon ziemlich heftig, aber das ist jetzt nichts Neues.
Ich meine, der halbe Podcast besteht gefühlt daraus.
Aber auch wie eben auch so Erzieherteams miteinander umgehen.
Mhm.
Und das ist schon ein toxisches Arbeitsfeld, in das man sich da reinbegeben kann.
Schon, ne?
Und es liegt an verschiedenen Gründen.
Ich sage es ja immer wieder.
Gerade die Kollegen, die im Elementarbereich die acht Stunden am Kind sind,
die haben keine Zeit, den Konflikt zu besprechen.
Und dann kommt halt ganz viele Kleinigkeiten zusammen.
Und irgendwann bricht es halt dann raus.
Und dann denkt man sich, hey, was ist da einfach los?
Aber das ist halt dann der berühmte letzte Tropfen.
Mhm.
Und dann ganz viele von uns haben halt dieses Gefühl,
auch dadurch, dass du ja viel Bestätigung bekommst durch die Kinder,
dass du einfach alles richtig machst.
Dann haben wir so die Fraktion der Weltenretter, wo wir zwei dazugehören.
Eigentlich ja. Und das ist manchmal ganz unangenehm.
Das ist auch ganz, ganz...
Das wird auch gar nicht gern gesehen.
Ja, und dann pachtet man...
Du kannst nicht jedes Kind retten.
Nicht mal das, aber dann pachten wir so für uns selbst,
dass wir die einzige Wahrheit gefunden haben.
Ja, das ist auch blöd. Absolut.
Finde ich genauso, ja.
Ja.
Aber das sind so diese Typen, die halt da so aufeinandertreffen.
Dann haben wir noch die, die einfach nur irgendwie durch den Tag kommen wollen,
die so desillusioniert sind, dass sie einfach nur nicht durchdrehen wollen.
Und froh sind, wenn sich kein Kind verletzt hat.
Mhm.
Mhm.
Also da treffen ja ganz viele verschiedene...
Ja, und dann sind auch Konflikte natürlich liegen auf der Hand,
wenn so unterschiedliche Typen aufeinandertreffen.
Und wir sind halt alles Menschen.
Ja.
Ja.
Und jeder hat halt eine andere Motivation, da zu sein.
Und ich weiß nicht, ob mir das zusteht,
die verschiedenen Motivationen irgendwie durchzukategorisieren
und in irgendeine Rangliste einzutragen.
Also ich finde schon, dass mir das zusteht,
aber viele andere finden das glaube ich nicht
und haben damit wahrscheinlich auch eher recht als ich.
Na, die Frage ist, wird man damit glücklich,
wenn man irgendwie andere Menschen versucht irgendwie rauszufinden,
was deren Motivation ist oder warum die so sind.
Es bringt halt nichts großartig, oder?
Jetzt muss ich positiv an die Sache reingehen.
Also ich habe damit...
...mit unserem alten Chef mal drüber diskutiert.
Für den waren die Motivationen der Leute immer ganz wichtig.
Für mich ist das Verhalten der Leute wichtiger als die Motivation.
Mhm.
Inzwischen weiß ich, warum er es argumentiert hat.
Weil wenn man nämlich mal an der Spitze von so einer Herde steht,
dann ist es auf einmal ganz schön wichtig,
was die Leute für die Motivation haben.
Mhm.
Und warum die handeln, wie sie handeln.
Und das zu verstehen.
Weil wenn man wertschätzend miteinander umgeht
und dadurch einem sein Gegenüber ja wichtig wird,
du hast die Folge noch nicht gehört, meine Geburtstagsfolge,
aber da geht es...
Nee, ich hatte leider noch keine Zeit.
Alles gut.
Aber da geht es die ganze Zeit um nichts anderes als um Wertschätzung.
Dann muss ich mir auch Gedanken darüber machen,
warum verhält sich mein Gegenüber eigentlich so.
Oder ich muss es zumindest mal irgendwie versuchen...
Absolut.
Ich muss es erst mal mit mir in Verbindung bringen auch.
Das hat ja auch vielleicht mit mir was zu tun.
Genau.
Und ich muss die Motivation irgendwie verstehen.
Mhm.
Und wenn ich die Motivation verstehe,
dann fühlt sich das manchmal schon gar nicht mehr so furchtbar an,
das Verhalten.
Mhm.
Und wenn ich dann jetzt als Leitung sogar noch einen Ansatzpunkt habe,
um darüber zu sprechen und Personalentwicklung zu betreiben,
dann hilft mir das schon weiter.
Mhm.
Inwieweit es jetzt eine Auszubildende weiterbringt,
wenn sie die Motivation von jemandem weiß,
den sie als Aggressorin oder als Aggressor war,
dann weiß ich nicht.
Mhm.
Ich hatte das Glück, in meiner Ausbildungszeit
waren mir alle oder fast alle sehr wohlgesonnen.
Und wenn sie es nicht waren,
konnte ich mir A denken, ich bin hier eh bald wieder weg.
Und B, du bist eine blöde Kuh.
Ja.
Das ist auch manchmal eine gute Konfliktlösung.
Ja.
Einfach zu sagen, hey...
Also wenn wir so ein bezahltes,
so ein befristetes Verhältnis miteinander haben,
dann muss ich den Konflikt vielleicht einfach nur aushalten.
Mhm.
Und muss einfach nur so umgehen, wie gesagt,
Lehrjahre sind halt keine Herrenjahre.
Dann heißt es einfach manchmal,
Augen zum Maul halten und durch.
Ja.
Oder eben gerade bei jungen Erziehern,
dass die sich dann halt wirklich an jemanden wenden,
Ja.
der ihnen da auch durchhelfen kann
und sie unterstützen kann.
Und das sind jetzt aber nur Konflikte,
so interpersonelle Konflikte.
Mhm.
Wenn wir Konflikte haben, wo es wirklich um was geht,
also jetzt, wo wirklich Vorschriften verletzt werden,
wo es kindeswohl gefährdet,
Mhm.
also Dinge, die wir in der Ausbildung lernen,
Sachen, die wir unterschrieben haben,
wenn wir frisch anfangen bei unseren Arbeitgebern,
wo dann einfach drinsteht,
so und so darf man sich einem Kind gegenüber nicht verhalten
und dann sehe ich genau dieses Verhalten,
dann...
Das ist aber schwierig dann.
Das ist das...
Was macht man da?
Sag's mir mal.
Das ist alles schwierig.
Du wendest dich an deinen Vorgesetzten,
weil der ist dafür zuständig, das einzuhalten.
Ja, und wenn der das nicht macht,
dann das Gleiche wie der Jugend- und Auszubildendenvertretung.
Mhm.
Also oder halt Personalrat,
also je nachdem, an wen man sich eher wenden möchte,
wer einen da eher anspricht, aber dann dafür gibt's...
Was macht denn dann so ein Personalrat oder ein Auszubildender?
Weißt du das?
Das kann ich...
Erst mal ein Beratungsgespräch.
Mhm.
Und dann sagen die einem halt, was man weiter tun kann.
Mhm.
Und man muss sich halt auch immer die Option offenhalten,
dass man auch in einem Ausbildungsjahr wechseln kann.
Mhm.
Also wenn man jetzt irgendwie Zustände vorfindet,
die man als nicht haltbar empfindet,
Mhm.
muss man sich halt überlegen,
kann ich in diesem Betrieb meine Ausbildung so fertig machen,
wie es von meiner Ausbildungsstätte,
also von meiner Schule, gefordert wird?
Ich meine, man hat ja...
Also das war schon im ersten Jahr meiner Ausbildung so,
dass es immer gesagt wurde,
du hast in jedem Betrieb irgendwie Konflikte
und du hast in jedem Betrieb irgendwas, was nicht so ist,
wie du es eigentlich aus den Büchern her...
Ja, klar.
Ne?
Also das heißt,
wird automatisch an Konflikte kommen,
Genau.
die man gut lösen sollte
oder sich auf jeden Fall damit beschäftigen muss.
Dann...
Weshalb oft dann aber auch gesagt wird,
ja, dann gehe ich woanders hin, dann ist da wieder irgendwie...
Also wir haben immer einen Konflikt.
...ist ja auch wieder was.
Aber man kann ja nachfragen.
Ja.
Man kann ja fragen, ey, warum macht denn ihr das so und so?
Und dann gibt es vielleicht eine strukturelle Erklärung
oder eine Erklärung aus dem System heraus.
Mhm.
Und dann sind sich die Leute vielleicht sogar bewusst,
dass so, wie sie es gerade machen,
nicht in Ordnung ist,
aber es ist ein äußerer Zwang da.
Mhm.
Und ganz ehrlich,
wenn die Kinderrechte verletzt werden,
dann sprechen wir halt hier auch nicht mehr über irgendwelche Erklärungen.
Dann sprechen wir einfach...
Dann verstoßen wir wahrscheinlich gegen internationale Abmachungen.
Mhm.
Weil die UN-Kinderrechtscharta ist halt einfach unterzeichnet,
auch von Deutschland.
Mhm.
So, und wenn wir feststellen,
da wird gegen verstoßen,
dann ist es halt nicht mehr diskussionswürdiger,
sondern dann sind wir in einem Konfliktbereich,
den man abgeben muss.
Hast du das Gefühl,
du hast ja auch keinen Einblick in jede Einrichtung,
wobei, ich meine,
dass solche Konflikte oft vorkommen?
Mhm.
Dass Kinderrechte verletzt werden in Einrichtungen
oder ist das mittlerweile so streng reglementiert
beziehungsweise wird da so viel drauf geachtet,
dass es nicht mehr so doll ist?
Also weißt du,
was ich sagen will,
also wie ist so dein Eindruck?
Es ist ganz unterschiedlich.
Ich meine,
ich habe ja mit ganz vielen Auszubildenden zu tun,
die ja mehrere Jahre durchlaufen.
Das meiste,
was es da an Konflikten geht,
sind so Personalrechtssachen,
wo ich sage,
das ist nicht okay,
wenn man mit Azubis so umgeht.
Ganz, ganz selten höre ich mal,
dass es wirklich aufs Kindeswohl geht
oder dass da nicht pädagogisch vernünftig gearbeitet wird.
Über Personalmangel jammern wir alle.
Mhm.
Der Personalmangel geht auf Lasten der Kinder.
Also das ist ein Systemkonflikt.
Dadurch entstehen dann auch oft solche Verletzungen.
Genau.
Und auch solche Konflikte.
Und das ist ein krasser Systemkonflikt,
den wir einfach haben,
den wir alle,
aber alle miteinander haben,
dass wir eigentlich nicht so arbeiten können,
wie wir ausgebildet sind und es gerne wollen würden.
Weil wenn du jetzt im Grundschulbereich 1 gegen 25 bist,
dann leidet die pädagogische Qualität darunter.
Da kann mir keiner was anderes erzählen und keine.
Der Systemkonflikt entsteht.
Ja.
Und sonst,
also ich weiß,
wie viel Wert die Träger darauf legen,
dass es eben von oben kommt
und dass die meisten Leitungen,
so bestimmt über 80 Prozent,
die Sachen, die von oben kommen,
auch ernst nehmen.
Und sie umsetzen.
Und sie dann auch umsetzen
in unterschiedlicher Schwere.
Es kommt ja auch von allen Seiten.
Also das ist das Schutzkonzept,
dass wir schreiben müssen,
dass wir die Regierung von Oberbayern haben.
Da gibt es Vorgaben,
dann eben schon erwähnt,
die Kinderrechtscharta.
Die Eltern,
wo es einen Paradigmenwechsel gibt,
die möchten,
dass wir anders mit ihren Kindern umgehen.
Die Kinder,
die fordern,
dass wir anders mit ihnen umgehen.
Also da ändert sich ja ganz viel.
Und ich glaube schon,
dass es deswegen,
um auf deine Eingangsfrage zurückzukommen,
glaube ich,
es passiert weniger,
aber dadurch sind die Fälle,
die passieren,
fühlen sich viel krasser an.
Also es gab da vor ein paar Jahren
einen Zeitungsartikel,
dass Kollegen Kinder mit so einer Kinderleine
am Baum festgebunden haben.
What?
Ja.
Boah, krass.
Ja, aber vor 20 Jahren hättest du das
nicht so krass gefunden.
Doch.
Nein, hättest du nicht.
Vor 20 Jahren hatte ich schon Kinder.
Ja, aber nicht,
aber wenn du im Beruf gewesen wärst.
Ach so, doch.
Oder vor 30 Jahren.
Nein.
Das war ...
Vor 30 Jahren war das wirklich gar kein Problem.
Und wahrscheinlich gibt es da sogar
einen ganz guten Grund dafür.
Also wenn du dich mit den Leuten hinsetzt
und sagst so,
warum habt ihr das gemacht?
Und jeder sagt,
der ist an dem Tag,
hat er sich sechsmal losgerissen,
ist auf sieben Straßen gelaufen,
hat schon zwei Autos zerkratzt
und einen Hund gebissen.
Wir wussten uns nicht mehr anders zu helfen,
weil das Kind halt undiagnostiziertes ADHS
mit Aggressionstendenzen hat.
Dann musst du halt die Frage stellen,
okay, warum nimmt ihr denn mit auf einen Ausflug?
Mhm.
Okay.
Ja.
Ja, das ist schon eine harte Nummer.
Genau, das war auch eine harte Nummer.
Aber das ist halt auch im Kontext der Zeit
zu betrachten.
Ich meine, vor 40 Jahren
wurde halt in der Schule einfach noch geschlagen.
Ich weiß nicht,
in den 80ern,
nee, in den 80ern
wurde in der Schule,
glaube ich,
schon nicht mehr geschlagen.
Ja.
Ich weiß nicht,
wann sie aufgehört haben.
Also es war,
es war nicht gern gesehen,
aber es gab schon noch den ein oder anderen Lehrer.
Logisch.
Das haben wir immer so gemacht.
Die Älteren.
Also.
Ja.
Die eigentlich schon,
ja,
kurz vor der Rente waren
oder keine Ahnung,
die vielleicht sogar noch
das Dritte Reich miterlebt haben.
Ja, so ändert,
so erledigt sich auch manchmal ein Systemkonflikt,
in dem du einfach so lange wartest,
bis das
Generationen ausstirbt.
Ja, die das System aufrechterhält.
Ja, okay.
Jetzt sind wir ein bisschen
vom Konflikt weggekommen.
Wir haben schon über Konflikt gesprochen,
also jetzt über Systemkonflikt
und dass Konflikte auch,
je nachdem,
in welcher Zeit wir sie betrachten,
eine andere Wertigkeit haben,
also auch,
dass ihr Frauen auf einmal
so selbstbewusst seid.
Wie blöd, ne?
Ja, was soll denn das?
Es gibt ja nur Konflikte.
Ganz schön.
Könnt ihr bitte einfach auf das hören,
was die Männer sagen.
Ja, okay.
Und nicken
und sagen danke,
dass ich arbeiten darf
und wählen gehen kann.
Ihr habt doch alles erreicht.
Warum,
warum motzt ihr denn so rum?
Ja.
Also,
ich glaube auch,
dass auch in unserem Bereich,
gerade in unserem Grundschulbereich,
dass viele Konflikte auch daherkommen
zwischen Geschlechtern.
Ich glaube,
wir haben da mal eine Folge zu gemacht,
aber ich glaube,
sie war nicht so gut.
Ich glaube,
dass Frauen und Männer
als Arbeitskollegen,
weil da hatte ich noch keine,
da hatten wir noch keine Frauen-Podcasts,
das war der Timo und ich noch alleine,
dass wir echt Männer haben
und auch Frauen,
die sehr traditionelle Rollenbilder vertreten.
Und ich weiß auch von mindestens einem Kollegen,
der wegen einem solchen Rollenbild,
dem er nicht entsprochen hat,
heute nicht mehr Erzieher ist.
Ja,
das kann ich mir vorstellen,
dass es ein Problem ist.
Ja.
Aber dementsprechend weiß ich auch von genug Frauen,
die von Vorgesetzten,
ähm,
nicht korrekt behandelt wurden.
Mhm.
Weil wir haben gerade in unserem Bereich
prozentual einfach eine hohe Anzahl an Männern
in Führungspositionen.
Ja, ne?
Also,
exorbitant viel, ja.
Also generell eigentlich mehr Frauen,
aber in den Führungspositionen haben wir dann doch wieder mehr Männer.
Ja.
In der Regel.
Ja.
Na, nicht nur in der,
also nicht in der Regel,
aber da haben wir bestimmt Parität.
Mhm.
Also haben wir bestimmt Fifty-Fifty und das …
Also jetzt sagen wir mal,
jetzt aber so im Hortbereich …
Ja, ja,
im Hortbereich haben wir bestimmt halb-halb Männer
und Frauen als Leitungen im Grundschulbereich.
Mhm.
Da sind ja auch mehr Männer.
Ich habe ja auch schon in Teams gearbeitet,
die halb-halb waren.
Mhm.
Ich habe schon in,
an manchen Ferientagen gearbeitet.
Ja.
Da waren sieben Männer im Dienst
und eine Frau.
In unserer alten Einrichtung
habe ich das auch schon erlebt.
Mhm.
Oder vier Männer und eine Frau.
Vollkommen egal,
aber da war auf einmal nur noch eine Frau da
und nur Typen sprangen rum.
Aber auch schwierig, oder?
Na, das war okay.
Also wird das nicht dann, äh …
Ne, das war okay.
Ja.
Warum soll das schwierig sein?
Weiß nicht.
Sind doch alles jetzt hier.
Können doch alle unseren Job machen.
Oder,
also alle PädagogInnen.
Wäre schön.
Ja.
Konnten alle ihren Job machen
und das ist unabhängig vom Geschlecht.
Wir machen den vielleicht anders.
Mhm.
Aber grundsätzlich.
Aber halt wieder ein Konflikt.
Aber ja, also ich finde schon …
Ein Konflikt durch Rollenzuschreibungen.
Also ich finde das schönst,
wenn das wirklich gemischt ist tatsächlich,
weil ich finde Männer machen,
also ich will jetzt nichts verallgemeinern,
aber es gibt natürlich schon ein paar Unterschiede,
wie ein Mann an gewisse Sachen rangeht
und wie eine Frau rangeht.
Und ich finde,
dass wir da auch wirklich ein guter Durchschnitt sein müssen.
Aber um da jetzt ein Konflikt aufzumachen zwischen uns beiden,
das hängt halt daran,
wie der Mann oder die Frau ans Leben herangeführt wurde
und mit welchem Geschlechtskonstrukt
der jeweilige,
der jeweiligen erzogen wurde.
Ja, dass er sich selbst erzogen hat im Laufe seines Lebens.
Weil wir müssen auch irgendwann mal sagen,
es geht jetzt nicht nur, wie du erzogen bist,
sondern wie du dann deinen weiteren Weg …
Ja, aber der ist dann gesellschaftlich konstruiert.
Aber ich habe super zupackende Frauen.
Also ich habe einen ganzen …
Ich habe ganz viele tolle Frauen in meinem Beruf kennengelernt,
die ich sofort gegen 100 Männer eintauschen würde.
Andersrum.
Vollkommen …
Jetzt habe ich den Faden verloren.
Zupackende Frauen?
Kennengelernt,
mit denen ich tausendmal lieber arbeiten würde,
als mit jedem Mann.
Die einfach genau den gleichen Kram gemacht haben,
wie Männer und einfach so viel besser.
Aus einer Notwendigkeit heraus
und ohne sich dafür was einzubilden,
weil sie jetzt ein Regal an die Wand geschraubt haben.
Da wurde halt dieses blöde Regal an die Wand geschraubt.
Da brauchst du keinen Typen für.
Und du brauchst auch keinen Typen zum Fußballspielen
und du brauchst keinen Typen,
um Kinder durch die Luft zu werfen.
Ja, aber ich brauche einen Typen,
also was heißt,
ich finde deswegen das gut,
weil ich neige ja schon manchmal zum Überbehüten,
zum Beispiel.
Also jemand, der es ganz schlecht ertragen kann,
wenn dann Ungerechtigkeit
oder wenn ich das Gefühl habe,
dieses Kind hat längerfristig auch ein Problem
und ist benachteiligt,
wo dann so ein bisschen so mein großmütterliches Herz
plötzlich anfängt zu pochen
und ich merke,
dass ich so manchmal auch ein bisschen
vielleicht so überbehütet bin,
wo ich dann manchmal auch ganz gut finde,
auch mal diese männliche
oder diese pragmatischere Sichtweise
auf das Kind zu nehmen,
sondern sagen,
hey, entspann dich mal.
Aber das kannst du von einer erfahrenen Kollegin genauso haben.
Kannst du genauso haben, das stimmt.
Und die halt einfach sagt,
du pass auf,
ich mache das jetzt seit 30 Jahren,
ich habe irgendwie 400, 500 Kinder begleitet,
das Kind braucht Zeit und Geduld.
Genau, das sagst du ja auch zum Beispiel.
Machst du mir jetzt mal ab,
Zeit und Geduld.
Das braucht jetzt keine aktive,
direkte Unterstützung,
weil dem geht es jetzt einfach in der Situation
so, so und so.
Ich habe das beobachtet
und ich begleite den schon seit ein, zwei Jahren
und da brauchst du keinen Typen für,
der dir sagt,
mach mal ein bisschen halblang.
Ja, ja, genau.
Ja, ja.
Und viele Konflikte halt gerade in unserem Bereich
und die wurden auch schon so an mich herangetragen
und die hatte ich selber schon,
gehen eben von vorgefertigten
oder komplett festen Rollenzuschreibungen
aufgrund des Geschlechts aus.
Da sind wir auch wieder bei einem Grundpunkt,
dass man eben,
wenn man zu fest gefahren ist im Hirn,
also so im Denken,
so war es schon immer,
egal wie,
vielleicht auch schon lange keine Fortbildung mehr gemacht,
nicht mehr irgendwie,
ja, einfach starre,
starre Grenzen.
Ja.
Das ist natürlich ganz,
also wir arbeiten jedes Jahr mit neun jungen Menschen,
die aus einer sich schnell verändernden Welt
und schnell verändernden Familienkonstrukten
zu uns kommen.
Und wenn das Bild in unserem Kopf,
das Bild vom Kind
und das von den Bildern von den Familien
sich nicht mitändert,
dann haben wir,
dann haben wir einen Konflikt,
der ist,
der ist riesig,
der ist riesengroß.
Also wenn wir unsere Kundschaft nicht mehr verstehen,
Ja.
dann haben wir einen echt großen Systemkonflikt.
Und da haben wir ja auch oft Konflikte.
Also es gibt ja Konflikte mit Eltern
oder ja,
wo es zu Konflikten kommt.
Situationen,
Ja.
Das habe ich so zwar noch nicht so richtig durchgestanden
oder erlebt,
aber beobachtet.
Ja.
Finde ich auch schwierig.
Ja, Konflikte mit Eltern machen nichts.
Das machen wir,
wenn du sie hattest.
Okay.
Weil ich habe keine Konflikte mehr mit Eltern,
also ich habe die schon,
weil,
aber mir fällt dann immer auf,
wenn die Eltern kommen,
dass ich eine Behörde bin.
Und dementsprechend verhalten sich auch viele Eltern
mir dann gegenüber.
Das ist für viele Eltern,
die kommen zu mir,
wie sie halt aufs KVR kommen.
Also mein,
da hat sich einfach meins ganz verändert.
Also wenn die,
wenn die Eltern zur Leitung kommen,
ist das anders,
als wenn sie zu Kollegen kommen.
Aber da machen wir eine extra Folge drüber,
weil wir sind jetzt nämlich
bei 56 Minuten.
Wollen wir sofort Schluss machen?
Ja,
wir fassen nochmal kurz zusammen.
Also es gibt verschiedenste Formen von Konflikten.
Also.
Es gibt die interpersonellen Konflikte,
also diese,
also diese Reibungskonflikte.
Es gibt Konflikte über,
ich brauche schnell mal eine Notizen.
Und Positionskämpfe,
Systemkonflikte.
wo es um Macht geht.
Und dann bewegt sich eben so ein Konflikt
über diese neun Treppen runter,
wo wir sagen können,
wir haben die,
komm,
neun Stufen.
die neun,
Am Anfang kriegt man das noch gut miteinander gelöst,
wenn beide so halbwegs gesprächsbereit sind.
Dann braucht man,
irgendwann braucht man jemanden,
das moderiert von außen.
Und ab irgendeinem Punkt ist der Konflikt so heiß
und so verhärtet,
dass es ein Eingreifen von außen braucht
und beide verlieren.
Und es gibt kalte und heiße Konflikte.
Genau.
Also nur weil wir uns nicht mehr anschreien,
heißt das nicht,
dass wir keinen Konflikt mehr haben.
Und es gibt einen sehr großen Koffer voller Sachen,
die man zum Konflikt benutzen kann.
Sarkasmus,
Zynismus,
vergessen Dinge mitzuteilen und so weiter.
Und ein Konflikt ist kein Mobbing.
Nein.
Muss ich noch ganz schnell sagen,
bevor wir hier aufhören.
Also eins gegen eins ist kein Mobbing.
Aber wenn ein Team gegen eins ist.
Dann haben wir Mobbing.
Okay.
Machen wir auch eine extra Folge drüber.
Okay.
Dann?
Dementsprechend.
Vielen Dank, dass ihr uns zugehört habt.
Ja.
Ich hoffe, ihr konntet aus der Folge irgendwas mitnehmen.
Und wenn es nur ist,
dass ihr euch nicht so ganz allein fühlt
bei dem Konfliktthema.
Genau.
Schreibt uns gerne,
was für Konflikte ihr so hattet.
und das hatten wir mal bei einer anderen Folge,
Und manchmal,
hilft es einfach auch mal,
in den Wald wieder zu gehen.
Und zu schreien.
Und einen Baum anzuschreien.
Besser als den Kollegen.
Ja.
Oder die Kollegin.
Genau.
Schreibt uns gerne,
was für Konflikte ihr schon erlebt habt,
wie ihr sie gelöst habt.
Wir würden das dann auch mal teilen.
Ja, wir können auch.
So ein bisschen Zuschauerpost teilen.
Genau.
Aber es hört nur ein Drittel ungefähr aller Hörenden bis hierhin.
Also können wir jetzt erzählen, was wir wollen.
Ja.
Ich weiß nicht,
vielleicht sollten wir einfach die Folgen auf zehn Minuten begrenzen.
Das schaffen wir nie.
Genau.
Dementsprechend,
der Live-Termin kommt irgendwann,
wenn er feststeht.
Und wenn er nicht kommt,
dann merkt ihr es auch,
weil dann kommt er nicht.
Genau.
Wenn ihr uns schreiben wollt,
ihr findet alle Kontaktdaten
auf pedagogisches-duett.de.
Ja.
Wir hören uns ganz bald wieder.
Bis dahin.
Ciao, ciao.
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