Offenes Arbeiten in der Pädagogik 2.0: Herausforderungen und Chancen
05.05.2024 37 min
Zusammenfassung & Show Notes
In diesem Podcast reflektieren die Moderatoren Markus und Timo über ihre Erfahrungen mit dem offenen Arbeiten in der Pädagogik. Sie diskutieren Themen wie die Entwicklung von Erwartungen in der Praxis, Freiheiten für Kinder, Elterngespräche, Raumkonzepte, Funktionsräume, Beziehungsarbeit, Erziehen, Bilden und Betreuen. Die Schwierigkeiten, den pädagogischen Auftrag in einer offenen Arbeitsumgebung umzusetzen, werden thematisiert, ebenso wie die Bedeutung von Ambiguitäts-Toleranz und der Möglichkeit für Kinder, Konflikte selbstständig zu lösen. Die Moderatoren betonen die Wichtigkeit von motiviert zu bleiben und sich aktiv in die pädagogische Arbeit einzubringen. Es wird auch über die Herausforderungen bei der Gestaltung eines offenen Hauses, der Entwicklung von Ordnungssystemen und der Anpassung der Räume an die Bedürfnisse der Kinder gesprochen. Klare Regeln für das Miteinander, die auf gegenseitigem Respekt basieren, werden als wichtig erachtet. Zudem wird die Idee hervorgehoben, dass Erwachsene sich wo immer möglich überflüssig machen sollten, um den Kindern Raum zur Selbstständigkeit zu geben. Es wird auch die Bedeutung einer hohen Fehlertoleranz und einer guten Fehlerkultur betont, um Konflikte und Reibereien zu bewältigen. Die Komplexität und Herausforderungen der Organisation und Planung in einem offenen Arbeitsumfeld werden ebenfalls angesprochen, insbesondere in Bezug auf die Zusammenarbeit vieler Personen und die Notwendigkeit einer reibungslosen Abstimmung aller Abläufe.
Transkript
Herzlich Willkommen zum Pädagogischen Wett. Mein Name ist Markus und mit mir ist, wie eigentlich
immer, der Timo. Hallo. Was ihr nicht wisst, unser Studio ist gleichzeitig der Aufbewahrungsort
für meinen Fahrradwerkzeug und der Timo war gerade ganz vertieft in die CO2 Zylinder,
die ich für meine Notfallpumpe habe. Gut, Feedback zur letzten Folge gibt es keins,
deswegen starten wir direkt in die neue Folge. Und mir ist vorhin aufgefallen in der Vorbereitung,
dass wir vor genau zwei Jahren über das gleiche Thema gesprochen haben wie heute. Also fast auf
den Tag genau. Das wird ein bisschen vorher gewesen sein, aber die Folge kam raus am 1.05.20.
Das ist noch im alten Haus. Ja, das war noch im alten Büro, haben wir noch drüber gesprochen.
Und genau, jetzt reden wir wieder um das offene Arbeiten, zwei Jahre später. Ich habe mir die
alte Folge angehört, du auch? Ne, ich habe mir deine angehört. Ach, du hast dir meine angehört? Dann gibt es doch Feedback.
Timo fand sie gut. Ich fand sie gut, ne, da bin ich gar nicht drauf gekommen. Ich habe unsere alte Folge gehört und ich habe auf jeden Fall ein paar...
War ich da eher so gegen und wütend oder was? Nein, nein, ich komm drauf, aber ist super, dass du das nicht mehr weißt.
Also, das letzte Mal haben wir gesprochen am zweiten Tag der Öffnung. Also da sind wir ganz frisch nach Covid in die Öffnung gegangen.
Ah, da fand ich es noch super wahrscheinlich. Da haben wir drüber gesprochen. Genau, wir kamen ja aus der klassischen Flurschule,
beziehungsweise das Haus, in dem du damals gearbeitet hattest, war schon... Teiloffen, sagen wir mal. Genau.
So, Moment, jetzt habe ich gerade den Fehler gemacht und ich habe nicht im WebEx abgemeldet. Gut, und bei dir war schon teilweise Lernhaus.
So, und wir sind mit wahnsinnig vielen Erwartungen gestartet, wie toll das jetzt wird mit dem offenen Arbeiten.
Der Peter war zu Gast in der Folge, ein lieber Kollege von uns, auch hellauf begeistert und sich voll gefreut,
weil der hatte ja auch offen gearbeitet und wir waren eigentlich alle ganz froh und gehypt, dass es wieder zurück ins Offene geht.
Wir hatten damals zwölf Funktionsräume inklusive Garten und Mensa. Auch da haben wir schon über das Essen gesprochen und wie wichtig das ist.
Du hattest gehofft, dass es irgendwann einen Wechsel zwischen den beiden Häusern gibt.
Ja, da war ich ja auch noch so, ich wusste ja nichts.
Genau, wir hatten die Einschränkungen durch Corona vor, das habe ich gesagt. Timo war nur positiv, steht hier auf meinem Titel.
Also du hattest so richtig Bock und ein Take war, dass das offene Haus entspannter wird zum Arbeiten und ein anderer war, dass es für die Kinder mehr Freiheit gibt.
Dann war eine Frage, wie soll man denn die Elterngespräche vorbereiten und eine Befürchtung war, dass die Kinder ständig die Räume wechseln.
Ja, das waren so die Sachen, die in der 40-Minuten-Folge so im Großen und Ganzen angesprochen wurden.
Und jetzt ist so die Frage, zwei Jahre später, was ist jetzt davon übrig geblieben, von diesen ganzen Erwartungen und Hoffnungen und Wünschen?
Weil wir haben in unserer letzten gemeinsamen Folge darüber gesprochen, dass wir aktuell wieder mit einer geschlossenen Gruppe arbeiten.
Die Kinder haben sehr viele Freiheiten gehabt, wussten sie nichts, waren zum Teil nicht so wirklich zu nutzen, sagen wir es mal so.
Vielleicht war es auch ein Problem, dass es zu wenig Angebot gab und zu viel Freiheit sich selbst zu beschäftigen, weiß ich nicht, keine Ahnung.
Es war ja eine ganz spezielle Gruppe und der Rest ist ja immer noch im Offenhaus.
Also wir reden hier über zwei von zwölf Gruppen aktuell, mit denen wir wieder anders verfahren und das sind Ganztagesgruppen.
Ihr hört die letzte Folge einfach, da erklären wir es.
Weil zum Beispiel, was wir jetzt nicht mehr haben, wir haben ja keine Funktionsräume mehr.
Nee.
Weil wir haben ja auch generell weniger Räume und haben dafür nochmal ein anderes Raumkonzept bekommen.
Also wir können uns ja auch gar nicht aussuchen, wie wir arbeiten.
Wir müssen ja offen arbeiten, aufgrund der Architektur, weil wir haben gar nicht genug Platz, um für jedes Kind einen Stuhl in einem Raum zu haben.
Nee.
Also wir kommen gar nicht drum rum.
Aber wie ist das jetzt mit den Kindern?
Die wechseln ja nicht ständig die Räume, also habe ich zumindest den Eindruck, man weiß schon, wo man welche Kinder eigentlich immer grundsätzlich findet, in den offenen Bereichen.
Eher schon.
Also auch, als du vorher noch, ich meine, du warst dieses Jahr nicht so viel da, aber du hast halt deine Kinder, die sind in dem Lego-Bereich und du hast die Kinder, die findest du fast immer am Maltisch oder beim Lesen.
Es macht doch keinen Sinn mehr, die Räume zu wechseln, weil es ja eigentlich keine Räume mehr gibt.
Es gibt zwar Türen, aber es ist ja alles verglast und eigentlich gibt es die Mitte als großen Raum mit dem einen Raum, der eh immer offen ist und diesen kleinen Raum, der immer so ein bisschen stiefmütterlich mal zum kompletten Toben, wo man einfach denkt, oh Gott, ich muss das jetzt eigentlich unterbinden.
Ja.
Oder wenn man mal was anleitet, dann kann der ja für alles benutzt werden.
Ja, also irgendein Multifunktionsraum.
Es gibt eigentlich keine Räume mehr, von daher, die Stationen wechseln sie schon, würde ich sagen. Also mal malen, mal rumrennen, mal...
Aber du weißt trotzdem, wo man welche Kinder findet.
Ja, klar, man sieht ja alle sofort.
Genau, das hat sich einfach bewahrheitet und das war auch noch so, als wir mit Funktionsräumen gearbeitet haben, da war dir auch eigentlich klar, wo du welches Kind suchen musst.
Das schon, aber jetzt sind sie auch alle eigentlich am Ende der einem Raum.
Ja, weil es ja jetzt ein großer Raum mit ganz vielen verschiedenen Bereichen.
Also wenn ich es nicht weiß, drehe ich mich einmal und dann sehe ich es.
Oder rufst ganz laut.
Genau, dafür ist es manchmal zu laut, bräuchte ich mal ein Megafon.
Aber das sagen wir jetzt so zur gezwungenen offenen Arbeit. Ist halt jetzt so, müssen wir eigentlich nicht...
Ich bin ja eigentlich gerade so ein bisschen durch diese Gruppenkonstellationen und so, weil das ist immer so ein Auf und dann bin ich ein bisschen genervt gerade, ehrlich gesagt, weil ich bin gar nicht so oft da gerade.
Aber ich finde zum Beispiel, dass für die jetzt eine Gruppe besser ist, für die Klasse und das sagen ja sogar die Kinder, haben wir ja schon drüber geredet.
Was war die Frage nochmal? Wollte ich jetzt darauf hinaus? Wie es ist mit dem offenen Haus und generell?
Ich glaube, dass sich das langsam entwickelt so. Hier unten fand ich das zum Beispiel mit manchen Kindern schon cool und auch mit manchen, dass man dann mit denen mal, ich mache ja gerade so ab und zu auch mal wieder so Rap-Sachen und so, wenn mal Zeit da ist.
Ich glaube, dass ich das noch so finden muss, würde ich jetzt mal behaupten.
Ja und ich sehe halt als die große Herausforderung ist eigentlich, was machen wir jetzt?
Weil wenn du offen arbeitest mit so einer riesen Gruppe, dann ist es so ein bisschen schwierig, den neuen Auftrag als Pädagoge und Pädagogin für sich selber herauszufinden.
Das finde ich auch super schwer, dass man halt so, du nimmst dir Sachen vor, dann klappt es nicht und dann ist manchmal der Tag so anstrengend, dass du dann auch keinen Bock mehr hast.
Wenn das so zwei, drei Tage passiert, dann kommst du auch in so einen komischen, also bei mir passiert das jetzt, ich geh mal von mir, dann komm ich in so einen Flow rein, wo ich dann nur noch den Tag irgendwie so durchziehe und dann auch gar keine Intention habe, irgendwie noch was zu machen, weil ich es dann irgendwie auch vergesse und dann, wenn ich es ein paar Mal nicht gemacht habe, das geht dann ganz schnell, dass du in so einen Flow kommst, so okay, wann gehen die Kinder jetzt, dann hacken wir sie ab, tschau.
Und es funktioniert ja auch gut, gerade bei uns mit den vielen verschiedenen Heimgehzeiten, dass wir so einen Tag einfach durchspulen, den organisieren. Für die Kinder ist die Erfahrung mit den anderen Kindern immer eine große Lernerfahrung, die haben die Schule, also es ist okay, wenn die sich auch bei uns mal eine Auszeit nehmen und wir die jetzt nicht pädagogisch zuentertainen.
Den macht es auch nicht, aber man hat ja schon als Pädagoge irgendwie noch Bock, irgendwie was handeln zu können.
Genau, aber da ist ja die Frage, was ist jetzt eigentlich meine neue Arbeit, weil ich muss mich ja nicht mit den Kindern hinsetzen und das machen, was die Kinder auch eh schon untereinander machen.
Nee, aber irgendein Lernen, also ich mache ja gerade diese Ausbildung und da geht es ja schon darum, was bringe ich den Kindern eigentlich bei. Also du gehst ja jetzt kein Lehrer, du bist ja Erzieher.
Nee, aber wenn man das dann so, das ist ja auch eher für Kindergartenkinder gedacht.
So ein Angebot?
Ja, dass man halt ihnen so Sachen beibringt, die sie noch nicht können, ist natürlich jetzt bei der Grundschule ein bisschen schwer, weil die halt Unterricht haben, ja.
Richtig.
Wir machen ja halt dieses Rap-Projekt, das machen wir zum Beispiel.
Ja, aber das machst du in der Schule.
Machst du in der Schulzeit.
Stimmt.
Ähm, ich weiß nicht, aber ich will ja, ich sehe, ich brauche jetzt nicht so eine Ausbildung machen, damit ich dann so ein Abhaker bin und Kontrolleure den ganzen Tag habe.
Aber das machen wir ja ganz viel und deswegen muss man überlegen, okay, wie sieht jetzt meine pädagogische Arbeit dann aus?
Und ein Teil im offenen Haus, ich habe hier noch ganz viel aufstehen, aufgeschrieben, aber ein Teil ist ja auf jeden Fall Beziehungsarbeit und dass jemand da ist, wenn die Kinder jemanden brauchen.
Ja, stimmt.
Also das, und dass du jemanden hast, der dich ernst nimmt, als Kind, mit dem du reden kannst und sowas und dir auch mal eine Frage erklärt und das Ganze in Ruhe macht.
Und das finde ich persönlich kann man im offenen Arbeiten besser machen, weil man nicht so in diesen Steuerungsprozess von so einer riesengroßen Gruppe eingebunden ist.
Das stimmt, ja.
Sondern einfach sagen, na ja, klar, komm, setz dich her, red mal drei Minuten, weil das, was außenrum passiert, das passiert auch ohne deine Führung.
Die, so die Interaktion der Kinder.
Das ist ja eigentlich auch halt so in der Job, stimmt. Das ist so normal für mich, dass ich das schon gar nicht mehr als...
Genau, weil das ist ja eigentlich die Arbeit.
Ja, das ist ja...
Erziehen, Bilden, Betreuen, das sind ja drei Teile. Den Betreuungsteil, den machen wir ziemlich gut, weil das auch irgendwie der Hauptauftrag ist, den wir von vielen Eltern und auch von der Politik bekommen haben.
Das mit dem Erziehen, das ist auch ziemlich weit oben, also das darf man ja nicht vergessen.
Da wandert auch irgendwie so gefühlt immer mehr zu uns rüber, habe ich so das Gefühl.
Das, boah, keine Ahnung, kann ich nicht sagen.
Aber ich kann nicht sagen, aber es ist schon sehr viel, was man so an Erziehen noch so, wo ich mir denke, das müssten die eigentlich schon können.
Aber das, ich bin ja auch noch neu, vielleicht lege ich einfach komplett falsch.
Ich höre halt den Claim seit 20 Jahren und es gibt Familien, da passen, da werden die Kinder auf Systemen gut vorbereitet und das dann gemeinschaftlich weitergeführt, dass die Institutionen gut funktionieren.
Und dann gibt es Familien, die etwas individualistischer mit ihren Kindern und mit ihrer Umwelt umgehen und da ist es halt ein bisschen herausfordernder, dass diese Kinder dann in Institutionen funktionieren.
Weil das ist ja auch, da steht zwar Erziehen, Bilden und Betreuen, aber zu was wir eigentlich erziehen sollen, ist uns, glaube ich, nach zwei Jahren auch klar.
Ja, leider.
Zu Menschen, die gut in den Institutionen durchkommen.
Das ist mir wieder bei dem Wort, was ich noch nicht gemerkt habe.
Ambiguitäts-Toleranz.
Ja, mit dem, was ich eigentlich angetreten bin für Ideen und wie es jetzt schon wieder ausschaut.
Und jetzt hast du halt dann auch für dich eingesetzt, okay, ich muss halt schaffen, dass die Kinder durch die Institutionen kommen.
Auf der anderen Seite, durch das Offene können wir dann immer noch den Kindern die Möglichkeit geben, schon für sich selber zu entscheiden und selber Konflikte auszuhandeln und sowas.
Viel besser als in so einem ständig gesteuerten Gruppenprozess.
Ja, das ist auf jeden Fall.
Und ich habe nämlich die Thesen, die bei uns überall in der Arbeit hängen, habe ich heute mal mitgebracht.
Und ich dachte, ich lese die mal so vor und dann schauen wir, was wir damit machen.
Also Thesen sind Tatsachen, wie wir arbeiten wollen. Ob wir das immer schaffen, ist ja so eine andere Sache.
Aber ein Punkt ist, wir nehmen die Kinder in ihrer Ganzheit ernst.
Ja, du nickst und zuckst dir die Schultern, das ist doch normal.
Aber das ist für mich was Spezielles vom Offenen Haus, weil da die Kinder auch in ihrer Ganzheit existieren können.
Also wenn wir jetzt in der Gruppe arbeiten und die müssen sich halt ihren Abläufen unterwerfen, also diesen anderen Abläufen unterwerfen, die oft viel durchstrukturierter sind als im Offenen.
Also jetzt so im Freispiel, da müssen die Kinder eher was von ihrer Persönlichkeit, was ist jetzt das Wort, das ich suche?
Abgeben?
Ja, so außen vorlassen, vor der Tür lassen, als im Offenen.
Also quasi im Bereich der Systemik, dass sie bei uns jetzt alles rauslassen können und daheim und in der Schule das quasi vielleicht...
Oder dass sie halt in jedem System, in dem sie so unterwegs sind, was anderes ausprobieren können.
Aber bei uns kommt ja dann schon mal Geballt raus, das öfter und manchmal.
Ja, manchmal kommt bei uns, ja.
Da kommt dann ein Geballt raus, dass man, ja okay, klar.
Wir sind vielleicht so der emotionalere Teil in ihrem Tagesablauf, bei uns im Haus.
Die Räume orientieren sich an den Bedürfnissen der Kinder.
Ja, du nickst, aber...
Nee, ich habe überlegt.
Genau, als du kamst, gab es immer noch Schreibtische in manchen Gruppen.
Gibt es nicht mehr.
Nein, weil es keine Gruppen mehr gibt.
Ja.
Aber es gibt auch so keine Plätze mehr, die Erwachsene okkupieren, die nur für sie sind, zumindest in der KUGA am Nachmittag nicht.
Die Lehrer haben noch einen Pult, wurde auch mal ohne gedacht, aber sie haben und brauchen einen Pult.
Wir haben sowas nicht mehr, wir haben unser Teamzimmer, das ist halt der Bereich für die Erwachsenen.
Ansonsten denken wir grundsätzlich, was brauchen die Kinder in dem Raum und nicht, wie funktioniert der Raum für mich als Erwachsener besonders gut.
Ja.
Deswegen sieht es auch manchmal ein bisschen chaotischer aus, als es jetzt für so ein Erwachsenenauge ästhetisch ansprechend wäre.
Ja, da gibt es schon so Diskrepanzen.
Da gibt es absolut Diskrepanzen.
Ich mag so lebendige Räume, mir macht das nichts mehr aus.
Manche wollen halt, dass es jeden Tag ausschaut wie in einem Museum.
Da ist halt jeder unterschiedlich und da muss man sich vielleicht von beiden Seiten einfach da treffen, wo ist das Bedürfnis des Kindes und wo fängt mein Bedürfnis an.
Naja, das Bedürfnis des Kindes ist halt egal, wenn wir dann einfach jeden Abend aufräumen müssen.
Oh ja, du hast mir gerade gesagt, das Bedürfnis des Kindes ist egal.
Nein, die Kinder haben ja ihr Bedürfnis, aber das Aufräumen ist halt das Bedürfnis der Erwachsenen, dann sind die Kinder schon längst nicht mehr da.
Ja, aber gut, wir räumen als letztes auf, aber die Kinder sollen ja mit aufräumen.
Genau, das mache ich zum Beispiel nicht, da rumschreien, jetzt ist Aufräumzeit und so, dann ist halt man nicht aufgeräumt.
Das Bedürfnis des Kindes wäre natürlich nicht egal, aber ich hasse es auch, dann da rumzuschreien, dass jetzt alle aufräumen sollen und dann die noch zu jagen, die nicht aufräumen.
Und da komme ich zum nächsten Punkt, den ich formuliert habe.
Der Alltag ist so gestaltet, dass er zwischen Erwachsenen und Kindern mit wenig Konflikten ablaufen kann.
Da gehört das eben dazu, dass man dann vielleicht hinterher aufräumt oder mal beide Augen zudrückt.
Oder, dass man eben auch so vorplant, dass schon gar nichts passieren oder weniger passieren kann.
Und für mich geht es halt gerade im offenen Bereich damit los, welche Einrichtungssachen habe ich im Haus, also welche Spiele, also welches Spielmaterial, das Wort habe ich gesucht,
welches Spielmaterial habe ich eigentlich überhaupt im Haus und wie viel davon.
Und wie schütze ich es, weil leider aktuell ist es noch, also bei uns, ich weiß nicht, ob es in anderen Häusern auch so ist, dass noch viel kaputt geht,
weil hier noch nicht so dieses, aufgrund dieser fehlenden Kinder habe ich das Gefühl, dass die keine Identität entwickeln.
Und weil eben auch die Häuser ewig lang mit Spielkram vollgestellt waren.
Das kann auch sein, da ist sehr, sehr viel kaputt gegangen.
Wir haben sehr viel, aber man muss jetzt auch mal langsam lernen, das wieder wegzuräumen, rauszugeben, die Projekte zurückzunehmen.
Das ist schnell verloren gegangen am Anfang, weil das so traditionell da war.
Was ich jetzt in zwei Häusern schon gehört habe, dass da gerade Systeme zu entwickeln werden,
wie man so ein, die Kinder einbeziehendes Ordnungssystem jetzt gestalten möchte oder den Kindern näher bringen möchte,
also da gibt es schon Überlegungen hin.
Und das, so was Allgemeines für das offene Haus, da wird es immer relativ reduziert seiner Material.
Da sollte es nämlich nur das Material geben, was auch jetzt aktuell benutzt wird,
was die Kinder sich gewünscht haben und davon auch nicht die Menge für 100,
sondern halt nicht für jedes Kind, sondern halt ein bisschen reduziert.
Ja, das muss man auch erst mal lernen, dass das dann gar nicht so funktioniert,
wie man sich das auf so einem Prospekt sieht.
Und das ist gerade bei so Menschen wie dir und mir, also ich brauche keinen Minimalismus.
Also ich mag das schon, wenn es bei mir aussieht wie nach so einem Abenteurer nach 30 Jahren Monsterschlachten.
Ich mag das cosy und umgeben zu sein von meinen Andenken.
Da habe ich so gar keinen Stress mit, aber es funktioniert halt nicht für die Kinder.
Und dann fühlt sich das manchmal sehr leer an, so ein offenes Haus,
weil du halt nur so reduziertes Spielmaterial hast.
So, wir haben Regeln, die für das Miteinander wichtig sind.
Die werden ja über lange Sicht gerade erarbeitet, auch in verschiedenen, also in der Schule,
bei uns nochmal extra, da ist man aktuell noch.
Aber mir ging es ja gar nicht darum, wie wir jetzt auf die Regeln kommen,
sondern mit dem Satz wollte ich aussagen, wir haben auch nur die Regeln,
die für das Miteinander wichtig sind.
Und wir haben nicht noch eine Regel und noch eine Regel und noch eine Regel,
sondern bei manchen Sachen vertrauen wir eben auf einen gesunden Menschenverstand
oder auf eine rücksichtsvolle Erziehung.
Also so Sachen wie nicht schubsen, die schreiben wir halt nicht mehr auf,
weil davon gehen wir aus.
Das ist bei gerücksichtsvollem Miteinander, bei Mitmenschen um, eigentlich inkludiert.
Aber ja, die erarbeiten wir auch auf lange Sicht,
weil auch für das offene Haus wichtig ist, dass alle gehört werden.
Also es heißt ja nicht nur offene Türen,
sondern auch, dass man offen für alle ist, mit denen man zusammenarbeitet.
Ja, ich sehe halt gerade, dass es immer so ein Entwicklungsprozess gerade ist mit den Regeln.
Also auf allen Ebenen, von den Kindern bis hoch zu den Leitungen ist das gerade Thema.
Es wird auch von den Kindern angestoßen, dass sie gerne andere Regeln hätten
oder auch sie gerne wo stehen hätten.
Und da kommt nämlich auch der nächste Teil.
Unser Verhalten wirkt sich direkt auf das Verhalten der Kinder aus.
Wir sind ein System.
Ist ja klar.
Wenn wir uns anschreien, dann schreien die sich auch an.
Wenn wir laut sind, dann werden die auch laut.
Ja, und das bedeutet für den Einzelnen halt auch,
dass man manchmal vielleicht einen Schritt zurück macht, mal tief durchatmet,
sagt, hey, ich bin heute stressig, heute geht es mir nicht so gut,
ich brauche irgendwie einen Rügenbereich.
Das muss man lernen.
Oder lasst mich in der Mensa oder lasst mich in den Garten raus,
weil ich packe heute nicht das Organisieren hier oder den Infopoint,
wo die Kinder ankommen, das packe ich heute nicht.
Aber das muss man miteinander durchkommunizieren, ja.
Ich habe letztens wieder gelesen, wenn Eltern viel streiten,
dann neigen die Kinder auch dazu, das zu übernehmen
und dann halt in den Alltag mitzunehmen.
Ja.
Aber das ist ja eh so, dass man da immer wieder reflektieren muss,
was rede ich eigentlich vor den Kindern,
wie verhalte ich mich eigentlich vor den Kindern,
wie rede ich mit meinen Kollegen vor den Kindern.
Ja.
Wenn die sehen, dass sie respektlos miteinander umgehen,
warum sollen die das dann anders machen?
Da muss man sich keine Gedanken machen,
dass sie respektvoll miteinander umgehen.
Also ich habe noch die drei Punkte, wo ich der Meinung bin,
dass sie am signifikantesten sind für die offene Arbeit,
weil bei allem anderen ist es halt so Basic-Kram.
Weil ein Punkt, den ich sehr signifikant finde,
ist, Erwachsene machen sich wo immer möglich überflüssig.
Also das ist schon sehr offen.
Ja, das mag ich auch.
Aber das ist, glaube ich, das Schwierigste,
weil wir haben ja alle gelernt, aktiv aufs Kind zuzugehen,
mit den Kindern zu arbeiten
und sich dann so in den Hintergrund zurückzuziehen,
ist schon hart.
Bin ich, weil ich halt so neu bin.
Ich habe das ja von Anfang an so gelernt.
Ich lerne zwar jetzt in der Ausbildung gerade natürlich was anderes,
weil das ja auch so ein bisschen auf Kindergarten fokussiert ist und so,
aber das ist generell meine Art auch so,
dass ich dann wieder woanders hinwechseln will
und was anders machen will.
Deswegen fällt mir das nicht so schwer.
Ich mag das auch, aber es funktioniert halt auch nicht immer.
Man muss schon oft auch immer noch dabei bleiben
und ein bisschen so Satellit spielen.
Genau, deswegen heißt es ja auch wo immer möglich.
Also ich muss zum Beispiel,
wenn ein Mensch eigentlich nicht gut eingeführt ist,
dann meiner Meinung nach habe ich da als Erzieher in so,
wenn es hoch hergeht, eigentlich nichts zu suchen.
Nee, man kann es mal so als Goalie machen,
wenn sie halt Bock haben, mit einem zu spielen.
Oder wenn es in der ruhigen Zeitung und man selber Bock hat,
wenn man sagt, ich mache das jetzt zur Beziehungsarbeit.
Aber wenn die Kinder gut im Spiel sind,
die brauchen uns nicht zum Spielen.
Das ist auch ein bisschen so,
da hast du eigentlich auch andere Aufgaben.
Das ist auch so ein bisschen,
du spielst über Menschen ärgerlich,
als irgendwie anders noch zu schauen.
Also eine Aufgabe wäre ja zum Beispiel dann auch einfach mal zuzuhören
und zu schauen, was ist denn Thema bei den Kindern
und könnte ich da jetzt irgendwie ein Bildungsangebot
dann doch noch draus stricken,
irgendwas tiefergehendes, was interessiert,
was sind gerade die Themen von den Kindern.
Also da auch einfach einen Einblick in die Welt zu kriegen.
Und das kriegt man halt nicht,
wenn man innerhalb der Kindergruppe gerade mit beschäftigt ist,
sondern das geht von extern oft besser.
Also Umweltanalyse.
Ich muss jetzt immer mehr mit Fachleutern arbeiten,
aber mir geht es auf die Zielgerade.
Ich bin beeindruckt.
Die Kinder sagen uns Bescheid und müssen nicht fragen.
Kriegt man schwer aus ihnen raus?
Ja, das kriegt man auch schwer.
Tatsächlich, aus den Erwachsenen war das viel einfacher,
das rauszukriegen.
Kriegt man schwer raus, du musst nicht fragen,
du musst Bescheid sagen.
Aber es gibt so einen Unterschied.
Also zum Beispiel, wenn die in die Mensa gehen,
dann sagen die uns Bescheid.
Wenn sie aufs Klo müssen, dann fragen sie uns.
Warum ist das so?
Aus der Schule wahrscheinlich,
weil sie in der Schule nicht ständig gehen sollen.
Ja, und weil die Toilettensituation ist eine mehrfach geregelte Situation.
Zu Hause werden die wahrscheinlich einfach gehen,
ohne irgendwas zu sagen, hoffentlich.
Aber da wir ja in einem Gebäude sind
und sie vormittags erst fragen müssen,
am Nachmittag zu uns kommen und dann nur noch Bescheid sagen sollen,
fragen sie halt einfach.
Aber Mensa ist halt exklusiv Koga
und da wissen sie, okay, da sage ich einfach nur Bescheid.
Und jetzt kommt, glaube ich, für ganz viele Kollegen
die allerhärteste These, die ich aufgestellt habe.
Kontaktfragen kommen in der Regel von den Kindern.
Kurz mal drüber nachdenken, was das bedeutet, Kontaktfragen kommen.
Ja, aber nicht anders, leider bin ich noch nicht so weit.
Ich nehme schon noch Kontakt auf zu den Kindern.
Wenn ich welche cool finde und so, dann gehe ich schon hin und sage Hallo.
Ja.
Aber ich weiß, was du meinst, ja. Sollte eigentlich so sein.
Ja, auch das. Aber das ist wieder von vorhin.
Ich werde mich nicht hinsetzen mit meinem Uno-Spiel und sagen,
wer hat Bock mit mir zu spielen.
Ich mache das schon manchmal.
Und das halt anders rumzulaufen.
Ich mache das schon manchmal, wenn ich glaube
oder wenn ich merke, dass so Kinder so gelangweilt rumlaufen
oder ich merke, es ist so eine komische Stimmung.
Aber das ist ja wieder, dass da bist du,
da ist es ja notwendig, dass du was machst.
Weil Langeweile führt halt oft zu Quatsch
und wenn du eine volle Gruppe hast
oder halt ein volles Haus,
dann sind gelangweilte Kinder halt auch
oft ein Herd für Konflikte.
Ich spiele jetzt nicht mit denen so wie mit der Familie
irgendwie so, genau, stimmt, ja.
Aber ich nehme schon Kontakt auf.
Wenn ich Kinder cool finde und die nicht in meinem Haus sind oder so,
dann nehme ich schon Kontakt auf manchmal.
Ja.
Das soll man nicht machen, oder soll ich?
Weiß ich nicht. Ich denke mir drüber nach und halt.
Das ist ja ganz schwierig.
Das ist ja mit so Thesen und das sind jetzt auch so Absolute,
die ich da formuliert habe.
Also wenn die mich halt nicht sehen, dann sage ich schon Hallo.
Ja.
Nein.
Aber irgendwie geht es halt wirklich darum,
um Situationen einzuleiten und
eine pädagogische Sache.
Ja, es wäre halt schon besser,
wenn die Kinder auf uns zukommen und wir uns nicht so aufträngen.
Es ist ja eigentlich auch so.
Also bei uns im Haus muss ich mich keiner aufträngen.
Ja.
Da bin ich ja froh, wenn ich mal meine Ruhe habe.
Das mache ich jetzt gar nicht böse.
Ja, zum Beobachten zum Beispiel.
Nicht um einen Kaffee zu trinken, sondern dass ich einfach mal gucken kann,
ohne dass ich hier
in die sozialen Konflikte reingezogen werde.
Jedes Mal.
Und das ist ja am Ende auch
eine theoretische These
und regt hoffentlich dazu an,
einfach zu überlegen,
wie kam der Kontakt jetzt zustande mit dem Kind?
Hat es den so gebraucht?
War er zielführend?
Kam es aus meiner Intention raus
oder aus der Intention des Kindes?
Und manchmal zeigen sie uns,
kommen sie nicht und sagen, hey du, wie geht es dir heute?
Manchmal ist eine Kontaktanfrage ja auch was anderes.
Ja.
Dass ein Kind nur schaut oder irgendwie traurig in der Ecke sitzt.
Auch das kann man als Kontaktanfrage werten.
Ja.
Aber ich reflektiere das schon immer.
Meine Kontakte, ich reflektiere die schon immer.
Mit den Kindern.
Also wenn es jetzt länger dauernd ist.
Auch wenn ich Kontakt habe, muss ich das jetzt.
Das mache ich schon.
Und auch gerade sowas wie,
hey cooles Shirt heute.
Da haben wir ja schon mal drüber gesprochen,
ob es das braucht, ob man sich das nicht auch sparen kann.
Manchmal sage ich halt einfach Sachen, ohne drüber nachzudenken.
Und manchmal hat man auch eine Beziehung
oder Beziehungsarbeit gehört auch dazu und es gibt halt
nicht nur schwarz und weiß in unserem Job.
Ja.
Und vor allem wollte ich eben mit dieser These
und das ist die am Stall diskutiert,
dass wir die Kinder halt auch ein Stück weit schützen.
Ja, ich weiß genau was du meinst.
Dass die auch einfach mal in Ruhe sein können.
Ja, ich habe doch schon oft darüber nachgedacht,
dass Kinder vielleicht auch oft gar nicht zeigen,
wenn sie gar keinen Bock haben mit dir zu reden,
weil du halt eine ganz andere Position hast.
Ja, aber ich bilde mir ein, dass ich das merken würde.
Ja, wir können uns mal ganz viel einbilden.
Okay, aber ich werde da noch mal drüber nachdenken,
ob ich das so weiterführe.
Weil dann geht es ja auch oft schon darum,
dass ich halt gern mit dem Kind quatschen will,
weil es halt lustig ist oder so.
Ja.
Ja, das hat ja eigentlich mein Job auch nicht.
Das ist so ein bisschen aber vielleicht auch in die Richtung,
ich arbeite mit Kindern, weil ich Kinder süß finde.
Ähm, ja, ja.
Ich weiß, was ich meine.
So, jetzt haben wir über das Theoretische gesprochen.
Jetzt würde ich noch ganz kurz darauf rausfassen,
was das denn für unsere praktische Arbeit bedeutet.
Nämlich Planung, Planung, Planung.
Mhm.
Mein Feind, Planung.
Ja.
Genau, weil ich habe jetzt hier nämlich noch stehen,
Ziele und Methoden.
Also Ziele würde ich einfach vorlesen,
weil das habe ich schon mal formuliert,
wenn es für dich okay ist.
Ja.
Gut.
Ziel der offenen Arbeit,
sie begegnen
ihren Bezugspersonen kritisch
und sind in der Lage, sich unabhängig
von Erwachsenen in ihrem Umfeld zu bewegen
und ihr tägliches Erleben zu
strukturieren.
Deswegen machen wir das offen.
Damit die einfach
safe durch den Tag kommen.
Dann geht es weiter.
Die Regeln und Grenzen in der offenen Arbeit
dienen der Sicherheit und Orientierung
der Kinder. Das pädagogische Personal
akzeptiert die Vielfalt und fördert
das Miteinander der Kinder, ohne
die Diversität einzuschränken.
Die Kinder akzeptieren sich selbst
und andere gehen verantwortungsbewusst
mit ihnen zur Verfügung gestellten Material um.
Da sind wir bei deinem Punkt von vorhin.
Also das mit dem Material,
da arbeiten wir noch ganz stark dran.
Wir, das pädagogische
Personal, unterstützen und begleiten
die Kinder im offenen Haus in ihrem persönlichen
Wachstum.
So ist jetzt alles, wie immer, im Iststand formuliert.
Und ich bin der Meinung,
dass wir das eigentlich ganz gut können.
Finde ich auch.
Wir haben es nicht alle erreicht bei allen, aber
ich finde schon, dass das alles Sachen waren,
die bei uns auch gelebt werden.
Gerade diese
unabhängige und kritisch mit den Erwachsenen
umgehen, ist
für viele aus unserem Beruf
dann schon schwierig.
Ja.
Also gerade auch mit Kritik und die Form der
Kritik, die dann einem manchmal entgegenschlägt,
ist, wenn Kinder so selbstbewusst
bei uns im Haus sind, schwierig.
Also bei uns, die sind richtig
selbstbewusst. Ja, und die lehnen einen auch ganz
offen und bewusst ab und dann
beißt man da erstmal auch dran.
Letztens hat
einer gesagt, ich habe so eine Fitstar-Flasche,
dann sagt der so, gehst du ins Fitness?
Sag ich ja. Sagst du, warum sieht man da nichts?
Ja, das passiert dir mit
sehr zubewussten Kindern, die kritisch mit dir umgehen.
Dann arbeiten wir vielleicht noch ein bisschen an der Höflichkeit.
Ich war echt geschockt.
So als neues Erziehungsziel.
Ja.
Ne, finde ich schon, dass das bei uns, also
das macht jetzt natürlich die Arbeit ein bisschen anstrengender,
wenn man selbstbewusste Kinder hat.
Aber das ist ja eigentlich das Ziel.
Also wie bei der Ambi-Guillitiz
Wie viel Kraft stecke ich da eigentlich?
Also man muss das halt,
dieses Ziel verfolgen, das kostet halt dann auch öfters mal
Kraft, dass man dann halt Sachen nochmal ausdiskutieren muss.
Aber eigentlich ist es ja genau das, was man will.
Und auch, dass die Regeln für die Kinder
da sind und nicht für uns,
ist halt auch oft dann für uns schwierig.
Weil manchmal würde man dann vielleicht
allgemein Guillit-Regeln auch einfach gerne
kurz mal über Bord werfen, weil es für einen
als Erwachsener auch bequemer wäre.
Bequem hört sich aber noch so nach Faulheit an.
Weil es einfach mal, wenn man einfach an seine
Grenzen kommt. Und einfacher wäre, ja.
Weil es hört sich fast an, als wenn man so faul wäre.
Bei uns im Haus, da rede ich,
will ich fast sagen, das ist eigentlich bei allen fast.
Bei allen so, dass man einfach irgendwann
an seine Grenzen kommt. Nicht, weil man jetzt Bock
auf Kaffee trinken hat und faul sein hat, sondern weil es einfach
nicht mehr geht.
Und der große Unterschied, was es dann halt auch
nochmal auf das offene Arbeiten anfangs gemacht ist,
als ich noch in der Gruppe gearbeitet habe,
habe ich meinen Tag durchstrukturiert. Ich wusste,
was mache ich wann. Von neun bis halb zehn mache ich
Morgenkreis, von halb zehn bis halb elf
mache ich ein Angebot, dann gehe ich in den Garten, dann
das Mittagessen. Da war ja jede Minute
des Tages geplant.
Und jetzt ist nur noch geplant,
wer wann wo ist.
Und nicht mehr, was da gemacht wird.
Weil das Was halt von den Kindern
kommt. Und dann, ich habe
nämlich noch hier die
Strukturen mitgebracht,
wie wir jetzt arbeiten wollen. Ich hoffe,
es gilt auch noch. Ich habe es länger nicht mehr angeschaut.
Genau, die Kinder haben immer eine Auswahlmöglichkeit.
Es sind mit Unterrichtsräume
alle Räume für die Kinder geöffnet.
Das machen wir.
Ja. Also es ist
noch aus dem alten Haus, aber die Kinder,
die sie, die Räume, die die Kinder
zur Verfügung haben, die haben sie immer noch mit Unterrichtsschluss
alle zur Verfügung.
Die Kinder haben stets eine Person,
an die sie sich wenden können. Diese befindet
sich zu jeder Zeit
in der pädagogischen Mitte. Also es ist eigentlich immer jemand
da und immer im gleichen
Radius, dass die Kinder, selbst wenn
sie mal keinen Erzieher sehen, weil der gerade
irgendwo im Gespräch ist, wissen, wo sie einen Ansprechpartner haben.
Um die
Kinder zu animieren, alle Bereiche aktiv zu sein,
nutzen alle PädagogInnen jeden Raum
und das gesamte Material.
Das machen wir jetzt auf jeden Fall.
Ja.
Allein schon, weil es in der Mitte manchmal echt voll
und laut ist. Und man ist dann ganz froh,
wenn man in der Lounge sitzt und
da was anbieten kann.
Ja, man ist ja auch gefordert, da immer wieder was
sich auszudenken, weil wenn Langeweile
aufkommt, dann ist halt schnell das Radau.
Man ist auch echt immer gefordert, da irgendwie noch ein bisschen
Sachen sich auszudenken, was man den Kindern
auch immer anbieten kann. Und was halt so ein bisschen
wegfällt, ist die
tatsächlich dann doch die Spontanität von der
eigenen Planung. Also auf die Kinderplanung kann man immer eingehen.
Aber die eigene Planung
haben wir nämlich hier formuliert.
Aktivitäten für eine exklusive Gruppe von Kindern
sind im Vorfeld mit allen PädagogInnen
und den Kindern abgesprochen.
Also ich kann jetzt nicht einfach hingehen um
fünf vor zwölf und sagen, ich spiele jetzt Tischtennis
und nehme mir dafür einen Raum und mach den zu
und lasse nur acht Kinder rein. Das funktioniert halt nicht.
Nee, das
funktioniert auf keinen Fall. Und Gott sei Dank
gab es ja auch schon solche Zeiten.
Ja, und das muss eben mit allen abgesprochen sein.
Wegen den Zeiten steht es jetzt da drin. Jede Regel hat
eine Geschichte. Deswegen hat es auch lang gedauert,
bis überhaupt wieder Sachen angeboten worden sind.
Und jetzt funktioniert das eigentlich ganz gut.
Also, ja. Wenn einer was macht,
sagt er eigentlich dem ganzen Haus Bescheid.
Oder es ist halt so ein Kommen und Gehen.
Es ist einfach ein offenes Angebot.
Passiert schon manchmal. Also Tischtennis weiß ich jetzt. Ich habe mal
Tanzen gemacht. Aber die Sachen sind ja
vorher dann durchgesprochen und geplant jetzt.
Genau. Aber als es am Anfang so on the fly war, hat es auch
geklappt. Ja. Oder vielleicht war es
auch für mich on the fly. Die anderen hatten es schon mitbekommen.
Möglich, möglich.
Kann auch sein.
Genau. Und die
Gestaltung der Räume obliegt den Teamleitungen
und ihren Lernhaus-Teams.
Die gemeinsame Nutzung der Räumlichkeiten durch Schule
und Koga muss immer möglich sein.
Ich habe noch nie
mitbekommen, dass da jemand sich in die Quere geht.
Ich kenne das nur, dass man sich mit einer arbeitet.
Man kommt sich nicht in die Quere. Aber was eben wichtig ist,
dass nicht jetzt einer im Haus
sagen kann, ich will irgendwas ändern.
Sondern, dass die meisten Sachen eigentlich
immer eine Teamentscheidung sind.
Also, wenn man es ganz extrem sagt,
du kannst eigentlich nicht mehr über deine Pause selbst entscheiden.
Sondern, du machst sie, bevor die Kinder kommen.
Was auch fast jeder
so macht. Ja, ja. Das macht doch jeder so.
Aber ich will ja so einen Einblick geben,
wie wir das offene Arbeiten organisieren.
Von eins bis fünf bist du eigentlich
im Kinderdienst. Genau.
Und bist auch immer mit den KollegInnen
in Kontakt, was jetzt läuft.
Und man merkt auch sofort, wenn der Kontakt mal nicht
stimmt oder irgendwas nicht
im Vorfeld vernünftig abgesprochen wurde.
Es gibt sofort eine Steuerbefalle.
Zu Konflikten und Reibereien.
Muss immer danach ausgekartelt werden.
Und dann muss man immer so dem roten Faden
so lange folgen, bis man merkt, ah, wo
war denn die fehlende Absprache? Muss dann sagen,
schaut Leute, hier haben wir uns nicht
ordentlich unterhalten.
Da müssen wir nochmal ran.
Weil das ist halt auch, was das offene Haus
fordert, auch eine ganz hohe
Fehlertoleranz von allen ein.
Und eine sehr gute Fehlerkultur.
Und das war, weiß ich, ein Problem von dir
und ein Problem von mir in der Anfangszeit.
Dass man Fehler von anderen
nicht ganz so gut verkraftet hat.
Da war ich immer noch schwer dran.
Und dass man dann einfach sagen kann,
Aber solche Fehler haben halt auch so eine Wahnsinnswucht.
Also wenn dann einer weg ist
und dann einer nach Hause geht und dann einer allein ist
zum Beispiel mit 70 Kindern, was ja da passieren kann,
wenn Fehler passieren, dann hat das
eine unglaubliche Wucht für die Person, die noch da ist.
Und es hängen halt immer so viele dran.
Also es ist jetzt nicht so wie vorher,
dass wenn du in deiner Gruppe warst
und du hast irgendwas vergessen, ja, dann
gab es halt blaue Streusel
statt roter Streusel auf dem Geburtstagskuchen.
Keine Ahnung. Ganz doofes Beispiel.
Oder du konntest dein Bastelangebot nicht machen.
Aber wenn du jetzt
so einen Fehler machst oder irgendwas
nicht abgesprochen wird, dann hängt da
halt ganz viel Menschmehr mit dran.
Weil alle Planung
muss ja wie so ein Getriebe
ineinandergreifen.
Und man kommt immer ganz schnell drauf, wenn es irgendwo eine Lücke
in der Planung gibt oder irgendwas nicht richtig abgesprochen wurde.
Und das erfordert dann
einen massiven Aufwand von wenigen Personen,
um dann doch
das System am Laufen zu halten.
Also es ist schon gigantisch
und jetzt gerade bei uns im neuen
Konstrukt mit den vielen
Lernhäusern und mit den vielen Leitungen
und mit den vielen, vielen Personen, die da arbeiten,
bekomme ich jetzt auch meine Grenzen.
Also ich weiß auch nicht mehr so genau, wie wir das jetzt organisieren.
Ich bin einfach immer für so all die Funkgeräte.
Ja, aber das
ist ja trotzdem ablaufmäßig.
Hilft natürlich auch nicht. Muss ja trotzdem im Ablauf geplant werden.
Und es über so Abteilungen
hinweg zu machen, die
alles parallel miteinander
machen, also es ist schwierig.
Gerade. Auch der Kommunikationsfluss
muss man sagen, jetzt im offenen Haus.
Ja, erst wollten wir ja alle komplett getrennt sein.
Jetzt haben wir gemerkt, das geht gar nicht, weil teilweise so
viele Kinder da sind und so wenig Personal.
Da verstehe ich schon, dass das brutal stressig ist, das zu planen.
Dafür ist das Haus eben ganz schön zu groß
und wir machen es ja aber.
Genau, dass halt die Informationen da zusammenfließen
und dass jeder an seine Informationen kommt
und man muss das auch akzeptieren,
dass das für jeden Einzelnen auch eine Aufgabe ist
und nicht nur für einige wenige zu informieren,
dass man sich Informationen auch
manchmal selber holen muss.
Und sowas tritt eben in der offenen Arbeit
viel mehr zu Tage als im geschlossenen System.
Als in einer geschlossenen Gruppe,
wenn da...
Aber es läuft immer besser.
Ich bin ja ganz selten da, um das ehrlich zu sagen.
Aber dann sieht man es ja oft am besten,
aber das haben wir jetzt auch schon öfter besprochen.
Aber ich sehe dieses Hand in Hand, in den Hof gehen und so,
das klappt sogar in anderen Häusern besser als bei uns,
habe ich das Gefühl selber.
Und dass dann Kinder in den Hof gehen
und dann Erwachsene unten sind und so,
das sehe ich jetzt, dass das immer besser klappt
und dass das immer mehr...
Also wir kommen auch so langsam rein in so einen neuen Informationsfluss.
Ich glaube erst mal war jeder so geschockt.
So eine Schockstarre, was ist denn jetzt hier los?
Oh mein Gott, jetzt bricht alles auseinander.
Aber da hat es uns halt geholfen,
dass wir schon so lange geübt haben,
das offene Arbeiten.
Stimmt, reflektorisch muss man sagen,
läuft da nicht in die richtige Richtung.
Immerhin das.
Können wir jetzt so stehen lassen,
wir reden in zwei Jahren wieder über das Thema.
Ja.
Aber wir können, glaube ich, als Fazit betrachten,
deine...
Du bist ein bisschen differenzierter geworden
mit deiner Meinung zum offenen Haus.
Ist nicht mehr alles Gold.
Auf keinen Fall.
Ist auch hier und da ein bisschen Blei dabei.
Ich habe auch
diese Vorteile einer Gruppe erkannt.
Also ein teiloffenes Konzept
wäre vielleicht auch nicht schlecht.
Fand ich ja vorher alles scheiße.
Gut, dass wir das haben.
Es ist ja ein teiloffenes Konzept.
In ganz vielen Bereichen.
Ja, aber ich finde zum Beispiel jetzt,
dass es diese Gruppe gibt,
diese 20 Kinder, die einen jetzt hier
vorher meinten, irgendwie 100.
Und das fand ich nicht gut.
Nein, das funktioniert auch nicht.
Das muss man auch sagen,
so offen mit einfach alle Kinder
in eine große Halle schmeißen und dann läuft das schon,
geht das nicht.
Das haben wir aber probiert.
Mir war immer klar, dass das nicht funktioniert,
aber in anderen Häusern wurde es halt probiert.
Also es braucht immer die Zuordnung
von einer gewissen Gruppe von Kindern
auf eine gewisse Gruppe von Erwachsenen,
damit die einen Andockpunkt haben.
Weil ansonsten, wir brauchen die Gruppe
als identitätsstiftendes Merkmal
und 100 Individuen sind halt keine Gruppe.
Das ist eine Horde.
Und deswegen brauchen wir das.
Wir müssen da irgendwas etablieren
und auch wissen, okay,
da vorne, das ist meine Enten-Mama, das ist mein Enten-Papa,
da muss ich jetzt hin,
wenn es losgeht.
Und seit wir das wieder verstärkt etablieren,
läuft es da auch besser.
Aber die Räumlichkeiten waren ja, glaube ich, ursprünglich anders gedacht.
Nein, die waren genau so gedacht.
Ja, das war so.
Gut, mein Fazit ist,
dass wir noch viel lernen müssen,
um die ganze Organisation
offen zu gestalten
und dass wir auf jeden Fall
auf einem guten Weg sind.
Gut, dann würde ich sagen,
sind wir durch mit der Folge.
Vielen Dank fürs Zuhören, wir hauen uns bald wieder.
Bis dahin, ciao, ciao.
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