Das pädagogische Duett

Markus und Timo

Erziehungs- und Bildungspartnerschaft

Die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit

14.01.2024 47 min

Zusammenfassung & Show Notes

In diesem Podcast sprechen Markus und Timo über das Thema Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Sie betonen die Bedeutung einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Eltern im Interesse des Kindes. Timo berichtet von seiner Erkenntnis, dass er aktiv auf die Eltern zugehen muss, anstatt darauf zu warten, dass sie auf ihn zukommen. Sie reflektieren, dass Eltern ihr Kind auf ihre Art und Weise schützen wollen und dass sie als Lehrer nur einen Teil dazu beitragen können. Sie betonen die Wichtigkeit, dass Kinder sich am besten entwickeln können, wenn ihre Familienstruktur und Kultur akzeptiert wird. Die beiden diskutieren auch über die verschiedenen Möglichkeiten der Kommunikation und Zusammenarbeit mit den Eltern, wie zum Beispiel Aufnahmegespräche, Infoabende und Feste. Sie betonen, dass eine gelingende Bildungs- und Erziehungspartnerschaft bedeutet, dass Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte sich gegenseitig ergänzen und unterstützen.

Transkript

Herzlich willkommen, liebe Bildungsinteressierte. Mein Name ist Markus und mit mir hier ist der ...
SPEAKER 2
00:00:04
Timo, hallo.
SPEAKER 1
00:00:05
Hallo, ihr. Wie ihr schon im Titel gelesen habt, sprechen wir heute über Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Kurzes Feedback von der letzten Folge von mir alleine. Kam irgendwas bei dir an, Timo, an Feedback? Ich fand sie gut.
SPEAKER 2
00:00:20
Nee, bei mir kommt nie was an, wie soll das ankommen? Aber ich fand sie gut. Der Peter fand sie auch gut.
SPEAKER 1
00:00:25
Der hat dann gleich ganz viel aus seinem eigenen Ding, da dürfen wir ihn nennen, der war schon im Podcast. Mein Kollege. Unser Arbeitspeter. Ah, unser Arbeitspeter. Der war im Podcast, deswegen darf ich den auch einfach erwähnen, habe ich beschlossen. Liebe Grüße gehen raus.
SPEAKER 2
00:00:37
Ja, also das war wahrscheinlich die beste Folge, die wir jemals auf dem Kanal hatten, weil die halt sehr strukturiert war und so.
SPEAKER 1
00:00:41
Also du meinst jetzt die Pisa-Folge? Ja. Ja.
SPEAKER 2
00:00:45
Aber hier sprichst denn du.
SPEAKER 1
00:00:46
Ja, ja, ich auch. Und die hat ihn auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht. Aber es ist schön, dass wir wieder zu zweit sind und dass du auch wieder am Start bist und wieder fit und bereit für die Schule, die dann nächste Woche wieder losgeht.
SPEAKER 2
00:01:01
Ich bin tatsächlich auch wieder geistiger, ich hatte jetzt einfach mal 14 Tage, ich hatte keinen Bock mehr auf Pädagogik, muss ich echt mal so sagen.
SPEAKER 1
00:01:08
Außer auf theoretisch für Pädagogik.
SPEAKER 2
00:01:09
Ja, ich wollte mir nichts mehr in den Koffer reinpressen.
SPEAKER 1
00:01:13
Da merkt man wieder, wie wichtig die Ferien sind. Und umso mehr Bock habe ich jetzt.
SPEAKER 2
00:01:16
Ich habe richtig Lust.
SPEAKER 1
00:01:17
Schön. Gut. Und deswegen heute, weil das jetzt euer nächstes Thema oder letztes Thema war, das war euer letztes Thema, oder?
SPEAKER 2
00:01:25
Vor den Ferien. Ich glaube schon. Dann haben wir nochmal eine Wiederholung. Das muss das letzte Thema gewesen sein, ja. Genau.
SPEAKER 1
00:01:31
Sprechen wir heute eben über. Das ist aber auch ein größerer Komplex.
SPEAKER 2
00:01:33
Da habe ich noch ein paar Seiten gar nicht mitgebracht. Da gibt es ja noch ein Konfliktgespräch und so. Das hatte ich gar nicht mitgebracht.
SPEAKER 1
00:01:37
Über die Grundlagen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. Da sprechen wir heute. Genau. Und ich mag es ja, dass wer auch immer dieses Skript erstellt hat, anfängt mit, um ein Kind zu erziehen, bedarf es eines ganzen Dorfes. Und damit wäre eigentlich die Klausur auch schon geschrieben.
SPEAKER 2
00:01:55
Damit haben wir auch eine. Echt jetzt? Kann man das?
SPEAKER 1
00:01:58
Ich denke schon, dass du es zitieren kannst. Aber ich fürchte, es reicht nicht für eine ganze Pädagogiklausur. Einen Satz. Die ist ja eh möglich. Aber das ist ja das, was ich auch ganz oft anbringe bei uns in der Arbeit. Weil es bei uns ja so stark merkt, weil unsere Lernhäuser ja funktionieren wie kleine Dörfer mit ganz vielen verschiedenen Personen, die da mit den Kindern zusammenarbeiten. Aber darum soll es heute ja gar nicht gehen. Sondern um das Grundverständnis der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. Ich muss es jetzt ganz oft sagen, damit ich nicht Elternarbeit gleich auf Versehen sage. Damit du mich nicht schimpfen kannst. Danke. Ja, aber dann sonst. Ich denke immer an Elternarbeiten.
SPEAKER 2
00:02:34
Das darf ich nicht. Ich muss das vergessen. Ja.
SPEAKER 1
00:02:38
Womit willst du anfangen? Beim Thema. Weil wir können uns klar über die Punkte am Skript entlang arbeiten. Oder gibt es schon irgendwas anderes, was du sagst?
SPEAKER 2
00:02:45
Nee, das ist gerade noch so ein riesen Wulst im Kopf. Umgeordnet. Elternarbeit. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.
SPEAKER 1
00:02:53
Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.
SPEAKER 2
00:02:55
Ja.
SPEAKER 1
00:02:57
Bedeutet?
SPEAKER 2
00:02:59
Ja, dass wir mit den Eltern zusammenarbeiten sollen, müssen, können, dürfen. Und im Wohle des Kindes. Und dass das halt von uns ausgehen muss. Das ist für mich diese Quintessenz. Das habe ich auch als Erstes gecheckt, weil ich immer eigentlich warte. Also jetzt gerade sehe ich ja eh keine Eltern mehr.
SPEAKER 1
00:03:19
Ja, das ist in dem Bereich eh schwierig.
SPEAKER 2
00:03:21
Genau, aber ich habe immer gewartet, bis die auf mich zukommen, weil das einfach mein Charakter ist. So, wenn ich so Leute irgendwie in der Arbeit kenne, dass ich warte. Deswegen habe ich jetzt gecheckt erst, dass ich diese Brücke die ganze Zeit bauen muss.
SPEAKER 1
00:03:33
Und ich spreche auch immer davon, dass wir kundenorientiert arbeiten. Und so ist es halt hier auch.
SPEAKER 2
00:03:39
Das mache ich ja, aber ich warte halt auf die Kundenansprache.
SPEAKER 1
00:03:42
Genau, und wir müssen da vielleicht ein bisschen servicemäßiger denken und den Kunden einfach unser Produkt bringen. Du machst das ja.
SPEAKER 2
00:03:49
Du machst das ja. Du bist ja auf jedem Fest, machst alles, was möglich ist. Jetzt checke ich einfach rum. Ach so, okay. Jetzt habe ich es verstanden. Ja, weil ich immer so dachte, wie der sich da, also.
SPEAKER 1
00:03:58
Können nicht nur die Kinder kommen und die Eltern lassen uns.
SPEAKER 2
00:04:02
Aber du hast das so internalisiert wahrscheinlich, dieses Netzwerken einfach auch mit allen.
SPEAKER 1
00:04:06
Ja, gut, also es bedeutet auf jeden Fall, dass wir gemeinsam mit den Eltern auf Augenhöhe über die Belange oder an den Kindern für die Kinder arbeiten. Was halt nicht so ist, weil wir sind nicht auf Augenhöhe mit den Eltern. Also in unserem Bereich.
SPEAKER 2
00:04:23
Genau, und ich habe halt echt oft, wenn ich mit Eltern, es gab immer so die eine Hälfte, mit denen ich mich gut verstanden habe. Mit anderen habe ich echt schon keinen Krieg angefangen. Aber du weißt ja, da gab es Phasen, da hatte ich richtig Stress mit denen. Die holen auch mein Glückwunsch da jetzt nicht. Und das ist gut, dass man so ein Thema in der Schule hat. Man muss sich immer wieder reflektieren und sagen, hey, die machen das ja nicht, um irgendwie, die wollen halt ihr Kind auf ihre Art und Weise schützen.
SPEAKER 1
00:04:47
Genau, am Ende entscheiden die Eltern, was ihrer Meinung nach für ihre Kinder am besten ist. Und wir können sagen, okay, wir sehen ihr Kind hier, hier und hier. Und aus unserer Erfahrung wäre das unsere, wir halten das für gut. Aber was die Eltern dann am Ende daraus machen, das haben wir nicht in der Hand.
SPEAKER 2
00:05:02
Aber im Notenbereich sind die Eltern auch ganz anders wie im Nichtnotenbereich. Also am Anfang denken die ja noch, wir gehören zum System, das merkt man so richtig. Die ersten zwei Jahre war das so. Irgendwann haben sie gecheckt, ach, die haben gar nichts zu melden und dann war das alles entspannt. Aber am Anfang war da ganz schön Druck auf dem Kessel.
SPEAKER 1
00:05:17
Ja, also gerade wenn die neuen Eltern kommen, aber ich glaube, da kommen wir auch gleich noch dazu.
SPEAKER 2
00:05:20
Okay, jetzt haben wir auch alles.
SPEAKER 1
00:05:22
Also wir haben erstmal klargestellt, dass es zwar Bildungs- und Erziehungspartnerschaft heißt, aber am Ende sind wir Dienstleister für die Eltern. Und können nur einen Teil beitragen. Ja. Gut. Bildung und Erziehungspartnerschaft als Basis für gelungene Erziehungs- und Bildungsprozesse in der Kita. Wäre jetzt so der nächste Punkt. Da ist noch eine Wall of Text drunter.
SPEAKER 2
00:05:43
Ja, da geht es ja auch darum, dass Kinder sich super entwickeln können und am besten entwickeln können, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Eltern, ihre Familienstruktur, ihre Kultur, dass wir uns alle verstehen und dass das alles so angenommen wird, wie es ist. Weil die kriegen das ja auch mit, wenn dann irgendwie die Eltern mit uns irgendwie anfangen, oder wir mit denen anfangen zu diskutieren.
SPEAKER 1
00:06:01
Das merken wir auch ganz oft in der Einrichtung, dass die Kinder halt dann nicht gerne kommen. Gerade je jünger die Kinder sind und je weniger sie sich auch differenzieren können. Deswegen ist es unsere Aufgabe, also damit die Kinder sich bei uns wohlfühlen, müssen sich als erstes die Eltern sicher sein mit unserer Einrichtung. Und sie haben halt oft keine Wahl. Gerade jetzt im Grundschulbereich, bei unserem Standort, können sie genau zwischen uns wählen. Und das war es.
SPEAKER 2
00:06:28
Ja, es gab es aber auch erst jetzt mit diesem Neubau. Die mussten sich erst mal alle Seiten wieder finden.
SPEAKER 1
00:06:34
Und deswegen ist eben diese Basis einfach ganz wichtig zu sagen, okay, wir brauchen hier erst mal eine gelungene Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, damit die Eltern ohne Ängste ihre Kinder bei uns lassen können. Und dafür tun wir ja auch einiges. Hinter dem Anspruch, die Beziehung und Zusammenarbeit mit den Eltern partnerschaftlich zu gestalten, steht der Anspruch an eine reflektierte innere Haltung der pädagogischen Fachkräfte. Das ist schön geschrieben.
SPEAKER 2
00:07:07
Muss man ja nicht immer haben in dem Bereich, weil du halt ständig mit dir selber konfrontiert wirst. Du musst ständig überlegen, warum reagiere ich eigentlich gerade so?
SPEAKER 1
00:07:18
Normalerweise dauern unsere Aufnahmegespräche ja bis zu einer Stunde oder eineinhalb, aber mit dem neuen System nicht mehr. Also wir sind jetzt wirklich nur noch rein auf Vertragsunterzeichnungen, dann ein Infoabend und dann ist es meistens dann das erste Elterngespräch, wo man sich so richtig kennenlernt. Ich bin mal gespannt, wie das überhaupt jetzt noch läuft. Ich auch. Wir sind gerade in der Planung dafür. Aber wir haben eben den Tag der Aufentür, den Tag der Schuleinschreibung,
SPEAKER 2
00:07:44
dann haben wir auch die Feste, wo die immer vorhaben.
SPEAKER 1
00:07:46
Dann laden wir die Eltern, wenn wir es schaffen, ja zum Sommerfest ein, die Neuen. Und da ist eben, dass wir so anfangen, diese Bildungspartnerschaft und Erziehungspartnerschaft zu etablieren.
SPEAKER 2
00:07:57
Ja, auch in der Früh draußen stehen, begrüßen. Das gehört auch zur Aussetzung.
SPEAKER 1
00:08:01
Genau, aber ich bin jetzt noch weit, bevor die Kinder überhaupt in die Schule kommen. Ich bin jetzt gerade im März, dass eben diese ganze Anmeldung auch gut läuft. Ja, und auch dieses Draußenstehen oder auch das Verabschieden, dass da immer jemand von uns dabei ist, dass es alles Teil dessen ist, dass ich nicht möchte, dass die Eltern niemanden von uns sehen. Sondern, dass es immer jemanden gibt, der da ist und sagt, ja, wir sind hier und wir sind gemeinsam am Wohl ihres Kindes interessiert. Ja. Und es ausstrahlt. In einer gelingenden Bildungs- und Erziehungspartnerschaft sind Kinder, Eltern und pädagogische Fachkräfte sich gegenseitig ergänzende, unterstützende und bereichernde Co-Konstrukteure im Bildung- und Erziehungsprozess. Herr Bild.
SPEAKER 2
00:08:49
Wenn ich den Satz dann sagen könnte bei der Prüfung. Oder hinschreiben könntest.
SPEAKER 1
00:08:53
Ne, das ist mündlich. Das ist mündlich. Das kriegst du schon hin. Du musst ja nur verdeutlichen, was das jetzt bedeutet. Nämlich genau das, was ich vorhin gesagt habe. Die Kinder sprechen mit uns, wir sprechen mit den Eltern, die Eltern sprechen mit den Kindern. Und so in diesem Dreieck oder Kreis, wie auch immer, tauscht man sich halt aus und überlegt, was ist jetzt das Beste für die Edukanten. Funktioniert jetzt übrigens im Kurver besser als vorher, habe ich das Gefühl.
SPEAKER 2
00:09:18
Also bei dem Thema, in dem ich jetzt bin, in dem ich mich jetzt bewege, funktioniert das gerade richtig gut, dass man so Sachen bespricht und dann mit den Eltern.
SPEAKER 1
00:09:25
Weil in unserem Fall kommen ja noch die Lehrer dazu. Also wir haben ja auf jeden Fall ein Quadrat, weil die können wir nicht wegdenken aus dem System. Und das ist ja ein weiterer wichtiger Baustand. Und an denen sind wir jetzt im neuen Haus einfach auch viel näher dran als vorher. Ja, also es funktioniert jetzt viel besser.
SPEAKER 2
00:09:40
Also für mich, ich fühle das jetzt richtig, dass man jetzt auch mit dem Lehrer komplett die Kinder nochmal durchspricht. Also eigentlich auch einmal pro Woche. Und dann auch nochmal, hey, die Eltern gespricht und machen was zusammen, was tust.
SPEAKER 1
00:09:52
Ja. Und das ist eben dann auch ein Teil dessen, dass wir eben auch genug über die Bildung wissen. Weil wenn wir jetzt immer hinkommen müssen mit, oh, das weiß ich nicht, brauch keine Ahnung, wir müssen die Lehrer fragen, dann ist das auch ehrlich. Ja, das ist auf jeden Fall ehrlich. Aber der Bereich Bildung ist dann halt aus dieser Partnerschaft raus.
SPEAKER 2
00:10:13
Hat sich ganz schön verändert, gell, zur Zeit, als wir zur Schule gegangen sind. Also ich weiß, dass meine Eltern das gehasst haben, da einzugehen.
SPEAKER 1
00:10:18
Gell, meine Mutter war bei keinem einzigen Elternabend.
SPEAKER 2
00:10:21
Er weiß auch immer so, entweder das Kind war gut oder schlecht.
SPEAKER 1
00:10:24
Zu dem Elternabend über den Übertritt bin ich selbst gegangen. Also das war schon wild. Wir sind auch schon rübergerutscht. Ich sehe es gerade in dem nächsten Punkt, in 1.3 auf deinem Skript. Voraussetzungen für ein Gelingen der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft. Ah ja, okay, ich lese mal die fünf Punkte einfach nur kurz runter. Das wäre eine respektvolle Haltung und Wertschätzung. Eine vorurteilsbewusste und nicht beurteilende Haltung. Sensibilität für ethnische und soziale Kulturen. Eine ressourcenorientierte Haltung. Eine dialogische Haltung. Und dann eben noch Wissen um systemische Denk- und Arbeitsansätze. Aber die ersten Punkte davor, also dieses Respekt und vorurteilsbewusst und sensibel, das ist ja schon ein großer Auftrag.
SPEAKER 2
00:11:13
Ja, du suchst ja meistens nicht auch wieder was, was ein Erzieher generell draufhaben sollte.
SPEAKER 1
00:11:20
Ja, aber ich finde schon, dass man da hart dran arbeiten muss. Wenn wir das erste anschauen, eine respektvolle Haltung und Wertschätzung. Ich finde das irgendwie nicht, ich glaube die Seite fehlt mir.
SPEAKER 2
00:11:32
Genau, das ist ja bei den Eltern gegenüber. Ja.
SPEAKER 1
00:11:36
Fällt ja manchmal schwer, muss ich sagen, ja stimmt. Und auch die Eltern immer wertzuschätzen, weil da kommt halt immer jemand, der ständig was von dir will. Also jetzt gerade, mir fällt das ganz oft schwer, weil ich bin ja immer nur, nicht immer nur, ich kriege ganz oft als erstes die negativen Sachen ab. Aber es ist im Schulbereich nicht, ich habe das auch alles gelesen, dachte mir,
SPEAKER 2
00:11:56
das ist ganz schön manchmal fernab von der Realität.
SPEAKER 1
00:11:59
Das ist gar nicht fernab von der Realität.
SPEAKER 2
00:12:01
Ich meine, dass man immer diese Haltung haben soll. Manchmal kriegt man halt auch Sachen zusammen, wo man sich denkt,
SPEAKER 1
00:12:05
ja, aber dann müssen wir ja trotzdem schauen, wo kommt es her. Ja. Respekt und Wertschätzung bedeutet jetzt nicht erstmal, dass ich alles unreflektiv akzeptieren muss, was von den Eltern ausgeht. Aber ich muss trotzdem auf dem Boden bleiben und kann nicht so leicht sagen, das sind ja eigentlich voll... Ja, das machst du. Und das darf ich noch nicht mal denken. Also solche Gedanken muss ich halt direkt verbannen. Ja, war halt jetzt vielleicht ein Verhalten, was ich mir anders wünschen würde, aber das sind die Eltern. Und das respektiere ich, das ist deren Kind, die sind da vom Gesetzgeber her geschützt. Und dann wertschätze ich auch die Eltern für ihr Dasein und dafür, dass sie überhaupt Interesse zeigen. Eine vorurteilsbewusste und nicht beurteilende Haltung. Ein Riesenthema. Ein Riesenthema. Also weil da sind wir ja auch wieder gerade in unserem Bereich, wo wir ja wirklich sozioökonomisch manchmal mit schwierigen Eltern zu tun haben oder mit Eltern, die in einem Gehaltsniveau sind, was uns beiden total sehrend ist. Da auch, weil ich bin ja eher dabei, Reiche zu verurteilen, als die sozioökonomisch Schwachen. Und sich da eben auch bewusst zu sein und zu sagen, ja, ich habe da Vorurteile. Und ich bin der Meinung, dass Familien, die viel Geld verdienen, dass da nicht alles gut laufen kann. Dass ich sowas halt auch einfach weiß. Und das, wo immer alles rosig scheint, mit ein bisschen nachbohren, das ist nicht mehr alles rosig, können wir mal ein bisschen Latt abkratzen.
SPEAKER 2
00:13:46
Ach, da schreit so ein Aufgangsstelle mit eigentlich auch.
SPEAKER 1
00:13:48
Ja, aber das sind meine großen Vorurteile und das muss ich mir bewusst sein. Und darf dann eben auch die Leute nicht beurteilen. Bei den Kindern schaffen wir das total gut, weil die kommen dann mehr oder weniger neutral bei uns an, aber die Eltern dazu, da haben wir immer was. Das ist halt der Grund, warum ich zum Beispiel in dem Job arbeite,
SPEAKER 2
00:14:07
weil ich einfach mit Kindern einfach gut klarkomme. Weil ein Erwachsener mir auch denkt, hey, du bist schon so lange auf der Welt, dann schalt mal dein Hirn eine.
SPEAKER 1
00:14:14
Richtig, aber...
SPEAKER 2
00:14:16
Das weiß ich, das muss man machen. Man macht es ja auch, aber es gibt auch so Momente, wo man einfach mal... Die gibt es natürlich.
SPEAKER 1
00:14:22
Wenn man sich wie oft in ein Büro setzt und man denkt so...
SPEAKER 2
00:14:25
Aber mit zunehmender Verrücktheit der Leute generell, wenn man rumblättert, teilweise haben die halt auch Kinder, diese Menschen.
SPEAKER 1
00:14:33
Aber man muss einfach mal sagen, Eltern sind verrückt und ich nehme mich da nicht aus. Also wenn es um meine Kinder geht, dann ja. Wobei ich mir auch manchmal... Ich wünsche mir auch sehr, dass ich nicht beurteilt werde, wenn ich als Vater einfach mal über das Ziel hinausschieße.
SPEAKER 2
00:14:50
Ich habe mir angehört, bei dir zu sagen, du hast keine Kinder, du kannst es eigentlich gar nicht beurteilen, wie anstrengend es ist.
SPEAKER 1
00:14:55
Wie sich das auch anfühlt, wenn du dir Sorgen um deine Kinder machst. Weil man sich halt leicht redet immer, genau. Ja. Als nächstes dann der dritte Punkt dabei, die Sensibilität für Ethnische und soziale Kultur. Die haben wir ja komplett aufgesaugt.
SPEAKER 2
00:15:08
Also wir zwei zumindest.
SPEAKER 1
00:15:10
Wir zwei, ja, aber es ist super wichtig, sich das eben bewusst zu machen, dass in anderer sozialer oder ethnischer Background auch andere Wünsche mit sich bringt, andere Ziele für sein Kind, andere Geisteshaltung, die unserer manchmal auch konträr laufen kann. Ja.
SPEAKER 2
00:15:30
Ich finde schon, dass es bei uns genug Leute gibt, da gibt es auch Leute, denen das egal ist, oder die es sogar gut finden, wenn man sich über die lustig macht oder sich nicht drüber nachdenkt. Aber es gibt genug Leute bei uns, würde ich sagen, die da die Augen offen haben. Und was das für mich halt aber auch bedeutet ist,
SPEAKER 1
00:15:46
okay, ich bin da sensibel für, aber die Familienschruktur ist trotzdem, auch wenn sie so zu kulturell geprägt ist, in jeder Familie wieder anders. Und ich kann nicht sagen, ja, die Inder oder die Vietnamesen oder ja, bei den Türken, das ist halt so. Nee, das habe ich dort gelernt,
SPEAKER 2
00:16:06
weil das ist egal, auch deutsche Kinder haben Probleme und machen Stress.
SPEAKER 1
00:16:12
Richtig, und die Unterschiede zwischen zwei Familien aus dem gleichen soziokulturellen Hintergrund kann so immens sein. Ja. Dass du, klar, du kannst bei manchen Sachen dir das schon als Grundlage nehmen und überlegen, ist Familien aus dem soziokulturellen Hintergrund jetzt Noten einfach noch wichtiger als andere? Weil die aus so einem Schulsystem kommen oder ... Ich glaube, gerne, aber dafür müssen wir auch einfach ... Aber ich glaube, dass die Notenbiografien oft dazu führen,
SPEAKER 2
00:16:43
dass man Notensteine hat, weil die ja nicht zum Spaß herkommen. Die kommen ja her, um Erfolg zu haben. Ich glaube schon, dass dann der Druck, wenn du die Armut im Nacken hast und davor geflohen bist, bewusst, dass der Druck, was zu erreichen immens größer ist, als wenn du einfach schon immer bequem gelebt hast. Und was ich jetzt hier in München halt feststelle,
SPEAKER 1
00:17:02
ist, dass ganz viele Migranten, die wir haben, hier sind zum Arbeiten. Das sind Leute aus der Tech-Branche ganz viel. Das sind Leute mit Doktortitel, das sind Akademiker. Und die haben, wie alle Akademikerfamilien auf der Welt, an ihre Kinder den Anspruch, dass sie das Niveau nicht fallen lassen.
SPEAKER 2
00:17:21
Eben das oder generell?
SPEAKER 1
00:17:23
Auch wenn ich viel größer ... Also dieser Zusammenhalt weltweit, ich will nicht sagen weltweit, aber dieses Schnittmängel der Menschen mit einem hohen Bildungsabschluss und mit einem hohen Einkommen schweißt viel mehr zusammen, als ob jetzt beide an Vishnu, Allah oder Gott glauben. Weißt du, was ich meine? Und das ist, glaube ich, was ist, was nämlich jetzt nicht vorkommt, was man sich auch sehr bewusst machen muss, aus welcher Bildungs- und Einkommensschicht die Eltern kommen. Ja, man merkt es ja eigentlich auch oft.
SPEAKER 2
00:17:53
Ja. An den Kindern, also am Verhalten.
SPEAKER 1
00:17:56
Und was man auch bewusst in der Elternarbeit, in die Elternarbeit mitnehmen muss, ist viel wichtiger ist die soziale Schicht, als die kulturelle Schicht jetzt bei mir. Vor allem je höher das Bildungsniveau ist. Würde ich jetzt einfach mal so in den Raum werfen. Ja, das kann ja sein, ja. Eine ressourcenorientierte Haltung. Bei den Eltern. Was hat mein Gegenüber für Anstärken, was kann er besonders gut, was bringt mein Gegenüber Wertvolles in die Beziehung ein? Dazu zählt ebenso die Bereitschaft, im Verhalten des Gegenübers eine Stärke zu finden, die bislang als solche nicht gesehen oder bewertet wurde. Also das Gleiche, was wir auch bei den Kindern machen, zu überlegen, okay, da ist jetzt vielleicht nicht so gut im sozialen Bereich, aber was kann er denn gut und wie kriegen wir das da gefördert? Und da wird bei den Eltern gar kein Erziehungsauftrag, aber diese, was uns ja ganz oft entgegenschlägt, ist diese Sorge um das eigene Kind. Das sind eigentlich so ganz normale Sachen,
SPEAKER 2
00:18:55
die man nur aufs Papier bringen muss. Man muss sie halt auch immer dabei haben.
SPEAKER 1
00:18:59
Also ich rede jetzt mal von mir,
SPEAKER 2
00:19:01
ich bewerte Menschen immer wieder neu. Ich mache das ja ständig. Mal bin ich genervt von einem, dann passt das. Ich bewerte die aber immer wieder neu. Und ich versuche auch immer, Stärken zu suchen bei ihnen. Aber das ist ja der größte Punkt.
SPEAKER 1
00:19:13
Also was mir dann auf den Gegenblick klickt, ist dieses Sorge um das eigene Kind. Und da muss ich mich da mit Anfragen auseinandersetzen, wo ich manchmal das Gefühl habe, wo kommt die denn jetzt her? Warum muss ich mit mir, aber da arbeite ich ja immer wieder mit, das auch als Stärke sehen bei den Eltern, dass die sich Sorgen um ihr Kind machen, dass sie Interesse für ihr Kind haben. Das muss ich ja für die gemeinsame Arbeit nutzen, von mir und den Eltern, und mich nicht drüber aufregen.
SPEAKER 2
00:19:43
Genau, das hatte ich gerade beim letzten Gespräch schon. Da habe ich eine Geschichte erzählt, wo es um Gewalt ging zwischen Kindern. Und die Eltern sagten, wenn du nicht wärst, dann kriegst du von uns Ärger. Wo ich erst mal gedacht habe, was ist denn mit denen los? Ich finde die nett.
SPEAKER 1
00:19:57
Und irgendwann, ich glaube erst in der Schule,
SPEAKER 2
00:19:59
habe ich dann verstanden, klar, die haben einfach Angst um ihr Kind. Und wir sind halt so groß mittlerweile, dass wir Kinder nicht zu 100% schützen können. Da waren wir noch nie drauf, als wir kleiner waren. Aber jetzt ist es größer und es gibt schneller Ecken. Man kriegt Sachen schneller nicht mit, weil die einfach weiter weg sind. Früher war das alles auf engerem Raum
SPEAKER 1
00:20:17
und man hat es viel schneller mitbekommen.
SPEAKER 2
00:20:19
Das ist ja auch sehr lebensecht. Ja.
SPEAKER 1
00:20:23
Und jetzt natürlich bei dir, in der dritten, vierten Klasse noch mal näher. Und auch, dass die Kinder sich eher von den Erwachsenen entfernen wollen. Wohingegen sie ja in der ersten, zweiten Klasse noch eher dazu tendieren, unsere Nähe zu suchen.
SPEAKER 2
00:20:35
Genau, das ist bei mir jetzt auch dieser Absprungbereich. Und ja, da habe ich das eigentlich gecheckt. Die haben einfach Angst um ihr Kind. Und jetzt halt irgendwie einen Lösungsweg finden, wie da irgendwie beide damit umgehen können.
SPEAKER 1
00:20:49
Also nicht zu sagen, klar, hau zurück,
SPEAKER 2
00:20:51
aber schon zu sagen, ja, ich verstehe schon, wenn du einfach mal sagst, jetzt ist Stopp und nicht jedes Mal zwei Erzieher rennen willst. Das verstehe ich schon, aber überleg halt, was du machst.
SPEAKER 1
00:20:59
Und wir wollen halt ja auch, das ist ja ein gemeinsamer Wunsch, den die Eltern und wir haben, dass wenn die aus der Grundschule rausgehen,
SPEAKER 2
00:21:07
dass sie ein Selbstständig sind. So weit wie möglich. Wenn mein Kind jetzt immer nach Hause kommen würde und vielleicht immer nur die Geschichten erzählt, obwohl er geile Sachen am Tag erlebt hat durchs Kind und dann hat er einmal Ärger
SPEAKER 1
00:21:19
zu sagen, okay, da ist so viel Vertrauen da, diese negativen Erlebnisse beschäftigen das Kind scheinbar so stark, dass es das ist, was es erzählen will zu Hause. Und dann ist es eine totale Stärke, die wir aus den Familien kriegen, dass wir auch darüber informiert werden, was bei uns nicht gut läuft. Weil ich bin mir vollkommen bewusst darüber, dass unsere Tagen nicht für alle Kinder hundertprozentig geil sind. Der hat trotzdem aber gute Tage.
SPEAKER 2
00:21:43
Ich frage ihn ja.
SPEAKER 1
00:21:45
Aber wir müssen es halt trotzdem wissen.
SPEAKER 2
00:21:47
Ja, natürlich. Bevor ich angefangen habe, ich kann das alles verhindern. Nein. Dachte ich halt, ich bin da, ich habe das auch alles erlebt,
SPEAKER 1
00:21:55
ich bin da. Ja, so bin ich auch mal reingestiegen. Das ist unmöglich. Und inzwischen ist es eher so,
SPEAKER 2
00:22:03
dass man den Kindern halt beibringen muss. Wann gehe ich Hilfe holen und wann kann ich einfach sagen,
SPEAKER 1
00:22:07
stopp jetzt, ich habe da keinen Bock drauf. Wie kann ich selber mit sowas umgehen?
SPEAKER 2
00:22:11
Also diese innere Stärke bei den Kindern.
SPEAKER 1
00:22:13
Ja, sowieso. Eine dialogische Haltung. Da sind wir jetzt bei meinem großen Problem. Aktives Hinhören, Zuhören und Wahrnehmen von Aussagen in Wort- und Körperausdruck meines Gegenübers. Aber machen wir doch. Nein. Du kannst nicht immer sagen, machen wir doch. Aber wenn ich die Eltern draußen, wenn ich sie mal sehe,
SPEAKER 2
00:22:33
dann wollen wir ansprechen.
SPEAKER 1
00:22:35
Ich bin ganz oft zu und habe eigentlich gerade ganz andere Gedanken und muss dann aktiv mich dazu entscheiden, jetzt ...
SPEAKER 2
00:22:43
Ich bin auch dann immer gleich zu dir gekommen oder du hast mich besucht und ich habe da immer ein Riesenproblem draus gemacht, dann würde ich auch immer noch machen, wenn ich nach welchem sehen würde.
SPEAKER 1
00:22:53
Ja, das ist ... Mich sehen ja nach wie vor viele oder beziehungsweise ich kriege ja auch viel Post und da muss ich halt auch offen für sein.
SPEAKER 2
00:23:01
Du bist halt auch schon abgehalteter.
SPEAKER 1
00:23:03
Nee, gut, ich habe halt auch ganz viele Sachen auch schon gehört und in ganz vielen Sachen bin ich mir bewusst und wenn Eltern mit dem gleichen Problem immer wieder zu mir kommen und ich schon gesprochen habe, dann sage ich, wir arbeiten dran und es dauert ein bisschen und wir tun, was wir können. Dadurch immer noch offen zu sein und dialogisch zu sein und zuhören zu wollen und zuhören zu können, das ist halt eine Herausforderung.
SPEAKER 2
00:23:31
Was ich sagen muss, das ist auch was, was man sich auch ein bisschen aneignen muss, sich abzugrenzen, weil das ist das, was mich am Anfang auch ein bisschen verrückt gemacht hat, dass ich da nachts auch drüber nachgedacht habe, am liebsten noch zu den Eltern abends hingegangen wäre, weil irgendwie das und das passiert ist.
SPEAKER 1
00:23:49
Ja, das habe ich jetzt gerade wieder mit einem Kollegen gekommen und reflektierte da Sachen mit mir relativ kurzfristig und das ist auch wichtig und das ist gut, das kommt gleich noch im Skript, man muss auch über diese Elternkontakte nachdenken und ich hatte mich zuletzt mit meinem Vater gestritten, weil er meiner Meinung nach nicht mit seinem Auto da stand, wo er hätte stehen sollen und das wurde vielleicht auch ein bisschen ungemütlich und das haben wir am nächsten Tag auch aus der Welt geräumt, weil das Kind kommt ja nach wie vor. Also muss ich da ja weiterhin im Dialog bleiben, offen bleiben und die sind ja auch nur eine begrenzte Zeit da. Also ich bin jetzt mit Eltern nicht über 30 Jahre lang in einem Kundenverhältnis. Ich habe die vier Jahre im Schnitt und dann sind die wieder weg und dann geht es, und es geht jedes Jahr von vorne los und ganz oft sind die Sachen halt die gleichen und das, ich habe gestern mit einer befreundeten Leitung telefoniert, ich mag das total gerne mit Eltern zu arbeiten. Ich konnte das früher immer so, ich will irgendwo in den Jugendbereich, wo ich keinen Elternkontakt mehr habe und inzwischen sehe ich das schon als große Ressource. Die sagen ja, die Eltern sind die Experten für ihr Kind, wenn es gut läuft und für das Erleben ihres Kindes
SPEAKER 2
00:25:03
und von den Eltern kriege ich einen Einblick, den ich sonst niemals haben werde. Vielleicht ist es dann auch bei dir so, weil du halt schon so viel Erfahrung hast, ich will mit dir eigentlich nichts zu tun haben, weil die mit Sachen an mich herangetreten sind,
SPEAKER 1
00:25:15
die ich dann nicht regeln konnte,
SPEAKER 2
00:25:17
was kann hier passieren?
SPEAKER 1
00:25:19
Ich war auch oft so ein bisschen überfordert,
SPEAKER 2
00:25:21
ehrlich gesagt, mit Wirschen. Und ich sehe das schon so,
SPEAKER 1
00:25:27
dass du an den Eltern erst zur guten Fachkraft wirst oder überhaupt zur Fachkraft. Das ist so der Unterschied oder war es früher, heute gar nicht mehr so. Als ich angefangen habe, war das ein Riesenthema, wenn du als Kinderpfleger Elterngespräche gemacht hast. Mehr als das Türteingelgespräch über das Thema, hat der Stuhl gegangen, wie viel hat das Kind gegessen und was hat so weiter gespielt, hast du eigentlich nicht gemacht. Und wenn du dann wirklich ein stundenlanges Elterngespräch machen musst, was vielleicht auch ein bisschen kritischer sein kann,
SPEAKER 2
00:26:05
das haben früher keine Kinderpfleger gemacht. Ich habe Tonnen Mäuse von denen gefüllt. Aber ich muss auch sagen, ich bin halt schon über 40 und als 20-Jähriger, da sind ja Studierende dabei
SPEAKER 1
00:26:17
weil du halt,
SPEAKER 2
00:26:19
wie gesagt, es gibt Noten. Die sind ja schon auch immer so
SPEAKER 1
00:26:23
auf Position. Und da ist es auch einfach ganz wichtig, viele Fachbegriffe zu kennen, richtig einordnen zu können, pädagogische Theorien anzuführen. Jetzt auch nicht in jedem Gespräch, da sind wir wieder beim sozialen Hintergrund. Man darf jetzt auch sein Gegenüber dann nicht überfordern
SPEAKER 2
00:26:41
und eben einen Fachvortrag halten. Und auch nicht so rüberkommen, wie so ich hasse das, das ist nicht gut.
SPEAKER 1
00:26:49
Auch hier ist es wichtig, die Leute da abzuholen, wo sie sind. Und klar, ich kann voll damit angeben, wie viel ich weiß, wie viele Theorien ich kenne und was für geile Fachbegriffe ich kenne, aber damit ist ja niemandem geholfen. Dann ist es auch nicht partnerschaftlich, wenn ich mich aufgrund meiner Sprache über die Eltern erhebe. Und dann haben wir nämlich hier auch als nächstes noch das Wissen um systemische Denk- und Arbeitsansätze. Da haben wir jetzt zum Glück über die Systeme gesprochen. Das bleibt uns auch dieses Mal nicht erspart.
SPEAKER 2
00:27:21
Dem beziehungsweise den Elterngesprächen hatte ich auch keine Ahnung. Du hast mir das einmal erklärt. Das war immer ein super Ding,
SPEAKER 1
00:27:29
das zu erklären,
SPEAKER 2
00:27:31
dass es halt verschiedene Systeme gibt. Und das habe ich von Anfang an benutzt, weil es ja auch logisch ist. Bloß weil das Kind nicht zu Hause war,
SPEAKER 1
00:27:39
können die nicht glauben, dass es sich bei uns genauso verhält. Und gerade deswegen kann es sich komplett anders verhalten. Und dass die Systeme sich eben auch anders verhalten. Das erlebt er aus der Familie und es bedingt sich halt gegenseitig. Und dann ist eben die Frage, inwieweit ist das Schulsystem bereit, das Familienleben zu integrieren und andersrum auch.
SPEAKER 2
00:28:01
Das ist wieder beim soziokulturellen Thema. Weil das ja oft angeführt wird, wenn Kinder sich irgendwie so und so benehmen.
SPEAKER 1
00:28:07
Ja.
SPEAKER 2
00:28:09
Obwohl man es eigentlich gar nicht so genau weiß.
SPEAKER 1
00:28:11
Richtig. Es ist ja immer ganz viel Raten dabei.
SPEAKER 2
00:28:15
Eigentlich wäre es geil, wenn die Kinder in die Mensa kommen.
SPEAKER 1
00:28:19
Ja, das ist in Planung.
SPEAKER 2
00:28:21
Wo die einfach da sind und nicht so in so einem Moment, sondern wo man einfach so aufeinander zugehen kann,
SPEAKER 1
00:28:27
irgendwann oder auch nicht. Also dadurch, dass wir die große Mensa haben und eigentlich auch immer einen Raum haben, wo man Gäste bewirten kann, wird das jetzt dann wahrscheinlich demnächst auch irgendwann kommen. Aber der Gedanke ist noch ganz, ganz klein. Ja.
SPEAKER 2
00:28:43
Weil ich hätte die auch wieder gerne mehr im Haus. Ich verstehe das schon. Und dann hört man halt auch nur Geschichten, positive wie negative.
SPEAKER 1
00:28:51
Und dann muss man halt dann aber auch wieder sprechen und Sicherheitsaspekte und muss dann schauen, wie man das machen kann. Aber das wäre schon mal auch mein Wunsch, die Eltern wieder mehr da zu haben.
SPEAKER 2
00:29:01
Eigentlich müsste man das eh, das steht auch in dem Skript drin, so stadtteilmäßig machen, dass man so diese Zentren hat. Das wäre der Hammer, wenn man in so einem Ding arbeitet,
SPEAKER 1
00:29:13
wo einfach auch so, vielleicht auch Rentner noch mit dem Haus sind und so. So was würde Gemeinschaft hören.
SPEAKER 2
00:29:19
Aber ich würde trotzdem die Fragen kurz
SPEAKER 1
00:29:21
für unsere Zuhörerinnen mit reinnehmen, die Fragen zur Selbstreflexion. Dann kann dann jeder gleich mal kurz Pause machen und drüber nachdenken, der möchte. Gelingt es mir, den Eltern als Personen und ihrer Verantwortung grundsätzlichen Respekt entgegenzubringen? Wann fällt mir die schwer? Was hilft mir? Kann ich meinem Gegenüber sein Recht auf anders sein zu erkennen? Wann fällt mir das schwer? Was hilft mir? Gelingt mir bei auseinanderliegenden Ansichten eine konstruktive Auseinandersetzung mit den Eltern? Kann ich Abwertung vermeiden? Wann fällt mir das schwer? Was hilft mir? Und die letzte, gibt es in der Kita eine diskursive Praxis? Wie tauschen wir Fachkräfte uns untereinander aus? Bringen wir uns gegenseitig Respekt und Wertschätzung entgegen? So, das kann dann mal jeder selber überlegen oder ob man da vielleicht nochmal dran arbeiten muss, weil wir haben ja recht, weil wir haben ja rechtliche Grundlagen. Also wir müssen ja Elternarbeit machen. Das machen wir jetzt nicht aus den oben genannten Gründen, dass es einfach vernünftig ist. Nein, der Gesetzgeber verpflichtet uns ja auch dazu. Wie immer, SGB 7 steht was, Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zu förderst ihnen obliegende Pflicht. Ja. Wenn es nicht ein Fehler ist,
SPEAKER 2
00:30:43
weil SGB 8 ist doch...
SPEAKER 1
00:30:45
SGB 8 ist SGB 8, da sind nur wir drin vertreten. Genau. Da ist eben die Kinder- und Jugendhilfe, da sind die Elterngespräche, im Beigeblick steht was. Also wir sind auch gesetzlich einfach dazu verpflichtet und kommen dem nicht aus. Das ist vielleicht auch ganz interessant zu wissen, wenn man sich entscheidet, in einer Einrichtung der Kinder- und Jugendhilfe zu arbeiten, da gehört die Elternarbeit einfach immer mit zum Auftrag. Das ist, sind wir gesetzlich zu verpflichtet
SPEAKER 2
00:31:13
und... Erziehungspartnerschaft...
SPEAKER 1
00:31:17
Nicht Elternarbeit. Hab ich schon wieder Elternarbeit gesagt? Also Bildung und Erziehungspartnerschaft gehört mit zu unserem gesetzlichen Auftrag. Und deswegen müssen wir auch einen Elternbeirat wählen. Das machen wir nicht, weil das eine vernünftige Sache ist, dass da noch eine andere Partei dabei ist, die uns unterstützt, uns kontrolliert und mit der wir zusammenarbeiten, sondern...
SPEAKER 2
00:31:39
Erstens gibt es wahrscheinlich so Heime wie früher, wo den Kindern sonst was passiert,
SPEAKER 1
00:31:43
aber das ist wahrscheinlich...
SPEAKER 2
00:31:45
Aber es ist doch auch nicht so, dass man sich generell dafür interessiert, was da für Eltern dahinterstehen, wenn man so mit den Kindern redet und sie dann erzählen.
SPEAKER 1
00:31:53
Ich finde das doch super interessant. Und dann muss man eben auch versuchen, die Eltern...
SPEAKER 2
00:31:59
Nochmal bitte, Entschuldigung. Wenn ich jetzt Kinder kennenlerne, mit denen man mehr rede und irgendwie näher Kontakt aufbauen, die erzählen mir dann, dann finde ich das immer super interessant.
SPEAKER 1
00:32:10
Das ist ja eins. Richtig. Du kannst die Kinder nicht ohne die Eltern betrachten. Natürlich nicht.
SPEAKER 2
00:32:18
Ich meine, so viel...
SPEAKER 1
00:32:20
Ja, was da dran kommt. So alles. Ihr seid die primäre Bezugsperson. Sollte man vielleicht mitdenken im System. Und hier haben wir dann eben noch die Beteiligung mit Verantwortung und Mitbestimmung. Je größer das Haus wird, umso schwieriger wird es auch, die Eltern mit einzubeziehen. Also wir versuchen das schon immer wieder, wo es möglich ist, den Elternbeirat dabei zu haben. Wir müssen sogar in unsere Schließtage den Elternbeirat abstimmen und sowas, dass sie damit bestimmen können. Wir haben auch schon viel gemacht.
SPEAKER 2
00:32:52
Elternbeirausflüge mitgenommen.
SPEAKER 1
00:32:54
Ja, jetzt gab es eine Anfrage zu dem Projekt. Da sind wir dann auch dabei, dass die Eltern auch Projektvorschläge machen können oder sagen, was sie sich wünschen können. Es wird immer die Frage, wie tritt man uns heran? Und dann schauen wir auch, ob es den Eltern ja auch logischerweise ums Wohlergehen ihres eigenen Kindes geht. Und wenn da eben was auffällt, auch von mehreren Eltern, muss man da auch schauen, da ist es ganz gut, wenn die Eltern da Verantwortung für ihr Kind übernehmen und uns sagen, hey Leute, da müsst ihr aber nochmal genauer hinschauen. Das ist so nicht in Ordnung,
SPEAKER 2
00:33:28
wie das bei euch rauskommt. Dann müssen wir das auch machen. Eigentlich ist das doch super, eigentlich ist das doch voll nett, wenn die dann auch noch einem was sagen,
SPEAKER 1
00:33:38
weil ich würde jetzt hier nur so ein bisschen durchspringen, weil hier haben wir nämlich noch die Bedürfnisse der Erwartungen der Eltern. Das ist das, was ich dann immer mache, wenn ich was Neues implementieren möchte in der Einrichtung, dann mache ich meine Kundenfahrtanalyse. Also ich überlege mir dann, die sind inzwischen sehr, sehr groß, ich habe da auch schon mal in einer Folge drüber gesprochen, wenn wir einen Prozess schreiben, was erwarten die Kinder von uns, was erwarten die Eltern von uns, das Team und die Kooperationspartner und dann ist eben die Frage, was brauchen Eltern, was erwarten die Eltern in der Einrichtung. Zum Teil frage ich sie, zum Teil fragen wir sie über die Elternbefragung, wir fahren in Elterngesprächen und manchmal müssen wir es auch einfach raten und uns überlegen, was könnten Eltern jetzt erwarten.
SPEAKER 2
00:34:22
In unserem Fall auch meistens bestmöglich Unterstützung und für gute Noten.
SPEAKER 1
00:34:26
Das Beste halt für die Kinder. Das ist das Beste, einfach das Beste. Ja, aber das Beste ist halt eine solche Bandreite, zu überlegen, was ist jetzt dann das Beste. Und ja, steht hier eben noch ganz viel drin, wollen die Entwicklung mitverfolgen können. Genau, dass wir dieselben Erziehungsregeln und Maßstäbe anwenden wie zu Hause. Das ist halt in einer Multikulti-Ding sehr, sehr schwer.
SPEAKER 2
00:34:49
Ja, und das habe ich auch so gar nicht erlebt tatsächlich.
SPEAKER 1
00:34:51
Bist du da drin? Ganz, ganz selten kriege ich das mal mit, aber es ist... Unmöglich eigentlich.
SPEAKER 2
00:34:59
Es war vielleicht früher möglich, als die noch alle gleich erzogen worden sind. Und es ist schon relativ klar,
SPEAKER 1
00:35:04
dass wir bei uns im Haus gelten die Regeln der Schule und des Kogers und wir haben hier unsere Erziehungsregeln und unsere Erziehungsziele.
SPEAKER 2
00:35:12
Ich finde sogar, dass es die häufigsten, nicht Streikgespräche, aber Gespräche, so Problemgespräche hatte ich mit den Eltern hatte, dass daheim komplett andere Sachen gesagt werden als bei uns.
SPEAKER 1
00:35:20
Genau, und dass wir da eben aufgrund verschiedener Werte aneinander geraten und Konflikte entstehen. Eltern wollen verstehen, was in der Einrichtung geschieht. Ja, das ist tatsächlich so und es ist auch schwierig, das zu fragen und Briefe zu schreiben und die Eltern zu informieren. Aber so immer schaffe ich das auch nicht, wie ich möchte und es ist auch ganz schwierig,
SPEAKER 2
00:35:44
das umfassend zu machen bei einer Einrichtung, die irgendwann aus 600 Kindern besteht. Ja, bei uns haben sie ja immer noch den Lehrer, den sie ansprechen.
SPEAKER 1
00:35:54
Also es ist ja eigentlich ein Guss und da haben sie jetzt mal das zwei Wege, die sie gehen können, um Informationen sich zu holen. Wollen, weiß ich nicht, aber sie müssen es auf jeden Fall.
SPEAKER 2
00:36:06
Die sind ja sogar bei den Gesetzen drin, dass wir dafür da sind,
SPEAKER 1
00:36:10
unter anderem,
SPEAKER 2
00:36:12
dass die Eltern zur Arbeit gehen können.
SPEAKER 1
00:36:14
Wie viel auf dem System gesteuert ist am Ende. Ja, alles. Aber das versuchen wir, gerade mit unserer Form als Koga, dass wir auch sagen, wir sind bis 18 Uhr da und sie können bedarfsgerecht buchen und wenn sie nur zwei Tage brauchen, dann nehmen sie nur zwei Tage
SPEAKER 2
00:36:32
und es gibt so viele Eltern, da kann ich mein Kind schon abholen.
SPEAKER 1
00:36:36
Aber das wurde ihnen halt auch lange so beigebracht, dass sie ja bis 16 Uhr buchen, dann muss ihr Kind auch bis 16 Uhr da bleiben. Das tut mir jetzt leid. Und sie können auch nur bis 16 Uhr buchen, weil vorher ist das nicht möglich und das sind Sachen, die mich dann schon ärgern, wenn man den Eltern so gar nicht entgegenkommen will. Das war ja auch so ein Kampf, den ich, als ich Leitung bei uns im Haus wurde, stellvertretende Leitung wurde, auch ganz arg kämpfen musste, weil du bist ja auch Vater, ich glaube, dann weiß man eher,
SPEAKER 2
00:37:06
wie anstrengend es ist und wie viele Sachen passieren können am Tag, die ohne vorher gesehen sind und dann hast du immer so einen kleinen Menschen, der halt einfach nicht allein sein kann
SPEAKER 1
00:37:16
und jemanden braucht, der darauf aufpasst. Und dann, ich will auch keine Rücksicht auf die Einrichtung nehmen müssen als Vater und ich will auch nicht, dass die Eltern auf uns Rücksicht nehmen müssen, sondern auf ihre Kinder Rücksicht nehmen. Wenn die Kinder Rücksicht drauf nehmen, dann ja, dann sollen die Eltern da bitte Rücksicht drauf nehmen. Aber nur weil wir jetzt denken, wir machen, wir haben uns jetzt überlegt, wir machen am Mittwochnachmittag irgendein cooles Ding, aber das Kind möchte eigentlich lieber zu Hause sein
SPEAKER 2
00:37:52
und hat einen Fußballverein,
SPEAKER 1
00:37:54
dann werden wir das Kind nicht zwingen, da zu bleiben, nur weil wir überlegen, dass wir jetzt einen Origami-Nachmittag machen. Also auch einrichtungszentriert, dass sie sagen, wenn sie wollen, dass wir mit ihrem Kind pädagogisch arbeiten,
SPEAKER 2
00:38:10
dann müssen sie es bis 16 Uhr da lassen. Unser Ziel ist ja,
SPEAKER 1
00:38:14
dass die Kinder möglichst wirklich rausgehen. Richtig. Und die Eltern möglichst zufrieden sein können mit ihren Kindern. Oder wenn sie ihre Kinder kriegen und keinen Stress haben müssen und wenn Eltern sich entscheiden, einen Tag bis 17 Uhr zu buchen, weil sie da nur bis 15 Uhr arbeiten, dann geht auch nichts an. Ja. Weil wozu die Eltern die Zeit benutzen, die sie bei uns haben, das gibt mich nichts an. Ja. Ja, dann haben wir hier noch das Aufnahmegespräch, da haben wir ganz am Anfang schon drüber gesprochen, dass das wichtig ist und bei uns ein bisschen zu kurz kommt, dadurch, dass wir halt 150 davon haben jedes Jahr jetzt. Und das Entwicklungsgespräch, das machen wir.
SPEAKER 2
00:39:00
Ich bin gespannt, wann und wie und wann das geht,
SPEAKER 1
00:39:02
das machen wir hier an. Wir bieten die an, wir haben halt genau das Problem in der Zeit, wo wir normalerweise auch die Entwicklungsgespräche machen wollen würden, sind eben auch die Gespräche von der Schule dran mit dem Zwischenzeugnis.
SPEAKER 2
00:39:16
Aber jetzt muss ja irgendjemand die Beobachtung machen oder irgendjemand anders macht das Gespräch oder teilen wir vorher die Kinder auf. Also ich hätte ja 20, aber es ist crazy, ganz neu jetzt irgendwie. Vorher hatte ich meine 24 Kinder, die habe ich einfach beobachtet, theoretisch 100 Kinder aus allen Altersstufen.
SPEAKER 1
00:39:36
Und jetzt wäre es halt so, dass man, was ich eigentlich schon immer gesagt habe, dass das Gespräch wahrscheinlich die Person führt, die am meisten mit dem Kind zu tun hat. Aber der Beobachtungsbogen, für welchen auch immer man sich entscheidet, für die Art der Beobachtung muss halt zusammengetragen werden. Aber man kann ja davon ausgehen, wenn es Kinder gibt, die jetzt besonderen Bezug haben zu dir, dass du die auch am meisten siehst und den Beobachtungsbogen relativ gut machen kannst.
SPEAKER 2
00:40:06
Ja, ich glaube,
SPEAKER 1
00:40:08
ich fange jetzt aber gleich mal an. Und dann ist halt auch die Frage, wie intensiv muss ich jetzt beobachten? Es gibt manche Kinder, kann ich mich mit den Eltern hinsetzen, habe ich mir meine Stichworte gemacht,
SPEAKER 2
00:40:20
vielleicht eine Ressourcensonde und kann mit denen sprechen und weiß einfach was mit denen.
SPEAKER 1
00:40:26
Ich glaube auch nicht, dass so viele kommen werden, weil die interessieren die Eltern Es ist den Eltern auch eigentlich,
SPEAKER 2
00:40:35
solange die Kinder bei uns glücklich sind und wir nicht irgendwie denen ihre Schulbildung taubidieren, ist das Ding glaube ich auch nicht so wichtig.
SPEAKER 1
00:40:43
Also verstehe ich aber auch. Wir sind eben auch nur noch Priorität 2, manchmal auch nur Priorität 3 und das ist in Ordnung. Wir machen ganz viel halt Betreuung. In der Betreuungszeit machen wir das Basispädagogische, was wir machen können, beobachten, was wir beobachten können, was wir zu Hausaufgaben sagen oder zum allgemeinen Sozialverhalten, vielleicht was zum Essen und das war es. Und wenn Eltern eben sich dazu entscheiden, mehr Zeit für uns in Anspruch zu nehmen, wie die Kinder in Projekten dabei haben, einfach mehr Zeit und intensiver mit denen arbeiten, können wir auch intensiver was sagen. Aber das ist eine Entscheidung, die ja die Eltern treffen,
SPEAKER 2
00:41:22
gemeinsam mit ihren Kindern hoffentlich. Manche Sachen mache ich jetzt mittlerweile auch so, dass ich einfach zum Lehrer gehe,
SPEAKER 1
00:41:28
ihm meine Beobachtung sage, das ist mein Beobachtteam. Und dann haben wir eben manche Kinder, die brauchen vielleicht ganz besonderes, eine ganz besonders intensive Dokumentation und dann machen wir halt eine Bällertabelle. Das machen wir jetzt bei mir im Haus, dass die Ersten, wo sie denken, okay, da gibt es gewisse Auffälligkeiten oder also, wie soll ich sagen, das Kind müsste einfach mal genauer angeschaut werden, wo es jetzt steht, weil es halt auffällt in der Gruppe, dann kann man das auch machen. Aber davon hast du vielleicht bei 100 Stück 8 oder 9, die wirklich outstanding sind, wo du sagst, okay, da brauche ich einfach mehr. Und dann musst du dir aber auch für dieses Kind eine Woche Zeit nehmen, um das Gespräch vorzubereiten. Und dieses sich hinsetzen und das im Teamzimmer zu machen, sich das zu überlegen, ist halt nicht beobachten. Ist auch nicht wertschätzend gegenüber. Dann habe ich wirklich meine Beobachtungsziele, weiß, was ich den Eltern sagen will und dann muss ich auch schauen, dass ich das situativ so hinkriege mit dem Kind, dass ich es beobachten kann.
SPEAKER 2
00:42:34
Ich finde, das sollten auch mehrere Leute machen, verschiedene Blickwinkel und so. Also ich habe letztes Jahr mal der Lehrer noch eins gegeben. Da kamen leider wenig Eltern, da war ich echt unvorbereitet. Und auch noch meine Kollegin, weil du bist ja auch immer noch mit deinen Emotionen, klar, es gibt Beobachtungsfehler, aber wenn du es machst, dann bist du trotzdem immer irgendwie
SPEAKER 1
00:42:54
mit deinen Sachen drin, wenn jemand anders auch mal drauf schaut,
SPEAKER 2
00:42:58
man redet gerne, wie man will, in der Praxis ist man halt, wie man ist.
SPEAKER 1
00:43:02
Genau, das war das Elterngespräch, das Entwicklungsgespräch, wie auch immer man das nennt, ist halt dann so die Königsklasse. Also das ist wirklich eine Stunde Fachkraft, Ergänzungskraft und Eltern, oft gerne zu viert und das ist so das Topding, weil wir haben ja auch andere Sachen, die wir machen mit Eltern. Wir haben vorhin gesagt, die Aufnahme, den Tag der Aufentür, Elternabende, Elterncafés, Feste und Feiern, wo die Eltern dabei sind. Jetzt bei uns im Haus,
SPEAKER 2
00:43:28
das ist so ein Angelfeld, das gerade ein bisschen weg ist,
SPEAKER 1
00:43:32
weil man bringt die Kinder raus. Genau, aber da ist eigentlich auch keine Zeit dafür. Und dann ist das, glaube ich, so das Co der Bildungs- und Erziehungspartnerschaft, ist damit dann auch abgedeckt. Das ist natürlich für uns ganz gut, dass wir da erst die zweite Linie bilden. Wir sind halt dann auch oft die, die da zugeholt werden von der Schule, wenn es irgendwie was gibt, wenn es stressiger wird, dann sind wir dann auch die, die da zugeholt werden von der Schule, wenn es irgendwie was gibt, wenn es stressiger wird, dass man sagt, okay, lass uns auf eine Coga reden, wie jedes Kind ihr Leben. Wollen wir mal schauen,
SPEAKER 2
00:44:09
wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt, in den Cogas.
SPEAKER 1
00:44:13
Wie lange gibt es denn diese Cogas schon? Gehen wir noch mal zu den Vorreiten? Ja, also die gibt es jetzt seit fünf Jahren insgesamt. Und so ein Haus, wie wir das jetzt haben, in städtischer Trägerschaft, da dauert auch alles ein bisschen, bis es gebaut wird.
SPEAKER 2
00:44:29
Ja, und dann wird sich das alles eingeruft.
SPEAKER 1
00:44:31
Wobei jetzt der Unterschied zwischen unserer alten Anrichtungsform als Tagesheim und der neuen gar nicht so groß ist. Ist halt viel größer. Auch nicht. Also ja, insgesamt schon größer, aber die Einheiten werden jetzt sogar kleiner. Und wenn es näher zusammen mit den Lehrern, aber das war schon immer Wunsch vom Tagesheim, also das ist jetzt,
SPEAKER 2
00:44:55
also langsam hat sich das echt eingegroovt. Ja,
SPEAKER 1
00:44:59
auch mit den Eltern hat sich das ganz gut eingegroovt. Also jetzt sind wir schon an einem Punkt, wo man sagen kann,
SPEAKER 2
00:45:05
jetzt können wir auch richtig anfangen zu arbeiten. Also ich arbeite jetzt auch lieber dort als vorher in dem Haus.
SPEAKER 1
00:45:11
Das war in der Zeit noch nicht so,
SPEAKER 2
00:45:13
weil ich es mega anstrengend fand.
SPEAKER 1
00:45:15
Es hat nur drei Monate gedauert.
SPEAKER 2
00:45:17
Und ich glaube auch sogar, dass es Rumpfphasen gibt.
SPEAKER 1
00:45:21
Wir müssen es noch weiter beobachten, aber es hat sich schon so alles verändert, woran ihr Kind gerade arbeitet. Emotional, sozial, was gerade so die Entwicklungsaufgaben sind, wo die Gruppe gerade steht. Ja, aber da ist es jetzt halt so,
SPEAKER 2
00:45:37
dass du halt jetzt, ich hatte vorher meine 24 Kinder und jetzt habe ich Kinder aus vier Klassen,
SPEAKER 1
00:45:43
die zu mir kommen.
SPEAKER 2
00:45:45
Also ich weiß jetzt,
SPEAKER 1
00:45:47
aus der dritten, aus der vierten
SPEAKER 2
00:45:49
habe ich welche, die einfach auch bei mir sind
SPEAKER 1
00:45:51
und über die ich viel weiß. Ja, und dann gibt es halt auch. Wenn dann die Eltern zu dir kommen und sagen, mein Kind erzählt gerade, es hat so viel Streit in der Schule, dann kannst du sagen, ja, die sind gerade im Findungsprozess oder die sind gerade ihre Gruppenrollen
SPEAKER 2
00:46:07
neu am definieren. Aber kommt dir das nicht auch so vor, als wenn wir jetzt im Haus, also bei euch sieht das nicht auch so,
SPEAKER 1
00:46:15
dass man jetzt so denkt, boah, jetzt haben die alle ihre Rolle gefunden, es hat sich jetzt ein bisschen gelegt. Ja, also jetzt merkt man auch bei den Kollegen, dass man anfängt zu arbeiten. Dass man wirklich miteinander anfängt, Sachen auszuhandeln und zu arbeiten.
SPEAKER 2
00:46:29
Ja, da waren ja auch alle in den Gruppenphase. Also wir als Team, die Kinder.
SPEAKER 1
00:46:33
Ja, und jetzt sind wir da so langsam raus.
SPEAKER 2
00:46:35
Es ist total interessant, das jetzt mal so zu sehen. Ich hoffe, jetzt sind die Ferien aus,
SPEAKER 1
00:46:41
jetzt wird es ein bisschen wilder wahrscheinlich. Ja, die Ferien sind aus. Gut, ich weiß gar nicht, wann ihr das hört, ob ihr das noch am letzten Ferientag zu hören kriegt oder ob ihr das hört, wenn wir schon wieder Unterricht haben.
SPEAKER 2
00:46:55
Dann könnt ihr die super noch aufwärmen.
SPEAKER 1
00:46:57
Gut, vielen Dank, dass ihr uns zugehört habt. Ihr findet uns unter pädagogisches-duett.de Da könnt ihr uns eine E-Mail schreiben, Instagram, Feedback, freut uns immer sehr. Positiv, Verbesserungsvorschläge nehmen wir auch. Genau, wir können uns einfach sagen, wie toll wir sind oder sagen, was wir noch besser machen sollen. Es freut uns, dass ihr dabei seid. Wir hören uns bald wieder. Bis dahin, ciao.