Das pädagogische Duett

Markus und Timo

Kooperation und Beziehung: Schlüssel für erfolgreiche Ganztagsschulen

27.04.2024 21 min

Zusammenfassung & Show Notes

In dem Podcast "Pädagogisches Duett" wird über aktuelle Bildungsentscheidungen in der Politik diskutiert, insbesondere über Veränderungen in der Stundentafel der Grundschule und die Entwicklung von Ganztagsschulangeboten seit 2004. Die Bedeutung von Ganztagsbildung, pädagogischer Qualität von Ganztagsschulen und Herausforderungen wie Zeitmangel für Kooperationen werden thematisiert. Es wird betont, dass Beziehungen zwischen Kindern, pädagogischem Personal, Eltern und außerschulischen Partnern zentral sind. Kritik wird an Politikern geübt, die nicht die Ideen anderer Parteien lesen, und die Notwendigkeit einer Ganztagesschulpflicht in urbanen Gebieten wird diskutiert. Die Vorteile von Ganztagsschulen und die Bedeutung von qualitativen Statistiken werden erwähnt.

Empfehlung 1: Bei der pädagogischen Gestaltung ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote sind die Interessen und Bedürfnisse der Kinder handlungsleitend. 
 
Empfehlung 2: Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote fördern Kompetenzen und machen konzeptionell miteinander verbundene formale, non-formale und informelle Lernangebote. 
 
Empfehlung 3: Die Steuerung und Ausgestaltung des Ganztagsangebots wird von der Schulleitung und ggf. mitwirkenden Kooperationspartnern partizipativ verantwortet
 
Empfehlung 4: Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote ermöglichen einen Schultag mit rhythmisierten und flexiblen Zeitstrukturen
 
Empfehlung 5: Für gelingende ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote ist die Kooperation unterschiedlicher Professionen in festen Kooperationsstrukturen erforderlich.
 
Empfehlung 6: In ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten wird die Entwicklung von gelingenden Beziehungen zwischen Kindern, Kindern und dem pädagogisch tätigen Personal sowie in der Zusammenarbeit mit Eltern unterstützt.
 
Empfehlung 7: Lernorte mit ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten knüpfen tragfähige Netzwerke im Sozialraum und kooperieren mit außerschulischen Partnern. 
 
Empfehlung 8: Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote schaffen die Voraussetzungen, um das Wohlbefinden der Kinder zu stärken und zu fördern
 
Empfehlung 9: Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote gestalten die pädagogische Praxis auch in Kooperation mit Angeboten der freien Kinder- und Jugendhilfe.
 
Empfehlung 10: In Ganztagsschulen und weiteren ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten wird für jedes Kind ein gesundes Mittagessen angeboten.
 
Empfehlung 11: Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote gestalten Raum und Räume auch durch kreative Flächennutzungskonzepte zu kindgerechten Lern- und Lebensräumen.
 
Empfehlung 12: Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote sichern die Qualität der Ganztagsangebote und überprüfen ihre Wirkung. 
 

Transkript

So, herzlich willkommen zum Pädagogischen Duett, mal wieder in einer Solo-Edition. Und heute muss ich eine machen, wofür sonst jeder andere wahrscheinlich einfach nur ein Insta-Reading machen würde und ich mache direkt eine recherchierte, kurze Podcast-Folge drauf. Ich bin genervt, weil, ähm, ja, der Pisa-Schock kommt in der Politik an. Die Politiker, ähm, treffen Entscheidungen. Es werden Entscheidungen getroffen, die schon mal getroffen wurden. Die Stundentafel in der Grundschule wird verändert. Nein, es gibt nicht mehr Unterricht. Das Schulsystem wird auch nicht verändert. Nein, wir schieben nur ein bisschen mit den Stunden rum. Bisschen weniger Englisch, bisschen weniger Kunst, dafür mehr Deutsch und Mathe. Ähm, ja, dann irgendein Landtags-, die Fraktionsvorsitzende im Landtag von Bayern sagt, die Kinder brauchen mehr Schulstunden. Leute, was ist da los? Immer hören die sich gegenseitig nicht zu. Ich habe recherchiert und bin, ähm, auf verschiedene Sachen gestoßen, weil ich wollte generell mal wissen, wie ist das eigentlich so mit diesen Ganztagsdingern zustande gekommen, weil das hat sich ja auch mal jemand überlegt. Und es ist tatsächlich schon ein paar Jahre länger alles in der Pipeline. Denn seit 2004 gibt es schon eine Ganztagsschuldefinition von der Kultusminister-, Kultusministerienkonferenz. Ähm, fürs Ganztagsförderungsgesetz. Und in der Definition, ganz kurz, sind drei zentrale Merkmale enthalten. Ganztägige Angebote im Umfang von täglich mindestens sieben Zeitstunden an mindestens drei Tagen in der Woche. Die Bereitstellung eines Mittagessens für am Ganztag teilnehmende Schülerinnen und Schüler. Das hätte ich mir sparen können. Die Ganztagsangebote werden unter Aufsicht und Verantwortung der Schulleitung organisiert und in innerer Kooperation mit der Schulleitung durchgeführt und stehen in einem konzeptionellen Zusammenhang mit dem Unterricht. So, jetzt wissen wir, was gebundener Ganztag ist. So, ganz grob gesagt. Oh, ich glaube, lang wird es heute nicht. Zwei Minuten und, ähm, ja. So, und dann wurde es erweitert. Und zwar, ähm, am 4.12.2015 kamen die offenen Ganztagsangebote dazu. Und da zähle jetzt auch ich mit meiner Einrichtung rein. Also, an mindestens drei Tagen in der Woche ein ganztägiges Angebot für die Schülerinnen bereitgestellt wird, das täglich mindestens sieben Zeitstunden umfasst. An allen Tagen des Ganztagsbetriebes den teilnehmenden Schülerinnen ein Mittagessen bereitgestellt wird. Die Schulleitung auf Basis einer gemeinsamen pädagogischen Konzeptes mit einem außerschulischen Träger kooperiert und eine Mitverantwortung der Schulleitung für das Angebot besteht. Bis auf den letzten Punkt, also die Mitverantwortung der Schulleitung haben wir nicht, weil wir ja schon einen Schritt weiter sind mit unserem kooperativen Ganztag. Aber generell sind wir an der Schule mit eingebunden und das steht nicht irgendwie, das hat sich irgendjemand ausgedacht. Nein, das kommt von der Kultusministerkonferenz. Und zwar aus, ähm, Empfehlungen zur Weiterentwicklung der pädagogischen Qualität der Ganztagsschule und weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote für Kinder im Grundschulalter. Beschluss der Kultusministerkonferenz vom 12.10.2023. Also es gibt was ganz ganz aktuelles von der KMK, wo drin steht, Leute, so solltet ihr euch vielleicht überlegen zu arbeiten. Da gibt es auch einen langen Bericht zu, im Ganztagsschulen in Deutschland, zum Bericht von der Kultusministerkonferenz. Ich habe jetzt den von 2015 mir angeschaut und es sind Unsummen reingeflossen. Also immer in halb halb. Also in Bayern ist es fast eine Milliarde aufgeteilt zwischen Bund und Land. Also von wegen Bayern würde immer nur bezahlen. Ne, wir kriegen auch Geld. Ja, und genau, es gibt eben diese zwölf Empfehlungen und ich gehe die jetzt mal mit euch durch. Und über einige werde ich mich aufregen und andere werde ich einfach sagen, ja, das machen wir schon so und da sind wir schon relativ weit. Denn in unserer alten Folge habe ich mal über generell das Thema Ganztagsbildung gesprochen, ob das so die Zukunft ist. Und ja, natürlich kommen wir darauf, dass es die Zukunft ist und gut funktioniert. 80 bis 85, 90 Prozent der Kinder im urbanen Raum sind wahrscheinlich, da gibt es jetzt keine Fakten dazu da, aber zumindest an allen Schulen, an denen ich gearbeitet habe, war das so, dass eine sehr, sehr hohe Prozentzahl bis zur Vollbetreuung der Kinder nicht nach Hause gegangen sind mittags, sondern an der Schule geblieben sind. Und das ist halt ein Riesenpotenzial, was nicht komplett abgerufen wurde. Und in München hat man sich ja entschieden, das mit dem kooperativen Ganztag zu lösen. Dass es eine Betreuungseinrichtung vor Ort gibt, die ganz eng mit der Schule kooperiert für 2026, wenn der Rechtsanspruch kommt. Und da sind wir jetzt mittendrin. Und die Empfehlungen werden versucht umzusetzen, zum Teil. Und zum Teil scheitert es an ganz einfachen Sachen. Also los rein da. Empfehlung 1. Bei der pädagogischen Gestaltung ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote sind die Interessen und Bedürfnisse der Kinder handlungsleitend. Ja, voll gut. Bedürfnisorientierte Pädagogik, unterschreibe ich, machen wir seit Jahren schon. Schön, dass es die KMK auch festgeschrieben hat. Empfehlung 2. Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote, da zähle ich mich rein, fördern Kompetenzen und machen konzeptionell miteinander verbundene, formale, nonformale und informelle Lernangebote. Also, das heißt, die Schule macht was und wir machen was, was auf dem von der Schule aufbaut. Das heißt, ich kenne eventuell den Stoffverteilungsplan, ich rede mal mit Lehrern. Hey, was macht ihr eigentlich so? Ich spreche mit der Schulleitung. Wie können wir euch aktuell unterstützen? Hört sich erstmal ganz vernünftig an, ist auch ganz vernünftig, würden wir total gerne machen. Nur hat die Schule keine Zeit für uns, also sich mit uns zu besprechen. Die Grundschullehrer haben 28 Wochenstunden, die sie unterrichten in Vollzeit. Da ist aber keine Vor- und Nachbereitung mit eingerechnet. Da sind keine Vertretungen mit eingerechnet. Ihr glaubt doch nicht, dass da irgendwo noch Platz ist, dass wir offiziell miteinander sprechen und kooperieren können. Also es ist nicht so, dass wir nicht wollen. Es ist einfach so, Entschuldigung, ich habe kurz genuset. Es ist einfach so, es ist keine Zeit dafür da. So, Empfehlung 3. Die Steuerung und Ausstattung des Ganztagsangebots wird von der Schulleitung und gegebenenfalls mitwirkenden Kooperationspartnern partizipativ verantwortet. Was braucht Partizipation? Mal abgesehen davon, die Bereitschaft sich auf Augenhöhe zu treffen, ist bei uns sehr gut vorhanden. Genau, Zeit. Wir bräuchten wieder Zeit dafür. Gleicher Punkt. Leute, warum haben wir keine Zeit? Da werden solche Sachen geschrieben, aber niemand gewährt uns dafür auch mal wirklich Zeitstunden. Das muss man sich dann immer irgendwo rausschneiden. Und es kann ja nicht sein, dass nur die Schulleitung und die Leitung von der Kooperationseinrichtung miteinander reden. Auf allen Ebenen muss ja gesprochen werden. Empfehlung 4. Ganztagsschulen und Träger weiterer Ganztäger, Bildungs- und Betreuungsangebotende ermöglichen einen Schultag mit rhythmisierten und flexiblen Zeitstrukturen. Können wir abhaken. Wir haben einen offenen Ganztag bzw. KUGA-Flex und wir haben KUGA-Rhythmisiert, wo die Kinder bis 1530 Unterricht haben. Können wir zumindest in München an einigen Schultagen dran machen. Empfehlung 5. Für gelingende, ganztägige Bildungs- und Betreuungsangebote ist die Kooperation unterschiedlicher Professionen in festen Kooperationsstrukturen erforderlich. Und wir kommen wieder auf das Zeitproblem. Also in München und in Bayern ist es nicht das Geld. Es ist das Zeitproblem, das Personalproblem. Wie soll ich denn feste Kooperationsstrukturen erarbeiten, wenn keine Zeit für Besprechungen da ist? Weil ich weiß nicht, ob Sie es nicht verstanden haben. Also die KMK hat es ja scheinbar verstanden oder ob es nicht gelesen wird. Man muss ja auch irgendwann mal anfangen. Das ist ja nicht so, als wäre das eine gewachsene Struktur. Man muss den Leuten noch Zeit geben, miteinander zu sprechen. Also ihr merkt, heute ist unser großes Thema die Zeitressource. Da werde ich bei jedem einzelnen Punkt drauf eingehen. Weil zumindest bei Bayern und München ist das Problem nicht das Geld. Also wir können die Schulen bis oben hin mit Geld voll machen. Aber das bringt uns weder Personal noch Kooperationsstunden. Empfehlung 6. Im ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangebot wird die Entwicklung von gelingenden Beziehungen zwischen Kindern und dem pädagogisch tätigen Personal sowie in der Zusammenarbeit mit Eltern unterstützt. Wow, als hätten Sie meine Basisstandards abgeschrieben oder unsere Konzeption. Das sind nicht meine Basisstandards, sondern die Basisstandards vom Träger, für den ich arbeite. Ja, natürlich wollen wir Beziehungsarbeit. Und das ist schön, dass die Kultusministerkonferenz das aufgeschrieben hat, dass das wichtig ist. Dass es um gelingende Beziehungen geht und dass es ein Standard ist, der von ganz weit oben in der deutschen Bildungslandschaft kommt. Dass die KMK nichts zu sagen hat, merken wir auch, oder? Und ja, also den Punkt Empfehlung 6 kann ich unterschreiben. Auch Bildungs- und Erziehungspartnerschaft habe ich eine Folge darüber gemacht mit dem Timo. Da mache ich so einen Haken dran. Versuchen wir, findet statt. Ist aber übrigens auch ziemlich schwierig, wenn man eine Organisation leiten soll, in der irgendwann mal 600 Kinder betreut werden. Just saying. Also davon habe ich auch ganz wenig Ahnung, wie das funktionieren soll in so einer gigantischen Struktur. Empfehlung 7. Ihr merkt, ich hetze heute ein bisschen durch. Empfehlung 7. Lernorte mit ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten knüpfen tragfähige Netzwerke im Sozialraum und kooperieren mit außerschulischen Partnern. Ihr merkt es schon. Wir reden ganz oft über Kooperationen mit ganz vielen Menschen außenrum. Was uns fehlt. Ich mache hier mit Absicht eine Kunstpause, weil ihr könnt es alle selbst beantworten. Genau. Zeit fehlt. Weil zum Kooperieren muss ich mit Leuten sprechen und zum Sprechen brauche ich Zeit. Und ich kann nicht alles über Flurfunk regeln oder über eine E-Mail. Manchmal muss ich die Leute persönlich sehen und mit denen persönlich sprechen. Weil ganz ehrlich, Leute, so wie ich eine E-Mail schreibe, kriege ich niemals einen Kooperationspartner. Ich muss mit Leuten reden, weil ich bin viel besser beim Reden als beim Schreiben. Deswegen mache ich keinen Blog, sondern einen Podcast. Also ihr merkt, ja, kooperieren, kooperieren, kooperieren. Wo sind die Stunden dafür? Warum gibt es die Stunden nicht? Und Lehrer arbeiten übrigens, wenn sie ihre 28 Stunden Unterricht haben, ist ja nicht so, als würden die aufhören zu arbeiten. Also durchschnittlich haben Lehrer irgendwie eine 46 bis 50 Stunden Woche. Also es ist viel, was die Kollegen da leisten müssen. Und ich kann verstehen, wenn die mir sagen, abends habe ich keinen Bock mehr mit euch zusammenzusetzen, weil unser Tag ist gegenläufig. Also die Lehrer arbeiten am Vormittag und die Erzieher und Kinderpfleger und was so alles bei mir rumhüpft, wir arbeiten am Nachmittag am Kind. Wann sollen wir miteinander sprechen? Erklärt es mir. Also ihr merkt, es wird, das Thema bleibt das gleiche. So, Ganztempfehlung 9, habe ich Empfehlung 8 gemacht. Wenn nicht, dann wisst ihr eh, was ich dazu sagen will. Empfehlung 9, Ganztagsschulen und Träger weiterer ganzjähriger Bildungs- und Betreuungsangebote gestalten die pädagogische Praxis, auch in Kooperation mit Angeboten der freien Kinder- und Jugendhilfe. Da bin ich sogar richtig genannt, weil da gehöre ich hin zur freien Kinder- und Jugendhilfe. Ja, das machen wir und auch hier ist wieder, das Problem bleibt das gleiche. Wir sollen alles gemeinsam machen, miteinander machen. Also ich habe das Problem nicht an der Schule, aber es gibt natürlich auch das andere Problem noch, dass oft die Begegnung nicht auf Augenhöhe stattfinden kann, dass die Kooperationspartner unwillig sind. Das ist meiner Meinung nach eine Frage der Zeit und es wird irgendwann kommen, wenn das einfach der normale Standard ist. Nicht jeder Direktor, jede Direktorin möchte unbedingt noch eine zweite Einrichtung mit bei sich im Gebäude haben und so ein Stück Gebäudehoheit abgeben. Ja, ist leider so, wird eben einfach dauern und muss man halt dann von beiden Seiten bearbeiten und manchmal klappt es und manchmal klappt es nicht und manchmal muss man es aussitzen. Würde aber, glaube ich, meiner Meinung nach auch viel Druck rausgenommen, wenn man einfach genug Zeit und auch Platz hätte für Besprechungen. Empfehlung 10, es sind übrigens 12, also wir sind auf der Zielgeraden. Empfehlung 10, das wird super, ist mein Lieblingsthema. Ihr wisst schon, was kommt, die es öfter hören. In Ganztagsschulen und weiteren ganztägigen Bildungs- und Betreuungsangeboten wird für jedes Kind ein gesundes Mittagessen angeboten. Ja, machen wir. Ich denke, ihr habt den Klatscher gehört. Es wurde nur einmal geklatscht. Das kriegen wir hin. Da steht dann auch im weiteren Text noch, nach die GE-Normen, die, die mich öfter hören, wissen, Deutsche Gesellschaft für Ernährung bin ich ganz großer Fan von. Die sagen ganz viele vernünftige Sachen. Ja, da sind wir dabei. Der einzige Punkt, den ich da zu bemängeln habe, ist, eigentlich sollte Schulverpflegung nichts kosten müssen, die Familien. Aber das ist ein ganz anderer. Das verstehe ich mit der Meinung auch relativ alleine da. Aber ja, es gibt für alle Kinder, die bei uns in einem ganztägigen Bildungsangebot sind, Essen. Empfehlung 11, Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote gestalten Raum und Räume auch durch kreative Flächennutzungskonzepte zu kindgerechten Lehren und Lebensräumen. Also hier haben wir jetzt das erste Problem, was ich eben meinte. Die Schulen müssen ein Stück ihrer Raumhoheit abgeben an die Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, mit denen sie kooperieren sollen müssen, weil es ist ja auch da keine freie Entscheidung. Und hier stoßen wir schon an Konfliktpotenzial eigentlich ständig, weil Nachmittagsbetreuung einfach ein größeres Chaos verursacht als eine Unterrichtsstunde. Und hier ist einfach Kooperation auf allen Ebenen wichtig. Und das braucht auch wieder Zeit, dass man über seine verschiedenen Werte spricht und warum man was wie macht und dass einem gesagt werden kann, hey, uns ist wichtig, dass es wieder ordentlich ist, wenn ihr fertig seid. Und dann, weil wir danach halt unsere Gründe haben und dass man das ordentlich erklärt miteinander. Ja, wie immer, es ist ein Zeitthema, es ist ein Raubenthema, weil zumindest in München gibt es auch in den Schulen zu wenig Platz. Platz ist hier unglaublich teuer und wir haben dann für die Neubauten, also die Stadt München, sich für das Lernhauskonzept entschieden. Im Lernhauskonzept heißt es, jeder Raum ist für die Kinder da. Du hast nicht mehr so viele dedizierte Betreuungsräume, wie du mal hattest, sollst die Klassenzimmer mit nutzen. Also sind ganz viele Absprachen dann auch nötig, um Konflikte entweder aufzuarbeiten oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Zeit, Zeit, Zeit, weil Geld ist da. Also braucht es Zeit. Empfehlung 12. Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztäger Bildungs- und Betreuungsangebote sichern die Qualität der Ganztagsangebote und prüfen ihre Wirkung. Ja, da reden wir über Qualitätsmanagement. Ich glaube, das kann man sogar studieren inzwischen oder schon länger und ich weiß es einfach nicht. Ich habe lange Kurse gemacht für meinen Träger, wo ich arbeite. Ich glaube, ihr wisst alle, dass ich bei der Stadt arbeite. Ja, auf jeden Fall, da habe ich lange Kurse gemacht. Und auch das ist wieder ein Prozess, der Zeit braucht. Wie soll ich denn mit irgendjemandem über Qualität reden? Ich wiederhole mich. Ihr merkt es, ich wiederhole mich. Ich bin so genervt von diesem Thema, weil Schule, also Schulverantwortliche, nicht die Schule. Die Schule denkt uns mit vor Ort, aber Schulverantwortliche denken die Kinder- und Jugendhilfe nicht mit. Denken die Kooperationspartner nicht mit. Ja, wir betreuen halt die Kinder, damit die Eltern weiter in die Arbeit rennen können und länger in die Arbeit rennen können. Aber darum geht es ja nicht. Es geht ja um Bildungsgerechtigkeit. Es geht darum, dass wir Deutschland wieder zu einem Wissensstandort machen, zu einem Innovationsstandort. Und das, oh Leute, es kotzt mich so an. Mir fehlen die Worte dafür, wie sehr es mich annervt, dass Politikerinnen da einfach mal nicht lesen, was ihre Kollegen gesagt haben. Die blahen irgendwas ins Mikrofon zu irgendwelchen Reportern und es ist so stumpf. Es macht so wenig Sinn. Ey Leute, es ist uferlos. Ich habe mir drei Fragen aufgeschrieben. Wann ist Zeit zur Kooperation? Nie, wenn sich die Schule nicht irgendwo aus den Rippen schneidet. Oder auch der Kooperationspartner, weil ganz oft reden wir halt hier auch über viele, viele Menschen, die Teilzeit arbeiten und erst mittags oder zum Schulschluss in die Schule kommen und dann sofort die Kinder übernehmen. Ja, wann haben die Zeit zur Kooperation? Warum hält sich die Politik nicht an die eigenen Ideen? Ja, frage ich mich auch. Würde mich wirklich mal interessieren, ist das, was der Kollege von der Konkurrenzpartei sagt, per se immer Schwachsinn? Also klar, wenn er von der AfD kommt zu 99,9 Prozent, ja. Aber warum können denn die Grünen nicht mal das lesen, was die Kollegen von der CDU geschrieben haben? Ich mag die auch nicht. Ich bin übrigens kein Lehrer hier. Niemal mit politischer Neutralität kommen. Und auch da ist es Quatsch. Also hier, Beutelsbacher Konsens und so. Ich glaube, ich habe das jetzt richtig gesagt. Ich google es jetzt nicht nach. Ihr verbessert mich. Lest doch bitte, liebe Politiker, lest doch bitte auch das, was die anderen Parteien schreiben. Und nur weil es die Konkurrenz ist, muss man es ja nicht ablehnen. Also es gibt so den Effekt, wenn zwei gleiche Produkte, also wenn ein Pepsi-Automat und ein Cola-Automat nebeneinander sind, dann hören die Leute nicht auf, das eine zu kaufen. Nein, die kaufen generell mehr von beidem, weil es ist nicht die Frage, ob ich was trinken will dann im Raum, sondern nur noch, was ich trinken will. Wo wollte ich denn da mit dem Argument jetzt hin oder wollte ich es einfach nur bringen? Keine Ahnung. Auf jeden Fall, man sollte schon lesen und Bescheid wissen in einem Ressort, wo man sich politisch für engagieren möchte. Und wann verändert sich die Schule zur Ganztagseinrichtung? Ja, hoffentlich bald. Also das ist so meiner Meinung nach der einzig richtige Weg, zumindest mal in urbanen Gebieten, eine Ganztagesschulpflicht. Und ja, die Menschen, die mich jetzt auf dem Land hören oder keine Ahnung, ich will gar nicht dieses Vorurteil machen, aber zumindest mal da, wo ein Einkommen reicht. Die sagen ja, wofür? Ich will mein Kind doch zu Hause haben. Ja, wir haben alle unsere Kinder gerne um uns, also das hoffe ich zumindest mal. Aber vielleicht wäre trotzdem im Rahmen der Bildungsgerechtigkeit eine Ganztagsschule gut, an der vormittags gelehrt wird und zwar ganz klassisch durch die Lehrerwissensvermittlung und am Nachmittag eine Wissensaufbereitung durch die Kooperationspartner passieren kann, also wo Wissen, das die Kinder schon erworben haben oder noch am Erwerben sind, in der Praxis umgesetzt werden kann, wo man das benutzen kann, wo man nochmal Fragen stellen kann. Es gibt da Zahlen zu, ich habe die jetzt nicht rausgesucht, dass Kinder aus Ganztagsangeboten je nach Qualität da profitieren, aber das sind, ich gehe schwer davon aus, sehr diverse, sehr unaussagekräftige Statistiken, weil man sich dafür jeden Standort am Ende anschauen muss. Ansonsten, wer da mehr dazu wissen will, wird wie immer von mir an Adaniel Malfalani verwiesen, der schreibt da ganz viel dazu. Ja, danke, dass ihr mir nochmal zugehört habt. Das war der kurze, feine ist es auch, 21 Minuten Ausbruch zum Thema Ganztagsbildung. Viel Spaß mit der Folge. Beim nächsten Mal sind Tim und ich wieder zusammen da. Wir sind noch auf Themensuche. Bis dahin, bleibt uns gewogen. Ihr findet uns unter pädagogisches-duett.de. Ich bin langsam. pädagogisches-duett.de Bis dahin, ciao kakao, ich bin.