Das pädagogische Duett

Markus und Timo

Teamarbeit

Toll ein andrer machts

11.02.2024 52 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dieser Folge sprechen wir über Teamarbeit. 
Was endet Team und wann beginnt die Organisation?
Woran erkennt man ein funktionierendes Team?
Welche Rollen nehmen Teammitgleider ein?
Welceh Kompetenzen braucht es für Teamarbeit?
Was stört die Teamarbeit?

So viele Fragen, deswegen eine recht lange Folge.
Leider hatten wir ein Technisches Problem. wir haben vergessen ein Mikrofon einzuschalten deswegen ist Timo leider etwas im Hintergrund.
Hoffentlich habt Ihr trotzdem Spaß bei der Folge. 

Euer pädagoisches Duett

Transkript

Hallo, liebe Zuhörende zum Pädagogischen Duett. Diesmal direkt vorne weg. Ich habe leider bei der Aufnahme etwas missgebaut und nur ein Mikrofon eingeschaltet zur Aufnahme. Das heißt, ihr hört den Timo leider etwas nur im Hintergrund und etwas mit Hall. Ich hoffe, man gewöhnt sich dran. Es ist natürlich miss, dass es bei so einer langen Folge passiert ist. Aber nichtsdestotrotz, hoffentlich gefällt euch die Folge und ich gebe jetzt auch weiter an den Aufnahme. Markus, bis dann. Ciao. Herzlich Willkommen zum Pädagogischen Duett. Mein Name ist Markus und mit mir hier ist jetzt noch am gehen...
SPEAKER 2
00:00:40
Hallo, der Timo.
SPEAKER 1
00:00:42
Hallo. Und wir sprechen, wie ihr wahrscheinlich schon gelesen habt, gleich über Teamarbeit. Timo, gab es Rückmeldungen zur letzten Folge? Nö. Bei mir schon, aber ich habe auch irgendwie unsere Azubis und ehemalige Azubis direkt angesprochen, die uns hören. Sie fanden es alle ganz gut und meinten, das wäre halt auch so ein Begriff, gerade die Würde, den man ewig und drei Tage lang diskutieren kann. Achso, ja, kann man. Und du hast ihn ja auch weitergegeben, einfach so, ohne mit mir darüber zu sprechen. Was habe ich? Den Podcast auch weitergegeben.
SPEAKER 2
00:01:15
Achso, an die Frau, ja, meine Lehre.
SPEAKER 1
00:01:17
An die Person, deren Skripte ich hier immer auseinandernehme.
SPEAKER 2
00:01:22
Ja, muss man ja auch irgendeine faire Weise machen.
SPEAKER 1
00:01:24
Und das heute auch wieder Grundlage ist für die Folge. Ja, genau. Ja, mein Lieblingsthema.
SPEAKER 2
00:01:32
Teamarbeit.
SPEAKER 1
00:01:33
Ja, absolut.
SPEAKER 2
00:01:35
Ist ja auch dein Job.
SPEAKER 1
00:01:36
Richtig, richtig. Also eigentlich sollte ich alles, was da drin steht, heute wissen und was zu sagen können. Und ich kann direkt vorneweg sagen, ich bin begeistert vom Skript, ich mag es. Also, ja, ja, es ist sehr umfangreich. Dieses Mal habe ich nichts zu mäkeln. Das werde ich auch nie wieder tun, jetzt wo ich weiß, dass diese kure Fähe in der Ausbildung uns hört.
SPEAKER 2
00:02:06
Ich glaube, es war nur so ein Test, aber genau.
SPEAKER 1
00:02:08
Ja, kann ja sein, dass sie es weiterhört. Auf jeden Fall, sie fand es auch gut. Sie mag das dialogische Konzept und dass du dein, Gott, du hast es mir doch geschickt.
SPEAKER 2
00:02:19
Ja, aber ich habe es schon wieder vergessen.
SPEAKER 1
00:02:20
Jetzt muss ich nachschauen. Ich würde es nämlich doch gerne zitieren. Moment, Musik klingt dann. Darf ich zitieren, Timo, aus unserem WhatsApp-Verlauf? Lieber Timo, vielen Dank für den Link. Ich habe gleich kurz reingehört. Ich schätze die dialogische Gesprächsform und finde es anerkennenswert, dass Sie sich auch auf diese Weise mit den pädagogischen Themen auseinandersetzen. Bis zum nächsten Mal, eine gute Zeit, mit besten Grüßen.
SPEAKER 2
00:02:46
Dann hat man den Job eigentlich schon so inhaliert, wenn man einfach immer so redet, gell?
SPEAKER 1
00:02:50
Ja.
SPEAKER 2
00:02:51
Immer seine E-Mails so formuliert.
SPEAKER 1
00:02:52
Ja, das mache ich ja auch. Ich habe zuletzt in eine E-Mail, da habe ich irgendwie Bock reingehauen und habe auf eine E-Mail zu früh geantwortet. Auf jeden Fall habe ich dann NVM einfach reingeschrieben. Also Nevermind, anstatt, da denke ich jetzt noch drüber nach, wie ich das denn machen konnte. Bin ich einfach mal in die Chatsprache gerutscht, in der dienstlichen E-Mail. Ich komme mir so schäbig vor. Das kann ich nie wieder abwaschen, dieses Gefühl.
SPEAKER 2
00:03:17
Worte, die da verhalten werden in der E-Mail. Ich meine, all die Sprachen, die man eigentlich nutzt.
SPEAKER 1
00:03:22
Ja.
SPEAKER 2
00:03:23
Außerhalb vom Job. Außerhalb E-Mails. Das bleibt einfach schon lange dabei.
SPEAKER 1
00:03:27
Genau, und da kommen wir aber auch gleich nochmal drauf beim Thema Teamarbeit. Da geht es nämlich auch um Sprache. Ja, es geht wie immer los mit einem ganz tollen langen Zitat, was ich dieses Mal...
SPEAKER 2
00:03:39
Obwohl es ziemlich gut ist, gell?
SPEAKER 1
00:03:41
Was ist halt niederlang? Ja, das ist die Geschichte. Ich meine, jetzt lese ich es doch vor, weil jetzt wollen es die HörerInnen ja auch wissen. Und die meisten werden es auch kennen. Dies ist eine kleine Geschichte von vier Kolleginnen namens Jeder, Jemand, Irgendjemand und Niemand. Es ging darum, eine wichtige Arbeit zu erledigen. Und Jeder war sich sicher, dass sich Jemand darum kümmert. Irgendjemand hätte es tun können, aber Niemand tat es. Jemand wurde wütend, weil es Jeders Arbeit war. Jeder dachte, Irgendjemand könnte es machen, aber Niemand wusste, dass Jeder es nicht tun würde. Schließlich beschuldigte Jeder Jemanden jede Frau und weil Niemand tat, was Irgendjemand hätte tun können. Da kommt man beim Lesenfall ganz schön durcheinander, vor allem aufgrund...
SPEAKER 2
00:04:28
Man müsste es jetzt auch gegendern. Jetzt ist es gegendert.
SPEAKER 1
00:04:30
Also geschrieben ist es gegendert, aber auf eine Art und Weise, die mich jetzt rausgebracht hat. Gut. Team. Team.
SPEAKER 2
00:04:40
Team, ja.
SPEAKER 1
00:04:41
Also, bevor wir jetzt hier anfangen über Team zu sprechen und dann jeder meint, er wäre in einem Team, würde ich das gerne einmal aufbrechen. Der Begriff Team und zwar zwei Teilen in Team und Organisation. Weil nicht alles, was eine Organisation ist, ist ein Team, aber jede Organisation besteht aus Teams. Also jetzt, ich weiß, dass du mir zuhörst, wenn du mich anschaust. Sag ich zu den Kindern auch immer, hör auf in den Skript zu gucken, damit ich weiß, dass du mir folgen kannst, bitte. Wir arbeiten bei der Stadt München ja in relativ großen Organisationsstrukturen, also in einer gewaltigen Organisationsstruktur, dem RBS, mit 15.000 Mitarbeitern. Aber auch die meisten unserer Einrichtungen sind eher Organisationen als Teams. Weil in der Managementliteratur spricht man halt davon, dass ein Team bei acht bis zehn Leuten aufhört. So, jetzt haben wir natürlich in unserer Einrichtung, du hast mich gefragt, arbeiten glaube ich 25 Leute gerade. Und ich habe schon in Organisationen mit 30 Leuten gearbeitet. Und da zerfällt das Ganze dann eben in kleinere Teams. Manchmal offiziell und manchmal inoffiziell. Wenn das offiziell alles geregelt ist, ist das gar kein Problem. Dann ist man sich darüber auch im Klaren. Aber wenn es so ein inoffizielles Ding wird, kriegt man irgendwann ein Problem. Bei uns ist es ja hochoffiziell geregelt. Ich meine, wir haben ja dieses Neuorganigramm bekommen. Bei uns gibt es eine Gesamtleitung, dann gibt es die stellvertretende Gesamtleitung, das bin ich. Dann gibt es Teamleitungen für immer 100 Kinder. Und in jedem Haus, in jedem Lernhaus sollten für diese 100 Kinder so um die zehn Leute da sein. Das heißt, da können wir noch über ein Team sprechen. Aber selbst das sind aufgrund unseres Ansteckungsschlüssels schon sehr große Teams.
SPEAKER 2
00:06:31
Das sind doch im Körperhaus zehn oder acht.
SPEAKER 1
00:06:33
Das würde aber der Stellenschlüssel hergeben.
SPEAKER 2
00:06:35
Dann brauchen wir 19.
SPEAKER 1
00:06:37
Also das können wir direkt darüber sagen, dass ganz viele Sachen von denen, die ein gutes Team braucht, systembedingt aktuell einfach nicht gegeben sind.
SPEAKER 2
00:06:44
Ja, aber wir versuchen es einfach mal nicht zu bashen. Weil tatsächlich ist gerade angenehme Arbeit, obwohl wir echt wenig sind. Aber es geht.
SPEAKER 1
00:06:51
Ja, das sieht jetzt jeder ein bisschen anders. Aber generell läuft immer alles besser. Aber ich habe auch gerade eine Nachricht von einer Leitungskollegin bekommen. Von daher freue ich mich schon auch darüber, wie es gerade läuft. Und die Begriffsdefinition, die hier eben genommen wird, ist, unter einem Team versteht man den Zusammenschluss von mehreren Menschen, die eine gemeinsame Aufgabe und ein gemeinsames Ziel verfolgen. Also das ist gegeben.
SPEAKER 2
00:07:20
Genau. Und es fühlt sich ja auch im Großen und Ganzen gar nicht mehr an, den Team. Das sind ja wirklich nur diese Leute, die bei mir sind. Weil der Rest ist so weit weg. Das fühlt sich auch gar nicht mehr so an. Also man ist schon noch irgendwie zusammen, aber man bespricht ja auch nichts mehr im engen Kreis. Richtig.
SPEAKER 1
00:07:35
Also in den Häusern und so. Ja, also manchmal schon. Bei den Projekten, da warst du nicht da am Dienstag. Da haben wir schon alle Fachkräfte miteinander besprochen, wie das jetzt laufen soll, wer welches Projekt macht. Aber das ist auch keine Teamsitzung. Das ist ein Orga-Treffen. Das musst du halt dann machen, damit einfach jeder Bescheid weiß. So, wo möchtest du denn anfangen? Weil das ist ein sehr langes, sehr ausführliches Skript.
SPEAKER 2
00:08:04
Das ist doch dein Thema.
SPEAKER 1
00:08:06
Ja toll, dann hörst du mir wieder nur zu.
SPEAKER 2
00:08:08
Nee, ich werde auf jeden Fall auch was sagen.
SPEAKER 1
00:08:10
Also ich möchte dich schon mindestens als Stichwortgeber heute drin haben, damit die dialogische Haltung bewahrt bleibt, Timo.
SPEAKER 2
00:08:15
Ich muss halt echt aufpassen, was ich sage. Weil erstens hören viele Kollegen zu. Und zweitens ist so Team das, wo ich am meisten gebraucht habe, um reinzukommen. Teamarbeit, mit anderen zusammenzuarbeiten. Das ist das, was für mich tatsächlich am anstrengendsten ist sogar.
SPEAKER 1
00:08:29
Das ist das, was ich...
SPEAKER 2
00:08:31
Die ganze Zeit zu besprechen und immer so ein Konzept zu finden.
SPEAKER 1
00:08:35
Kleines Spoiler, das habe ich bis heute nicht geschafft, im Team zu arbeiten. Deswegen bin ich jetzt Führungskraft.
SPEAKER 2
00:08:40
Ja, dafür bin ich zu faul.
SPEAKER 1
00:08:44
Ja. Nein, Entschuldigung. Ich habe dir nicht zugehört, ich war schon am Lesen. Nein, dafür bist du nicht zu faul, aber es ist wirklich anstrengend. Vor allem, wenn man wie du... Noch mal ganz kurz auf den Background. Du kommst aus der Selbstständigkeit. Du warst früher ein Zweierteam. Und das dazu noch privat und beruflich. Ihr habt im Gespann zusammen in der Gastro einen gastronomischen Betrieb geführt. Und das ist auch nicht immer harmonisch, wie du in unserem ehemaligen Podcast auch mal erzählt hast. Und von dem Weg dahin zu kommen, wo du heute bist in der Teamarbeit, das ist hart.
SPEAKER 2
00:09:17
Ja, aber es funktioniert ganz gut.
SPEAKER 1
00:09:19
Ja.
SPEAKER 2
00:09:20
Gut, also dann Bedeutung von Teamarbeit für die Arbeit von Erziehern.
SPEAKER 1
00:09:25
Den würde ich eigentlich direkt überspringen, weil das ist ja wohl vollkommen klar. Weil wir sind ja aufeinander angewiesen als Team. Wir haben flache Hierarchien im Job, das ist auch tatsächlich so. Deswegen sitzt hier ein Auszubildender und eine stellvertretende Leitung zusammen.
SPEAKER 2
00:09:39
Aber ich höre schon aus anderen Ecken, dass das nicht überall so ist. Es gibt schon, aber keine Ahnung.
SPEAKER 1
00:09:44
Ich habe das zuletzt einer Kollegin, die zum Hospitieren da war und die jetzt auch bei uns anfängt, so erklärt. Wir haben jetzt in der praktischen Arbeit eine relativ flache Hierarchie. Also du überspringst jederzeit deine nächste Vorgesetzte und kommst zur Gesamtleitung, wenn du irgendeine Idee hast. Aber das geht bei uns. Ja, aber das ist in der pädagogischen Arbeit. Das ist okay, wenn du eine pädagogische Idee hast und die dann direkt an mich adressierst, weil du sagst, ich mache die Bestellungen, geht das? Dann kann ich sagen, ja oder nein. Was nicht geht, ist die Verwaltungsebenen zu überspringen. Also man muss da schon ein bisschen sagen, dass unsere Arbeit zweigeteilt ist. Also das mag sehr trägerspezifisch sein.
SPEAKER 2
00:10:24
Das hat doch eher was mit der Behörde zu tun.
SPEAKER 1
00:10:27
Genau, also unser Verwaltungsapparat ist behördlich organisiert. Also dein Urlaub, alle freien Tage, deine Krankheiten, wie wir Kinder aufnehmen, wer für was zuständig ist. Das ist eine ganz starre Organisation und ich kann dir zum Beispiel keinen Tag freigeben. Sondern es wäre eine Zeit, wo ich deine Leitung vertrete. Aber dafür bin ich einfach nicht zuständig. Das darf ich nicht machen, weil ich in die Personalplanung nicht involviert bin in deinem Haus.
SPEAKER 2
00:10:54
Und du machst das halt auch nicht, weil du weißt, was jetzt passiert.
SPEAKER 1
00:11:00
Nein, genau, weil ich nämlich nicht weiß, was passieren könnte. Also jetzt mal von diesem ganzen Teamstruktur-Ding raus. Ich habe ja auch nicht den Einblick. Also deswegen, ich rede rein über die Verwaltung und über die Organisation. Verwaltung und Organisation ist super hierarchisch gegliedert bei uns. Wenn es jetzt um die direkte Arbeit geht, da wird auch oftmals darüber hinweggegangen, wer jetzt Erzieher ist, wer Kinderpfleger ist. Auch innerhalb der Teams.
SPEAKER 2
00:11:28
Und ich glaube, auch das ist nicht überall so.
SPEAKER 1
00:11:31
Nein, das ist auch nicht überall so und ich bin da auch mal mehr, mal weniger großer Fan. Das ist sehr situationsabhängig und auch von dem, was die Leute können. Weil das ist, ich würde nämlich bei den Teamrollen starten.
SPEAKER 2
00:11:46
Ja, das ist ein anderes Thema.
SPEAKER 1
00:11:49
Genau, weil es gibt dann, und auch hier muss man wieder sagen, das hängt ein bisschen davon ab, in welcher Situation man ist. Also wenn wir ein Fußballturnier organisieren, dann werde ich eine andere Rolle haben, als wenn es um die Küche geht. Oder wenn es darum geht, wie gestalten wir einen Elternabend. Auf jeden Fall sind hier verschiedene Rollen definiert. Neuer in, Wegbereiter in, Koordinator in, Macher in, Beobachter in, Teamarbeiter in, Umsetzer in, Perfektionist in.
SPEAKER 2
00:12:19
Und Spezialist in.
SPEAKER 1
00:12:21
Und Spezialist in. Schon das habe ich jetzt ganz überlesen. So, die SpezialistInnen sind mit ihrem tieferen Fachwissen in bestimmten Aufgabenstellungen unerlässlich.
SPEAKER 2
00:12:33
Also jeder, der in seinem Bereich ein Angebot macht, ist in dem Fall dann der Spezialist zum Beispiel.
SPEAKER 1
00:12:39
Also wenn wir jetzt sagen würden, wir machen ein Fußballturnier und es geht um die Regeln beim Fußball, dann würde ich denjenigen bei uns nehmen, im Team, der einen Schiri-Schein hat. Und einen Trainerlizenz. Haben wir jemanden, dem würde ich immer, zumindest was das Inhaltliche angeht, beim Fußball zurate ziehen. So, PerfektionistInnen sind am Ende einer Aufgabenstellung am sichtbarsten, wenn sie das Ergebnis noch einmal aufpoliert und die Arbeit auf mögliche Fehler untersucht haben. Dabei ist ein sehr hoher Qualitätsanspruch festzustellen. Da sehe ich mich jetzt zum Beispiel gar nicht. Nee, bei dir ist, when it's done, it's done.
SPEAKER 2
00:13:19
Genau, aber ich finde es mit den Rollen gar nicht so schlecht, weil wir es gleich eingefallen werden, dass bei uns zum Beispiel im Team ist die Leute, die da nochmal drüber gucken und es gibt ja wirklich die, die das auch einfach von sich aus machen.
SPEAKER 1
00:13:29
Also PerfektionistInnen sehe ich hier schon sehr oft, werden dann Leitungen. Also gar nicht, weil sie jetzt Perfektionisten sind und alles immer ganz genau sein muss, aber du kriegst und es ist ganz oft einfach die Rolle, die wir auch vom Team kriegen. Wir bekommen von euch was vorbereitet, schauen es durch, sagen wir ein Ferienprogramm, schauen es durch und dann polieren wir halt nochmal drüber, dass es dann auch wirklich rausgehen kann. Ist bei Elternbriefen ganz oft so. UmsetzerInnen sind gefragt, wenn praktische Schritte geplant und wirksam eingesetzt werden müssen. Hilft mir? Mal ein Beispiel.
SPEAKER 2
00:14:08
Ich bin ja auch so ein Umsetzer, wenn wir irgendwas reden, dann mache ich es ja auch erst mal direkt.
SPEAKER 1
00:14:14
Ich stolper halt hier drüber, wenn es heißt, wenn praktische Schritte geplant und wirksam eingesetzt werden müssen. Ja, beim Einsetzen sehe ich dich schon, bei der Planung sehe ich dich eher weniger.
SPEAKER 2
00:14:24
Ja, ich sehe auch nicht, dass ein Planer ein Umsetzer ist, aber gut, das ist halt jetzt so dahingeschrieben.
SPEAKER 1
00:14:30
Also die Umsetzer sind jetzt für uns beide eher die,
SPEAKER 2
00:14:33
die es dann machen.
SPEAKER 1
00:14:34
Genau, wenn der Plan alles steht, die dann auch loslaufen und beim Sommerfest auch die Cocktails dann mischen.
SPEAKER 2
00:14:40
Oder einfach mal so loslaufen. Wenn man diese Rollen durchgibt, merkt man schon, wer das immer ist bei uns in der Arbeit zum Beispiel. Wer so diese Sachen dann macht. Also auch diese Umsetzer sind ja bei uns bestimmte Personen im Haus immer schon gewesen.
SPEAKER 1
00:14:58
Also wir können jetzt auch hier über persönliche Rollen reden und über Persönlichkeitsstrukturen. Das geht ja bis weit in die Kindheit zurück, welche Rolle wir als Erwachsene in Teams einnehmen. Also hier sind ja auch mehrere Autoren genannt immer wieder. Ich werde jetzt schon alle durchgegangen. TeamarbeiterIn hilft dem Team harmonisch zu arbeiten, zeigt Hilfsbereitschaft und erledigt Aufgaben zum Vorteil des ganzen Teams. Man könnte auch sagen, man erledigt dann halt die Deppen. Oder die Teammuttis oder Teampappis, wenn wir es jetzt nicht ganz so positiv ausdrücken wollen. Also in die Rolle bin ich halt ganz oft reingefallen. Also ich weiß nicht, ob ich da immer noch reinfalle, wahrscheinlich schon. Das ist auch okay, wenn das Team das anerkennt und das nicht für selbstverständlich nimmt und auch einfach mal Danke sagt. Und wenn die Leitung auch solche TeamarbeiterInnen ab und zu einfach mal zurückhält und sagt, du jetzt mal nicht. Du musst nicht immer alle Listen schreiben. BeobachterInnen sind gefordert, wenn ein unparteiisches Urteil abzugeben und die Optionen des Teams objektiv abzuwägen sind. Ja Holler die Waldpferde, das ist aber eine große Aufgabe. Also da würde mir tatsächlich niemand einfallen.
SPEAKER 2
00:16:37
Das stimmt, das könnten öfter mal Auszubildende sein.
SPEAKER 1
00:16:43
Also es stimmt, gerade Auszubildende im letzten Ausbildungsjahr, Gesundheit, die sind dann schon eher, ich kann es dann eher fragen, bis sie halt dann die Teamrolle switchen. Also im ersten halben Jahr, weil irgendwann sind sie auch mit drin. Wie gesagt, Rollen wechseln je nach Situation. Jetzt kommen aber die MacherInnen, sind fordernde Personen, liefern Antrieb, um sicherzustellen, dass sich das Team bewegt und gewünschte Ergebnisse im Blick behält. Da finden wir auch Leitungen wieder. Damit hast du mich ungefähr dein ganzes zweites Berufsjahr lang betituliert. Damit hast du mich ungefähr dein ganzes zweites Berufsjahr lang betituliert als Macher.
SPEAKER 2
00:17:31
Ja, du bist ja auch einer.
SPEAKER 1
00:17:33
Könnte man so sehen. Ich meine, die Rollen sind auch nicht trennscharf. Also wir müssen immer sagen, dass es da natürlich auch wahrscheinlich ganz viele Hybridformen gibt. KoordinatorInnen werden aktiv, wenn sich das Team auf Ziele konzentrieren muss und Teammitglieder Aufgaben übernehmen müssen als Beitrag zum Teamerfolg.
SPEAKER 2
00:17:52
Auch das ist glaube ich echt eine Rolle, die ständig wechselt. Je nach Aufgabe, je nachdem was zu tun ist.
SPEAKER 1
00:18:00
Und erinnere mich daran, dass ich zu den Koordinatoren was sagen wollte, wenn ich die anderen beiden durch habe. WegbereiterInnen trägt die Idee des Teams nach außen und knüpft wertvolle Kontakte, wenn das Team in Gefahr ist, nur noch nach innen gerichtet zu arbeiten. Okay, ja ich sehe schon. Und NeuerInnen löst Probleme mit großer Kreativität auf unkonventionellem Weg. Zu den Koordinatoren, wenn du eben jemanden hast, der dafür sorgt, dass sich das Team auf irgendwas konzentriert, dann gehst du aber auch sehr schnell in Gefahr. Weil das ist schon eine wichtige Rolle, dass du eben auch den Schwerpunkt dieser Koordinatoren im Team hast. Also wir reden ja oft davon, dass wir Schwerpunkte im Team haben und dass wir Sachen, dass sich dadurch eben die Teams und die Häuser unterscheiden. Und je nachdem wer jetzt eben, weil was hier jetzt halt noch fehlt, die sind jetzt alle gleichgestellt die Rollen. Aber es gibt halt auch noch einen Unterschied zwischen, in der Hierarchie, in der internen Hierarchie in einem Team gibt es auch noch Unterschiede. Und je nachdem, wo da die Rollen zusammentreffen, hast du halt auch einen anderen Drive im Team, sage ich mal so.
SPEAKER 2
00:19:17
Ja, genau, die Rollen werden dann nochmal aufgeteilt in drei Rollenarten.
SPEAKER 1
00:19:23
Ja, also handlungsorientierte Rollen, kommunikationsorientierte Rollen und wissensorientierte Rollen. Ja, gehen wir jetzt nicht genau drauf ein. Gut, die Teamentwicklung machen wir gar nicht, weil wir haben eine eigene Folge zu Gruppenphasen gemacht. Aber die Begriffe Norming, Storming, Performing haben wir auch alle benutzt.
SPEAKER 2
00:19:46
Das sind tatsächlich auch die Ausrüstungen, die ich kannte, bevor ich die richtigen gelernt habe für die Kindergruppenphasen.
SPEAKER 1
00:19:52
Ja, weil wir ja uns in der Arbeit auf das Gruppenmodell von Stahl beziehen, was wiederum auf dem von Tackmann beruht. Und deswegen sind die...
SPEAKER 2
00:20:05
Die heißen aber auch noch anders in der gleichen Phase.
SPEAKER 1
00:20:07
Genau, und über Gruppenphasen haben wir eine eigene Folge gemacht. Ja, haben wir uns eine ganze Stunde gerade gespart.
SPEAKER 2
00:20:15
Genau, dann kommen Merkmale eines gut funktionierenden Teams. Das ist nochmal interessant.
SPEAKER 1
00:20:21
Soll ich mal vorlesen und du hakst ab, ob wir das denn gerade alles haben? Weil jetzt kommen wir nämlich zu dem Teil, wo es systemrelevant wird. Weil ganz viele von diesen Merkmalen eines funktionierenden Teams sind gerade aus Systemgründen nicht gegeben.
SPEAKER 2
00:20:38
Okay, dann...
SPEAKER 1
00:20:40
Für Teamarbeit und Teamentwicklung ist Zeit und Raum gegeben. Ja, auf jeden Fall.
SPEAKER 2
00:20:45
Team in Team dabei.
SPEAKER 1
00:20:47
Zeit für Vorbereitung, Teamsitzungen, Teamentwicklung, Teampflege, Intervision, Klausurtage, regelmäßige Bestandaufnahme der Teamsituation.
SPEAKER 2
00:20:55
Schwierig, weil nie alle am gleichen Tag da sind.
SPEAKER 1
00:20:58
Richtig, also gerade bei der Teamsitzung, gerade bei dir im Haus ist gerade aufgrund von systemischen Faktoren eher nicht so. Bei mir im Team ist es eigentlich gar kein Problem.
SPEAKER 2
00:21:09
Ja, tatsächlich ist das einer unserer Hauptdinger bei uns, dass wir keine Entscheidungsbesprechungen machen.
SPEAKER 1
00:21:12
Und da sehen wir nämlich schon, wir arbeiten in einer Organisation, wir nehmen jeden Morgen den gleichen Eingang. Aber die Teams stehen vollkommen unterschiedlich da. Ja. Habe ich übrigens bei der Planung der Teams auch nicht, war mir auch nicht so klar, welche Auswirkungen das haben kann oder haben wird. Ich dachte nicht, dass das so krass wird. Ja, da haben sich auch ein paar Sachen halt verändert.
SPEAKER 2
00:21:33
Genau. Ich weiß, ich habe da schon öfters mit anderen darüber geredet.
SPEAKER 1
00:21:36
Ja.
SPEAKER 2
00:21:38
Man kann sich natürlich Gedanken machen jedes Mal, wenn mal wieder drei Leute dastehen oder zwei.
SPEAKER 1
00:21:43
Und auch dadurch, dass ihr eben das Dritt-Vierklass-Team seid und bei euch erst ab 13 Uhr Kinder da sind, das ist nämlich das nächste Ziel, der nächste Punkt, ist halt auch so eine gewisse Unverbindlichkeit da bis zum Kinderdienst. Ja, ja. Weil das bringt mich nämlich zum nächsten, jetzt habe ich eigentlich die Frage schon mal antwortet. Nein, das wird ja nicht ganz werden. Ja, du weißt aber, was ich meine im Großen und Ganzen. Alle Teammitglieder identifizieren sich mit einer gemeinsamen Zielrichtung. Leitbild, Leitziele, pädagogische Schwerpunkte, Konzeption. Dafür müsste auch die Konzeption erstmal jeder gelesen haben. Ja. Und ich glaube außerhalb von denen, die gerade eine Ausbildung bei uns im Haus machen in der einen oder anderen Form. Naja, wir haben eine gültige Konzeption, auf der unsere Betriebserlaubnis beruht. Und das weiß ich, weil ich sie geschrieben habe. Ja, du hast sie dir auch ausgedruckt zuletzt. Aber auch da muss man sagen, das ist auch der falsche Weg. Also eine Konzeption kann nicht von oben nach unten kommen, die muss von unten nach oben durchgehen.
SPEAKER 2
00:22:48
Genau.
SPEAKER 1
00:22:55
Ja. Ja. Ja, aber wir haben eine grundlegende Konzeption, eine relativ kurze, die ich geschrieben habe. Aufgrund dessen, was wir wussten, was wir erwartet haben, gibt es da schon auch ein Papier bei uns. Die Rolle und Funktion der Teammitglieder und der Leitung sind definiert. Rolle innerhalb und außerhalb der Einrichtung, Funktionen, Arbeitsplatz, Stellenbeschreibung, Orientierung an der Ressource der Teammitglieder.
SPEAKER 2
00:23:30
Würde ich sagen, haben wir jetzt erreicht. Also wir sind gerade an dem Punkt, Funktionen sind ja eh klar, aber dass wir die Ressourcen jetzt angraben können von uns gegenseitig und dass wir uns die Freiraume schaffen können, dass jeder seine Ressourcen nutzen kann, da sind wir jetzt gerade da. Wir sind gerade in dem Bereich, wo wir anfangen, das zu nutzen.
SPEAKER 1
00:23:50
Okay, also es mag für dich so sein, für mich nicht, weil für mich gibt es keine Stellenbeschreibung. Für die Teamleitung gibt es keine Stellenbeschreibung, für die Gesamtleitung gibt es keine Stellenbeschreibung. Also wir Leitungen wissen tatsächlich gerade nicht, wie wir arbeiten sollen.
SPEAKER 2
00:24:05
Ja, das geht auch ums Team.
SPEAKER 1
00:24:07
Genau, aber hier ist drin genannt, Leitung und da ist auch Funktionen, Arbeitsplatz und Stellenbeschreibung. Ja, aber die hat eigentlich keinen definierten Arbeitsplatz. Weil nur weil sich zwei der Teamleitungen da einen Raum geschaffen haben, inzwischen auch die Interim-Teamleitung, da einen Raum geschaffen haben, wo sie sagen im Teamzimmer, das ist mein Arbeitsplatz und das von allen akzeptiert wurde, das hat sich ja das Team selber so geschaffen, beziehungsweise die haben sich das auch einfach genommen. Das ist eigentlich nicht der klar definierte Arbeitsplatz. Also jetzt vom System. Ein Informationsmanagement ist installiert. Wann bekommt wer welche Informationen und wie und an wen werden diese weitergegeben? Ein Organigramm, QSE ist gegeben. Teamsitzungen sind für alle klar, Öffentlichkeitsarbeit ist transparent. Also ein Organigramm haben wir ja, oder? Wir haben ein Organigramm, ja, das steht. QSE ist gegeben.
SPEAKER 2
00:25:09
Machen wir auch, ja.
SPEAKER 1
00:25:11
Teamsitzungen sporadisch. Ja, aber die sind eigentlich für alle klar, also die Termine sind klar definiert. Also wann sie sein sollten, das wissen wir schon alle.
SPEAKER 2
00:25:17
Öffentlichkeitsarbeit macht ihr auch für mich transparent oder versucht es?
SPEAKER 1
00:25:21
Ja, also wir versuchen es. Ich denke es passt eigentlich schon so im Großen und Ganzen. Es gab gerade wieder den Wunsch nach einer anderen Projektaufstellung, als wir sie uns ausgedacht haben. Aber gut, das gehört hier nicht hin. Also an und für sich ist ein Informationsmanagement installiert. Mit den Informationen ist es natürlich gerade bei dir im Team aufgrund der vielen Teilzeitmodelle ein bisschen schwierig.
SPEAKER 2
00:25:48
Aber wir reden viel und ich meine, dass es von... Aber ich bin halt auch zuwiezend da, dass wahrscheinlich andere Leute sagen würden, nö, das ist überhaupt nichts.
SPEAKER 1
00:25:56
Und was man da eben merkt, was total wichtig ist, ist eine Schriftkultur. Also dass Teamsitzungen schriftlich festgehalten werden, dass die Personen, die bei Teamsitzungen nicht da sind, ihre Hohlschuld ernst nehmen und dann auch nachlesen, was da besprochen wurde. Ja, das wäre mal gut. Das wäre mal gut, ja. Dass man dann eben wieder auf einem Stand ist. Die Entscheidungsverfahren sind allen bekannt. Transparentes Entscheidungsverfahren. Wer, wann, wie trifft Entscheidungen. Formen der Entscheidungsfindung per Mehrheit, Minderheit, Integration. Also ganz lange war die Entscheidungsfindung ja, man hat bei mir am Büro geklopft und mich gefragt. Ja, aber das ist ja gerade die Übergangsphase, wo du das irgendwie versuchst abzustellen.
SPEAKER 2
00:26:40
Ja, ja, was heißt abzustellen, ich versuche das gerade von mir weg zu prügeln.
SPEAKER 1
00:26:44
Mit Händen und Füßen und mit cholerischen Anfällen. Es ist eine Umstellung gerade eine schwere, weil du halt vorher viele Entscheidungen gefällt hast.
SPEAKER 2
00:26:55
Ja. Ich war sehr glücklich damit.
SPEAKER 1
00:26:58
Damit waren sehr viele sehr glücklich, weil natürlich, wenn man jemanden hat, dem man vertraut, dass er auf seine Entscheidungsfähigkeit vertraut. Und sich sicher sein kann, dass die Entscheidungen zum Wohle aller sind. Also einen wohlwollenden Imperator, Diktator hat.
SPEAKER 2
00:27:16
Das macht aber auch Sinn, weil das ein Job ist, wo du viele Leute hast, die sehr lange auf sich allein gestellt gearbeitet haben. Und es gewohnt waren, sich selber zu entscheiden. Ja. Und sobald so ein Vakuum entsteht, wo jeder ja wusste ist, Hans ist einfach gewohnt zu entscheiden, ich will es jetzt gar nicht so werden. Ja. Und jeder hat es vor sich hin zu vorstellen. Und das fand ich unglaublich, also das ist jetzt gerade nicht so, aber es ist mal wieder mal gewesen. Ich fand es unglaublich anstrengend, weil ich dann auch mal wieder so wütend werde, weil wenn ich mich so benachteiligt fühle. Oder wenn ich denke, dass die das zu ihrem Gunsten machen und nicht zum Gunsten der Kinder, dann werde ich mal wieder so wütend. Ja. Und dann bin ich geworden. Und da fand ich das immer ganz gut, wenn du einfach einen Plan gemacht hast. Und da waren fast alle glücklich.
SPEAKER 1
00:27:53
Ja. Aber es ist eben auch wahnsinnig anstrengend, also wenn du diese Rolle übernimmst. Und ich will das nochmal kurz so aus meiner Innenansicht sagen. Das ist eine Verantwortung, die mir auch nicht zustand, weil ich die Rolle nicht habe. Und die auch sehr, sehr anstrengend ist. Deswegen weise ich das auch gerade so stark von mir, weil ich bin nicht mehr alleine in der Rolle. Und so viel Entscheidungsmacht sollte einfach niemandem zugesprochen werden in unserem System.
SPEAKER 2
00:28:19
Ja, aber es funktioniert ja jetzt auch lange. Also die Leiter sind ja auch gerade dabei.
SPEAKER 1
00:28:22
Ja, also die Übergangsphase, das war jetzt das erste halbe Jahr und wir werden bestimmt noch den Rest brauchen. Und jetzt kommen neue Leute dazu. Also dann wird es auch nochmal einfacher, weil die kennen mich nicht.
SPEAKER 2
00:28:33
Also ich merke eine starke Veränderung. Aber wie gesagt, das kann auch echt anbieten, dass ich zu solchen Zeiten da bin.
SPEAKER 1
00:28:37
Aber gerade dann.
SPEAKER 2
00:28:38
Aber ich fühle mich viel wohler und entspannter und es ist routinierter irgendwie.
SPEAKER 1
00:28:41
Aber auch gerade dann merkt man ja die Veränderungen in der Teamarbeit viel mehr, wenn man nicht die ganze Zeit da ist.
SPEAKER 2
00:28:47
Ja. Also ich bin gerade glücklich und ich war jetzt echt lange nicht so wirklich glücklich. Aber es war anstrengend einfach.
SPEAKER 1
00:28:52
Ja. Probleme sind analysiert und transparent gemacht. Grundhaltungen, Techniken, Kommunikation, Umgänge mit Konflikten, Konfliktlösungsmodelle und so weiter. Was sagst du dazu? Sind unsere Probleme, analysieren wir die und machen die transparent?
SPEAKER 2
00:29:10
Ich finde, dass bei uns im Team aufgrund verschiedener Personen, die das einfach gelernt haben, Konflikte zu lösen und zu reflektieren und sich auf ein neues einzulassen. Ich hätte halt schon viele Konflikte.
SPEAKER 1
00:29:25
Ja.
SPEAKER 2
00:29:27
Wir wurden dann auch immer wieder Brücken gebaut.
SPEAKER 1
00:29:29
Aber warum bist du denn jetzt direkt von Problemen auf Konflikte gegangen? Weiß ich gar nicht. Wieso von Problemen auf Konflikte? Weil es geht um Probleme und du sprichst über Konflikte. Achso, das sind nicht mal Konflikte gewesen? Ne, also da sind schon Konfliktlösungsmodelle steht da drin. Umgang mit Konflikten. Umgang mit Konflikten. Also das ist nur ein Teil, der da mit reinspielt in die Probleme.
SPEAKER 2
00:29:49
Ne, viele Probleme werden nicht gesehen, noch gar nicht. Also ich sehe viele Sachen, die noch gar nicht im Team angekommen sind, die wir so im Einzelnen beschneiden.
SPEAKER 1
00:29:55
Überhaupt nicht. Und es gibt auch einfach so unendlich viel davon.
SPEAKER 2
00:29:59
Ja, ja, und es sind viele Sachen. Das ist halt auch dieses neue Haus, diese neue Struktur, dass die Spiele alle kommen. So viele Sachen, wo ich nicht andersweise wüsste, wie man das lösen könnte.
SPEAKER 1
00:30:11
Und wir haben schon Menschen in unserem Team, die sprechen es dann sehr deutlich an, dass da irgendwas schiefläuft und sprechen es auch sehr häufig an. Lassen es dann so stehen und erwarten dann eben, dass jemand kommt und das dann löst.
SPEAKER 2
00:30:28
Ich habe gestern auch ein Gespräch gehabt mit jemandem, der den Job schon Ewigkeiten macht. Bei dir oben. Es gibt gerade nicht so wirklich eine Lösung. Zum Beispiel für diese Spieleverschleißer. Klar, man kann sie wegsperren, dann muss man nur rausgehen. Aber dass es so eine Riesengruppe ist, die scheinbar kein Gruppengefühl mehr entwickelt oder kein Gefühl für das Zeug entwickelt, das ist einer von den Problemen. Oder die Schule. Aber dann haben wir doch unser Problem analysiert.
SPEAKER 1
00:30:53
Also wir zwei hier machen das jetzt seit einem halben Jahr in unserem Podcast. Wir analysieren das Problem unseres neuen Hauses und benennen das.
SPEAKER 2
00:31:00
Aber es geht ja jetzt um das Problem.
SPEAKER 1
00:31:01
Also wir haben das Problem analysiert, nämlich wir brauchen ein ganz neues Konzept von Pädagogik für unser Haus. Weil mit 100 Kindern offen zu arbeiten auf der Fläche stellt sich vor Herausforderungen, die vorher nicht bekannt sind. Und wir haben das transparent gemacht. Also im Team ist es allen klar, den Eltern haben wir es gesagt, der Träger weiß es, unsere Podcast-HörerInnen wissen es. Also wir zwei als Team haben das auf jeden Fall gemacht.
SPEAKER 2
00:31:28
Das Problem ist bekannt.
SPEAKER 1
00:31:30
Es geht ja noch nicht um die Lösung. Es geht darum, wir wissen, was das Problem ist. Und wir haben es auch allen mitgeteilt. Und wir sind jetzt daran. Und jetzt kommen wir wieder auf, da geht es eben weiter oben drüber. Wir identifizieren uns alle mit der gemeinsamen Zielrichtung. Also jeder möchte, dass es wieder besser funktioniert. Und dass er selber nicht mehr so komplett zerschlagen aus der Arbeit kommt. Wir sind auch gerade sehr plakativ da, die Ziele. Und wir erreichen sie auch ab und zu ein bisschen. Arbeitsweisen und Ergebnisse sind kontinuierlich evaluiert. Kurs E und Dokumentation, Konzeption, interne Organisation, pädagogische Arbeitsabläufe, Teamkultur, Formen der Eltern- und Kinderbefragung.
SPEAKER 2
00:32:22
Das musst du beantworten.
SPEAKER 1
00:32:24
Das muss ich beantworten? Teilweise. Also es ist natürlich, wenn ich jetzt hier über mein Team spreche, dann kann ich dir sagen, dass die Arbeitsweisen, da kann man auf jeden Fall ansetzen. Und das ist jetzt so die große Aufgabe. Aber ich denke in allen Teams, nur in den anderen knirscht es ein bisschen mehr, weil da mehr neue Personen drin sind. Ich arbeite ja gerade in einem sehr harmonischen Team, die sich sehr lange kennen alle untereinander, wo es wenig Reibungspunkte gibt. Deswegen hat es bei uns ein bisschen länger gedauert. Aber es fällt schon auf, dass so wie die Einzelpersonen arbeiten, das nicht für alle in Ordnung ist. Und dass man darüber sprechen muss. Dafür ist Kurs E da. Dass man über Prozesse sprechen muss, dass man über Haltung reden muss. Und da wird es jetzt zeigen, wie gut es eben klappt oder auch nicht klappen kann. Weil gerade bei dem Punkt Arbeitsweisen und Ergebnisse sind kontinuierlich evaluiert. Also wenn du irgendjemandem sagen musst, so wie du hier arbeitest, das ist für dieses Team nicht okay. Das ist für dieses Haus nicht okay. Das ist für die Werte nicht okay. Du musst da ganz dringend was ändern. Das kann zwei Ausgänge haben. Entweder die Leute gehen oder die Leute ändern sich. Und der zweite Weg ist halt immer der härtere.
SPEAKER 2
00:33:44
Ja, also man muss halt in diesem Haus nicht wirklich entscheiden für den Job, weil es ist einfach brutal anstrengend.
SPEAKER 1
00:33:50
Es ist überall brutal anstrengend. Aber da ist es eben noch mal brutaler anstrengend. Gott, ich bin heute mit meiner Mikrofonhaltung so unzufrieden. Da ist es halt noch mal brutal anstrengender, weil du auch auf einer ständigen Selbstreflexionsebene sein musst. Du musst ja wirklich jeden Handschlag überlegen, weil du ja so vorher noch nie gearbeitet hast. Als Pädagoge, als Pädagogin ist vollkommen egal, wer in diesem Team gerade ist, in dieser Organisation. Da hat auch niemand in diesem Setting gearbeitet. Und dementsprechend hart ist es halt auch gerade da zu sein und seine eigene Arbeitsweise dahin zu überprüfen, passt sie zu den Gegebenheiten. Und da ist dann eben auch wieder gute Teamarbeit gefragt, wie sehr man sich da auch gegenseitig abholt. Das kommt dann nämlich bei den Teamkompetenzen gleich. So haben wir noch die kompetente Leitung, klare Rahmenbedingungen, Transparenz der Informationen, Spielraum für Entfaltung und Autonomie, Mischung aus fördern und fordern. Würde ich ja sagen. Gut, sagst du...
SPEAKER 2
00:34:57
Gehen wir die Punkte alle durch, oder soll ich jetzt nicht einfach nur ja sagen?
SPEAKER 1
00:34:59
Nein, nein, ich will die gar nicht durchgehen.
SPEAKER 2
00:35:01
Rahmenbedingungen gibt es ja noch nicht, gibt es schon, aber irgendwie auch nicht, weil sie halt noch in der Entwicklungsphase sind.
SPEAKER 1
00:35:07
Und das ist natürlich auch komplex, weil wir sind ja aufgrund unserer Hierarchie-Ebenen, die wir jetzt im Haus haben, und sich in diesem Leitungsteam, wir sind es ja auch noch am Finden, und dementsprechend gibt es auch Leitungen, die wahrscheinlich schon ein anderes Kompetenzlevel haben, als andere Leitungen.
SPEAKER 2
00:35:28
Ja, und du gibst Aufgaben weiter, die dann vielleicht auch wieder zu dir zurückwandern,
SPEAKER 1
00:35:32
weil es noch nicht so weit ist. Genau, und du bist halt, oder jetzt gerade ich, ich bin Mentor, aber gleichzeitig auch Kollege, und ich fordere was ein, bin aber nicht mehr Vorgesetzter eigentlich, also es ist so ganz, ganz schwammig, und dennoch bin ich schon der Meinung, dass alle Menschen, die bei uns im Haus eine Leitungsfunktion haben, auch kompetent genug sind, die auszufüllen.
SPEAKER 2
00:35:55
Ja, würde ich auch sagen.
SPEAKER 1
00:35:57
Und versuchen, klare Rahmenbedingungen zu schaffen. Ja. Ich sehe schon, es wird eine lange Folge, wir sind schon bei 35 Minuten, aber es war klar, dass die lange wird. Und da ist nämlich jetzt die Frage, die du auch gerade gestellt hast, und ich weiß nicht, vielleicht so ein bisschen rumgeeiert, die kompetente Leitung entscheide ja nicht ich, ich entscheide ja nicht,
SPEAKER 2
00:36:19
ob ich eine kompetente Leitung bin. Für mich ist meine Leitung kompetent.
SPEAKER 1
00:36:23
Gut, also, da haben wir es ja.
SPEAKER 2
00:36:25
Und halt in der Lernphase.
SPEAKER 1
00:36:27
Aber das ist genau das, worauf ich hinaus will, die Kompetenz muss von den Leuten entschieden werden, die die Leitung führt. Also ich weiß, dass ich Kompetenzen habe, ich weiß, dass ich meinen Job eigentlich gut kann, aber ich entscheide das nicht. Das entscheidet am Ende das Team. Und ich weiß, und ich bin nur der Meinung, ich bin eine kompetente Leitung, weil ihr mir das als Team oft genug zurückgespiegelt habt.
SPEAKER 2
00:36:53
Ja, diese Kompetenz muss man sich auch einfach aneignen. Und wenn man halt ganz großer Seitenhof ist, dann wird die Kompetenz halt immer größer mit der Zeit. Ja.
SPEAKER 1
00:37:01
Aber solange so Grundkompetenzen da sind. Ja, aber das ist eben, also können wir jetzt ganz lange über Leitung sprechen. Ich meine, klar, wir sind mit einer gewissen Macht vom Träger ausgestattet, die aus dem Team kommt. Ja. Also ganz viel Macht kriegen wir auch dadurch, dass ihr uns diese Macht einfach übertragt. Gut, weil ich bin jetzt da doch ein bisschen hängengeblieben bei dem Leitungsthema, weil die Qualität des Teams steht unverhältnismit der Leitung. Also der Fischding vom Kopf her stimmt halt einfach.
SPEAKER 2
00:37:32
Ja, auf jeden Fall, klar. Ne, sagen wir es so, was ich schon so mitbekommen habe,
SPEAKER 1
00:37:38
was es sonst über Leitungen gibt,
SPEAKER 2
00:37:39
sind alle Unterleitungen kompetent.
SPEAKER 1
00:37:41
Gut, Dankeschön.
SPEAKER 2
00:37:43
Also Kompetenz heißt ja in dem Fall auch, dass ich in die Arbeit gehe, weil ich gerne eine positive Pädagogik vorantreiben will und nicht, weil ich es mir gemütlich mache mit dem Büro,
SPEAKER 1
00:37:53
was es ja wohl auch gibt.
SPEAKER 2
00:37:55
Ach so, ja.
SPEAKER 1
00:37:57
Und das ist ja auch schon, da fängt die Kompetenz ja schon an. Gut, also wenn das für dich kompetentes Verhalten ist, dass die Leitungen mit euch gemeinsam durch das Tal der Tränen gehen,
SPEAKER 2
00:38:07
dann ja.
SPEAKER 1
00:38:09
Bei der Bundeswehr heißt das Führen durch Vorbild. Ja. So, jetzt haben wir durchgehäkelt, woran man ein gut funktionierendes Team erkennt. Das war übrigens nur erstens. Zweitens wären jetzt die Teamkompetenzen.
SPEAKER 2
00:38:23
Ja, das hat uns das ewig gegessen.
SPEAKER 1
00:38:25
Wir müssen halt mal schauen, was noch wichtig ist. Also die Teamkompetenzen sind halt schon wichtig, aber ich glaube, da können wir, weiß ich nicht, kommunikationsfähig. Da aber ganz von vorn, du weißt, als wir über das, als ich deine, die Dozentin zitiert habe, Kommunikationsfähigkeit bedeutet auch, dass wir eine gemeinsame Sprache sprechen. Ja. Deswegen ist mir auch immer mal wieder so Begriffsklärung wichtig in Teamsitzungen, damit wir auch alle wissen, wenn wir über Kokonstruktionen sprechen, worüber sprechen wir. Also dass dieses Fachjargon und der Fachduktus, mit dem wir sprechen, bei allen da ist.
SPEAKER 2
00:39:02
Aber jeder hat so die gleiche Ausbildung.
SPEAKER 1
00:39:04
Nein. Es gibt verschiedene Ausbildungen bei ganz vielen verschiedenen Trägern, mit ganz unterschiedlichem Outcome, mit ganz unterschiedlichen, also Noten am Ende. Aber der Abschluss ist doch immer der gleiche.
SPEAKER 2
00:39:18
Nein.
SPEAKER 1
00:39:20
Ob du mit einer 4 oder mit einer 1 abschließt, das hat einen Grund.
SPEAKER 2
00:39:24
Ja, aber die Noten hast du doch bekommen vorher trotzdem.
SPEAKER 1
00:39:26
Ja, aber wenn ich mit einer 4 abschließe, habe ich davon auf jeden Fall weniger mitgenommen, als wenn ich mit einer 1 abschließe.
SPEAKER 2
00:39:32
Dann wäre ich mir jetzt nicht so sicher.
SPEAKER 1
00:39:34
Ja, gut, das ist unser Notenthema wieder. Aber worauf ich hinaus will ist, manche machen halt diese Ausbildung, damit sie was haben und manche haben halt ein bisschen mehr Einsatz in dieser Ausbildung und wissen danach eben auch, kommen mit so einer Basis an Fachbegriffen. Ich meine, wie werde ich dann manchmal angeschaut, wenn ich Fachbegriffe benutze bei uns in der Arbeit? Eine von unseren Leitungskollegen sagt, Markus, du redest ganz schön erwachsen. Ja. Ja, weil ich Worte benutze wie Rhetorik. Okay. Fällt mir jetzt nur ein. Aber deswegen, es ist wichtig, eine gemeinsame Sprache zu finden. Und die Art und Weise, wie diese Sprache aussieht, legt auch hier wieder die Leitung fest. Es sind noch viel mehr Punkte, aber da wollte ich drauf hinaus. Kooperationsfähigkeit.
SPEAKER 2
00:40:22
Ja, ist ja eh klar, dass das wichtig ist.
SPEAKER 1
00:40:24
Ja, ist es. Also es ist wichtig. Es ist halt immer die Frage, inwieweit sind die Teammitglieder bereit, auch kooperationsfähig zu sein. Und das ist etwas, wo ich sagen würde, das zeichnet unsere Organisation aus, dass 90 Prozent der Leute, die da arbeiten, absolut kooperationsfähig sind. Nicht nur bereit sind,
SPEAKER 2
00:40:46
auch die Fähigkeit da zu haben.
SPEAKER 1
00:40:51
Oh, ich habe ganz viele Menschen kennengelernt in meinem Berufsleben, die nicht kooperationsfähig waren. Das sagst du jetzt einfach so. Das hast du jetzt einfach für dich entschieden. Ja. Aber eine davon hast du kennengelernt. Nach deinem Anerkennungsjahr hat die uns verlassen. Nicht nach deinem Anerkennungsjahr, nach deinem SEJ-Jahr. Da ist die in den Ruhestand gegangen.
SPEAKER 2
00:41:17
Ja, ich fand die auch ...
SPEAKER 1
00:41:19
Aber da war auf jeden Fall, also die Fähigkeit vielleicht schon, aber keine Bereitschaft dafür. Aber die war jeden Tag da, die hat ihre Gruppe im Griff gehabt, die hat aber auch niemanden reinschauen lassen.
SPEAKER 2
00:41:31
Ich habe gefragt,
SPEAKER 1
00:41:33
Motivation, Leistungs- und Lernbereitschaft. Da geht halt die Schere schon weit auseinander. Das ist ein bisschen plakativ. Also ich meine, ihr da draußen, die uns jetzt gerade zuhört, es gibt kein Transkript mehr, weil mir der AI-Bot zu teuer geworden ist und wir schon zu lang sind, um die selbst zu transkribieren. Aber es reicht, wenn ihr uns zuhört und vielleicht mitschreibt und euch Bilder malt. Oder wenn ihr uns einfach nur zuhört. Aber ich weiß, was sie meint. Also du musst dich weiterbilden, du musst am Ball bleiben, aber das musst du in jedem Job, damit du gut in deinem Job bleibst. Und die Leistungsbereitschaft sehe ich absolut gegeben bei uns. Also auch wieder 90% von den Leuten kommen jeden Tag rein und sind bereit, alles zu geben.
SPEAKER 2
00:42:30
Man sieht das auch an so Sachen wie Festen und so, wo dann jeder Hand anlegt und wie ein Riesendinger aus dem Boden schnappt, obwohl wir eh schon auf dem Laufen sind.
SPEAKER 1
00:42:39
Und motiviert sind auch alle. Also bei mir reicht die Motivation gerade nicht für den ganzen Tag. Also ich muss sagen, ich bin gerade so durch, bei mir reicht es noch für zwei Drittel.
SPEAKER 2
00:42:51
Aber es ist doch eigentlich schon ein cooler Job zu haben,
SPEAKER 1
00:42:53
wenn man nicht am Sonntagabend denkt, oh man, morgen ist wieder Montag. Ne, ich denke mir heute schon, das Gefühl und Anerkennung anderer, da bin ich sogar bei fast 100% bei uns im Team. Bei 98% würde ich sagen, die das machen. Also weil dieses Team besteht ja schon relativ lange in seiner Kernform. Und man weiß, was man an dem anderen hat. Man kennt sich gut, man kann sich aufeinander verlassen. Es ist eine hohe Loyalität innerhalb der Gruppe da. Um jetzt nicht immer von zwei Begriffen zu sprechen zu müssen. Und ja, genau. Und es fühlen sich auch, die meisten in der Gruppe haben auch ein relativ hohes Selbstwertgefühl. Selbstwertgefühl. Zumindest die, die lang genug dabei sind, kriegen zumindest immer zurückgespiegelt innerhalb des Teams, dass sie wertvolle Teammitglieder sind. Und das führt schon hoffentlich zum Selbstwertgefühl. Konfliktfähigkeit? Ne. Also das ist so genau die Kehrseite von dem, was ich gesagt habe. Wir kennen uns lange, wir können uns aufeinander verlassen, wir sind loyal zueinander. Wir sind aber auch nicht so bereit dazu, die Leute, die schon lange miteinander arbeiten, sich gegenseitig zu verletzen. Und wir haben auch Leute, das kommt hier noch viel später, aber ich weiß nicht, ob wir so weit kommen, für die es beim Konflikt immer ums Gewinnen geht und nicht um die Entwicklung. Ja. Und ich glaube, das ist auch so ein Faktat, dass es bei einem Konflikt eben nicht ums Gewinnen geht, sondern darum, dass man sich danach weiterentwickelt hat. Gemeinsam am besten. Und das ist ja immer das, was ich mir so ein bisschen mehr wünschen würde. Ein bisschen mehr Konflikte, ein bisschen mehr Reibung, ein bisschen Meinungen gegeneinander austauschen. Aber das ist auch echt viel verlangt,
SPEAKER 2
00:44:48
weil der Job ist so schon anstrengend. Ja. Ja. Und es ist wichtig,
SPEAKER 1
00:44:57
aber es ist auch so anstrengend. Aber damit haben wir uns selber schon übergeleitet. Drittens, zur Störung in der Teamarbeit. Schimpf nicht wieder, weil wir so strukturiert sind. Das tut mir leid. Die Dozentin ist schuld. Das Skript ist einfach zu gut. Gut, die Störung der Teamarbeit. Ich gehe jetzt einmal kurz durch. Das sind fünf Stücke. Das sind Beziehungsprobleme, fehlende, abweichende Meinungen. Das ist genau das, was ich gerade gesagt habe. Zeit, Leistung und Konkurrenzdruck. Wobei man da jetzt mal, würde ich sagen, wir haben einen super Zeitdruck, wir haben einen maximalen Leistungsdruck.
SPEAKER 2
00:45:51
Aber Konkurrenzdruck gibt es nicht.
SPEAKER 1
00:45:53
Den gibt es schon auch zwischen den einzelnen Leuten. Ja. Also dieses, wenn Kinder ihre Bezugserzieher wechseln und sowas, ich weiß nicht, ob das zu Konkurrenzdruck führt, aber wenn du zu einem Kind eine Beziehung aufgebaut hast und die, wenn die für mich irgendwie wichtiger ist als für das Kind, das kann schon wehtun. Wir stecken ja auch mit unseren Emotionen im Job. Ja. Ja. Und Leistungsdruck habt ihr auch. Weil ich erwarte schon viel von meinem Team. Bestimmt, ja. Und das Einzige, was vielleicht nicht da ist, ist Zeitdruck.
SPEAKER 2
00:46:34
Ich war mal selbstständig, deswegen ist das für mich alles.
SPEAKER 1
00:46:38
Klar, man hat Leistungsdruck,
SPEAKER 2
00:46:40
aber man tut das die Arbeit aus, egal was es ist.
SPEAKER 1
00:46:42
Das stimmt. Das war früher anders, deswegen ist das für mich alles. Fehlende Konfliktbearbeitung, da arbeiten wir gerade dran, aber das, wie gesagt... Ich habe mal bei uns in der Schule gesagt,
SPEAKER 2
00:46:54
bei uns gibt es nicht so wilde Konflikte, dass wir jemanden von außen brauchen,
SPEAKER 1
00:46:58
aber wahrscheinlich kriegt ihr das nicht mit. Also jetzt an dem Punkt, wo wir sind, dass sich diese Teams eben weiterentwickeln müssen, dass die ihre eigene Identität finden, das geht schon einfacher, wenn du dir von außen jemanden zum Moderieren holst, der auch einfach die richtigen Fragen stellen kann. Ja. Fehlende Konfliktbearbeitung, haben wir besprochen, und fehlende Identität. Doch, haben wir auch. Also gerade die KollegInnen, die neu dazugekommen sind, die noch nicht so diese DNA unserer Einrichtung übernommen haben, weil die auch aktuell einfach verwässert ist, dadurch, dass wir jetzt alle neu finden müssen, da fehlt es noch an Identität. Also es macht schon ganz, ganz viel aus an Motivation, wenn du dich mit deiner Arbeitsstelle und mit deinem Team identifizierst. Ja. Also wenn du so diesen, weil man könnte auch sagen, diesen Sekteneinstieg hast. Ja. Also es hilft schon. Ich habe da sonst,
SPEAKER 2
00:47:58
nach früher hatten es auch alle bei uns im Haus. Ja, aber wir haben auch lange niemanden
SPEAKER 1
00:48:02
von außen dauerhaft dazubekommen. Ja. Weil es einfach ein gut stabiles Team war und klar sind Leute weggegangen und es kamen so ein, zwei dazu,
SPEAKER 2
00:48:12
aber die hast du dann einfach mit reingenommen. Kann das ein Zeichen für eine Qualität sein, wenn Leute 30 Jahre an der gleichen Arbeitsstelle bleiben? Oder das kann auch vielleicht mal ein typisches Verhalten sein.
SPEAKER 1
00:48:23
Kann alles Mögliche sein. Ich denke, es geht in beide Richtungen. Also es geht schon in die Richtung, dass Leute nicht gehen, weil sie jede Form von Entwicklung scheuen und es gibt Leute, die bleiben, weil sie da, wo sie sind, sich weiterentwickeln können, aufgrund von sich verändernden Rahmenbedingungen. Ja. Also das ist jetzt, da kann jeder persönlich schauen, warum sind die schon so lange am Ort.
SPEAKER 2
00:48:47
Ja, das war jetzt auch unser Gedanke.
SPEAKER 1
00:48:49
So, ich würde auch sagen, weil jetzt geht es dann um die Teambesprechung. Ich weiß nicht, ob unsere Kollegen in der praxisintegrierten Ausbildung, weil die müssen da einen Bericht drüber schreiben, ob die da noch viel hören wollen oder ob wir noch etwas machen wollen. Wir haben jetzt 50 Minuten voll. Ich glaube, das reicht jetzt. Also über Teamarbeit wollen wir nichts machen. Was heißt wollen, aber 50 Minuten? Ich sage mal so, wer ein pädagogisches Angebot planen kann, schriftlich, der kann auch eine Teamsitzung planen, weil was anderes ist es nicht. Also man kann auch unsere Folge zum pädagogischen Angebot hören. Dann ersetzt man einfach pädagogisches Angebot immer durch Teamsitzungen und dann kommt man da auch an.
SPEAKER 2
00:49:31
So, fertig.
SPEAKER 1
00:49:33
Ja, dann geht es mal ein bisschen um Konflikte, aber dann machen wir vielleicht mal eine eigene Folge zum Thema Konflikten. Das ist nämlich schon sehr spannend.
SPEAKER 2
00:49:41
Das ist ein total spannendes Thema, finde ich, weil es ja auch öfters mal vorkommt,
SPEAKER 1
00:49:45
wie stressig dein Job wird.
SPEAKER 2
00:49:47
Und in einer so schnell verändernden Zeit ist es, glaube ich, immer wieder jetzt
SPEAKER 1
00:49:51
in so Konflikten gekommen. Wie gesagt, ich würde mir mehr offene Konflikte wünschen, weil ein Konflikt ist noch kein Streit, sondern ein Konflikt ist erstmal widersprechende Meinungen,
SPEAKER 2
00:50:02
über die man vielleicht mal sprechen sollte.
SPEAKER 1
00:50:04
Ich wünsche mir, ich könnte das auch, aber ich muss das mal endlich mal lernen.
SPEAKER 2
00:50:08
Ich auch. Du wirfst mir mal vor, dass ich ein Choleriker bin.
SPEAKER 1
00:50:11
Eben, ich auch schon lange nicht mehr. Ich habe zuletzt die Küche angeschrien. Aber da war auch so vom ... Ja, eine Kollegin war da. Zwei. Da müssen wir vielleicht am Selbstwertgefühl arbeiten. Entschuldigung. Nein, da muss man halt überlegen,
SPEAKER 2
00:50:31
da muss man halt überlegen, wo es herkommt.
SPEAKER 1
00:50:34
Aber der ist? Ja, okay. Okay. Gut, damit haben wir das geschlossen. Dazu werden wir nie eine Folge machen, weil wir keine Psychologen oder Psychiater sind. Vielen Dank, dass ihr uns zugehört habt. Jetzt mache ich etwas, was ich eigentlich nie machen wollte. Falls ihr unterstützen wollt, finanziell, weil tatsächlich auch an uns geht das nicht ganz vorüber, die Teuerung und die ganzen Services sind alle teurer geworden. Also wer möchte auf jeden Fall kann uns auf Steady unterstützen. Den Link findet ihr unter pädagogisches-diät.de Wenn ihr uns einfach nur auf Steady unterstützen möchtet, könnt ihr das auch. Feedback nehmen wir total gerne an. Auch Nachfragen beantworten wir sehr gerne. Bei manchen Nachfragen sage ich dann auch, es wäre vielleicht besser, wenn man mal zum Hospitieren vorbeikommt und sich das selber anschaut. Das ist vor allem für die immer möglich, die sowieso schon bei der Stadt München arbeiten, so wie wir. Und falls jemand extern Interesse an der Hospitation hat, finden wir da bestimmt auch eine Möglichkeit für. Und ansonsten, würde ich sagen, sind wir durch und freuen uns dann am Montag wieder aufs Team. Ich hab Urlaub. Manchmal bist du so ein Stimmungskiller. Ich finde es gerade eine tolle Stimmung.
SPEAKER 2
00:51:52
Ich habe noch zwei Wochen bis Urlaub.
SPEAKER 1
00:51:54
Mal schauen, was wir da vorher für eine Folge machen. Gut, dann sind wir raus. Bleibt uns gewogen. Wir hören uns beim nächsten Mal. Bis dahin.