Erfolgreiche Ausbildung: Die Bedeutung von Fragen und Lernen
Das Duett bekommt Zuwachs.
30.06.2024 28 min Markus und Leoni
Zusammenfassung & Show Notes
In dem Podcast wird über die Einarbeitung von Auszubildenden gesprochen, insbesondere aus der Sicht einer Auszubildenden namens Leoni. Wichtige Themen sind die Bedeutung von Hospitationen, persönlicher Vorstellung im Team, individueller Betreuung, ein Einarbeitungsleitfaden der Stadt, uneinheitliche Rahmenbedingungen, zu früh übertragene Verantwortung, Unsicherheit von Auszubildenden beim Arbeitsplatzwechsel, klare Kommunikation über Regeln und Erwartungen während der Einarbeitungsphase. Es wird auch die Unterscheidung zwischen Praktikanten und Auszubildenden sowie die Notwendigkeit individueller Betreuung und Flexibilität in der Ausbildung diskutiert. Es wird betont, wie wichtig es ist, regelmäßig mit Auszubildenden zu kommunizieren, sie zu unterstützen und ihnen die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen und zu lernen. Es wird auch auf die Bedeutung von Pausen, Vorbereitungszeiten und Anleitergesprächen hingewiesen, sowie darauf, dass Auszubildende sich über ihre Rechte informieren und dafür einstehen sollen. Es wird auch erklärt, an wen sich Auszubildende wenden können, wenn sie sich unwohl fühlen oder Probleme haben, und wie wichtig es ist, alles zu dokumentieren und bei Bedarf Unterstützung zu suchen.
Transkript
Herzlich willkommen, liebe pädagogisch Interessierte. Mein Name ist Markus und ich
habe eine neue Stimme im Podcast. Hallo Leonie. Hallo. Und ich habe mich ja die
ganze Zeit geweigert, das schon zu sagen, aber wir stellen den Podcast neu auf und
du wirst ständiges Teammitglied im Podcast. Ja, ich freue mich. Ja, das wird super. So, und
heute, du hast mich gerügt wegen der letzten Folge, dass da zu wenig aus der
Sicht zur Einarbeitung von Auszubildenden drin ist. Richtig. Und deswegen, herzlich willkommen,
du darfst was zur Einarbeitung sagen und wir haben kein Skript vorbereitet. Ja, das stimmt. Wir reden
jetzt einfach mal über die Einarbeitung von Auszubildenden und vielleicht auch so ein bisschen
aus der Sicht einer Auszubildenden. Genau, weil du hast jetzt dreimal hintereinander gemacht. Drei
Jahre sind rum. Du bist jetzt dann, hast am Freitag Kolloquium. Yes. Und du hast also dreimal
verschiedene Einarbeitungen erlebt. Genau. So, jetzt gab es wahrscheinlich jedes Mal Sachen,
die gut waren und die schlecht waren. Ja. So, aus eigenem Interesse bin ich natürlich
neugierig, was war denn bei uns nicht so gut und was war gut in der Einarbeitung? Also, was gut war,
ist, dass, als ich hier erstmal hospitiert habe, dass ich überhaupt die Möglichkeit hatte, zu
hospitieren. Das war sehr, sehr gut. Das ist ja auch von der Stadt München so vorgesehen.
Und ich fand es auch gut, dass man mich auch vorgestellt hat, dem Team, wo ich hospitieren
soll. Das fand ich auch sehr, sehr gut. Und auch während der Einarbeitung dann, dass ich jemanden
hatte, der mich an die Hand genommen hat, mir das gezeigt hat, die Zeit zum Beobachten bekommen
habe. Das war sehr, sehr gut. Was vielleicht nicht so super optimal lief, aber das waren auch so ein
bisschen die Rahmenbedingungen. Das war so ein bisschen, dass es nicht so einheitlich war. Es
war so eher komplexer, dass jeder mal das gemacht hat. Aber das ist auch einfach ein Rieseneinrichtung für mich und jeder hatte so seine
eigene Art und Weise, wie was passieren soll, die Abläufe. Das war noch alles ganz neu. Ja. Und
dadurch, dass halt auch das Haus neu war, das war sehr, ich konnte dann nicht ganz reinfinden am
Anfang, weil das überall irgendwie ein bisschen von jeder Person abhängig war. Aber wenn man sich
dann daran gewöhnt hat und weiß, okay, das ist jetzt, damit komme ich am besten klar, war das für mich
auch dann okay, sage ich jetzt mal. Aber bei der Einarbeitung war das halt das Einzige oder ja,
einer der wenigen Sachen, die jetzt mir so aufgefallen sind. Weil was sich ja geändert hat in deinem Jahr, in dem du jetzt hier warst, inzwischen gibt es ja
tatsächlich einen Einarbeitungsleitfaden für die Stadt, für einen groben. Ja. Halt noch keinen fürs Haus. Aber da ist jetzt eben dein Feedback für mich ganz
wichtig zu wissen, okay, auf was kommt es jetzt eigentlich an? Und gerade, weil du so oft schon
eingearbeitet wurdest. Ja, schon fast viermal eigentlich, weil ich habe ja den Kinderpfleger
vorher gemacht. Und ich komme halt aus einer Zeit, in der nicht eingearbeitet wurde. Richtig. Ich war lange
Springer und habe dann irgendwie 30 verschiedene Einrichtungen kennengelernt, aber immer nur so,
hier ist die Liste, das sind die Kinder, go for it. Ja. Und schau, dass niemand stirbt. Als Auszubildende ist es halt auch
noch mal was anderes, weil du bekommst ja nicht sofort die Verantwortung, weil du sie ja eigentlich
noch gar nicht wirklich übernehmen kannst. Du kannst sie delegiert bekommen, die Aufsichtspflicht,
wissen wir alle. Auch wenn es nicht oft irgendwie gemacht wird oder gar nicht gemacht wird oder viel
zu früh gemacht wird. Das ist auch ein großes Manko, habe ich so mitbekommen, dass gleich am
ersten Tag hier bittet, das ist der Schlüssel. Viel Spaß mit deiner Gruppe. Du machst heute
alleine Spätdienst. Du machst heute alleine Spätdienst. Du kannst dann abschließen und dann denke ich mir,
oh oh, im ersten Jahr der Ausbildung, schwierig. Ja. Also so kann es halt auch laufen. Ist halt dann die
Frage, ob man da bleiben möchte als Auszubildende oder nicht. Ja, es ist auch ein bisschen schwierig,
weil ich glaube einfach, wenn man noch nicht so viel Erfahrung hat, dann gleich zu sagen,
oh, ich will da weg oder ich will da wechseln, das traut man sich dann nicht sofort. Da fehlt
halt dann. Wie ihr hört, wir sitzen heute ausnahmsweise mal wieder in meinem Büro. Moment.
So, wieder da. Wir waren bei viel zu früher Verantwortungsübernahme stehen geblieben. Da habe
ich, glaube ich, in der letzten Folge auch darüber gesprochen, dass es halt hilft, wenn man sich da
zumindest mal einen Plan macht und mit den Leuten spricht, wenn man, ob sie die, wie heißt,
Aufsichtspflicht auch übernehmen wollen. Genau. Habe ich das gemacht bei euch? Ich glaube gar nicht
so aktiv, aber es war auch nicht wirklich notwendig, weil immer jemand da war. Daran kann
ich mich noch erinnern. Das war im Gegensatz zu anderen Einrichtungen nicht so oder nicht der Fall.
Da waren andere Situationen, aber eigentlich in dem Kontext oder in dem Konzept, wo wir jetzt drin
sind, ist eigentlich immer jemand da gewesen und wir hatten relativ gute Besetzung. Da war ich auch
sehr erleichtert, dass jetzt irgendwie nicht so dieses Thema Personalmangel viel war. Ja, am Anfang
nicht. Und bei uns ist ja immer so dieser kritische Punkt, ab wann lassen wir die Auszubildenden an
den Infopoint? Genau. Also das ist ja die große Verantwortung. Ich habe jetzt drei Jahre hintereinander
immer das Gleiche gemacht. Deswegen weiß ich nicht, ob ich euch noch gefragt habe, ob ihr jetzt soweit
seid, dass ihr den Infopoint übernehmen wollt. Ich glaube, das war doch, das war schon die Frage, ob wir uns
sicher fühlen. Und ich glaube, das war relativ früh bei mir, weil ich erst später dazugekommen bin.
Vorher war mein Tandempartner nämlich da und danach, nach relativ kurzer Zeit, habe ich das
dann auch weiterhin gemacht, weil das so unsere Aufgabe dann auch war. Dadurch, dass wir
auch schnell dann die Namen gelernt haben, durch dieses Abhaken, war das ganz sinnvoll, das am Anfang zu machen.
Stimmt, ich setze euch eigentlich immer direkt am Anfang dahin, damit ihr den Namen lernt. Genau.
Und wo würdest du sagen, das habt ihr hier nicht so gut gemacht im Haus, das hätte ich mir anders
gewünscht? Ja, das war halt auch... Weil es jetzt nicht so Struktur ist, weil das können wir nicht ändern.
Also Sachen, die wir einfach auch aus unseren Fähigkeiten oder so wie die Situation war, auch
anders hätten machen können. Ich glaube, das war, wenn dann dieses persönlich, also was ich auch noch
mal gut sagen muss, das war wirklich gut, das war dieses den Kindern vorstellen. Das vergisst
man sehr, sehr schnell, dass man, wenn man eine neue Person ist, dann kommen zwar immer ein paar Kinder
auf einen zu, aber man wirkt nicht wirklich als Teammitglied von den Kindern sofort erkannt. Das
spielt sich erst so ein. Und was es halt leichter macht, den Übergang oder die Transition in dem
Fall für eine Auszubildende ist, wenn sie den Kindern oder der Gruppe vorgestellt wird. Und ich finde,
das ist auch noch mal so eine Wertschätzung, die sehr wichtig ist. Ich weiß gar nicht, ob das in
unserer Situation so war. Ich kann mich nicht mehr genau dran erinnern. Wie du bei uns gesagt hast, weil auch
einfach 50 neue Kinder dazugekommen sind. Also da war relativ klar, dass die Erwachsenen, die da sind,
auch irgendwie was damit zu tun haben. Stimmt. Die Kinder waren eher verwundert, als warum ihr im
Wechsel da seid. Das war dann eher so, ja, dass wir uns abwechseln. Das war dann eher, wo warst du?
Aber ihr habt ja eine erste Klasse bekommen. Richtig. Ja, aber die, also daran kann ich mich auch noch
erinnern, da haben sich die Kinder dann irgendwann auch schnell dran gewöhnt, dass dann wieder jemand
anders da ist. Also die sind da sehr anpassungsfähig. Aber jetzt noch mal zurück auf die Frage. Ich glaube,
ich bin mir nicht sicher, ob das für mich nur so ist oder ob das allgemein was ist. Aber während
der Einarbeitungsphasen ändern sich ja auch total viele Sachen. Und da noch mal klarzustellen, okay,
das ist jetzt nur für heute so oder das bleibt jetzt für die nächsten Wochen so, das fand ich
schwierig, da einfach reinzukommen. Ich glaube, da muss man auch noch mal bei der Kommunikation
sehr stark darauf achten, dass wenn jemand neu ist und Regeln noch mal benannt werden, ob die eine
langfristige Zeit haben oder eher kurzfristig nur für heute bestehen. Das finde ich wichtig.
Als du jetzt am Anfang dazukommst, ich meine, es gibt ja ein bestehendes Regelkonstrukt. Richtig.
Weil du bist jetzt hier nicht in, an Archiv will ich gar nicht sagen, weil auch die hat Regeln,
aber du bist ja nicht in ein regelloses Konstrukt reingekommen. Waren die Regeln
denn für dich auch nachvollziehbar oder konnten sie dir erklärt werden,
die nicht nachvollziehbar sind? Also das Gute ist, ich konnte wirklich alles hinterfragen und
nachfragen vor allem. Und da habe ich immer eine plausible und logische Erklärung bekommen. Aber
natürlich ist es halt auch schön, dass man flexibel arbeiten kann und dass man anpassungsfähige
Mitarbeiter oder Kollegen hat, die sich da auch überzeugen lassen, dass wenn was pädagogisch
sinnvoll vielleicht ist, dass man das auch wieder ein bisschen lösen kann. Also am Anfang, klar,
es ist wichtig, dass man mehr Regeln hat und noch mal ein bisschen mehr in diesen Alltag
reinkommt. Aber dadurch, dass ich jetzt wirklich ein Jahr lang, also quasi ein Schuljahr jetzt
begleitet habe, dadurch, dass ich einfach hier wirklich ins Team reingekommen bin,
wirklich als Teammitglied auch, ja, dass ich da akzeptiert worden bin, ist es halt schön,
dass man nicht nur so diesen Ausbildungsstempel oder Praktikantenstempel am schlimmsten,
also Praktikanten sind toll, aber wenn man als Auszubildende, als Praktikantin bezeichnet wird,
ist es halt nicht so schön, weil man irgendwann die Kollegin wird. Das müssen wir halt noch lernen
so in dem Bereich. Also ich glaube, ich mache das inzwischen immer, aber für uns gab es halt
einfach ganz lange immer nur Praktikanten. Richtig. Und dass dieser Auszubildendenbegriff dazu kam,
das kam erst mit eurer Ausbildungsform. Vorher waren wir halt alles immer Praktikantinnen.
Stimmt. Und das sind wir halt über Jahrzehnte, Jahrhunderte so gewohnt, deswegen müsst ihr uns
das ein bisschen nachsehen, wenn ihr Auszubildende seid und wir euch manchmal als Praktikanten
bezeichnen, was für mich immer viel kritischer war, wenn FSJler als Praktikanten bezeichnet werden,
weil die FSJler sind nämlich nicht dafür da, um etwas zu lernen. Also die nehmen hoffentlich
etwas mit und werden auch eingearbeitet, aber für die haben wir keinen Ausbildungsauftrag. Richtig.
Aber ich finde, trotzdem muss man mit jedem, der sich den Beruf anschauen oder den Beruf
erlernen möchte, wertschätzend umgehen, egal ob Praktikant oder Auszubildende. Und ich finde,
dass man da schon nochmal klar unterscheiden sollte, was genau die Aufgabe ist von dem Team,
wenn man einen Auszubildenden oder eine Auszubildende hat. Da gebe ich dir recht, wir sitzen auch schon
relativ lange da und haben bis jetzt schon dreimal angefangen. Verschiedene Aufgaben für die
verschiedenen Ausbildungen, Praktikas, sozialen Jahre. Ja. Also wer, der nur kurze Zeit hier ist,
kurze Zeit ist bis zu einem Jahr, soll was machen. Ja. Das Problem ist, dass es individuell so
unterschiedlich ist. Ja. Also klar kann ich sagen, ab Dezember müssen die Leute den Infopoint können.
Aber dann habe ich jemanden dabei, der kann das nach zwei Wochen und würde das gerne machen. Aber
dann habe ich halt irgendwo hingeschrieben, ab Dezember. Und dann musst du dann noch so lange
warten. Ja, man ist ja auch irgendwo flexibel und kann ja mit diesen Gesprächen auch noch praktikieren.
Man ist flexibel, ist immer so ein bisschen für Allgemeinern und schwierig, weil man ist nämlich
nicht so flexibel. Ja. Weil für manche Leute ist es nämlich dann schon so, okay, das steht da,
also machen wir das auch nicht anders. Ja, verstehe ich. Aber ich finde trotzdem, dass der Beruf das
ja auch fordert, dass man individuell auf die Kinder eingeht und auch individuell auf die
Situation eingehen kann. Und wenn ich beobachte als Mentorin oder als Mentor oder als Anleitung
allgemein, dann sehe ich ja, wie weit die Person ist und ob sie sich das zutraut. Und dann ist man
ja auch ständig in Kommunikation hoffentlich und kann sich da irgendwie auch anpassen. Und
Ziele zu haben und zu setzen, finde ich prinzipiell super, auch während der Ausbildung und auch
während der Einarbeitung, dass man sieht, okay, wie weit sind wir. Aber da sich drauf zu versteifen,
ist ja nicht der Sinn der Sache. Ja. Aber ich weiß jetzt schon, wer den Einarbeitungsleitfaden
nächstes Jahr schreibt für die Auszubildenden. Nein, das mache ich schon selber. Ich bin lange genug
Mentor, dass ich das auch irgendwann mal verschriftlichen sollte. Ich kann ja mal
drüber lesen. Ja, das wäre super, wenn du zumindest mal meine Rechtschreibfehler rausgestellt hast.
Na ja, mal schauen. Ja, was ich dich fragen wollte, wie war es für dich, in der Einarbeitung eine erste
Klasse zu haben? Eine erste Klasse zu haben? Weil das ist natürlich schon eine große Aufgabe, weißt du,
die Kinder sind neu, du bist neu. Wäre es dir vielleicht lieber gewesen, in der dritten oder
vierten zu sein, die so ein bisschen gesättelter sind? Nee, überhaupt nicht. Ich habe mich so gefreut,
dass ich eine erste Klasse bekommen habe, weil ich ja aus der Krippe quasi gekommen bin. Dann war das
ja für dich alle schon groß. Ja, und die waren riesig. Es war so, die können schon selber ihre
Schuhe binden. Das können die gar nicht, weil die haben nämlich alle Klettverschlussschuhe. Ja, die meisten,
aber manche haben auch schon mit Schuhen bindet. Na ja, ist ja egal. Aber sie können alle selbstständig
essen. Ja, selbstständig essen und selbstständig aufs Klo gehen. Super, großartig. Ja, das war
eigentlich schon ganz toll, weil ich dachte mir, die dritten und vierten Klasse sind ja riesig,
die sind teilweise größer als ich oder so groß wie ich. Und das ist halt schon, ja,
schon ein Sprung dann von der Krippe, dritte, vierte Klasse. Und ich finde, was so ein bisschen
schwierig macht, gerade wenn man von den ganz Kleinen kommt, dritte, vierte ist, die sind so
selbstständig, die brauchen einen so wenig. Ja, man macht sich halt sehr schnell super überflüssig. Ja, und dann ist
halt die Frage auch für Auszubildende, was nehme ich da jetzt eigentlich mit? Wie bringe ich mich
da ein? Ja, das ist halt nochmal eine andere Ebene und andere Gespräche, die man auch führt. Also,
man muss sich halt wirklich anpassen, man muss halt wirklich gut beobachten können und wahrnehmen,
was braucht jetzt wer von mir und wo kann ich da unterstützen oder wo brauche ich jetzt gar nicht
so viel da zu sein? Vielleicht nur manchmal oder vielleicht nur ab und zu mal zu fragen, hey,
alles gut bei euch? Braucht ihr mich oder schafft ihr das alleine? Das ist ja schon, dass die Kinder
einen wahrnehmen. Und auch die Ausbildungsinhalte, die ihr jetzt bekommt, die sind, sind wir mal ganz
ehrlich, die decken halt das Schulalter schon kaum noch ab. Ja, stimmt. Es ist halt alles sehr
elementar in der Erzieherausbildung, auch wenn wir eigentlich bis 27 arbeiten können. Richtig. Es ist
sehr fokussiert dadurch, dass wir auch mit dem Web arbeiten und da ist halt sehr der starke Fokus
auf Kita. Ja, und das ist bei uns natürlich auch eine Sache, eine Frage der Zeit. Wie viel sind die Kinder
da? Und dir fehlen halt, wenn du in der dritten, vierten bist, einfach in der Woche zehn Stunden
mit den Kindern. Richtig, ja, das stimmt. Also da muss man halt dann auch selber gucken, wie man
zurechtkommt. Und da ist halt schon, für mich war es schon klar, okay, für mich macht es am meisten
Sinn mit erster, zweiter Klasse, vor allem mit der ersten Klasse, weil da einfach noch sehr viel
mehr Bedürfnisse sind, die man gemeinsam oder begleitend befriedigen oder stehlen kann. Und da
ich auch gemerkt habe, okay, die erste Klasse, die haben einfach noch sehr viel Aufmerksamkeitsbedürfnis
vor allem, die brauchen noch ein bisschen mehr, war das für mich genau das Richtige. Jetzt so aus
deiner Erfahrung, wie gesagt, wir haben jetzt ganz viel, wir haben schon eine Viertelstunde über hier
über das Haus gesprochen. Woran merke ich denn jetzt als jemand, der neu ist im Team und vielleicht
noch in der Ausbildung, das ist nicht okay. Also was hier mit mir gemacht wird und was kann ich
dann eigentlich auch machen? Das wäre jetzt ja auch interessant zu wissen. Wenn ich mit 18 an eine
neue Dienststelle komme, das erste Mal richtig arbeite. Was ist dir so passiert, wo du sagen würdest,
lass das nicht mit euch machen? Auf jeden Fall nicht sofort anfangen, alle Aufgaben zu übernehmen.
Also selbst wenn es nur wirklich Kleinigkeiten sind, die kannst du mal kurz das auffischen oder
kannst du mal kurz das und das machen. Ja, dann macht man das, aber wenn es häufiger vorkommt,
dann merkt man eigentlich schon, okay, hey, das ist meistens auch so ein ungutes Gefühl, was man
dann hat. Dann ist man nur noch am Putzen oder nur noch am Saubermachen. Aber hey, Lehrjahre sind doch
keine Herrenjahre. Schwierig. Wir haben einen pädagogischen Auftrag und der ist nicht, dass alles
blitzeblank und sauber glänzt. Genau, wenn ihr das Gefühl habt, dass ihr eure Ausbildungsinhalte
nicht wiedergespiegelt bekommt und dieser Praxistransfer, also dieser Transfer von der
Theorie in die Praxis nicht stattfinden kann, das ist ja schon ein relativ großes Problem. Und vor allem,
wenn man am Anfang merkt, dass man keine Zeit bekommt, um sich mit den Kindern auseinander
zu setzen. Wenn die Kinder immer wieder zu den anderen Kollegen quasi dann geschickt werden und
man selber gar keinen richtigen Kontakt aufbauen kann. Wenn man nicht wirklich Zeit hat, zu beobachten,
wahrzunehmen, sich auszutauschen. Also das sind schon die Grundlagen, die sitzen müssen, meiner
Meinung nach. Klar ist es manchmal stressig und schwierig, aber irgendwann findet man eigentlich
immer ein bisschen Zeit, vor allem, wenn man als Team entscheidet, Auszubildende aufzunehmen. Das
sollte eine Teamentscheidung sein, dann ist es eigentlich schon wichtig, dass man sich auch Zeit
und wenn es nur fünf Minuten sind, da einfach nimmt und kurz Gespräch hat. Wie war es für dich heute?
War es okay? Was können wir ändern? Was können wir besser machen? Ich weiß, heute war es stressig. Hast
du irgendwelche, ist dir irgendwas aufgefallen? Hast du irgendwas Bestimmtes beobachtet, worüber
du reden möchtest? Das sind so die Schlüssel- oder Kernfragen, die am Anfang super wichtig sind. Und
die sollten auch am Anfang jeden Tag kommen oder zumindest mal sehr, sehr oft, gerade in den ersten
Tagen der Einarbeitung. Also wenn ich einen Kollegen, eine Kollegin habe den ersten Tag,
dann frage ich die dreimal am Tag, wie es ihnen gerade geht. Ja, ich habe das Gefühl auch gehabt,
es war echt oft, dass du uns gefragt hast, wie es uns so geht und was uns so aufgefallen ist,
ob wir irgendwelche Fragen haben, die wir unbedingt loswerden. Und ich weiß noch,
dass ich alles hinterfragt habe am Anfang. Ja, das soll es auch sein. Aber das kam eigentlich ganz
gut an. Das ist ein Tipp von mir an alle Azubinen und Azubis oder auch Praktikanten. Das ist der
wertvollste Tipp. Hinterfragt wirklich alles, weil nur so kann man lernen. Und dann merkt ihr auch,
okay, wenn ihr in einem Betrieb seid, in dem euch keine Antworten gegeben werden oder es lästig ist,
dass ihr fragt, dann seid ihr halt im falschen Betrieb. Dann seid ihr nämlich nicht in einem
Ausbildungsbetrieb, sondern in einem Betrieb, wo es darum geht, dass ihr eine Stelle besetzt.
Genau, dass ihr irgendwo eine Lücke schließt. Richtig. Und das ist leider durch diesen enormen
Personalmangel oft der Fall. Und ich habe es auch oft mitbekommen, leider, dass es eben so ist,
dass man ja in Anführungsstrichen irgendwie ausgenutzt wird, zu viel Verantwortung übergeben
wird. Das ist sehr schade. Und ich bin ja davon nicht frei hier. Ich meine, ich nutze dich und
deinen Tandempartner ja auch gerade aus, um eine Lücke zu schließen. Ja. Ich meine, ich mache das
sehr wertschätzend, hoffe ich. Aber sind wir am Anfang von unserer Ausbildung, in den ersten
zwei Wochen? Nein. Nein, aber ihr seid am Ende. Und trotzdem, klar, das ist mit euch abgesprochen. Ich
habe euch gefragt, ob ihr das machen wollt. Und dennoch schließt ihr mir gerade ganz am Ende
eurer Ausbildung eine Lücke, die ich ansonsten im Personal hätte. Und dadurch, dass es auf beiden
Seiten in Ordnung ist und dass wir das auch im Rahmen von dem machen, dass wir jetzt keine
Gruppe komplett übernehmen oder sowas. Gibt es eh nicht. Aber das wäre zum Beispiel jetzt auch
nochmal was anderes, weil da die Verantwortung schon nochmal höher ist, wenn man komplett
alleine jetzt eine Gruppe schmeißen würde. Es ist immer jemand da und man kann sich immer an
irgendjemanden wenden. Und das ist halt super wichtig, dass man einfach trotzdem noch Kontakt
mit dem Team hat und da sich absprechen kann. Ja. Genau. Noch ein Punkt, der euch zu denken
geben sollte, wenn sich nicht an Gesetze gehalten wird. Also Arbeitsschutzgesetz und ein
Jugendarbeitsschutzgesetz. Pausen. Genau. Die Pausen stehen euch nicht nur zu. Ihr müsst die machen. Ja.
Also wir dürfen diese Pausenregelung nicht nicht außen vor lassen. Vor allem die Vorbereitungszeit.
Das ist so wichtig, dass man in der Ausbildung, wenn man Vorbereitungszeit hat, die auch nimmt.
Weil wenn wir anfangen, die Vorbereitungszeit nicht mehr zu nehmen, nehmen wir sie nicht nur
uns selbst weg, sondern auch denen, die danach in die Einrichtung kommen. Die sagen nämlich dann
ja, aber XY hat sich die auch nie genommen. Die brauchst du ja eigentlich gar nicht. Und die
Vorbereitungszeit gibt es die ganze Ausbildung. Ich weiß gar nicht, ob ihr sie aktuell noch
nehmt. Ja, doch. Die häusliche nehme ich. Genau. Sie steht dir ja auch nach wie vor zu. Ja. Weil
du bist noch Auszubildende und nicht fertig, nur weil du jetzt mit deinen Prüfungen durch bist.
Richtig. Genau. Ja, schade, wenn ich irgendwann durch bin und sie nicht mehr habe. Es ist halt für mich ein bisschen blöd, dass ihr die nehmt. Also muss ich einfach sagen, weil ich hab euch halt auch gerne im Hause und es reißt logischerweise auch bei mir eine Personallücke.
Das stimmt. Aber ich würde euch die halt trotzdem nicht vorenthalten. Ja. Und das ist super super wichtig,
weil gerade auch, also Pausenvorbereitungszeit ist sowas, was Bestand haben sollte. Egal wie,
egal wann. Vor allem als Auszubildende. Und da kann man echt ganz klar sagen, es gibt ja überall
so einen Ausbildungsplan oder Handreichung, egal wie es genannt wird. Das steht da drin oder es muss
da drin stehen, damit man einfach was in der Hand hat und sagen kann, hier liebe Leitung XY, wir haben
das so festgelegt. Wann ist es denn am besten? Und da kann man ja auch ein bisschen kulant sein und sagen,
wann ist es am besten? An welchem Tag soll ich die nehmen? Ich kann mich auch anpassen oder an dem
und dem Tag erscheint es mir sinnvoll. Und dann auch wirklich wirklich selbstständig dran denken,
ich habe dann meine Vorbereitungszeit, ich würde mich jetzt rausziehen. Und das kann man ja vorher
auch ankündigen. Heute würde ich meine Vorbereitungszeit nehmen. Wie sieht es aus? So und so.
Und dann kann man ja auch flexibel sein und sagen, okay, heute konnte ich sie nicht nehmen. Wäre es in
Ordnung, wenn ich sie mir morgen nehme. Es ist einfach wichtig, dass wir daran festhalten. Und
noch dieses Sammel deine Vorbereitungszeit und nimm sie dann am Stück. Lassen. Einfach nicht machen,
ihr braucht die jede Woche. Weil dieses am Stück und dann Bulimie lernen, das bringt niemandem was.
Nee, überhaupt nicht. Oder anfangen irgendeine Facharbeit on block zu schreiben. Nee, vor allem in der Ausbildung,
es ist stressig genug. Und man muss sich einfach, der Körper muss sich auch dran gewöhnen, dass es
Pausen gibt. Weil der Körper ist super anpassungsfähig, aber der hält es halt nicht lange aus.
Und vor allem, wenn man in so einem praxisintegrierten dualen System drin ist, es ist so wichtig. Ich habe
ja auch ein Jahr lang gearbeitet ohne Pause und das ist eigentlich gar nicht rechtens. Richtig. Und
weil ich es nicht wusste, deswegen erkündigt euch über eure Rechte. Das ist super, super wichtig.
Steht dafür ein. Weil man es nicht besser weiß, wird man halt dann oft leider in den Kernzeiten
reingesteckt und muss da durcharbeiten. Genau, das bringt mich halt noch zu einem Punkt. Ihr habt
auch das Recht aufs Anleitergespräch oder Mentorengespräch, wie auch immer das bei euch
heißt. Das darf man euch nicht wegnehmen. Ja. Und wenn die Anleitung kommt und sagt, hast du heute was fürs Anleitergespräch und
ihr sagt, nein, na gut, dann lasst wir es ausfallen. Nee, weil das ist ja auch mein Vergehen oft genug
gewesen, gerade im letzten Jahr. Falls die mich noch hören, die Kollegin, es tut mir immer noch
leid. Und ich schäme mich doch ein bisschen für, ein bisschen sehr sogar, dass ich das so schleifen
lassen. Ja, weil wenn du zwar nichts fürs Anleitergespräch hast, dann mache ich es trotzdem mal, weil dann muss mir was einfallen.
Richtig. Und es gibt eigentlich immer Themen. Es gibt immer irgendwo eine Situation, über die man sprechen kann. Und selbst, wenn man nur zwei, drei Fragen hat, man kommt, man kommt ins Gespräch und man, es fällt irgendwann mal was ein. Also es fällt immer irgendwas ein, wo man dann sagen kann, okay, hier, das ist mir aufgefallen oder das ist mir noch
gar nicht aufgefallen. Was ist eigentlich damit? Oder es gibt gar keinen Morgenkreis im Koga. Wie macht ihr das hier? Da kann man eigentlich immer irgendwas finden.
Wenn ich jetzt, ich muss ein bisschen auf die Kugel drücken, wir haben noch fünf Minuten. Oh nein. Wenn mir jetzt irgendwie, wenn mir auffällt, als Auszubildender, als Auszubildender, ich fühle mich hier nicht wohl, irgendwas ist komisch. An wem wende ich mich dann?
Zuerst, also es gibt immer eigentlich einen Leitfaden. Bei uns ist es so, zuerst wendest du dich am besten an jemanden, der gleichgestellt ist und gleichst ab, wie das bei dem ist. Also in dem Fall Tandempartner, Tandempartnerin. Guckst, hey, ist das bei dem auch so, ist das nur bei mir so? Weil da kann man schon ganz am Anfang und vor allem, man hat einen Rückgrat sozusagen, man kann sich an jemanden wenden, der für einen da ist.
Dann geht es weiter an den Mentor, an die Mentorin.
Wir sind wieder auf der Aufnahme, wir wurden gerade von unseren Kolleginnen für den Feierabend unterbrochen. Ganz schnell. Abgleichen. Genau, abgleichen. Dann geht es zum Mentor, also zum nächstweiteren. Der kann einen unterstützen, muss einen nicht unterstützen. Dann geht es eigentlich weiter zur Klassleitung, beziehungsweise Leitung oder stellvertretende Leitung und so weiter und so fort.
Und im Prinzip kann man wirklich als Auszubildende, kann man hochgehen bis zur Jugendstellvertretendenleitung, bis zur Personalvorsitzende in der Einrichtung.
Und es gibt halt jemanden außerhalb des Systems, nämlich die Jugend- und Auszubildendenvertretung, an die kann man sich immer wenden.
Das ist ganz wichtig.
Und wenn ihr jetzt sagt in der Einrichtung, hey, das taugt nicht für mich, ich gehe jetzt zum Personalrat, zur JV, dann muss euch eure Leitung jederzeit gehen lassen.
Richtig.
Und wenn kein Personal mehr in der Einrichtung ist, ist es vollkommen egal. Man muss euch da immer hingehen lassen.
Ja. Und wenn man nichts sagt, dann passiert auch leider nichts. Das ist wirklich so wichtig.
Und dokumentiert alles. Schreibt euch alles auf mit Datum, Uhrzeit, wenn was vorgefallen ist. Ihr habt was in der Hand. Ihr könnt damit argumentieren.
Das ist so wichtig, dass man einfach sich sicher geht, okay, da habe ich ein schlechtes Gefühl gehabt. Und danach kann man immer noch schauen, okay, wo gibt es da eine Lösung oder wer kann mir da weiterhelfen.
Okay, gut. Dann würde ich sagen, dann haben wir es. Herzlichen Glückwunsch zu deinem Debüt. Danke. Schön, dass du jetzt im Podcast-Team bist.
Ja, es freut mich sehr.
Wenn ihr Feedback schicken wollt, pädagogisches-duett.de geht wie immer alles noch an mich, weder an die Leonie noch an den Timo. Falls ihr ihn vermisst haben solltet, schreibt mir das, ich leite es weiter.
Dann hören wir uns ganz bald wieder. Ich hoffe, es hat euch gefallen. Bis dahin. Ciao. Ciao.
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