Selbstständige Kinder
Herausforderungen und Chancen
19.05.2024 38 min
Zusammenfassung & Show Notes
In dem Podcast diskutieren Markus und Timo die Bedeutung von Selbstständigkeit in der Kinder- und Jugendhilfe gemäß dem Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan. Sie reflektieren darüber, wie Selbstständigkeit bei Kindern gefördert werden kann, welche Handlungen und Fähigkeiten als Zeichen von Selbstständigkeit gelten und betonen, dass Selbstständigkeit verschiedene Bereiche umfasst. Die Messbarkeit von Selbstständigkeit wird anhand von Beispielen wie dem eigenständigen Erledigen von Hausaufgaben erläutert. Es wird betont, dass es wichtig ist, Kindern beizubringen, Hilfe zu suchen, wenn sie alleine nicht weiterkommen, sowie ihre eigenen Gefühle zu erkennen. Die Rolle der Architektur in der Förderung von Selbstständigkeit wird ebenfalls diskutiert. Trotz Herausforderungen betonen sie die Notwendigkeit, Kinder selbstständig werden zu lassen, da dies ein wichtiger Bestandteil ihrer Entwicklung ist. Es wird auch die Bedeutung von Fehlermachen und die verschiedenen Ansätze zur Führung von Kindern, entweder autoritär oder mit Einbeziehung der Kinder, erläutert. Es wird betont, dass es darauf ankommt, was man besser kann und dass es wichtig ist, den individuellen Bedürfnissen der Kinder gerecht zu werden. Abschließend wird die Bedeutung von kurzen Gesprächen für Kinder an schlechten Tagen hervorgehoben.
Transkript
Herzlich Willkommen, liebe pädagogisch Interessierte. Mein Name ist Markus und mit mir hier ist der Timo.
Hallo. Wir sind zwei Erzieher aus der Grundschule. Jetzt kann ich es ja dann endlich sagen, weil du bist in den Abschlussprüfungen.
Jetzt bin ich gerade bald auch dabei.
Herzlich Willkommen.
In vier Jahren sagst du dann, wir sind ein Erzieher und ein Sozialpädagoge.
Weil du studiert hast und ich immer noch Erzieher bin.
Mensch, Mann.
Ja, genau. Wir sind zwei Erzieher aus der Grundschule. Wir haben nichts mit Unterricht zu tun und deswegen sprechen wir auch nicht über Lehre, sondern über Erziehung, Pädagogik, Freispiel.
Ja, nichts mit Unterricht würde ich jetzt nicht sagen.
Wir sind schon, das geht unseren Alltag schon so ganz leicht.
Ja, aber mehr so als Helfer's Helfer.
Ja, ja, schon.
Des Lehrer's Helfer. Man könnte eine Guido-Knopf-Doku aus uns machen.
Des Lehrer's Helfer, genau.
Wir haben ein Skript heute.
Also, wir haben vier Punkte, habe ich aufgeschrieben.
Überhaupt ist es ein Skript.
Wobei, guck mal, was bei mir auf dem Zettel alles steht.
Ein bisschen mehr als das, was ich dir geschickt habe.
Ja, ich habe das schon nicht gelesen, was du mir geschickt hast.
Nee, habe ich schon.
Nichts als Liebe für dich.
Ähm, ja.
Hast du Feedback zur letzten Folge bekommen?
Ähm, nee.
Über was haben wir in der letzten Folge gesprochen?
Über was haben wir in der letzten Folge gesprochen?
Da haben wir über 2.0 offenes Konzept gesprochen.
Das passt halt.
Eigentlich sind wir gerade so voll im Flow
mit den Folgen,
dass die so ein bisschen aufeinander aufbauen.
Ja, und wir sozusagen unsere alten Sachen
re- also neu beleuchten,
reflektieren nennt man das bei uns im Beruf.
Ja, und deswegen
sprechen wir dieses Mal,
ihr habt ja schon gelesen, über Selbstständigkeit.
Und das geht zurück auf unsere zweite Folge,
wo wir über Freiheiten
und Konsequenzen gesprochen haben.
Wobei es ja eigentlich auch eine Anschlussfolge
Das auch, ja.
Eigentlich hätten wir es andersrum machen müssen.
Keine Ahnung, passt schon so bestimmt.
Bestimmt passt es so.
Ihr hört es einfach in der Reihenfolge, die für euch passt,
die uns zuhört.
So, und ich habe mir hier, wie gesagt,
ein bisschen was aufgeschrieben.
So als Einordnung, ich habe
Primär- und Sekundärliteratur
zu Rate gezogen.
Also im
Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan
kommt 20 Mal das Wort
selbstständig vor und 6 Mal das Wort Selbstständigkeit.
Ist das viel oder wenig?
Der ist ja ganz schön dick.
Ja, ich weiß gar nicht, aber reden wir gleich drüber.
Und bei uns in der Konzeption kommt es auch
irgendwie so 10 Mal vor.
Das Geile ist...
Sag mal, geht es dir nicht so, dass wenn du Bayern
und Erziehungsplan so in einem Wort hörst,
dass man erst mal so sagt, der passt irgendwie nicht zusammen?
Ja, weil das ist ja eigentlich auch...
Den hat ja das DJI geschrieben
im FTL Nargis.
Das ist wirklich ein großartiger Pädagoge.
Trotzdem haben es auch CSU-Politiker durchgewunken.
Nee, das ist schon sehr Münchner.
Ich habe ja schon sehr oft gedacht,
dass das irgendwie für mich so nicht zusammenpasst.
Nee, Religion ist auch mit drin.
Damit hat es den Segen bekommen.
Und es gilt ja auch für die Kinder-
und Jugendhilfe und das ist ja auch freiwillig
und jeder kann den nehmen und für die Stadt München
ist es eben eine der Arbeitsgrundlagen.
Ich wollte nochmal anmerken, dass ich da immer so ein
leichtes Grummeln im Magen habe.
Ich mache es natürlich, wenn es an, aber ich habe immer so ein leichtes Grummeln,
weil es ja von der CSU abgelehnt worden ist.
Hast du das mal richtig reingelesen?
Nee, weil ich eben immer dachte...
Lies mal richtig rein, das ist ein richtig progressives Werk.
Immer noch.
Dann werde ich das mal auf deine Anraten hin tun.
Dankeschön, ich mache es ja immer wieder.
Also der BEP ist auf jeden Fall nicht verkehrt.
Auch zur Prüfungsvorbereitung kann man den schon mal sich um das Kopfkissen legen.
Ist das ein Gesetzbuch?
Nein, überhaupt nicht.
Das ist ein Praxisratgeber.
Dann werde ich den mal aus dem Regal holen.
Ja, bitte.
Mann, Mann, Mann.
Ja, da war ich mit anderen Sachen beschäftigt.
Jetzt habe ich so ein bisschen Überblick.
Gut, also was ich sagen wollte ist,
überall wird von Selbstständigkeit gesprochen
und dass wir das wollen,
aber nirgendwo, was ich jetzt gelesen habe,
ist definiert, wann ist diese Selbstständigkeit
eigentlich erreicht.
Also was erwarten wir damit?
Es gibt doch dieses Erziehungsziel auch,
dass man die Kinder zur Selbstständigung...
Aber wann hast du dieses Erziehungsziel erreicht?
Wenn sie Sachen hinterfragen.
Genau, also es ist nicht definiert
Ich glaube, das ist doch für jeden anders.
Wenn du jetzt bei uns 10 Pädagogen nimmst,
dann ist für jeden Selbstständigen...
Für einen ist es selbstständig, wenn er die Befehle ausführen kann,
die er ihm gegeben hat.
Für uns ist es selbstständig, wenn sie nur dreimal am Tag was fragen.
Und da dachte ich,
weil ich habe hier nämlich vier Fragen aufgeschrieben
und zwei Abschnitte aus unserer Konzeption.
Mal schauen, wann die reinpassen.
Auf jeden Fall,
wann ist denn für dich ein Kind selbstständig?
Wann würdest du sagen,
okay, vierte Klasse,
selbstständiges Kind, Erziehungsziel ist erreicht?
Wenn es die Sachen,
die wir trainiert haben,
oder mit denen ausgemacht haben,
funktionieren, wenn sie die ein paar Mal gemacht haben.
Also essen gehen und so,
wenn sowas eigentlich alleine klappt.
Und wenn sie zu mir kommen,
wenn sie Konflikte nicht sofort selber lösen können.
Und wenn sie nicht sofort kommen,
wenn sie einen Konflikt haben,
sondern wenn sie dann kommen,
wenn sie nicht mehr weiterkommen.
Und das auch schon ein bisschen checken.
Oder woran du es erkennst,
dass Kinder ihre Konflikte selbstständig lösen können.
Und dass sie nur zu mir kommen,
wenn sie mich wirklich brauchen.
Weil sie eigentlich den Tagesablauf kennen,
weil sie die Grenzen und die Regeln.
Aber darum geht es ja gerade.
Sie kommen alleine durch den Tag
und sie können ihre Konflikte alleine lösen.
Und sie wissen, dass sie zu mir kommen können,
wenn sie Probleme haben,
diejenigen, die mir vertrauen.
Und sie kennen ihre AnsprechpartnerInnen.
Das ist schon ziemlich viel.
Das sind Handlungen.
Es gibt solche Kinder.
Mir geht es halt nicht weit genug.
Für mich ist Selbstständigkeit mehr.
Ja, dann sag mal.
Für mich ist Selbstständigkeit,
auch wenn ich irgendwas sage als Erwachsene,
und die Kinder das eben auch hinterfragen.
Und sagen,
das Gleiche, was ich eben von euch
als Team erwarte, ist schon.
Jetzt hat der Typ irgendwas gesagt,
ergibt das auch Sinn.
Machen ja auch viele.
Genau, und das ist für mich
ein großes Ziel an Selbstständigkeit,
dass die eben auch selbstständig denken.
Wobei es ja auch heißt,
das haben ja zum Beispiel viele drauf,
auch in der Klasse, die wir im Fokus haben.
Das haben die schon seit der ersten drauf,
dieses Hinterfragen.
Aber ganz einfache Sachen nicht.
Selbstständigkeit ist gar nicht so universell.
In einem Ding bist du vielleicht mega weit,
und dafür in drei anderen Sachen
noch nicht so weit.
Viele, die ich jetzt beobachtet habe,
waren schnell,
aber sich durch den Tag bewegen konnten sie auch.
Aber zum Beispiel Konflikte lösen,
ist für viele ein Megaproblem.
Und das ist auch nicht abgeschlossen.
Das können die in der vierten Klasse auch noch nicht.
Schon manche Erwachsene können das nicht.
Ich zum Beispiel.
Ja, du gehst dann aus dem Weg
oder schreist Leute an,
bis sie aufgeben.
Und das ist vielleicht so das höchste Ziel.
Dass man sagt, ich kann meine Konflikte selbstständig lösen.
Oder den Konflikt wenigstens mal aus dem Weg gehen.
Und dann sich wundern, warum es jedes Mal eskaliert.
Und deswegen finde ich es vielleicht schöner,
als Anhaltspunkt zu nehmen,
ich hole mir Hilfe,
wenn ich den Konflikt nicht alleine lösen kann.
Das würde ich bei uns als Selbstständigkeitsziel
schon vollkommen reichen,
wenn sie jedes Mal kommen würden und sagen,
wir haben einen Konflikt und wir können ihn nicht alleine lösen,
bitte unterstützt uns.
Vielleicht sogar einen Schritt noch früher,
ich erkenne, dass die Situation zum Konflikt werden könnte,
und gehe einfach.
Sag jetzt nicht, ich habe trotzdem recht.
Ist da schon viel verlangt?
Ich glaube schon, ja.
Aber das als Ziel zu nehmen, ist eigentlich auch gar nicht verkehrt.
Es war nicht messbar.
Doch, das kann man schon sehen.
Und ich hatte ja gerade eine Diskussion
mit der vierten Klasse genau darüber,
auch Verständnis zu zeigen
und zu fragen, warum bist du heute so mies drauf?
Das leuchtet denen noch nicht so richtig ein.
Also ich sage zu den Kindern,
nicht mehr such jemanden Erwachsenen,
weil wir nicht immer Zeit haben.
Ich habe nicht immer Zeit,
um mich um jeden zu kümmern.
Ich muss auch oft sagen, sorry, löst es jetzt selber.
Deswegen sage ich mittlerweile,
dreh dich doch einfach um und geh bitte.
Du hast diese Situation fünfmal in der Woche.
Irgendwann musst du das doch mal erkennen
und einfach rausgehen aus dem Raum.
Aber auch das ist sehr schwierig noch.
Gut, ich würde das Konflikt-Ticket mal abhaken
und vielleicht da was Eigenes zu machen irgendwann,
wenn wir daran denken.
Wir haben halt einen super messbaren Grad,
dadurch, dass wir in der Schule sind
und Hausaufgaben machen müssen,
das zweite, wo wir sehen, dass die selbstständig sind,
wenn die ihre Hausaufgaben alleine durchziehen in der Zeit.
Also wenn wir da Erfolg hatten,
dann legen die sich ihr Zeug parat,
machen ihren Kram,
fragen, wenn sie Fragen haben
und sind innerhalb der Zeit fertig.
Wenn sie kein ADHS haben.
Ja, aber wir gehen jetzt ja einfach mal
von neurotypischen Kindern aus.
Das ist ein bisschen schwierig bei uns.
Das führt dazu, dass man schnell als unselbstständig geht.
Wobei auch da,
also das Thema, glaube ich,
das ist allen klar, das können wir abhaken,
auch selbstständig seine Gefühle erkennen.
Könnte halt auch ein Teil der Selbstständigkeitserziehung sein.
Weil es gab gerade ein Gespräch
bei uns im Haus,
wo ein Mädchen sich Hilfe gesucht hat,
weil sie eben,
weil sie selber Symptome merkt
und merkt, dass sie nicht so sein kann wie die anderen
und dass sie deswegen
leidet und kommt auch mit.
Ich will das nicht machen, aber
es geht nicht an...
Es ist nicht sogar ein,
ein Zeichen dafür,
dass wir eine freie Gesellschaft sind,
zumindest bei uns im Haus.
Also ich habe ja auch ADHS,
das habe ich jetzt schon lange nicht mehr erwähnt.
Und ich war aus einer Mauer
aus Restriktionen umgeben.
Ich hätte niemals zu jemandem sowas sagen können.
Die Möglichkeit gab es gar nicht.
Und es gab auch keinen anderen Menschen,
der gesagt hat, wenn man anders ist,
dann kann das ja auch so und so sein.
Es hieß immer, du bist einer von den grauen Leuten
oder halt ein Idiot.
Oder ein Paradiesvogel, im besten Fall.
Ja, nee, das ist wahrscheinlich mein Negativ eher.
Ja, ich weiß.
Aber das ist doch eigentlich auch ein cooles Zeichen,
dass Kinder sowas reflektieren können,
die Möglichkeit dazu haben, das ansprechen können
und dann alle Erwachsenen drum um sie rum
erstmal komplett in Aktionsmodus geraten.
Ja.
Das ist...
Aber sonst hätte ich auch noch gesagt,
dass es Mädchen waren, egal.
Das ist vielleicht gar nicht so verkehrt,
wenn wir sagen, dass wir auch Mädchen mit ADHS haben,
das ist eh immer noch so ein, glaube ich,
verbreiteter Standard oder
verbreiteter Gedanke, dass
manche Menschen glauben, es kriegen nur Jungs.
Den können wir ja komplett widersprechen.
Auf jeden Fall, das ist ja auch Selbstständigkeit,
wenn ich selbstständig meine Probleme ansprechen kann.
Also wir sehen,
es hat schon einen Grund, warum das nicht
so klar umrissen wird,
wann ist ein Kind selbstständig.
Weil das halt auch für jede Person,
wie du vorhin schon gesagt hast,
ein bisschen was anderes ist.
Aber was wir dafür tun,
darüber können wir relativ klar sprechen.
Wollen wir erst über Haltung
oder erst über Methoden sprechen?
Doch, komm, du bist der Chef.
Kannst du bitte auch irgendwann Leitung sein,
wo ich nicht bin, aber wir beide Chefs sind.
Dann würde ich sagen, wir sprechen erst über die Haltung,
weil daraus erwachsen meiner Meinung nach die Methoden.
Wir kommen das rüber, wenn ich sage, du bist der Chef
und dann lachen wir beide.
Man will es beide nicht ganz so ernst nehmen,
aber es ist auch wunderschön.
Wie muss ich mich
in meiner Erzieherpersönlichkeit verhalten,
damit Kinder überhaupt die Möglichkeit haben,
selbstständig zu werden?
Also erstmal immer mein eigenes Handeln und Verhalten reflektieren.
Das sowieso. Aber zu welchem Ergebnis möchte ich denn kommen?
Wir haben Leute im Job,
die haben ein wahnsinniges Helfersystem.
Ich muss Fehlertoleranz auf jeden Fall aufweisen
und da gehört immer die Reflexion dazu,
weil du deinen eigenen Rahmen immer weiter erweitern musst,
weil du ja die Kinder erstmal so siehst,
die wissen das nicht oder ich.
Und dann musst du den Rahmen immer wieder erweitern,
weil sie immer mehr dazulernen
und immer mehr Selbstständigkeit brauchen.
Das ist, glaube ich, ein Punkt.
Man muss flexibel sein.
Man muss für sich selber feststellen,
dass man halt nicht so ultra wichtig ist.
Das ist immer wieder ein neuer Schritt,
ist mir so aufgefallen,
weil es nervt mich dann,
dass die alle immer bei mir sind,
und dann bin ich da und dann war ich da
und dann haben die mich einfach alle ignoriert.
Aber die Selbstständigkeit
kommt ja über die Selbsttätigkeit.
Gibt es keinen Mittelweg?
Doch, den gibt es schon.
Dass die dann einfach so kommen und zum Ratschen?
Aber das hattest du gestern Abend doch.
Das Kind nimmt dich hops,
aber generell, so ist Selbstständigkeit.
Die wir gestern im Spätdienst hatten,
die ist für mich schon das beste Beispiel,
was Selbstständigkeit bedeutet.
Und man muss die Kinder machen lassen
und ihnen auch was zutrauen.
Das ist so die Haltung,
die wir brauchen für Selbstständigkeit.
Wenn ich höre,
dass in manchen Kindergärten
die Kinder bis in die Vorschule
nur Löffel kriegen.
Essen funktioniert bei uns schon immer gut.
Das war auch, als ich
meinen Hospitationstag hatte.
Da kann ich mich noch ganz genau erinnern.
Da gab es noch diese Essenskarten.
Da hattet ihr noch Karten und Schüsseln.
Ich fand das so faszinierend,
wie Kinder, die kaum an die Theke hochlangen konnten,
darunter sind, ihre Essenskarten reingelegt haben,
sich ihr Essen genommen haben.
Das hat mich so fasziniert.
Wenn man sie einfach machen lässt,
dann funktioniert das auch ganz oft.
Man muss vielleicht auch
hier und da mal eine Grenze ziehen
und sagen,
ihr müsst jetzt leider auf uns Erwachsene warten.
Wir hatten auch noch das Gegenbeispiel.
Meine ältere Kollegin, die jetzt nicht mehr da ist,
die dann noch
die Möglichkeit wieder hatte,
während Corona das Essen wieder restriktiv
durchzuführen, hat das ja gemacht.
Jedes Mal, wenn die nicht dabei war,
ist das komplett explodiert.
Diese Grenzen führen auch
zu einem gewissen Druck, wie auf einem Kessel.
Absolut.
Wir brauchen Kinder,
die selbstständig sind.
Wir haben im System Personalmangel.
Da kann ich einen Punkt machen.
Je weniger Erwachsene
wir sind an Tagen,
umso mehr sind wir darauf angewiesen,
dass die Kinder
selbstständig sind.
Das ist auch eine Überlebensstrategie.
Es ist doch auch mal schön, wenn nicht immer
alle am Limit arbeiten müssen und mal überlegt haben,
was für ein Angebot könnte ich machen.
Dazu braucht man erst mal Luft zum Atmen.
Da gehört auf jeden Fall eine Selbstständigkeit.
Diese Häuser, in denen wir arbeiten,
sind auch so geplant, dass die Kinder
nach meiner Leihenmeinung
vom Personalschlüssel her
und von dem, wie es gebaut ist,
sich selbstständig bewegen?
Ich saß zuletzt da.
Ich stehe jeden Morgen um viertel vor acht da
und begrüße die Kinder und stand da
mit meinem Gegenpart von der Schule.
Es ist schon sehr stark
beeindruckend,
wie Architektur uns auch unterstützt.
Dieser Raum als dritter Erzieher
und wir müssen die Räume dementsprechend planen,
das war mir schon bewusst.
Aber was das im Kern bedeutet,
von der Eingangstür
bis zum Notausgang,
ist in unserem neuen Gebäude klar geworden.
Kannst du dich erinnern,
wie die gerannt sind im alten
Interimsbau?
Mit den langen Fluren,
das war ja ein Wettrennen.
Du warst ja den ganzen Tag damit beschäftigt,
dass die nicht rennen.
Jetzt haben wir viele, sehr breite,
aber dafür nicht ganz so lange Gänge.
Es ist alles offen
und die Kinder gehen langsamer
durchs Haus.
Die bewegen sich langsamer, die bewegen sich ruhiger.
Das hängt auch damit zusammen,
dass wir das immer wieder einfordern.
Und die Architektur
erlaubt es aber eher.
Du hast keine Strecken, wo du einfach mal
35 Meter lang Gas geben kannst.
Ja, und es ist auch Beton
wo man sich mal locker hinfallen lassen kann.
Das stimmt.
Haltung haben wir, glaube ich, abgeschlossen.
Man muss selber offen sein,
man muss den Kindern was zutrauen.
Das ist ja MSC-Beruf sowieso heutzutage.
Wahrscheinlich schon immer Grundvoraussetzung.
Unsere Statistik ist sehr breit
bei Menschen, die uns zuhören.
Und deswegen wollte ich es trotzdem nochmal sagen,
dass auch die, die uns zuhören,
wissen, dass wir das so sehen, wie sie das auch sehen.
Ja.
Dass wir so Community-mäßig mal sagen,
ja, das, was wir machen, ist richtig.
Also, jetzt hast du mich rausgebracht.
Entschuldigung.
Wir müssen damit klarkommen,
dass wir nicht die Wichtigsten im Alltag sind.
Uns mal selber zurücknehmen,
die Kinder machen lassen, den Kindern was zutrauen
und die Kinder ihre eigenen Fehler machen lassen.
Weil nur aus der eigenen Erfahrung lernt man auch was.
Das habe ich so schön gelesen bei der Recherche.
Erfahrungen sind halt auch nicht vererbbar.
Ja.
Durch Fehlern lernt man.
So, und dann habe ich nämlich hier
aus unserer Konzeption,
ich würde es jetzt einmal kurz runterrattern,
die KUGA arbeitet nach einem
offenen und teiloffenen Konzept.
In diesem hat jedes Kind die Möglichkeit,
sich frei und selbstständig zu entwickeln.
Die Pädagoginnen und Pädagogen begleiten
die Kinder bei dieser Entwicklung und unterstützen sie
bei der Bewältigung des
vor ihnen liegenden Lebensabschnittes.
Das hört sich so schön an.
Danke, danke.
Hast du es geschrieben?
Also sind wir, in erster Linie
muss unsere Haltung sich dazu summieren,
dass wir Begleitende für die Kinder sind.
Genau.
So sehe ich auch meinen Job irgendwie.
Und dann, ich habe das mit einem
Zitat von einer der größten
Pädagoginnen, die es jemals gab,
meiner Meinung nach,
geschrieben,
frei und unautoritäre Erziehung
bedeutet nicht, dass man die Kinder
nicht selbst überlässt,
dass sie tun und lassen dürfen, was sie wollen.
Das ist von Astrid Lindgren.
Ich kenne den Spruch tatsächlich,
ich weiß gar nicht, von dir oder von der Lehrerin, glaube ich.
Okay.
Also das heißt, wir sind schon da und geben
einen sicheren Rahmen,
lassen sie aber trotzdem frei und unautoritär
sein und besprechen ganz viel mit ihnen,
was uns zu den Methoden bringt.
Ja.
Wie schaffen wir das, dass die Kinder
selbstständig sind?
Ich meine, wir können ganz realistisch sagen,
erstmal sind wir zu wenig
Leute eigentlich.
Selbst wenn wir alle da sind,
ist es immer noch ein hartes Brot.
Und die Kinder müssen einfach
selbstständig werden, weil wir keine 1 zu 1
Betreuung anbieten können.
Das ist eines der Hauptprobleme bei dieser Art
zu arbeiten, dass es halt auch nicht für jeden was ist.
Leider. Und man sieht es halt bei manchen Kindern,
die tun sich da extrem schwer.
Und bei manchen muss man auch immer gucken,
dass die dann auch wirklich mitmachen und nicht untergehen.
Es ist halt wie Montessori,
es ist nicht für jeden was.
Richtig.
Manche brauchen irgendwie so
was Kleineres.
Eigentlich brauchen die alle was Kleineres und für kein Kind
ist es was mit 100 anderen Kindern irgendwo
auf einem großen Feld zu sein.
Ja, aber es gibt Kinder, die können sich Ecken suchen
und sich ihre Räume schaffen
und es gibt Kinder, die dann irgendwie so...
Und das ist eben auch eine Methode, die wir haben,
dass wir solche Räume anbieten.
Ja.
Und wenn Kinder schon in ihrer Selbstständigkeitsentwicklung
so weit sind, dass sie das annehmen können,
finden auch ihre Räume
und ihre Ecken und fragen nach.
Weil wenn du mal ganz in Ruhe
durchs Schulhaus gehst, dann siehst du,
okay, da sitzen auf einmal Kinder auf dem Flur,
weil wir da jetzt Bänke haben und die benutzen lassen.
Da sind Kinder in Inklusionsräumen.
Da sitzen Kinder in so einer Nische und unterhalten sich.
Also es gibt diese Räume
und wenn die selbstständig genug sind,
dann erkennen die die auch für sich.
Und können dieses Bedürfnis
mit uns kommunizieren.
Das ist irgendwie besser.
Also diesem Erziehungsziel mit den selbstständigen Kindern,
so kommt das irgendwie viel mehr nach,
als dieses Gruppen und alles vorgebetet.
Weil irgendwann werden die halt in die offene Welt erlassen,
sag ich jetzt mal.
Und dann haben die gar nicht gelernt,
so oft Sachen wirklich selber zu entscheiden.
Weil halt alles vorgebetet.
Deswegen gibt es auch vielleicht zu viele unselbstständige Erwachsene.
Das weiß ich nicht.
Aber ich finde es auf jeden Fall sehr gut,
dass wir das so haben.
Du hast ja dein festes Klassenzimmer,
das ist ja irgendwann nicht mehr so
präsent,
sondern du wechselst halt zwischen Fachräumen
und die Lehrer sind dann eher stationär.
Deswegen ist unser Ding eigentlich so ein gutes Zwischending.
Ja, weil sie da auch schon mal ihre Wege
selbst finden dürfen.
Und bewegen sich zwischen den leeren Häusern,
bewegen sich alleine zum Essen.
Also haben wir eine Methode, wir lassen die frei durchs Haus laufen.
Genau.
Und machen nicht alles in der Zweierreihe.
Und führen sie nicht überall hin.
Eine weitere Methode ist,
dass wir sie immer wieder mal einfangen.
Ist das eine Methode?
Also alles, was man tut,
ist eine Methode.
Wir machen ja dann schon mal wieder
ein bisschen enger, wenn wir merken, dass es nicht funktioniert.
Und wir sprechen eben ganz viel mit ihnen.
Wir geben den Kindern Feedback.
Ja.
Wir sagen auch, warum...
Also wenn...
So, jetzt muss ich kurz meine Worte sammeln.
Wenn wir merken,
dass sie zu viel Selbstständigkeit einfordern,
an eine Grenze,
die das System nicht aushält,
dann holen wir sie uns auch wieder zurück
und besprechen das mit denen und feedbacken das.
Und sagen nicht nur einfach so,
so, jetzt musst du hier sitzen und bla,
und lassen das Kind da sitzen, sondern wir sprechen mit den Kindern.
Das gehen wir nicht mehr da eh an.
Einfach alles zu erklären.
Und besprechen mit ihnen,
was ihr Verhalten für eine Auswirkung
auf die Gemeinschaft hat.
Weil ihnen auch das ist,
selber zu erkennen,
wie wirkt mein Verhalten auf andere.
Ja, ja, voll unbedingt sogar.
Wenn man sich so anschaut, was gerade abgeht,
werden es ja nicht schlecht für ein paar Nachkommen,
die das überdenken.
Ja, wie sie sich verhalten.
Und das sind eben
eine Methode, die ich mache,
wie es immer total für mich
manchmal auch selber fies anfühlt ist,
ich bin erst, dass dann keine Schule mehr.
Und das wilde ist, ich kann es den Kindern
noch nicht mehr erklären, weil die meisten verstehen es nicht,
dass ich ein Lieblingshändler bin.
Ja, aber du hast mal zu mir gesagt, ich muss das noch mal.
Ich auch gesagt habe, ich mache das nicht.
Das habe ich nie gesagt.
Wer hat denn das gesagt, dass das schon meine Aufgabe ist?
Ich hole mir dann ein anderes Kind
und lasse die sich gegenseitig erklären.
Ich habe doch schon drittklärter gesagt,
ich bin deine Schuhe nicht mehr,
dann kauf dir Klettverschlussschuhe.
Weiß ich nicht, aber ich...
Aber ne, die kennen mich ja, ich rede halt so mit denen.
Und dann sage ich, dann kauf dir Klettverschlussschuhe
und du übst daheim.
Schwierig und ich verstehe da auch die Eltern,
ich habe da oben ja auch zwei Kinder von denen.
Keiner kann die Schuhe binden,
aber es gibt keine Schnürschuhe mehr für das Alter.
Also du kriegst sie auch ganz schwierig.
Oh man, diese Unselbstständigkeit
wird ja auch noch direkt durch die Wirtschaft...
Ja natürlich, weil das ja voll...
Also für den Turbokapitalismus,
das ist Raubtierkapitalismus,
es ist ja voll geil, unselbstständige Menschen.
Weil Unselbstständigkeit bedeutet ja auch,
ich denke nicht selbst.
Und dann kannst du den Leuten ja erzählen,
das hier ist das geilste Produkt,
das ist das geilste Produkt,
die Ausländer sind böse,
jetzt kommen wir direkt wieder ins System.
Ich habe auch keinen Nerv,
das ist ja leider ein Manko,
ich kann andere Sachen ganz gut,
aber was ich nicht kann,
ist mich mit den Kindern zu setzen
und eine halbe Stunde mit dem Schleife zu üben.
Dafür habe ich den Nerv einfach nicht.
Dafür kann ich mit denen Action machen und so.
Dafür bräuchten wir jetzt wieder
irgendwie Material,
wenn sie Interesse dafür haben.
Aber es ist eine Grundschule.
Aber das haben wir auch im Haus,
aber es hat sich halt verlagert.
Also allein durch den Markt,
der Markt regelt schon,
hat sich das in unserem Bereich verlagert.
Und ich sehe Fünft- und Sechsklässler,
die Schuhbande binden nicht können.
Weil einfach auch dieses Angebot
und die Notwendigkeit nicht da ist.
Halt erst, wenn die Airmax da sind.
Oder die Jordans, dann musste.
Ja, crazy.
Ja, das war auch ein langes Thema.
Deswegen sind wir es nochmal abgebogen.
Ja, genau.
Wir lassen die Kinder auch allein zum Essen gehen.
Wir lassen sie ihr Essen selbst nehmen.
Das steht aber auch verankert.
Essen funktioniert so gut.
Das ist so das Highlight des Tages.
Deswegen reden wir auch fast jede Woche darüber.
Und das lässt sich auch gar nicht vermeiden,
weil wir haben dann da unten,
ich weiß gar nicht, wie viele Plätze wir aktuell haben.
Ich glaube, 200 Plätze haben wir aktuell in der Mensa.
Und haben zwei Leute da, die da die Aufsicht führen.
Ich habe auch gestern zwei Mädels gesehen,
die sind da bestimmt eineinhalb Stunden abgehangen.
Die sind von dir oben.
Die sind da einfach eineinhalb Stunden abgehangen
und haben dann da gequatscht.
Und das ist so süß.
Süß darf man nicht sagen,
aber das ist so wie so Mini-Erwachsene,
die da irgendwie...
Genau.
Also nicht wie Mini-Erwachsene,
aber das war halt so irgendwie...
Die haben sich halt dann selbstständig ihren Raum da erschlossen.
Und gemerkt, okay, das ist jetzt das für uns.
Wir warten, bis jemand Neues sich dazugesetzt,
mit dem dann gequatscht.
Und wir Erwachsene können das ja auch akzeptieren.
Ja, ja, voll.
Weil wir nicht sagen, ah, das Kind, so eine halbe Stunde
ist nur Zeit zum Essen und dann ist schon der nächste Punkt.
Ich sag mal, solange es nicht anfängt, irgendwie rumzurennen
und Sachen rumzuwerfen und sich...
Und das sind vielleicht die beiden wichtigsten Methoden,
ist nämlich, meiner Meinung nach,
du darfst mich gerne ergänzen,
zeitliche und Räume schaffen.
Also Zeit und Ort
für Selbstständigkeitserfahrungen bereitstellen.
Also Situationen dafür bauen,
damit die Kinder das auch erleben können.
Das ist ja auch unglaublich wichtig.
Die unterscheiden ja total zwischen Schule und uns.
Das kriege ich gar nicht so mit, aber bestimmt.
Ich habe gestern und vorgestern,
genau, in den letzten zwei Tagen,
ich war jetzt eigentlich da
und hab dann zum Teil eben Sachen gehört,
dass es nicht so gut läuft
und dann wieder, dass es sehr gut läuft.
Dann habe ich einfach mal angefangen, die Kinder zu fragen,
wie es denen gerade gefällt und was sie in den Ferien machen.
Und alle haben gesagt, die wohl in den Ferien da sind,
so, ja, keine Schule, aber ich bin hier.
Ich so, wie gefällt dir das hier?
Ja, voll gut, viel besser als daheim.
Viel los hier.
Das ist doch schön.
Das ist super. Also das fand ich richtig cool.
Und hat ja gezeigt, dass die Kinder oft wesentlich
zufriedener mit der ganzen Sache sind,
als es von außen vielleicht so für uns den Anschein macht.
Also für mich zum Beispiel.
Wenn die, wenn ich dann fünf wieder weinen gesehen habe,
dann denke ich mir, mein Gott, die armen Kinder,
die sind den ganzen Tag hier.
Aber wenn man dann mit ihnen direkt redet,
für die ist das einfach so ein normaler Tag.
Ja, und wir haben, glaube ich, auch den einzigen Raum
und die einzige Zeit, wo die Kinder
wirklich selbstbestimmt sind.
Weil du wirst ja,
also alles machen die sich,
lassen die sich,
die lassen auch nicht alles mit sich machen von uns.
Und die stehen da auch ganz klar und sagen,
das finden wir nicht gut
und bitte sprich da drüber.
Und wir Erwachsene stehen halt auch in der Kritik von den Kindern.
Und auch das musst du aushalten können.
Das ist, glaube ich, was wir denen beigebracht haben.
Durch dieses Selbstständigsein
und auch, wenn sie was hinterfragen,
auch darauf antworten.
Das ist manchmal ganz schön anstrengend,
dass man halt irgendwie
teilweise Sachen ausdiskutieren muss,
die man schon eigentlich geklärt hatte mal.
Aber vor allem, dass die Kinder das hinterfragen.
Und durch die offene Arbeit stimmen die halt auch einfach
mit Füßen ab, zu welchen Personen sie wann gehen.
Und du stehst halt einmal
durch das Handeln der Kinder in der Kritik.
Und dann fragst du dich manchmal,
in meinem Fall als Führungskraft schon,
warum sind die Kollegen
so isoliert von den Kindern?
Warum haben die Kinder keine Interessen an dem Kollegen?
Woran liegt das?
Und
musst du als Erwachsener selber halt auch aushalten.
Und die Kinder sagen es auch ganz direkt.
Also manchmal sagen sie den Leuten direkt,
wie dir, du darfst sie halt anhören,
du bist nicht der beste Erzieher im Haus,
weil es jemand anderen gibt.
Ich hab sie provoziert, ich wollte erziehen.
Genau, in diesem Einzelfall.
Und manchmal fragen sie eben auch um Hilfe
und dann kannst du bitte mal mit dem Kollegen sprechen.
Das, was der gemacht hat, ist nicht okay.
Also sie wenden sich schon an uns.
Ja, ja, voll.
Und sie merken ja auch, dass das, was sie sagen
und was sie wollen, eben
Konsequenzen hat.
Ja.
Also wenn die was entscheiden, dann ist es auch so.
Dann ist es auch für uns Erwachsene bindend.
Oder wenn die sich über jemanden beschweren,
wird das eine Konsequenz haben.
Dann wird da gesprochen unter Erwachsenen.
Was ich auch total interessant finde,
die erzählen ganz, ganz wenig von zu Hause.
Ja.
Mir erzählen die schon viel von zu Hause,
aber die erzählen anscheinend ganz, ganz wenig.
Das ist so komplett ihre eigene Welt
und die behalten die auch für sich.
Ich hab das bei ganz vielen schon mitbekommen,
dass die Eltern das schon aus der Nase rausziehen müssen.
Aber ich meine, so als Kind, und ich sehe das ja auch,
wenn ich einen vollen Tag in der Arbeit habe,
du erlebst ja so viel.
Im Schnitt sind die von 8 bis 4 bei uns.
Also 8 Stunden.
Da geht man sich mit 2, manchmal 3 verschiedenen Institutionen,
wie viele Begegnungen.
Wo willst du denn da anfangen zu erzählen?
Also jetzt mal ganz ernsthaft.
Die haben bestimmt auch die Erfahrung gemacht,
dass die Erwachsenen hauptsächlich
ihre Note interessieren und die Leistungen.
Und für die Kinder dann natürlich ganz andere Sachen
im Fokus legen, mit wem sie heute vielleicht Streit hatten,
mit wem sie was Schönes hatten, was sie gebaut haben.
Und dann Fehlverhalten wollen sie zu Hause nicht erzählen.
Also wo sie halt Mist gebaut haben,
wo sie reguliert wurden, weil das gehört ja auch nur ihnen.
Und das tragen wir ja auch
im Normalfall nicht nach außen.
Es ist halt
wiederholt und immer und immer wieder.
Und das ist vielleicht auch
eine selbstständige Entscheidung,
zu sagen, was ich erzähle
und was ich nicht erzähle.
Das ist total selbstständig.
Die machen das ja quasi mit sich selber aus.
Und die erzählen halt oft das Negative,
was sie belastet.
Weil das Schöne nimmt man halt so hin.
Ja, das war schön, das hat mir gefallen.
Aber ich spreche auch eher über Sachen,
die mich negativ beeinflusst haben.
Oder die mich traurig gemacht haben.
Oder wo ich wütend war.
Und das erzähle ich zu Hause.
Und wenn ich jetzt so ein Kind
mit einem hohen Gerechtigkeitsempfinden bin,
der ja oft ein bisschen
personenzentriert auf sich selber ist.
Ich will jetzt nicht sagen,
dass das alles Egoisten sind.
Aber weit davon entfernt sind sie auch oft nicht.
Und wenn du eben ein Kind hast,
das Sachen
dann sehr krass wahrnimmt
und aus seinem Weltbild raus
sein Gerechtigkeitsempfinden sehr gestört wird,
dann hast du halt öfter mal Eltern da,
weil die nur Negatives
zu Hause zu hören kriegen.
Ja, aber jetzt mit dem Hintergrund,
was wir gerade besprochen haben,
ist es dann auch gar nicht mehr so schlimm eigentlich.
Also für mich selber.
Sonst war das immer für mich voll das Drama,
wenn da Eltern irgendwie gesagt haben,
das und das.
Das ist eine Welt für mich zusammengestört.
Man macht das ja nicht aus Faulheit.
Es passiert halt einfach so im Flow des Tages.
Und da fragt man sich schon,
wie hätte ich da jetzt anders reagieren können?
Wie hätte ich das anders machen können?
Hätte ich vielleicht meine Pause machen sollen?
Wäre gut gewesen.
Also ich meine,
die Arbeitszeiten halten wäre auch gut gewesen.
Aber wem sage ich das?
Und ja.
Also ich denke,
das Einzige, auch systemweit,
was uns so einigermaßen
durch die nächste Zeit kriegt,
bis hoffentlich irgendwann mal eine Generation,
eine starke Generation nachkommt
in unseren Job,
wo viele Menschen reingespült werden,
ist eben immer
die Selbstständigkeitserziehung hochhalten
und schauen,
dass die Kinder viel alleine machen,
wenig die Erwachsenen brauchen.
Und dann kommt man auch einigermaßen
durch den Personalmangel durch.
Ja, ich glaube schon.
Also das Ansehen,
das Ansehen des Berufs
ist ja durch die Corona-Krise,
würde ich mal sagen, sehr gestiegen.
Und auch,
ich glaube, das Empfinden von,
wie sicher soll der Job sein in Krisenzeiten.
Ich glaube schon, dass sich das ein bisschen verrutscht hat.
Ich denke auch.
Also es gibt ja auch Platz 4 aktuell
in diesen Umfragen,
in der Beliebtheitsskala des Erzieher.
Ich glaube schon, dass da viele nachkommen.
Sagen auch die Lehrer gerade immer,
dass da einiges nachkommt
Also gut, wir haben es ja nicht.
Bei uns ist ja die Selbstständigkeit
gefordert wegen der Architektur
und wegen dem Konzept.
Aber man tut sich selber
einen Gefallen, wenn man die Kinder
selbstständig sein lässt
im Job.
Du hast vielleicht am Anfang mehr Arbeit,
weil es natürlich mehr Aufwand ist,
mehr Diskussionen, aber ich glaube,
auf lange Sicht hat man,
das hört sich jetzt so faul an,
aber weniger Arbeit, das heißt,
dass man mehr Zeit hat für andere Arbeiten.
Das meine ich damit.
Das ist mein neues Lieblings-Tipp.
Du kannst dich zwischen zwei
harten Wegen unterscheiden.
Du kannst entweder den harten Weg nehmen,
dass du die volle Kontrolle hast
und super autoritär führst.
Dann musst du halt immer on point sein,
du musst immer fit sein,
du musst immer diese Gruppe führen.
Als Anführer, Anführerin, wie auch immer,
du sagst, wo es lang geht
und keiner schert links oder rechts aus.
Der andere harte Weg ist es,
die Kinder mit einzubeziehen,
die Kinder sich selbst entscheiden zu lassen,
den Kindern zu vertrauen,
dass alles gut wird,
dass am Ende alles großartig sein wird
und hin und wieder
nachregulieren zu müssen,
weil eben auch mal negative Erfahrungen
gemacht werden oder
Kindergrenzen zu weit austesten.
Es ist beides hart, nur unterschiedlich hart.
Beim einen konzentrierst du dich halt
nur darauf, okay, ich muss diese Gruppe
jetzt führen
und beim anderen musst du halt mit dem Individuum
mehr arbeiten.
Es kommt darauf an, was man besser kann.
Ich kann zum Beispiel keine Gruppe hart führen,
weil das meinen Charakter nicht hergibt.
Weil ich nie gleich bin.
Bei uns im Haus ist ja nicht so wichtig,
was man besser kann, bei uns im Haus ist wichtig,
dass ich möchte, dass
die nicht als Gruppe geführt werden.
Ich könnte auch in eine Einrichtung gehen, wo das gemacht wird,
aber ich bin halt einfach ein ordentlicher Typ dafür,
dass jeder das Gleiche macht und alles so vorplant
und es dann auch so macht, wie er es geplant hat.
Und ich möchte halt auch die Möglichkeit haben, wenn mir ein Kind
irgendwo im Treppenhaus auf den Weg läuft und ich weiß,
da ist gerade was oder ich merke, da ist irgendwas,
mich mit dem drei Minuten auf die Treppe zu setzen
und mit dem mal kurz zu sprechen.
Weil ich habe nämlich
heute eine Statistik,
ich weiß gar nicht mehr, wo die her ist, gesehen,
wenn du einen schlechten Tag hast,
dann reichen
dir oft so acht Minuten
als Gespräch,
wo es einem besser geht.
Und ich finde, diese acht Minuten sollten eigentlich
immer drin sein, wenn ein Individuum
einen braucht.
Und die sind
halt nicht drin, wenn ich
einen super harten Gruppenalltag führe.
Dann gibt es keine Individuum mehr.
Genau, dann habe ich keine acht Minuten.
Dann habe ich halt manchmal nicht mal drei Minuten,
um mich irgendwo mit jemandem hinzusetzen.
Da muss man eh aufpassen, also ich,
dass Kinder nicht zu so einer grauen Masse verkommen.
Ich weiß gar nicht, wie ich das erklären soll.
Natürlich, wir haben 250 Kinder
aktuell im Haus.
Aber auch in deiner Peer-Gruppe,
manchmal werden die dann zu so einer Masse,
die versucht, mir irgendwie was anderes zu tun.
Also so,
wenn halt viel passiert, aber ich muss
immer wieder mich zurück, das sind alles einzelne Kinder,
jedes ist anders, jedes hat eigene Bedürfnisse.
Das muss ich
immer wieder so für mich reflektieren.
Und da kommt man auch wieder drauf, okay, der kann das besser,
der kann das besser.
Und einen Feind der Selbstständigkeit
wollte ich noch erwähnen, der Vollständigkeit halber,
nämlich die Kinder selbst.
Weil es ist halt manchmal auch ganz schön,
wenn man sich helfen zu lassen.
Also dieses Bedürfnis nach
Selbstständigkeit steht halt
direkt diametral zu diesem
Bedürfnis, oh, ich bin noch klein und
hilf mir doch und ich will das nicht alles selber machen.
Und da abzuwägen.
Meinst du, kommt dieses Babyspiel auch aus diesem
Ding raus? Das ist nicht monokausal.
Also hat ganz viele Gründe
und eins ist auf jeden Fall bestimmt,
dass man sich gerne manchmal noch klein fühlt.
Ich weiß ja auch,
wenn es mir nicht gut geht, möchte ich auch gerne,
dass mir jemand eine Nudelsuppe ans Bett bringt.
Haben wir genug zur Selbstständigkeit gesagt?
Ich glaube schon.
Ich glaube auch.
Ja, es wäre interessant,
das jetzt weiter zu beobachten halt.
In unserem Haus wächst ja gerade alles.
Ich glaube schon,
jetzt bist du seit vier Jahren
im Haus, ich bleibe seit sechs.
Und das ist schon
stark, wie selbstständig die Kinder
durch das offene Arbeiten werden.
Und wie viel weniger die auch weinen,
wenn die uns verlassen.
Das finde ich einen ganz guten Indikator.
Also als ich noch im Gruppensetting gearbeitet habe,
war das immer ein großes Geheule.
Und jetzt ist es immer noch Abschiedsschmerz,
aber es verteilt sich auf viel, viel mehr
Menschen.
Und ist deswegen gar nicht
so schlimm für die
Großen, weil sie werden ja nicht
dieses, was wir vorhin gesagt haben,
der erste harte Weg, also die als Gruppe zu füllen,
ist ja auch in einer Form der Abhängigkeit.
Und dann schubst du die aus dieser Abhängigkeit
raus und dann fallen die so ins Leere.
Ich finde übrigens auch, dass ein offenes
Konzept das Miteinander unter den Kollegen
besser macht.
Als ich angefangen habe, gab es noch Gruppen, oder wegen Corona wieder.
Und dann war oft so dieses
deine Gruppe und meine Gruppe.
Und das hat mich unglaublich gestresst, weil ich halt
keine Ahnung hatte, was ich da eigentlich machen soll.
Dieser Konkurrenzdruck, ja.
Und die anderen hatten halt irgendwie 30 Jahre Vorsprung.
Ja.
Das hat mich schon ein bisschen gestresst, ehrlich gesagt.
Jetzt gibt es das halt nicht mehr. Jetzt ist es eher so, hey,
da und da war irgendwas.
Ich habe schon mit ihm geredet. Cool, danke.
Du, ich habe es dir hier aufgeschrieben.
Du müsstest dann nochmal bei den Eltern nachhaken,
was da ist.
Genau, das finde ich super.
Jetzt muss ich es nur noch sehen als Hilfe
und nicht als Befehl.
Das kommt,
wenn du wieder mehr im Haus bist.
Gut, schön.
Dann war es das.
Wir bewegen uns, ja gut, wir haben jetzt
Pfingstferien. Das heißt, wir bewegen uns mit großen Schritten
schon wieder aufs Jahresende zu.
Die Themen gehen auch langsam irgendwie aus.
Nein, gehen sie nicht. Aber wir werden ja vielleicht auch uns neu aufstellen
für das neue Schuljahr.
Dann wünsche ich euch allen, die jetzt
uns schon am Sonntag hören,
einen schönen Pfingstmontag und hoffentlich habt ihr noch frei.
Und schöne Ferien,
falls ihr die habt. Und wir hören uns ganz bald wieder.
Bis dahin. Tschau.
SPEAKER 2
00:00:16
SPEAKER 1
00:00:18
SPEAKER 2
00:00:20
SPEAKER 1
00:00:22
SPEAKER 2
00:00:38
SPEAKER 1
00:00:44
SPEAKER 2
00:01:06
SPEAKER 1
00:01:08
SPEAKER 2
00:01:10
SPEAKER 1
00:01:12
SPEAKER 2
00:01:16
SPEAKER 1
00:01:18
SPEAKER 2
00:01:20
SPEAKER 1
00:01:31
SPEAKER 2
00:01:49
SPEAKER 1
00:01:52
SPEAKER 2
00:02:34
SPEAKER 1
00:02:40
SPEAKER 2
00:02:49
SPEAKER 1
00:02:51
SPEAKER 2
00:02:55
SPEAKER 1
00:02:57
SPEAKER 2
00:03:09
SPEAKER 1
00:03:17
SPEAKER 2
00:03:19
SPEAKER 1
00:03:21
SPEAKER 2
00:03:23
SPEAKER 1
00:03:25
SPEAKER 2
00:03:39
SPEAKER 1
00:03:41
SPEAKER 2
00:03:46
SPEAKER 1
00:03:48
SPEAKER 2
00:04:04
SPEAKER 1
00:04:08
SPEAKER 2
00:04:10
SPEAKER 1
00:04:12
SPEAKER 2
00:04:17
SPEAKER 1
00:04:27
SPEAKER 2
00:04:45
SPEAKER 1
00:05:09
SPEAKER 2
00:05:16
SPEAKER 1
00:05:22
SPEAKER 2
00:05:28
SPEAKER 1
00:05:32
SPEAKER 2
00:06:15
SPEAKER 1
00:06:44
SPEAKER 2
00:07:04
SPEAKER 1
00:07:08
SPEAKER 2
00:07:26
SPEAKER 1
00:07:35
SPEAKER 2
00:07:41
SPEAKER 1
00:07:43
SPEAKER 2
00:07:57
SPEAKER 1
00:08:19
SPEAKER 2
00:08:52
SPEAKER 1
00:08:58
SPEAKER 2
00:09:25
SPEAKER 1
00:09:57
SPEAKER 2
00:09:59
SPEAKER 1
00:10:15
SPEAKER 2
00:10:19
SPEAKER 1
00:10:21
SPEAKER 2
00:11:01
SPEAKER 1
00:11:05
SPEAKER 2
00:11:15
SPEAKER 1
00:11:19
SPEAKER 2
00:11:31
SPEAKER 1
00:11:33
SPEAKER 2
00:11:41
SPEAKER 1
00:12:01
SPEAKER 2
00:12:09
SPEAKER 1
00:12:23
SPEAKER 2
00:12:27
SPEAKER 1
00:12:29
SPEAKER 2
00:12:31
SPEAKER 1
00:12:33
SPEAKER 2
00:13:05
SPEAKER 1
00:13:29
SPEAKER 2
00:13:45
SPEAKER 1
00:13:59
SPEAKER 2
00:14:01
SPEAKER 1
00:14:05
SPEAKER 2
00:14:27
SPEAKER 1
00:14:49
SPEAKER 2
00:15:59
SPEAKER 1
00:16:01
SPEAKER 2
00:16:03
SPEAKER 1
00:16:05
SPEAKER 2
00:16:13
SPEAKER 1
00:16:17
SPEAKER 2
00:17:23
SPEAKER 1
00:17:25
SPEAKER 2
00:17:33
SPEAKER 1
00:17:37
SPEAKER 2
00:17:57
SPEAKER 1
00:18:01
SPEAKER 2
00:18:35
SPEAKER 1
00:18:55
SPEAKER 2
00:19:03
SPEAKER 1
00:19:09
SPEAKER 2
00:19:43
SPEAKER 1
00:20:03
SPEAKER 2
00:20:21
SPEAKER 1
00:20:23
SPEAKER 2
00:20:39
SPEAKER 1
00:20:45
SPEAKER 2
00:20:49
SPEAKER 1
00:20:53
SPEAKER 2
00:21:23
SPEAKER 1
00:21:27
SPEAKER 2
00:21:39
SPEAKER 1
00:21:49
SPEAKER 2
00:22:05
SPEAKER 1
00:22:07
SPEAKER 2
00:22:09
SPEAKER 1
00:22:11
SPEAKER 2
00:22:15
SPEAKER 1
00:22:21
SPEAKER 2
00:22:23
SPEAKER 1
00:22:29
SPEAKER 2
00:22:45
SPEAKER 1
00:22:47
SPEAKER 2
00:23:07
SPEAKER 1
00:23:19
SPEAKER 2
00:23:55
SPEAKER 1
00:23:59
SPEAKER 2
00:24:05
SPEAKER 1
00:24:13
SPEAKER 2
00:24:25
SPEAKER 1
00:24:41
SPEAKER 2
00:24:51
SPEAKER 1
00:24:53
SPEAKER 2
00:25:03
SPEAKER 1
00:25:07
SPEAKER 2
00:25:25
SPEAKER 1
00:25:29
SPEAKER 2
00:25:31
SPEAKER 1
00:26:17
SPEAKER 2
00:26:43
SPEAKER 1
00:26:57
SPEAKER 2
00:28:05
SPEAKER 1
00:28:21
SPEAKER 2
00:28:43
SPEAKER 1
00:28:53
SPEAKER 2
00:29:17
SPEAKER 1
00:29:21
SPEAKER 2
00:30:13
SPEAKER 1
00:30:33
SPEAKER 2
00:30:35
SPEAKER 1
00:30:43
SPEAKER 2
00:31:21
SPEAKER 1
00:31:37
SPEAKER 2
00:31:39
SPEAKER 1
00:31:51
SPEAKER 2
00:32:09
SPEAKER 1
00:32:21
SPEAKER 2
00:33:23
SPEAKER 1
00:33:29
SPEAKER 2
00:33:39
SPEAKER 1
00:33:47
SPEAKER 2
00:34:25
SPEAKER 1
00:34:27
SPEAKER 2
00:34:33
SPEAKER 1
00:34:39
SPEAKER 2
00:34:43
SPEAKER 1
00:35:05
SPEAKER 2
00:35:29
SPEAKER 1
00:35:33
SPEAKER 2
00:35:53
SPEAKER 1
00:35:59
SPEAKER 2
00:36:45
SPEAKER 1
00:36:59
SPEAKER 2
00:37:01
SPEAKER 1
00:37:13
SPEAKER 2
00:37:19
SPEAKER 1
00:37:27
SPEAKER 2
00:37:29
SPEAKER 1
00:37:31
SPEAKER 2
00:37:39
SPEAKER 1
00:37:41