Das pädagogische Duett

Katja, Selina, Leoni und MArkus

Die Macht der Wut: Emotionale Achterbahn im pädagogischen Kontext

Wut als Ausdruck von Bedürfnissen: Hintergründe verstehen und unterstützen

19.01.2025 47 min Katja und Markus

Zusammenfassung & Show Notes

Im Podcast "Pädagogisches Duett" diskutieren Katja und Markus verschiedene Themen rund um Wut. Sie betonen die Bedeutung von Wut als wichtige Emotion und reflektieren darüber, wie Kinder und Erwachsene mit Wut umgehen. Markus teilt seine Erfahrungen damit, wie Wut ihn zur Veränderung angetrieben hat und betont die Bedeutung der Regulierung von Wut. Die Unterschiede im Umgang mit Wut zwischen Männern und Frauen werden ebenso thematisiert wie die neurobiologischen Aspekte der Regulationsfähigkeit von Kindern. Die Rolle von pädagogischen Fachkräften und Erziehungspersonen im Umgang mit unterschiedlichen Reaktionen auf Wut bei Kindern wird diskutiert, ebenso wie die Notwendigkeit, Kindern einen angemessenen Raum für das Ausleben von Wut zu bieten und Bewältigungsstrategien zu vermitteln. Es wird vorgeschlagen, räumliche Rahmenbedingungen wie Ruheräume oder Tobsuchtsanfallsräume zu schaffen, um Kindern die Möglichkeit zu geben, ihre Wut auf konstruktive Weise auszuleben. Die Diskussion endet mit dem Thema der Selbstreflexion und der Möglichkeit, in herausfordernden Situationen Hilfe anzunehmen und gemeinsam zu reflektieren, um daraus zu lernen. Es wird auch die Schwierigkeit und Langwierigkeit des Prozesses der Diagnose und strukturellen Auswirkungen von Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern thematisiert, sowie die Herausforderungen, die Eltern dabei zu bewältigen haben. Es wird betont, dass Verhalten nicht stigmatisiert werden sollte und dass das Erleben von Wut etwas Natürliches ist, ohne dass Kinder deswegen stigmatisiert werden sollten.

Transkript

SPEAKER_00
00:00:01
Herzlich willkommen beim pädagogischen Duett. Heute am Mikrofon die Katja, die Azubi oder soll ich besser sagen die Weizubi und an meiner Seite das Urgestein, the Godfather of pädagogischen Podcast, äh pädagogischen Duett, der Markus. Hallo Markus.
SPEAKER_01
00:00:21
Hi, das ist so ganz ungewohnt jetzt heute in der Rolle nur des Technikers und des Gastes zu sein. Ich weiß nicht, bin ich jetzt Gast oder bin ich der Gesprächspartner, Co-Moderator? Also wir haben ja so gemischte Rollen.
SPEAKER_00
00:00:35
Ja, und für mich ist es natürlich was Besonderes zum ersten Mal so ein bisschen durchs Programm zu führen. Das finde ich spannend.
SPEAKER_01
00:00:43
Das Thema kam ja auch von dir in unserer Gruppe, deswegen müssen wir jetzt, wir haben ja eine Anfrage gehabt wegen... Der Wenn-Dann-Problematik. Wir werden die auch noch behandeln, aber jetzt kam heute, wo wir aufnehmen, die Abschiedsfolge vom Timo raus und jetzt haben wir noch die Wutfolge reingeschoben, aber die Wenn-Dann-Folge kommt, aber die muss ich, möchte ich gerne gut vorbereitet haben.
SPEAKER_00
00:01:07
Genau, die Wutfolge war ein Vorschlag von mir, weil ich muss eine Teamsitzung halten zum Thema Wut und dachte, kann ich doch gleich mal während des Podcasts ausprobieren, ob das gut läuft so. In deiner Weibi. In meiner Weibi-Funktion. In deiner Weiterbildung. Azubi, Weibi. Ich bin ein Weibi. Genau, Wut. Da dachte ich gleich mal so als Einstiegsfrage, Markus, wann warst du denn das letzte Mal so richtig schön wütend, wo auch jede Form von Bewältigungsstrategie nichts mehr bewirkt hat?
SPEAKER_01
00:01:35
Also grundsätzlich muss ich sagen, ich halte es ja da mit Bruce Banner. Du weißt, wer Bruce Banner ist? Das ist der Hulk.
SPEAKER_00
00:01:40
Ja. Ja.
SPEAKER_01
00:01:42
Und der sagt ja in einem der Avengers-Filme, mein Geheimnis ist, ich bin immer wütend und ich bin schon so grundangepisst. Also ich gehe schon so grundwütend. Durch die Welt. Und das letzte Mal so richtig, richtig wütend war ich in der Arbeit, woraufhin ich mich ja dann auch verändert habe.
SPEAKER_00
00:02:04
So, und da haben wir schon wieder was ganz Großartiges. Wir haben Wut als Motor für Veränderungen. Ist doch großartig. Wir brauchen also Wut, um uns darüber klar zu werden, da stimmt irgendwas nicht. Ich möchte was verändern, entweder bei mir, beim System oder wo auch immer. Aber so geht es gerade nicht weiter. Ich bin wütend. Ja. Gut, dann wollen wir noch mal ein bisschen drauf gucken, weil wir arbeiten ja auch in Einrichtungen, wo wir mit Kindern zu tun haben, mit Kollegen, mit Lehrkräften. Auch denen kann Wut passieren, uns persönlich natürlich auch. Was sind denn aus deiner Sicht so die Hauptgründe dafür, dass Kinder in Situationen ihre Wut so ausleben, ich weiß gar nicht, wie ich es formulieren soll, ausleben sollen? Ja. Müssen.
SPEAKER_01
00:02:53
Jetzt konnte ich dir nicht folgen. Jetzt hatte ich nämlich eine ganz andere Frage im Kopf, nämlich warum Kinder wütend werden. Ja. Und jetzt kommst du mir direkt beim Ausleben. Ja. Wut ausleben ist ja bei uns ein bisschen schwierig, weil Wut ja so eine böse Emotion ist oder so eine schlechte Emotion ist, die nicht gewollt ist. Und wir ja auch dazu neigen, Wut zu reglementieren und zu sagen, jetzt sei halt nicht wütend und der Klügere gibt nach und sowas. Und wir nehmen ja ganz viele Emotionen bei uns im Beruf total ernst. Trauer. Und glücklich sein und also ganz viele Emotionen, mit denen können wir super umgehen oder viele von uns haben das auch gelernt. Aber die Emotion, mit der wir glaube ich nichts anfangen können, ist halt Wut.
SPEAKER_00
00:03:34
Weil es ein herausforderndes Verhalten an den Tag bringt. Also die Wut an für sich als Emotion wichtig, toll und absolut, ja auch körperlich begründet. Aber das Verhalten der Wut ist für uns als Beobachter dann letztendlich. Letzten Endes eine Herausforderung.
SPEAKER_01
00:03:54
Ja.
SPEAKER_00
00:03:55
Ja, das stimmt. Also, aber was sind denn die Gründe für Wut? Was würdest du denn so sagen? Was macht uns denn so wütend?
SPEAKER_01
00:04:02
Also wütend machen uns meiner Meinung nach Grenzüberschreitungen von anderen. ja, also Grenzüberschreitungen von unserem Gegenüber und das wenn... Also wenn ich dir jetzt die Kappe vom Kopf ziehe, dann ist das eine Grenzüberschreitung und du wirst höchstwahrscheinlich wütend werden. Genau. Oder ich habe eine Kappe auf heute und jetzt nicht mehr. Oder wenn auch eine Erwartungshaltung nicht erfüllt wird von meinem Gegenüber. Also manchmal muss es ja gar nichts Aktives sein, sondern es kann auch einfach... Passivität kann ja auch Wut auslösen.
SPEAKER_00
00:04:39
Ja. Also letzten Endes ist es irgendwo etwas, wo wir uns übergangen fühlen. Ja. Also ein Bedürfnis, was nicht gestillt wurde. Also bei Kindern ist es ja oft so, dass sie quasi in Streitsituationen sich befinden. Das ist meins und da kommt dann diese Grenzüberschreitung, wie du sagst. Was ich manchmal feststelle ist, dass Bedürfnisse, also ganz grundlegende Bedürfnisse schon mal nicht befriedigt wurden oder übergangen wurden. Also allein schon Hunger, Schlaf, Ruhebedürfnis, Bewegungsbedürfnis.
SPEAKER_01
00:05:14
Du musst deinen Schal hinbinden, an dem das Mikrofon hängt, weil sonst hört man dich glaube ich gleich nicht mehr. Okay.
SPEAKER_00
00:05:18
Na hoffentlich hat das bis dato geklappt.
SPEAKER_01
00:05:20
Ja, hat gut funktioniert. Okay. So. So. Also Grundbedürfnisse. Super. Ja, klar. Also wenn meine Grundbedürfnisse nicht erfüllt werden, dann gehört halt auch das, also ein Grundbedürfnis, wo ich erlebe, dass Kinder wütend werden im Zusammenhang mit Erwachsenen, wenn man sich nicht auf Erwachsene verlassen kann oder wenn die Sicherheit nicht gegeben ist. Also wenn ich zum Kind irgendwie was verspreche oder sage, ja, ich kümmere mich drum und wenn das dann überhaupt nicht passiert oder wenn sich Erwachsene auch nicht an vereinbarte Regelungen halten. Also das ist auch so ein Ohnmachtsgefühl dann heraus bei den Kindern.
SPEAKER_00
00:05:58
Ja, Ohnmacht, das ist bei uns ja wahrscheinlich auch nicht anders, wenn, also ich habe festgestellt, auch wenn ich, meine Wut hat meistens mit Ohnmachtsgefühlen zu tun oder Hilflosigkeit. Also ich habe zum Beispiel auch in der Einrichtung mal was beobachten können, wo ich mich ohnmächtig gefühlt habe und ich habe extreme Wut gespürt. Ich konnte die natürlich nicht irgendwie eins zu eins in die Situation geben, sondern musste mich regulieren. Aber ich habe gespürt. enorme Wut, weil ich das Gefühl hatte, ich habe zu lange zugesehen. Ich habe nicht rechtzeitig reagiert und ich fühlte mich hilflos und ohnmächtig. Kennst du das Gefühl?
SPEAKER_01
00:06:39
Durchaus. Also als jemand, der ja ständig an die Grenzen des Machbaren gekommen ist und auch das nur noch mit ganz viel kognitiver Dissonanz und Abspaltungsstrategie, und auch mit ganz viel kognitiver Dissonanz und Abspaltungsstrategie, überhaupt für sich handeln kann, ja, natürlich verstehe ich da Wut aufgrund von Ohnmacht.
SPEAKER_00
00:07:03
Ja, und vor allen Dingen merke ich bei mir, wenn ich Wut runterspiele, also wenn eigentlich schon ein Wutgefühl da ist und ich dann falsch versuche zu regulieren, Runterschlucken zum Beispiel, also dieses ewige Runterschlucken, nein, nein und so. Ich hatte letztens mit meiner Tochter so einen Moment, die hat dann gespürt, irgendwas stimmt nicht. Die hat was gesagt, was mir nicht gepasst hat und hat dann den Finger in die Wunde gelegt. Die hat was gesagt. Na, irgendwas hast du doch, irgendwas hast du doch. Und ich konnte mich nicht regulieren. Also Bauch stößte ich es immer weiter aus, bis der Topf explodierte. Also letzten Endes haben wir oft nicht die, also die Wahl haben wir wahrscheinlich schon. Die Wahl, was meinst du? Die Wahl ist zu regulieren, aber ich meine, ich hätte jetzt zum Beispiel zu meiner Tochter sagen können, hör mal, das, was du jetzt gerade gesagt hast, hat mich ganz schwer getroffen. Es hat mich verletzt, du grenzüberschreitest. Ich habe es aber nicht gemacht.
SPEAKER_01
00:08:00
Da sind wir halt jetzt wieder bei meinem Lieblingszitat vom letzten Jahr, vom Frankel, dem Psychologen, der sagt, zwischen Reiz und Reaktion ist die Wahrheit. Also wenn wir es schaffen, den Raum zwischen Reiz und Reaktion zu betreten, der ja wirklich sehr, sehr klein ist, dann geht es uns auf jeden Fall oder dann schaffen wir eine bessere Lösung für uns. Absolut. Also das schreibe ich ja gerade, können wir zurück zu der Bewältigungsfolge gehen. Also ganz oft ist dieses Zitat, schreibe ich mehrmals die Woche auf und sage zum Markus, erst atmen, dann reagieren.
SPEAKER_00
00:08:32
Ja, da sind wir ja letzten Endes bei den Regulationsmöglichkeiten und die wir Erwachsenen natürlich schon besser drauf haben. Wir sind da schon ein bisschen auch abgeschliffen. Findest du? Eigentlich an und für sich schon. Sollten wir zumindest.
SPEAKER_01
00:08:45
Also ich erlebe das halt gerade jetzt bei unserem Beruf. Das ist ja auch eine Geschlechterfrage, wie wir mit Wut umgehen. Also ich weiß, dass ich ungesund mit Wut umgehe und rumschreien kann. Das ist so eine Bewältigungsstrategie, die ich schon drauf habe, die aber für mich und mein Umfeld nicht gut ist. Weil da kommt schlechtes Gewissen und ich weiß, bei Frauen aus der Beobachtung ist es halt dann echt oft dieses Runterschlucken und dieses Runterspielen und die eigenen Emotionen nicht zulassen wollen. Weil das sagt ja auch die einschlägige Literatur. Ich werde die bestimmt auch wieder raussuchen und in die Show Notes hängen. Die sagt ja auch, dass Frauen, die in der Gesellschaft dazu erzogen werden, einfach zu funktionieren. Und wütende Menschen funktionieren ja nicht.
SPEAKER_00
00:09:31
Also auf der einen Seite die ausgelebte Wut, die männliche ausgelebte Wut und auf der anderen Seite die unterdrückte Wut. Beides führt letzten Endes zu einem negativen Selbsterleben.
SPEAKER_01
00:09:41
Ja, also es ist beides ein destruktives Verhalten.
SPEAKER_00
00:09:46
Kinder haben das natürlich auch. Und da kommen wir jetzt so ein bisschen um die Biege zu kriegen zur Neurobiologie, weil das ist ja auch das, womit ich mich, äh, schon beschäftigt habe. Wir Erwachsenen denken ja oft, Kinder machen das mit Absicht. Oder, ähm, versuchen dieses Wutgefühl des Kindes zu deckeln. Ja. Weil es unser Bedürfnis ist, dieses, dass dieses, dass dieser Zustand aufhört.
SPEAKER_01
00:10:14
Ja, weil wir ja Wut als etwas Schlechtes empfinden und sagen, das muss abgestellt werden. Genau.
SPEAKER_00
00:10:19
Und die Neurobiologie bestätigt ja vieles, was die Entwicklungspsychologie auch schon vorgebracht hat. Mhm. Es ist, Mhm. Zu einem Zeitpunkt jetzt bei Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren, aber auch natürlich früher noch mehr, also wenn sie noch kleiner sind, dass deren Regulationsfähigkeit allein hirnbiologisch nicht so möglich sind. Und das hat tatsächlich damit zu tun, dass der präfrontale Kortex, das sagst du ja auch immer sehr gerne, ne, erst mit 25 Jahren,
SPEAKER_01
00:10:52
endgültig ausgebildet ist. Ja.
SPEAKER_00
00:10:53
Und selbst dann haben wir oft noch Schwierigkeiten damit, uns zu regulieren. Und diesen Bereich, diesen Bereich des Gehirns werden ja auch die exekutiven Funktionen zugeschrieben. Also alles, was mit dem Arbeitsgedächtnis zu tun hat, mit Perspektivwechsel, Also beim präfrontalen Kortex, ja. Genau. Der ist natürlich noch nicht so ausgebildet. Aber was passiert jetzt ganz genau im Gehirn? Dazu habe ich auch ein Schaubild gemacht, was du gerne nachher noch reinpacken kannst in den Podcast. Ja. Wir haben also quasi über Ursachen gesprochen, ne. Die Ursache kann sein. Streit, Mhm. Ungerechtigkeitsgefühl, Ohnmachtsgefühle und es kommt dazu, dass ein starker Reiz uns triggert. Ja. So. Diese Information kommt quasi ins Gehirn wird aufgenommen vom Thalamus, der diese Information weiterleitet, in zwei Bereiche. Zum einen,
SPEAKER_01
00:11:46
Sind wir da schon beim Kleinhirn oder ist das noch?
SPEAKER_00
00:11:48
Ne, wir sind jetzt erstmal beim limbischen System. Okay. Der Thalamus befindet sich im limbischen System, das ist unser Fühlhirn quasi. Ja. Und der leitet quasi diese Beine, also diese Information.
SPEAKER_01
00:11:59
Also dieser ganz, ganz alte Teil des Gehirns.
SPEAKER_00
00:12:02
Ein sehr alter Teil des Gehirns, genau. An den präfrontalen Kortex und auf der anderen Seite auch weiter an die Amygdala. Und die Amygdala ist quasi unser Warnsystem im Körper. Ja. Und die Reizweiterleitung ist insofern tricky, dass die Information zum präfrontalen Kortex langsamer stattfindet als die zur Amygdala. Das heißt,
SPEAKER_01
00:12:24
Wo wir jetzt wieder sind. Reiz und Reaktion. Genau.
SPEAKER_00
00:12:28
Und die Amygdala startet dann ihr Standardprogramm, geht weiter zum Hypothalamus, da werden Hormone ausgeschüttet, dann geht es weiter zum Stammhirn, also zum Reptilienhirn, wird gefeuert, gefeuert und wir erleben natürlich eine starke körperliche Reaktion durch die Hormone, Adrenalin, noch eins, Cortisol. Mikrofon haut wieder ab. Mikrofon haut wieder ab.
SPEAKER_01
00:12:54
Ja. Cortisol.
SPEAKER_00
00:12:55
Cortisol. Ja. Und damit ist das autonome Nervensystem am Abfeuern, also da ist hier mit Herzfrequenz und Atem und alles mögliche, das heißt, der Körper ist auf Willkür, also da kannst du nicht sagen, stopp mal Körper. Kampfmodus. Hör auf. Genau. Der Kampfmodus, der ja auch wichtig ist. Ja. Pause? Einwürfe?
SPEAKER_01
00:13:23
Ergänzungen? Ne. Ja. Also ich habe soweit alles verstanden, ich kann es nochmal kurz paraphrasieren, ob ich es auch richtig verstanden habe. Ja. Also wir werden einem Reiz ausgesetzt, ist ja erstmal egal welcher Reiz es ist und in unserem alten Teil des Gehirns finden dann diese ganzen automatischen Reaktionen, Reflexe
SPEAKER_00
00:13:42
statt, spulen so ihr Schema ab. Und es geht komplett in den Körper, ich kann es kognitiv nicht mehr steuern, der präfrontale Cortex ist ausgeschaltet. Mhm. Beziehungsweise bei Kindern ist es natürlich nochmal extremer.
SPEAKER_01
00:13:56
Also das logische Denken. Ja.
SPEAKER_00
00:13:58
Das hatte ich vergessen zu sagen, das ist natürlich mit dem logischen Denken, da treffen Stimmt. wir Entscheidungen. Man kann es auch so ein bisschen versinnbildlichen mit einer Behörde, der präfrontale Cortex ist die Behörde. Da wird erstmal ein Antrag gestellt, dann wird er bearbeitet, rausgesucht, Handlungsanweisungen verglichen mit Paragraphen und dann wird eine Entscheidung getroffen, während die Amygdala und das limbische System ein Start-up Unternehmen ist. Genau. So dass man sofort auf das Marktgeschehen reagieren kann. Also das hilft mir immer, das irgendwie auch nochmal zu versinnbildlichen. Okay, ja. Genau. Und das ist der Grund, warum die Kinder tatsächlich nicht in der Lage sind, hier eine Steuerung reinzukriegen. Das hat natürlich noch ein paar mehr Faktoren, der Kontext und ob die Reizsituation beendet ist. Und vor allen Dingen, ob wir im Außen jemand haben, der uns hilft zu regulieren. Mhm. Also, weil das Kind das in dem Moment vielleicht gar nicht kann oder noch nicht gelernt hat.
SPEAKER_01
00:15:00
Also bei Wut haben wir jetzt, also nicht durchaus, sondern bei Wut wir jetzt eine Reaktion geschaffen durch einen Auslöser, der uns zu einer körperlichen Reaktion veranlasst. Ja. Okay, also wir müssen körperlich irgendwie reagieren.
SPEAKER_00
00:15:18
Es geht gar nicht anders.
SPEAKER_01
00:15:18
Ja. Also zumindest als Kind. Ja.
SPEAKER_00
00:15:21
Auch bei vielen Erwachsenen noch. Aber natürlich haben wir als Erwachsene eben dieses Reiz-Reaktionsfenster mit der Möglichkeit, Ja. uns zu regulieren. Und das Fenster ist halt bei Kindern, je nachdem, mit welchem Alter, gar nicht vorhanden, ein bisschen vorhanden oder wie auch immer. Ja. So. Und was wäre jetzt unsere Aufgabe als pädagogische Fachkraft, als Erziehung, als Lehrkraft?
SPEAKER_01
00:15:49
Da sind wir wieder beim pädagogischen Kreislauf. Also wir beobachten Kinder. Wir lernen Kinder kennen. Und wir wissen, dass Kinder unterschiedlich reagieren. Und wir haben Kinder, die werden sehr offensichtlich wütend. Und wir haben Kinder, bei denen sieht man das eigentlich gar nicht so, dass die wütend
SPEAKER_00
00:16:04
Weil sie die Wut vielleicht ...
SPEAKER_01
00:16:04
sind. Genau, weil die schon gelernt haben, dass wütend sein nicht okay ist. Und das auch schon können. Das ist tatsächlich auch häufiger bei Mädchen der Fall. Ja. Deswegen sind wir immer so erschrocken darüber, wenn Mädchen wütend werden. Also richtig mit Schreien und mit Um-sich-schlagen und Reaktionen. Ja. Und dann zeigen die, wie wir eher Jungs zuschreiben würden.
SPEAKER_00
00:16:25
Sie neigen dann vielleicht auch eher zur passiven Aggressivität.
SPEAKER_01
00:16:29
Das wissen wir dann durch Beobachtung. Ja. Genau. Wie Kinder reagieren auf Wut, wenn wir unseren Job ernst nehmen. Und dann haben wir verschiedene Bewältigungsstrategien. Also was immer schwierig ist, sind die stillen wütenden Kinder. An die ranzukommen. Und das sind halt vielleicht auch die, wo die Jungs dann irgendwann zum Amoklauf neigen. Mhm. Ähm. Schwierig. Muss ich jetzt länger drüber nachdenken. Ja. Das ist halt viel Gespräch und viel da sein und aufmerksam sein. Und schauen, auf die Kinder schauen und achten und merken, dass im Verhalten sich was geändert hat. Und ins Gespräch gehen. Und bei lauten aggressiven, bei lauten wütenden Kindern, die aufgrund ihrer Wut aggressiv werden, würde ich wahrscheinlich sagen, die brauchen halt ein anderes Ventil. Mhm. Keine Ahnung. Einen Boxsack, ein Kissen zum reinschreien. Die Möglichkeit rumzurennen. Wie gesagt, ich hatte ja zuletzt ein Kind, das war so wütend. Das hat laut halt auf Toilette rumgeschrien, als ich zurück, als ich vorbeigegangen bin. Mhm. Wo ich ganz erschrocken war. Ähm. Hast du auch gesagt, ne? Ja.
SPEAKER_00
00:17:32
Braucht das Kind erstmal die Erlaubnis, von irgendjemandem wütend zu sein. Das ist eigentlich eine Katastrophe. Weil letzten Endes, wir wissen, es ist eine körperliche Sache.
SPEAKER_01
00:17:40
Es geht grad nicht anders. Und das ist jetzt dann wieder die Aufgabe von uns Erwachsenen, dass wir das System so gestalten, dass jede Emotion einen Raum hat. Mhm. Und dass auch Wut ausgelebt werden darf. Auf die eine oder andere Art und Weise. Und dass es dafür Methoden und Mechanismen gibt, dass Kinder wissen, okay, wenn ich wütend bin, kann ich das und das machen. Dann muss ich niemandem wehtun. Dann muss ich niemanden schubsen.
SPEAKER_00
00:18:07
Das heißt, wir müssten zum Beispiel auch räumliche Rahmenbedingungen schaffen. Also wir haben zum Beispiel eine... Mit Raum meine ich Struktur. Also es muss ja irgendeine Struktur geben. Ja. Aber auch ganz konkret. Ja. Also natürlich Strukturen. Aber auch jetzt zum Beispiel, wir haben zum Beispiel Ruheräume. Da haben wir auch einen... Ja. Schreiraum. Oder einen Boxraum. Schreiraum. Oder einen Tobsuchtsanfallsraum. Ja. Wäre eigentlich schön, oder?
SPEAKER_01
00:18:32
Müsste es geben, ja. Eigentlich schon. Und die Kinder sind nicht doof. Also wenn die wütend sind, die wissen dann meistens schon, was sie brauchen. Was war das?
SPEAKER_00
00:18:42
Das war mein Handy. Das habe ich vergessen auf lautlos zu schalten. Tut mir leid.
SPEAKER_01
00:18:45
Die wissen dann schon, was sie brauchen. Also und vor allem, wenn du sie dann zwei, dreimal durch so einen Wutanfall begleitet hast. Wir sehen das ja auch oft. Wir sehen das oft bei Kindern, die prädiagnostisch irgendwie ADS haben. Oder Autismus-Spektrum. Oder irgendwie sowas in die Richtung neurologische Herausforderungen. Wenn wir da zwei, dreimal durch sind und mit denen gesprochen haben bei Schulkindern, mit denen kannst du dann schon eine Lösung erarbeiten. Nicht während des Wutanfalls, halt danach. Genau.
SPEAKER_00
00:19:17
Das ist nämlich der Unterschied. Wir müssen diesen Wutanfall ja erstmal aushalten letzten Endes. Und auch eben diesen Raum geben, damit dann die Reflexion mit dem Kind stattfinden kann.
SPEAKER_01
00:19:30
Und was mir einfällt, was halt ganz wichtig ist, ist, sich nicht von der Wut mitreißen lassen. Weil Wut ist ja auch super ansteckend. Also die meisten Emotionen sind ansteckend. Aber Wut ist halt total ansteckend. Und wenn ich da einem wütenden Kind gegenüber bin und ich habe keine Strategien, wie ich mit kindlicher Wut umgehen kann, dann werde ich vielleicht selber wütend. Weil ich habe ja auch gelernt. In meiner Kindheit, dass Wut keine gute Emotion ist.
SPEAKER_00
00:19:56
Das heißt, da sind wir wieder beim Thema Reflexion. Das heißt, ich muss auch meine Trigger kennen, meine Vorläufersignale, auch meinen Umgang mit Wut.
SPEAKER_01
00:20:06
Ich muss schon wissen, wann fängt mein Gehirn an zu feuern? Also in welchen Situationen werde ich wie mich wahrscheinlich verhalten?
SPEAKER_00
00:20:13
Ja. Und vor allen Dingen auch das Wissen darum, dass ich in der Situation mit dem Kind, mit dem wütenden Kind, wenn ich es nicht aushalten kann, mir ebenso wie dem Kind zu gestatten, aus der Situation herauszugehen. Also dem Kind zu gestatten, raus. Oder aber auch mir selbst raus. Ab zum Kollegen, übernehmen bitte. Ich kann gerade nicht mehr. Ich bin jetzt gerade auch kurz vorm Abfeuern.
SPEAKER_01
00:20:41
Also das müssen wir auch dürfen. Ja. Und jetzt je nachdem, in welchem Setting man arbeitet, Kinder sind halt herausfordernd. Also nicht umsonst kriegen wir so oft zu hören. Ja, dein Job könnte ich nicht machen. Und dieses, ich muss das jetzt aushalten und ich muss jetzt durch diese Situation durch, weil das mein Job ist, weil das die Gesellschaft von mir erwartet. Weil ich die Situation klären muss. Genau. Aber da ist halt immer die Frage, okay, warum? Meistens ist es gesellschaftliche Prägung und Erziehung. Warum wir das Gefühl haben, dass wir jetzt durch müssen und nicht abgeben können und nicht abgeben dürfen. Was natürlich Quatsch ist. Natürlich. Also jeder, zu dem du gehst und sagst, hey, kannst du bitte die Situation für mich übernehmen? Ich muss ganz kurz atmen. Sagt, ja, natürlich mache ich. Die werden dich danach nicht für schwach halten oder unfähig. Ich persönlich finde das ja als Führungskraft ein Zeichen von Stärke, wenn jemand sagt, hey, mit der Situation war ich überfordert. Danke, dass du für mich übernommen hast. Kannst du die bitte mit mir zusammen nochmal reflektieren? Absolut. Können wir dann nochmal ins Gespräch gehen? Mhm. Weil sonst lernst du ja nichts daraus.
SPEAKER_00
00:21:51
Absolut. Was mir jetzt gerade auffällt, als du das gerade gesagt hast, ist, wir haben diese Möglichkeit, abzugeben. Weil wir sind ein Team. Wir haben bestimmte, es gibt natürlich auch Settings, wo, sagt man Setting? Ja.
SPEAKER_01
00:22:09
Benutzt einfach.
SPEAKER_00
00:22:10
Sorry. Wo das nicht möglich ist. Also wenn ich jetzt zum Beispiel einfach die Lehrkraft mit 24 Kindern. Hat ja auch dasselbe Problem. Die kann aber nicht gerade abgeben. Ja, Fehler im System. Ja, da sind wir wieder beim System.
SPEAKER_01
00:22:28
Fehler im System. Ja. Weil das ist ja dieses Bildungssystem, das deutsche Bildungssystem erwartet, dass Menschen funktionieren und dass Menschen standardisiert sind. Die gehen von so einem Standardbild aus, aus dem 19. Jahrhundert, wie Menschen sein sollen. Und dass jeder auch in dieses System einfach hineinpasst. Wir wissen schon immer, dass es nicht so ist.
SPEAKER_00
00:22:52
Ja.
SPEAKER_01
00:22:53
Und vor allem wissen wir inzwischen auch, dass, die Familien haben sich ja wahnsinnig verändert. Familien sind auch nicht mehr bereit und Eltern sind nicht mehr bereit, diesen Druck, den wir früher gemeinsam mit der Schule auf Kinder ausgeübt haben, damit die im System funktionieren, das weiterhin aufrechtzuerhalten. Ja, natürlich, das ist ja nicht so, dass die Schule ein losgelöstes System aus der Gesellschaft wäre. Es geht ja danach so weiter. Also ich weiß, einen gewissen Druck von außen, eine extrinsische Motivation braucht ein Kind, damit dieses Schulding funktioniert. Aber ich bin nicht bereit, das so weit zu treiben, wie das meine Eltern bei mir gemacht haben.
SPEAKER_00
00:23:34
Ja, und vor allen Dingen, weil Kinder, also die Kinder ja tatsächlich heutzutage auch viel, sagen wir mal, weiter sind, oder? Auf eine Art und Weise. Schwierig.
SPEAKER_01
00:23:43
Auch sich dem System zu widersetzen. Ich glaube halt einfach, das kommt aus dem Familienkontext. Mhm. Dass eben heute auch auf, also wenn du heute Kinder hast, bei den meisten, mit denen ich zusammen bin, das ist ja nicht nichts, was einfach dazugehört, sondern okay, man wird jetzt, man heiratet irgendwann unsere Kinder, sondern es ist ja, inzwischen ist der gesellschaftliche Trend ja weg vom eigenen Kind. Hä? Es gibt ja nicht, also die meisten Erwachsenen treffen inzwischen die Entscheidung, keine eigenen Kinder mehr zu kriegen.
SPEAKER_00
00:24:13
Ja, habe ich auch schon aus näherem Umfeld, nämlich meinem Sohn gehört. Ja. Wollen die nicht mehr, stimmt.
SPEAKER_01
00:24:20
Ne, die wollen keine Kinder mehr haben. Und das hat mannigfaltige Gründe. Jetzt bin ich aber vom Dings abgekommen.
SPEAKER_00
00:24:26
Dass die Kinder weiter sind heutzutage. Genau.
SPEAKER_01
00:24:30
Weil dadurch, dass die Eltern sich bewusster entscheiden fürs Kinderkriegen und es kein so normaler, kein so normaler Automatismus ist, der einfach stattfindet, beschäftigen sich Eltern auch anders mit ihrer Elternrolle. Also zumindest im gewissen. Im gewissen Spektrum.
SPEAKER_00
00:24:46
Bereichen. Also ich glaube nicht, dass alle Eltern so sind.
SPEAKER_01
00:24:49
Ich glaube viele Schwangerschaften passieren noch einfach so und unbewusst. Aber selbst dann bereitet man sich anders auf die Elternschaft vor. Also man sieht es ja, wie viele Ratgeber im Bereich Eltern verkauft werden. Ja. Und wie oft die auf irgendwelchen Bestsellerlisten sind. Da geht es jetzt gar nicht darum, ob die gut oder schlecht sind und wen ich empfehlen würde, Inke Hummel, sondern sie werden einfach verkauft. Ja. Und das heißt, wir setzen uns heute anders mit den Kindern auseinander. Ja. Und die Familien sind auch oft anders aufgestellt und sind super divers und deswegen ist es auch schwierig zu sagen, okay, sie passen ins System. Ja.
SPEAKER_00
00:25:29
Zu welchem Zeitpunkt würdest du sagen, okay, jetzt sind wir am Punkt mit einem Kind, mit einem herausfordernden Verhalten, wie zum Beispiel ständige Wutanfälle. Also ab welchem Zeitpunkt würdest du dann ins Elterngespräch gehen?
SPEAKER_01
00:25:49
Das ist schwierig, weil das jetzt so eine Einzelfallfrage ist. Also auf jeden Fall, wenn es fremd- und selbstgefährdend wird. Also wenn mir das das erste Mal auffällt. Wenn ich das Gefühl habe, mein Einwirken auf das Kind hat überhaupt gar keine Wirkung, weil wir haben uns oft genug darüber unterhalten, dann muss ich halt den Rest vom System kennenlernen. Dann brauche ich Unterstützung. Manchmal löst sich es ja auch. Manchmal ist es auch einfach nur am Anfang der ersten Klasse die Reizüberflutung. Es ist so wahnsinnig viel. Es sind so viele neue Kinder. Es ist so ein ganz neuer Anspruch, den die Welt auf einmal an mich als Kind hat. Und dementsprechend muss man halt irgendwie damit umgehen. Aber wenn sich das nicht legt, dann gehe ich relativ bald ins Gespräch. Also vor allem eben, wenn ich das Gefühl habe, es wird für andere gefährlich oder für das Kind selber.
SPEAKER_00
00:26:43
Weil das ist zum Beispiel, ich versuche ja immer systemisch, meinen Blickwinkel drüber zu legen, weil ich halt auch weiß, ein Kind kann sein Verhalten nicht unabhängig von seinen Systemen regulieren. Also es braucht immer, je nach Alter, ein Gegenüber zum Regulieren. Also mit vier Jahren braucht es dich als Vater oder als Bezugsperson oder die Erzieherin im Kindergarten. Und wenn das Verhalten aber so herausfordernd wird, braucht es auch im Schulalter natürlich sein System, aus dem er letzten Endes stammt, sein Familiensystem.
SPEAKER_01
00:27:27
Und wenn wir soweit sind, dass wir sagen, okay, wir kriegen das als Fachleute nicht gehandelt, dann wollen wir natürlich dementsprechend das Fachwissen. Wir brauchen die Beobachtungsdokumentmethoden. Wir müssen wissen, was erwarten wir eigentlich von dem Kind? Warum erwarten wir das? Wie entsteht Wut? Und oft ist es dann auch schon so, dass die Familien kommen und die wissen meistens schon, was du von ihnen willst. Und dann haben die gehofft, hoffentlich geht es in der Schule gut und es kommt nicht zu den gleichen Problemen, die wir schon kennen. Und ich sage halt dann grundsätzlich, wenn ich mir Eltern wegen einer emotionalen Schwierigkeit einlade, dann braucht es meistens eine dritte externe Partei, also einen Fachdienst, einen Psychologen, irgendeinen Kinderarzt. Also da muss halt diagnostisch irgendwo mal drauf geschaut werden. Weil so eine gewisse Emotionsregulation erwarte ich von einem Schulkind. Also die kann ich von einem Schulkind auch erwarten, dass es seiner Wut nicht sofort freien Lauf lässt und dem anderen eine reinhaut. Also um das vielleicht kurz zu machen, wenn Wut zu Aggressionen führen und zu körperlichen Angriffen, dann haben wir relativ schnell den Bedarf für ein Elterngespräch.
SPEAKER_00
00:28:37
Was eigentlich schade ist, dass es erst so weit kommen muss und dass oft die Möglichkeiten fehlen, vielleicht intern bestimmte Dinge zu unternehmen, die hilfreich sein können. Keine Veränderungen im System.
SPEAKER_01
00:28:52
Da möchte ich dir widersprechen. Da entscheide ich mich auch dazu, dir zu widersprechen. Super! Weil wir versuchen ja in unserem System schon immer ganz viel, was möglich ist. Und die meisten Sachen funktionieren ja auch ganz gut. Und wir kriegen die Kinder dazu befähigt, selbstständig mit ihrer Wut umzugehen. Wenn es aber etwas ist, was wir nicht können, dann liegt es nicht mehr am System. An den Personen im System? Nein, dann liegt es daran, dass das System für manche Sachen nicht funktioniert. Also wie ADS, wie Autismus. Das sind ja meine beiden Lieblingssachen, die ich dann anführe. Das sind auch die einzigen, die ich so gut kenne. Oder kindliche Depressionen und was es so was gibt. Dann haben wir ja überhaupt nicht mehr die Werkzeuge, um sowas zu bearbeiten.
SPEAKER_00
00:29:56
Aber kennen wir nicht die Vorläufer-Signale? Also dass ein Kind allmählich durch sein Verhalten immer weiter in so eine Spirale reinkommt? Also reden wir aneinander vorbei gerade?
SPEAKER_01
00:30:12
Ja, also ich rede nicht mehr von normaler Wut.
SPEAKER_00
00:30:14
Du redest schon richtig von Psychopathologie eventuell. Ich rede schon richtig von Eskalation.
SPEAKER_01
00:30:18
Eskalation, sich auf den Boden werfen, mit Stühlen schmeißen, mit Dingen kaputt machen, mit anderen Kindern versuchen, wirklich zu verletzen. Also mit kompletter Hilflosigkeit aufgrund der eigenen Emotion. Wo dann auch im Gespräch danach klar wird mit dem Kind, das Kind weiß, dass das, was es macht, nicht okay ist, will es eigentlich auch nicht machen, tut es trotzdem und weiß überhaupt nicht, warum.
SPEAKER_00
00:30:44
Das heißt, wir haben es im Anschluss nach dieser Wut ja dann auch noch mit Scham und Schuldgefühlen zu tun, was die Sache nicht unbedingt besser macht.
SPEAKER_01
00:30:51
Und dann brauchen wir die Eltern und müssen sagen, pass auf, das ist uns aufgefallen. Ich weiß nicht weiter. Sie werden das Problem wahrscheinlich kennen. Dann kommen so oft so kleine Leute und sagen, in der Familie haben wir das schon auch. Haben Sie schon mal drüber nachgedacht, mit dem Kinderarzt drüber zu sprechen? Tja. Und dann passiert sehr oft leider gar nichts. Da möchte ich dir auch wieder widersprechen. Ich entscheide mich auch wieder, dir zu widersprechen. Es passiert sehr viel häufiger etwas, als wir denken. Das Problem ist danach, der Weg wird sehr, sehr schwierig. Also der Weg zur Diagnose ist langwierig, je nachdem, was für eine Diagnose du brauchst, weil die halt alle überlastet sind. Der Weg bis dadurch aber, was in der Einrichtung passieren kann, ist super schwierig. Also wenn wir jetzt, wir sprechen gerade von Kindern, die von Emotionen bedroht sind. Also Paragrafenkinder, für die wir rein theoretisch einen besseren Stellenschlüssel kriegen. Also wenn wir so eine Diagnose anerkennen, wenn wir die Hand bekommen beim Sozialamt, beim Bezirkssozialdienst, dann bei der Bezirkssozialarbeit in München, dann zählt ein Kind wie drei Kinder, das so eine Diagnose hat. Aber diese Anerkennung zu bekommen, dauert. Nicht nur, dass es dauert, es ist auch richtig schwer und du musst es jedes Jahr wieder machen.
SPEAKER_00
00:32:09
Das heißt, bis das beim Kind ankommt, ist das Kind schon auf der weiterführenden Schule?
SPEAKER_01
00:32:14
Nein, das kriegst du schon hin, aber es ist, aber die Eltern müssen es halt sich auf den Weg machen. Also es ist nicht einfach, diesen Paragrafen zu kriegen.
SPEAKER_00
00:32:25
Okay, das sind jetzt Internas, die wusste ich tatsächlich nicht. Vielen Dank dafür, weil das System an für sich, wie das funktioniert, also in den Einrichtungen, ist manchmal noch so ein Buch mit sieben Siegeln.
SPEAKER_01
00:32:36
Ja, das ist selbst für Leute, die lange im System sind, schwierig. Ich musste mich damit jetzt auch erst wieder auseinandersetzen und ich wusste es auch nicht genau. Also bis wirklich aus einer Diagnose vom Arzt eine strukturelle Auswirkung an eine Einrichtung wird, ist ein langer, harter, beschwerlicher Weg, den manche Eltern nicht zu Ende gehen und auch manche nicht zu Ende gehen können. Damit muss ich die Eltern in Schutz nehmen, weil die meisten machen sich auf den Weg für eine Diagnostik oder nicht die meisten, mit denen ich gesprochen habe, die haben es danach alle in Erwägung gezogen. Manche folgen dann auch nicht der Empfehlung. Also manchmal ist auch so eine Empfehlung, jetzt gerade wenn wir vom Schulkontext sprechen und wir feststellen, Wut kommt aus Ohnmacht und Ohnmacht kommt dann manchmal auch aus fehlender Intelligenz. Also wirklich aus den niedrigen IQ, dass man merkt, okay, die Kinder können einfach das System Grundschule nicht bewältigen aufgrund ihres fehlenden Intellekts. Da kannst du das System nicht kurzfristig verändern. Da sind wir bei Inklusion und da machen wir ein ganz neues Fass auf. Und wenn dann die Eltern aber sagen, ich möchte, dass mein Kind auf der Regelschule bleibt, dass ich möchte, mein Kind nicht auf der Förderschule haben, aus welchen Gründen auch immer, dann ist das so. Elternwille ist in Stein gemeißelt. Dann kannst du einmal im Jahr beim Elterngespräch sagen, wollen Sie nicht vielleicht doch, weil schauen Sie hier, wir sehen, das, was ich Ihnen prophezeit habe, ist jetzt genau so eingetreten.
SPEAKER_00
00:34:08
Frag mich da immer, man tut ja dem Kind damit keinen Gefallen, weil es sich ja in so eine Schleife gerät, dass es sich nicht selbstwirksam sagt, dass es nicht gerecht sein kann, des ständigen Feststellens, dass man dem Ganzen nicht gerecht werden kann. Das führt ja zu einer dauerhaften Verhaltensschleife. Ja. Also es kann dann nicht besser werden. Ja. Okay, aber wir sind natürlich jetzt ein bisschen abgerutscht in so fast schon pathologische Wut, sag ich mal.
SPEAKER_01
00:34:39
Aber das reine Thema Wut, das hatten wir ja relativ schnell abgehalten. Was machen wir mit normaler kindlicher Wut? Entschuldigung, ich musste kurz husten. Ja, alles gut. Was machen wir mit kindlicher Wut? Also wir müssen sie wahrnehmen, wir müssen sie akzeptieren als Pädagogen, dass Wut eine Emotion neben vielen anderen ist, die wir, wo wir den Kindern beibringen wollen, wie sie damit umgehen. Wir brauchen Mechanismen, die Kindern mit lauter Wut gerecht werden. Den Schreiraum, den Boxraum, Rennen, keine Ahnung. Und dass wir Kinder mit stiller Wut, dass uns die nicht entgleiten.
SPEAKER_00
00:35:18
Ja, dass wir die, weil man sie halt oftmals nicht beobachtet, weil sie eben still in der Ecke oder keine Ahnung.
SPEAKER_01
00:35:26
Und da würde ich jetzt auch den Bogen schlagen, wenn wir Menschen gut kennen, wie deine Tochter dich, die weiß, wenn du wütend bist, egal, weil du dein Verhalten dann änderst. Das heißt, das habe ich ganz oft gesagt, die Selina, wenn sie es hört, wird sich auch daran erinnern bestimmt, keine Erziehung ohne Beziehung. Das heißt, wir brauchen die Zeit, um mit den Kindern eine Beziehung aufzubauen, damit wir dann erkennen können, wenn ihr Verhalten von ihrem eigentlich gezeigten Verhalten abweicht und dann können wir ins Gespräch gehen. Das Schlimme ist, stille Wut sieht ja genauso aus wie stille Trauer. Das ist ja, da gibt es ja erstmal keinen Unterschied.
SPEAKER_00
00:36:06
Ja, weil stille Wut natürlich auch die Abwesenheit von der körperlichen Komponente ist, die wir ja unterdrücken. Und letzten Endes führt das dann wiederum zum Beispiel zu Depressionen. Und Wut und Trauer wohnen halt im selben Zimmer. Ja, okay. Also das heißt, wir brauchen natürlich auch, also klar, für uns ein Gerüst zu wissen, okay, das und das gibt es. Ich muss das Kind kennen. Ein paar Tools noch, so was so konkret ist. Aktives Zuhören. Ja, das, was wir immer sagen. Dabeibleiben, keine Du-Botschaften, nicht irgendwie jetzt einfordern, alles einzusehen, was man gerade gemacht hat. Ganz praktisch. Weil in dem Moment ist ja die Körperreaktion stärker als...
SPEAKER_01
00:36:54
Also ganz praktisch, man merkt, also mir ist da tatsächlich der stille Bereich viel wichtiger. Wir merken, ein Kind verhält sich anders als normalerweise. Dann suchen wir ins Gespräch und sagen, was ist denn los mit dir? Ich merke, du verhältst dich anders wie sonst. Und das macht mir einen Sinn. Das macht mir ein bisschen Sorgen. Magst du mir erzählen, was los ist?
SPEAKER_00
00:37:15
Das heißt also, der Wutanfall ist vorbei.
SPEAKER_01
00:37:18
Wir reden über stille Wut. Da gibt es keinen Wutanfall.
SPEAKER_00
00:37:20
Ach so, okay. Aber das könntet ihr aber auch theoretisch mit einem Kind machen, wenn die laute Wut vorbei ist.
SPEAKER_01
00:37:27
Bei der lauten Wut würde ich jetzt so rein aus dem Bauch sagen, da musst du das Kind so gut kennen, dass du den Weg dahin erkennst. Das ist natürlich total schwierig in Zeiten von Personalmangel. Jetzt bei euch mit einem offenen Haus, mit so riesig vielen Kindern und 1 zu 25, das haben wir auch im Gruppensetting ganz oft. Weil wenn du gut personell aufgestellt bist und du die Kinder kennst, dann spürst du, dass du eine Veränderung in der Energie, in deiner Gruppe hast. Ich weiß nicht, wie ich es anders beschreiben will, weil eigentlich ist mir das zu esoterisch. Aber du merkst, okay, die Stimmung ändert sich gerade. Und dann weißt du auch, wo es ist. Und wenn du die Kinder lang genug und gut genug kennst, da sollte ich jetzt mal die Situation auflösen, dann merkst du auch, okay, weil sonst habe ich da gleich eine...
SPEAKER_00
00:38:16
Aha, das heißt Vorläufer, Signale erkennen, Triggerpunkte vielleicht entschärfen, gucken, bevor es eskaliert, eine Lösung zu finden. Aber jetzt ist es eskaliert. Na gut, dann müssen wir den Wutanfall vielleicht dann auch tatsächlich abwarten und als erwachsene Person dann auch nicht versuchen, jetzt gleich eine schnelle Lösung herbeizuführen, was ja oft passiert ist. Man kommt in eine Situation und soll quasi... Von links hört man... Und von der anderen Seite... Und du stehst in der Mitte. Was machst du in so einem Fall?
SPEAKER_01
00:38:56
Was ich in so einem Fall mache?
SPEAKER_00
00:39:00
Also ich sage zum Beispiel immer, ja, und was soll ich jetzt machen?
SPEAKER_01
00:39:03
Das kannst du machen. Damit kommst du halt nicht weiter. Auch den Kindern hilft es nichts.
SPEAKER_00
00:39:11
Na ja, ich frage dann schon noch weiter. Soll ich jetzt dich bestrafen? Oder soll ich das und das tun? Oder soll ich das und das tun? Oder wollt ihr das miteinander regeln? So in diese Richtung geht das bei mir sehr oft.
SPEAKER_01
00:39:24
Ja, und es ist für mich ganz schwierig, das zu sagen, weil das so ein Automatismus ist. Also wie ich halt dann mich verhalte. Und ich gehöre schon, glaube ich, eher zur Fraktion, die versucht... Also diese Streitereien und die Wut kommt ja meistens durch zu wenig Platz, durch Verknappung von Ressourcen in der Gruppe und dass es diese halt nicht gibt. Also ich habe auch schon in Gruppen, worüber sich Kinder gerne streiten, sind spezielle Lego-Teile. Stimmt. So ganz spezielle Lego-Teile. In jeder Einrichtung was anderes. Köpfe, Glitzersteine, pinke Steine. Immer das, wovon es wenig gibt. Ich habe die auch schon komplett aussortiert. Oder ich habe davon so viel besorgt, dass sie nicht mehr wussten, wohin damit.
SPEAKER_00
00:40:16
Also hast du wieder im Vorfeld versucht, quasi mögliche Vorläufer-Trigger zu beseitigen. Ja. Also ist das eine wichtige Aufgabe? Also ich hatte bei meiner Vorbereitung immer so an Tools gedacht, so in dem Moment und Atemübungen und sowas.
SPEAKER_01
00:40:36
Ja, du hast ja vorhin erklärt, dass in dem Moment sind wir so in der körperlichen Reaktion drin. Dann helfen dir eigentlich auch nur für laute Wut
SPEAKER_00
00:40:42
Das ganz, ja.
SPEAKER_01
00:40:45
und körperliche Abbaumechanismen. Ja.
SPEAKER_00
00:40:49
Und dann den richtigen Zugang im richtigen Moment dann vielleicht auch. Also tatsächlich ist Atmen gar nicht mal verkehrt. Aber das ist dann auch wieder etwas, was man vorher schon quasi mit den Kids erlernen sollte. Ja. Zum Beispiel, dass man sagt, okay, wir machen jetzt hier im Boxraum einen Regenbogen hin. Und dann könnt ihr euch, dann kann man entlang atmen.
SPEAKER_01
00:41:13
Zum Beispiel. Zum Beispiel. Also das heißt. Und das ist tatsächlich vielleicht der beste Punkt. Emotionen müssen immer Thema sein. Also welche Emotionen haben wir? Wie gehen damit wir mit um? Und dass es halt ganz viele davon gibt. Und da kann man auch einen Gefühlsbarometer zum Beispiel sich in die Gruppe hängen oder in den Raum hängen und sagen, Teamkind, wie geht es dir denn heute? Das sind jetzt immer so Elfenbein-Methoden. Weil willst du das machen, wenn du mit 100 Kindern zu zweit bist oder zu dritt? Dann machst du keine Emotionen mehr. Ja. Dann regulierst du einfach nur noch den Tag durch und schaust, dass jeder genug Platz hat und niemand zu Schaden kommt. Ja, richtig. Aber in der idealen Welt hättest du heute deine Kinder zusammen oder hättest im Einzel-Setting, würdest über Gefühle sprechen, hättest einen Barometer hängen oder hättest Gefühls-Smilies, die die Kinder an ihrer Magnetwand, wenn ihr im offenen System arbeitet, zu sich an den Namen hängen können oder eine Klammer mit einem Emoji dran, wenn dein Traum, ich bin heute traurig oder ich bin heute wütend.
SPEAKER_00
00:42:13
Naja, aber es geht ja darum, dass die Kinder lernen, ihre Gefühle zu artikulieren, also sich deren bewusst zu werden und sie wahrzunehmen. Das ist ja das Wichtigste. Und Lehrer machen das ja gerne.
SPEAKER_01
00:42:23
Also ich habe das immer wieder erlebt in Klassen, dass die Lehrer Gefühlsbarometer hängen haben und dass sie damit arbeiten. Das kann halt nicht binär sein, kann jetzt nicht gut und schlecht sein. Ich sehe das eher als so einen Kreis oder ein Spektrum. Weil Emotionen halt sowas super komplexes sind. Und wir selber mit unseren Emotionen, Männer noch viel schlechter als Frauen, wir spüren ja manchmal unsere eigenen Emotionen nicht.
SPEAKER_00
00:42:53
Das ist glaube ich das Hauptproblem, weil wir schon so gelernt haben, sie durch unsere Erfahrung, was auch immer wir im Leben gemacht haben, sie nicht zu regulieren und sie zu kanalisieren, sondern sie einfach zu verdrängen, sie wegzuschieben, sie in einen anderen Bereich rein.
SPEAKER_01
00:43:12
Was meinst Das Thema Trauer. Als Mann darfst du nicht traurig sein. Da hast du immer stark zu sein und zu funktionieren. So wie du als Frau nicht wütend sein darfst. Da musst du immer sanftmütig sein und funktionieren.
SPEAKER_00
00:43:26
Aber ist das jetzt nicht ein Glaubenssatz, der sehr verallgemeinernd, also ich meine, bist du so jemand? Ja, ich habe damit tatsächlich Probleme.
SPEAKER_01
00:43:34
Also es ist wohl ja gesellschaftlich und familiär, wird uns alle bestimmte Männer- und Frauenbilder herangetragen. wenn es gesellschaftlicher Konsens ist, dann versuchst du dich ja auch unbewusst daran zu halten.
SPEAKER_00
00:43:49
Also so von wegen Generation ein Indianer kennt keinen Schmerz.
SPEAKER_01
00:43:54
Zum Beispiel.
SPEAKER_00
00:43:56
Gehörst du ja wahrscheinlich auch dazu. Da gehöre ich absolut dazu.
SPEAKER_01
00:43:59
Also meine Söhne gehören da nicht dazu. Die sind schon sehr viel näher am Wasser gebaut und können das sehr viel eher zulassen. Also im Alter von meinem Großen, da habe ich schon nicht mehr öffentlich geweint. Mit sieben, da war das bei mir schon durch. Und war stattdessen mehr Wut da? Schwie, weiß ich nicht mehr. Geht jetzt wahrscheinlich auch zu tief. Ja, das kann ich dir nicht sagen.
SPEAKER_00
00:44:27
Ja, spannendes Thema auf jeden Fall. Wut, herausfordernde Gefühle. Also zumindest für uns als Beobachter oder als Außenstehende. Wir können ja nur sagen. Was ich noch wichtig finde und damit, glaube ich, sind wir auch zeitlich dann...
SPEAKER_01
00:44:41
Wir haben nur minimal überzogen.
SPEAKER_00
00:44:43
Dass man so ein Verhalten versuchen sollte, nicht zu stigmatisieren. Das wütende Kind, der wüterig. Der Stresskasper. Dass wir nicht ein Kind einteilen in so bist du, das bist du. Sondern das Verhalten immer loslösen vom Kind. Weil das Erleben von Wut ist etwas Natürliches. Und kein Kind sollte deswegen quasi den Stempel aufgedrückt bekommen. So, das war mein Schlusswort. Kannst du dem zustimmen? Dem kann ich zustimmen, ja. Gott sei Dank, endlich mal was. Gut. Ja, dann würde ich sagen, ich hoffe, da draußen gibt es ein paar Menschen, die mit unserem Podcast heute vielleicht ein bisschen was anfangen können und nicht wütend werden. Vielleicht der eine oder andere Neurobiologe könnte wütend werden über meine vereinfachte Darstellung, wie Amygdala und Thalamus und alles mögliche funktioniert. Aber natürlich muss man manchmal komplexe Sachen runterbrechen. Insofern wünsche ich allen da draußen, starke Gefühle und eine gute Zeit.
SPEAKER_01
00:45:52
Tschüss. Bis dahin. Ciao, ciao. So, kleiner Nachtrag noch. Wenn ihr uns erreichen wollt, die Katja hat es vergessen, pdagogisches-duett.de, solange es die Seite noch gibt. Ihr könnt uns gerne bei Insta schreiben oder eine E-Mail schreiben, findet ihr alles, alle Adressen beim Podcast.
SPEAKER_00
00:46:11
Und der Markus hat das jetzt nur noch mal mit drangehängt, weil ich einen Wutanfall bekommen habe, weil ich es vergessen habe.
SPEAKER_01
00:46:17
Bis dann. Das hat der Schnitt Markus gemacht. Wir hören uns. Ciao, ciao. Tschüss. Tschüss.