Das pädagogische Duett

Katja, Selina, Leoni und MArkus

Die Macht der Wenn-Dann-Formulierungen: Logische Konsequenzen statt Drohungen

16.02.2025 32 min Selina, Leoni, Markus

Zusammenfassung & Show Notes

In diesem Podcast wird die Verwendung von Wenn-Dann-Formulierungen in der pädagogischen Arbeit mit Kindern diskutiert. Es wird betont, dass solche Formulierungen als logische Konsequenzen für Verhalten angesehen werden sollten, anstatt als Drohungen. Beispiele für positive und negative Anwendungen werden besprochen, um zu zeigen, wie sie in der Praxis eingesetzt werden können. Der richtige Einsatz von Wenn-Dann-Formulierungen kann Kindern helfen, die Konsequenzen ihres Verhaltens zu verstehen und daraus zu lernen. Es wird auch darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, die Konsequenzen angemessen und reflektiert zu wählen, um vermiedene Gewalt gegen Kinder zu gewährleisten. Es wird kritisiert, dass der übermäßige Einsatz von Konsequenzen letztendlich die Pädagogen selbst bestrafen kann. Es wird betont, dass Wenn-Dann-Formulierungen nicht als Strafandrohung, sondern zur Erklärung der logischen Konsequenzen des Verhaltens genutzt werden sollten. Es wird auf die Bedeutung der Selbstreflexion und des angemessenen Zeitmanagements in der pädagogischen Arbeit hingewiesen, um eine gesunde Arbeitsumgebung zu schaffen.

Transkript

SPEAKER_01
00:00:04
Herzlich willkommen zum pädagogischen Duett. Mein Name ist Markus. Mit mir hier sind heute die Sally und Leonie.
SPEAKER_00
00:00:12
Ja, wir sind mal wieder, das Duett wurde mal wieder ein Triell. Ich hoffe auch der Ton ist dieses Mal besser als beim letzten Mal. Irgendwie ist mein Mikrofon ausgefallen. Aber ich habe gehört, ihr habt trotzdem alles verstanden und da irgendwie auch 80 Prozent der Leute die Folge durchgehört haben. Rekord. Scheint es nicht so schlimm gewesen zu sein. Voll gut. Ja, fand ich auch. Danke dafür. Also wir haben ein Thema vorbereitet. Das ist eine Hörerin. Ich habe jetzt leider die E-Mail gerade nicht da. Es tut mir wahnsinnig leid. Eine Hörerin hatte sich gemeldet auf eine Folge, weil ich irgendwo gesagt habe, dass wenn dann eine böse Formulierung ist.
SPEAKER_02
00:00:44
Möchten wir sie namentlich nennen? Ich hätte den Namen da.
SPEAKER_00
00:00:47
Ja, bitte. Deswegen bist du die Chefredakteurin und nicht ich.
SPEAKER_02
00:00:49
Liebe Helene hatte sich erkundigt zum Thema wenn dann Formulierungen.
SPEAKER_00
00:00:54
Gut, dann werde ich wahrscheinlich den Nachnamen noch rausschneiden. Ich lasse es übrigens immer drin. Wenn ich was rausschneide, damit die Leute auch wissen, dass ich was rausgeschnitten habe. Damit sie wissen, dass ich schon ein bisschen arbeite am Podcast. Jetzt müssen wir ganz kurz Pause machen. So, weiter geht's. Also die Helene hat eine Frage gestellt. Hast du nur den Namen oder hast du auch die Frage?
SPEAKER_02
00:01:17
Ich habe mir die Frage nicht rausgeschrieben, weil die war relativ lange. Aber es ging im Prinzip darum, wie man Gruppenregeln durchsetzen kann Kindern gegenüber. Ohne eine Wenn-Dann-Regel. Also eine Formulierung zu verwenden, die gleichzeitig aber dann auch eine Strafe androht.
SPEAKER_00
00:01:36
Danke. Also das ist der Aufhänger für die Folge. Eine Hörerinnenfrage. So, jetzt habt ihr zwei, wie gesagt, zu mir da auch Papier vor euch liegen. Und ich hatte ja auch einfach das so reingeschmissen ohne jeden Kontext. Was habt ihr vorbereitet?
SPEAKER_01
00:01:57
Ich?
SPEAKER_00
00:01:57
Du? Nichts, okay?
SPEAKER_01
00:01:58
Nicht viel, nee. Wir haben hier ein paar Beispiele liegen. Ah, die Sally hat das vorbereitet. Ich danke dir dafür.
SPEAKER_02
00:02:06
Ja, wir haben uns, also ich habe mir ein paar Beispielsätze aus dem Internet rausgezogen, weil im Prinzip geht es ja darum, dass eine Wenn-Dann-Formulierung oft als Drohung oder als Androhung von einer Strafe als Konsequenz für bestimmte Handeln verwendet wird. Aber man kann Wenn-Dann natürlich auch anders benutzen, ohne eine Drohung zu formulieren, sondern man kann natürlich mit Wenn-Dann auch einfach eine logische Konsequenz, eine Konsequenz aufzeigen aus einem bestimmten Verhalten.
SPEAKER_01
00:02:38
Logische Konsequenzen sind natürlich auch bei Kindern, finde ich, viel eindrucksvoller, wenn sie nicht zu hart sind.
SPEAKER_02
00:02:49
Ja, genau. Also es geht schon darum, glaube ich, dass die Kinder in gewissen Situationen verstehen, wenn sie sich so und so verhalten, dann hat das bestimmte Konsequenzen im Sinne von, zum Beispiel, wenn du im Unterricht laut bist, dann fühlen sich die anderen Kinder dadurch gestört und vielleicht auch die Lehrkraft, als ein Beispiel.
SPEAKER_00
00:03:10
Ja, es wird aber einem Erstklässler, Erstklässlerin wahrscheinlich relativ wurscht sein, so wegen dem fehlenden Empathieproblem, wenn wir da vielleicht als Beispiel nehmen, wenn du ohne Jacke rausgehst bei minus 10 Grad, dann könnte es sein, dass dir innerhalb von fünf Minuten ziemlich kalt ist. Und dann kannst du reingehen und deine Jacke holen. Genau.
SPEAKER_02
00:03:30
Ja, genau. Das wäre jetzt eine gute Verwendung von Wenn-Dann. Vielleicht bringen wir mal ein Negativbeispiel. Hast du da gerade eins liegen, Leonie?
SPEAKER_01
00:03:39
Wenn du jetzt nicht still sitzt, dann gibt es nachher keinen Nachtisch.
SPEAKER_00
00:03:45
Ja, liebe ich ja. Also vor allem Konsequenzen, die sich so gar nicht am Fehlverhalten orientieren. Das ist immer das Beste, damit man auch gar nichts dabei lernt. Und das meinte ich auch in der Folge, dass dieses Wenn-Dann halt oft als Türöffner für Machtgebrauch, ich will auch gar nicht Missbrauch sagen, sondern Machtgebrauch genutzt wird.
SPEAKER_02
00:04:07
Ja, genau. Und ich glaube, was wir als Pädagogen, Pädagoginnen auch vermeiden wollen, ist einfach diese Androhung von einer Strafe, die dann natürlich im schlimmsten Fall eben auch gar nichts mit dem eigentlichen Fehlverhalten zu tun hat. Aber vielleicht gehen wir auch mal ein bisschen darauf ein, wie es überhaupt dazu kommt, dass Leute das im Sprachgebrauch, im alltäglichen Sprachgebrauch so verwenden. Also meiner Meinung nach ist es schon auch viel dann immer ein Ausdruck von Hilflosigkeit. Wenn man sich nicht mehr weiter zu helfen weiß, dann droht man Strafen an. Und erhofft sich dadurch, dass das Kind dann einfach spurt in dem Sinne. Und aber genau, vergisst halt auch dabei, dass eine bestimmte Strafe nicht unbedingt dann dazu führt, dass das Kind versteht, warum sein Verhalten jetzt vielleicht nicht so gut war in dem Moment.
SPEAKER_00
00:04:56
Zum Beispiel, ja. Es ist schon problematisch, wenn ich halt sage, okay, wenn du dein Fehlverhalten nicht einstellst, dann werde ich meine Macht gebrauchen. Und halt irgendeine... Die Konsequenz wirst du dann erfahren. Und wenn ich halt mit diesem Wenn-Dann auf die natürliche Konsequenz des eigenen Handelns hinweise, ist das okay.
SPEAKER_02
00:05:16
Ja, genau.
SPEAKER_00
00:05:19
Hat das das ganz gut zusammengefasst, oder? So, und warum habe ich dann jetzt trotzdem so ein Problem mit dieser Wenn-Dann-Formulierung, weil du eben schon gesagt hast, die wird ja leider oft benutzt, um Gewalt einzuleiten. Und das ist ein Problem. Also psychische Gewalt ist ein Problem bei uns im Beruf.
SPEAKER_01
00:05:38
Ja. Und es geht manchmal schneller, als man überhaupt drüber nachdenken kann und in der Situation handeln kann, wie es dann eigentlich ist. Deswegen bin ich ja auch Fan davon, dass man mit den Kindern einfach dann nochmal im Nachhinein darüber spricht, wie es hätte anders laufen können oder wie es hätte besser laufen können. Und reflektiert.
SPEAKER_00
00:06:01
Ja. Und natürlich benutzen wir das alle manchmal, weil wir ja auch hilflos sind. Und dann... Kommen halt Sachen raus, wie, keine Ahnung, wenn du jetzt nicht leise bist, dann schmeiße ich dich aus der Gruppe. Das passiert, weil wenn wir arbeiten in einem fordernden Job und auch in einem überfordernden Job und manchmal greifen wir eben auf Erziehungsmethoden zurück, die uns geprägt haben, auch wenn wir es eigentlich nicht unbedingt so wollen, weil es der Job halt mit sich bringt. Und manchmal ist so eine Wenn-Dann-Drohung auch als erzieherisches Mittel in Ordnung. Und wenn ich jemanden habe, der ein Kind habe, das sich absolut nicht auf sich erzieherisch einwirken lassen will, also so gar nicht kooperativ ist und die anderen Kinder gefährdet, also auch körperlich gefährdet, wenn ich dann sage, naja, wenn du mit deinem Verhalten jetzt nicht aufhörst, dann rufe ich bei dir zu Hause an und lasse dich abholen, dann muss ich halt auch den Mut haben, den nächsten Schritt zu machen, weil das ist ja dann trotzdem die natürliche Konsequenz aus dem Verhalten.
SPEAKER_02
00:07:07
Also du meinst die Konsequenz dann auch durchzuziehen? Ja.
SPEAKER_00
00:07:09
Ja.
SPEAKER_01
00:07:10
Das machen halt dann viele nicht. Die sagen dann, ja, okay, dann gebe ich es lieber ab an eine andere Kollegin oder vergesse es oder bin dann nicht da oder gehe ich lieber raus und nehme mir nochmal 10, 15 Minuten.
SPEAKER_00
00:07:26
Ja, vor allem auch, wenn wir es mit so überzwungenen Konsequenzen haben, wie wenn ihr jetzt nicht aufhört zu faulen, dann dürft ihr zwei Wochen nicht Fußball spielen.
SPEAKER_01
00:07:33
Ja, funktioniert nicht.
SPEAKER_00
00:07:34
Nee, also funktioniert schon, bestrafe ich mich halt als Pädagogin oder Pädagogin selber mit. Ja. Weil ich nämlich dann meine ganzen Jugendlichen, die ich übrigens nicht an einem Platz gebunden habe, kann ich so machen, weil ich das Leben schwer.
SPEAKER_01
00:07:46
Ich glaube, das Schlimmste, was ich so immer mitbekommen habe, ist während der Pausenzeit, wenn Lehrkräfte sagen, ja, dann darfst du halt nicht mit raus. Und ich denke mir so, genau dieses Kind müsste jetzt raus. Ja. Das ist immer die Konsequenz, die die Lehrkräfte dann nicht mehr so sehen, aber wir am Nachmittag halt schon. Ja.
SPEAKER_00
00:08:08
Und es ist trotzdem eine... In sich schlüssige Konsequenz, wenn Kinder nicht mehr in die Pause gehen können, wenn sie halt wirklich massiv störend in der Pause sind. Also da kann ich die Lehre auch verstehen. Also mit... Und auch alle Kollegen, die sagen, nee, das Kind ist eine Gefahrenquelle, da braucht es eine andere Lösung.
SPEAKER_02
00:08:30
Genau, aber das ist ja wieder so ein Beispiel dafür, dass man das dann auch wieder als logische Konsequenz formulieren könnte, indem man dem Kind einfach erklärt, hey, schau mal, wenn du dich weiter so verhältst, dann ist das in der Situation... Und nicht tragbar, weil andere Kinder gefährdet werden, weil du selber gefährdet bist und quasi als Schutz vor dir selber müssen wir dann eben anders handeln. Richtig.
SPEAKER_00
00:08:53
Gut, Folge erledigt. Alles gesagt. War schön. Nein, natürlich nicht. Also ich glaube, dieses Wenn-Dann-Konstrukt, ist das für euch okay umrissen so? Oder will dazu noch jemand was sagen? Weil wir haben natürlich schon mehr vorbereitet. Also ich habe mehr im Kopf zumindest, zumindest über was man jetzt noch sprechen könnte.
SPEAKER_02
00:09:13
Ja, das Thema greift ja sehr weit. Also ich glaube, zusammenfassend können wir einfach mal sagen, dass wir Wenn-Dann nicht als Strafandrohung benutzen wollen, sondern eben um zu erklären, was ist die logische Konsequenz aus deinem Verhalten gerade? Genau.
SPEAKER_00
00:09:25
Da haben der Timo und ich ja mal eine ganz frühe Folge zu gemacht. Das ist die Freiheiten- und Konsequenzen-Folge. Ich glaube, Folge drei oder vier. Also wirklich ganz, ganz früh haben wir darüber gesprochen. So, und jetzt gab es bei uns in der Arbeit im letzten Jahr, eine Selbstverpflichtungserklärung und einen Handlungsleitfaden, um Gewalt gegen Kinder zu vermeiden, die von Erziehern ausgeht. Und da fällt eben der negative Fall von Wenn-Dann meiner Meinung nach rein. da muss ich mal kurz rangehen. So, jetzt musste ich kurz Hausaufgaben kontrollieren und hatte einen Anruf von einem Freund. So, wir waren bei, wo haben wir stehen geblieben? Hat sich jemand gemerkt?
SPEAKER_02
00:10:10
Du wolltest die... Ja, ich habe gerade Wortfindungsstörungen. Die Erklärung, die wir alle unterzeichnet haben. Die Selbstverpflichtungserklärung.
SPEAKER_00
00:10:19
So, ich möchte einen ganz kurzen Einschub machen, warum wir vielleicht ein bisschen konfus sind und zwischendrin unterbrochen wurden. Heute war ja in München der Auftakt für die Warnstreiks mit Verdi und ihr zwei Warta. Und es ist jemand in die Demo reingefahren. Wahrscheinlich, wenn ihr die Folge gehört habt, habt ihr es alle gelesen. Alle, die ich kenne, die am Podcast mitwirken, denen geht es gut. Zum Glück. Von denen, die die Stimme... Und deswegen sind wir vielleicht heute nicht ganz so konzentriert, wie wir es sonst wären. Damit ihr das auch einordnen konnt. Und genau. Und jetzt wollte ich darüber sprechen, über die Selbstverpflichtungserklärung. Und dass eben dieses Wenn-Dann in seiner negativen Ausführung als Drohung gewertet kann. Und wir dürfen Kinder nicht bedrohen. Und wir dürfen Kindern keine Angst machen. Und wir dürfen Kindern nicht anschreien. Da geht es nämlich los mit psychischer und verbaler Gewalt. Das haben wir einfach... Das haben wir einfach jetzt unterschrieben bei der Stadt, dass wir das nicht mehr machen dürfen. Ich meine, wer es vorher gemacht hat, hätte vielleicht mal über seinen Beruf nachdenken können. Aber für mich bedeutet das jetzt als Führungskraft, dass ich jetzt auch was dagegen ganz offiziell machen kann.
SPEAKER_02
00:11:26
Mhm. Ja. Aber wie würdest du das zum Beispiel, wenn du jetzt feststellst, in deinem Team wird das häufiger negativ benutzt?
SPEAKER_00
00:11:37
Ich brauche eigentlich nur einmal.
SPEAKER_02
00:11:38
Oder einmal? Ja. Wie würdest du dann dagegen vorgehen konkret?
SPEAKER_00
00:11:43
Ja, im Normalfall gehe ich ja davon aus, dass die Person das nicht mit böser Absicht macht. Also, sondern einfach nicht drüber nachgedacht hat. Das heißt, ich bitte zum Personalgespräch, sage, Leute, was war denn da los? Also hier, keine Ahnung, die Eltern haben mir eine E-Mail geschrieben, dass du in einer Art und Weise mit den Kindern agiert hast, das für die Eltern nicht okay ist. Kannst du mir das mal bitte erklären, warum du das jetzt gemacht hast? Und im Normalfall kommt dann schon raus, dass die Leute ihren Job ernst nehmen und dass sie denken, dass sie alles richtig gemacht haben.
SPEAKER_02
00:12:15
Ja, oder vielleicht auch, dass sie einfach überfordert sind.
SPEAKER_00
00:12:18
Ja, und dann spricht man darüber und sagt, okay, das funktioniert so nicht, das hast du hier unterschrieben, schau, da steht es und wir müssen jetzt eine andere Möglichkeit finden. Und meistens ist es dann auch, weil die Leute mit einer schwierigen Gruppe alleine waren über einen längeren Zeitraum, weil der Tag hart war, weil was Privates noch dazu kam. Wir sind ja alles Menschen. Und ja, da muss man eben an Mechanismen arbeiten miteinander, wie man dieses eigene Verhalten, wenn man merkt, dass es kommt, dass es nicht so weit kommt. Ja, weil das geht ja dann weiter. Dann haben wir, wenn du jetzt nicht leise bist, dann musst du auf den stillen Stuhl. Oder dann musst du raus. Also Kinder vereinzeln, Kinder auf Stühle zwingen, demütigen.
SPEAKER_02
00:13:00
Ja, das ist auch eine Form von Erniedrigung. Genau.
SPEAKER_00
00:13:05
Und dafür ist, wenn dann in der Art, wie ich es eben negativ gemeint habe, so ein Türöffner. Weil man hat das Kind ja gewarnt auch noch.
SPEAKER_02
00:13:21
Ja, und ich sage jetzt mal, im Optimalfall, natürlich, bis es dann wirklich zu so einer Drohung kommt, sind natürlich pädagogisch wertvollere Gespräche vorne weggegangen.
SPEAKER_00
00:13:32
Hoffentlich. Ja. Weil manchmal haben wir vielleicht auch ganz junge Kollegen, die es einfach so gelernt haben.
SPEAKER_01
00:13:38
Ja, und die Vorbilder hören damit ja auch nicht von einem auf den anderen Tag aus, wenn die so 25 Jahre lang gearbeitet haben.
SPEAKER_00
00:13:46
Genau, und es ihnen auch niemand gesagt hat, dass man so vielleicht auch einfach nicht mehr arbeiten sollte, weil es Kindern gegenüber, weil es halt nicht geht, weil es adultistischer, also das ist halt mal, ich wollte hier gerade einen Fluch einfügen, aber es ist gerade nicht so günstig.
SPEAKER_01
00:14:00
Ja.
SPEAKER_02
00:14:03
Ja, vielleicht machen wir noch an der Stelle mal einen Folgenverweis an die Adultismus-Folge.
SPEAKER_00
00:14:08
Schön, du machst einen Folgenverweis. Ja.
SPEAKER_02
00:14:10
Jetzt brauche ich von dir noch die Folgennummer.
SPEAKER_00
00:14:10
Ich freue mich. Oh, ich weiß es nicht auswendig. Irgendwas niedrig zweistellig, glaube ich. Das Schöne ist, ich habe ja die Adultismus-Folge damals auch benutzt als Vorlage für den Klausurtag, den ich gemacht habe. Oder andersrum, ich weiß es nicht mehr genau, Okay. aber es hat sich gegenseitig bedingt.
SPEAKER_01
00:14:29
Ja, ich musste auch die ganze Zeit so ein bisschen ans Schutzkonzept denken.
SPEAKER_00
00:14:33
Ja, und darauf geht es eben zurück. Also ein Teil des Schutzkonzeptes unserer Arbeitgeberin ist eben auch diese Selbstverpflichtungserklärung. Also es gehört da mit rein, es wurde auch von der Regierung von Oberbayern gefordert, dass es sowas gibt.
SPEAKER_02
00:14:49
Ich glaube, es wäre schon auch wichtig, also ich meine, wir haben das alle am Anfang unterschrieben, aber ich glaube, es wäre schon auch wichtig, dass sich öfter noch mal ins Gedächtnis zu rufen.
SPEAKER_00
00:14:57
Ja, das gehört eigentlich mit in die Konzeptionsarbeit rein, die wir jedes Jahr machen müssen und man muss es schon immer mal wieder rausziehen, wenn man Zeit dafür hätte. Das ist ja immer so dieses
SPEAKER_01
00:15:08
Zeitfaktor.
SPEAKER_00
00:15:11
Und wenn ich mehr Zeit hätte, dann könnte ich das auch machen, weil wie oft sitzen wir halt in Teamsitzungen und sprechen irgendwie über Verwaltung. Das ist so ein Thema, was uns viel, viel mehr beschäftigt als die ganzen pädagogischen Grundthemen,
SPEAKER_01
00:15:26
ja, und Organisation, überhaupt die Tagesstruktur ja, richtig zu organisieren und dann auch sich so abzusprechen, dass alles läuft.
SPEAKER_00
00:15:39
Weil wenn man uns so tolle Werkzeuge an die Hand gibt, dann sollte man uns auch die Zeit geben, sie zu benutzen. Und in einem System, wie jetzt in dem wir arbeiten, was so darauf ausgelegt ist, dass Kinder einfach funktionieren müssen, also weil es einfach, zu wenig Raum gibt für persönliche Entscheidungen von Kindern, für persönliche Bedürfnisse von Kindern, dann kommt man ganz selbstverständlich irgendwann in so eine Gewaltspirale rein. Also auch, ich meine jetzt gar nicht körperliche Gewalt, sondern auch einfach nur psychische Gewalt.
SPEAKER_01
00:16:12
Ja, ich nenne das immer auch so ein bisschen den Überlebensmodus, weil nicht nur die Kinder ja irgendwie funktionieren müssen, sondern auch das pädagogische Personal mit wenig Personal und dann funktioniert man irgendwann wirklich wie so ein eingespieltes Team, was aber sich noch nicht so dran gewöhnt hat, vielleicht auch, dass man wieder mehr Leute hat, sondern eben der Personalschluss wirklich am Limit ist und man hat sich dann schon so viel angewöhnt, was man sagt und wie man für sich verhält, weil man denkt, okay, wir sind heute nur zu dritt oder wir waren die letzten Monate nur zu dritt und jetzt ist man aber viel mehr und man macht das aber weiterhin. Also das habe ich auch gemerkt, dass das extrem ist.
SPEAKER_00
00:17:01
Ja, und dann gibt man es eben an die nächste Generation von Auszubildenden weiter. Die Kinder fangen dann auch an, sich untereinander so zu verhalten. Ja, da wäre es dann schon mal wieder nötig, sich auch selbst zu reflektieren und zu schauen, okay, sind die verhaltensweisen Methoden, die ich gerade benutze, brauche ich hier denn überhaupt noch?
SPEAKER_01
00:17:21
Ja, das ist auch dieses ständige Reflektieren, was ja in der Ausbildung ganz, ganz oft gesagt und gemacht wird, aber dann also ich habe noch voll den Unterschied in der Ausbildung hatte man irgendwie viel mehr dieses, was wir auch beide machen, Sally, diese kollegiale Beratung. Man hatte Zeit, um zu reflektieren, zwei Wochen lang am Stück sogar fast in der Fachakademie dann und jetzt, wenn man Vollzeit arbeitet, hat man das gar nicht mehr, weil man eigentlich nur noch in diesem Arbeitsmodus drin ist.
SPEAKER_02
00:17:53
Ja, ich glaube, wir müssen einfach alle miteinander schaffen und so die Zeit dafür einfach zu nehmen. Das muss ja nicht ein ganzer Klausurtag sein, gleich jede Woche, aber vielleicht einfach mal wirklich zehn Minuten vom Jour fix einmal kurz ein Thema anreißen und damit jeder nochmal drüber nachdenken kann, wie ist denn da mein Stand, wie verhalte ich mich denn persönlich zu dem Thema gerade und dann einfach genau nochmal darauf hinweisen, hey Leute, trotz allem, trotz aller Belastungen, lasst uns die Standards nicht sinken lassen.
SPEAKER_00
00:18:23
Ja, und wir müssen nur sagen, weil gerade jetzt in unserer Altersklasse, arbeiten, müsste ja rein theoretisch am Vormittag dafür auch Zeit sein oder am Nachmittag. Ja. Und ja, ist es aber halt leider dann trotzdem oft nicht, weil auch die Kraft und die Energie fehlt, zu sagen, okay, lasst uns mal zusammensetzen und uns mal auf uns selber schauen. Wie arbeiten wir denn eigentlich gerade? Ist es okay, was wir hier machen? Und auch mit sich selber so ins Gericht zu gehen, kritisch und zu sagen, ja, okay, war vielleicht nicht so gut, was ich die letzte Zeit gemacht habe. Und dass ich vielleicht ein bisschen oft schnell reagiert habe, ohne noch zu denken.
SPEAKER_02
00:19:03
Ja, ich habe das große Glück, ich bin da in einem sehr reflexionsfreudigen Team gelandet. Da passiert es auch tatsächlich mal so einfach zwischen Tür und Angel untertags, dass mal ein Kollege oder eine Kollegin sagt, ah ja, jetzt warte mal, jetzt ist mir gerade aufgefallen, dass das vorhin eigentlich überhaupt nicht cool von mir war. Dann spricht man kurz zwei Minuten drüber und das ist, glaube ich, so die Grundeinstellung, die da hilfreich ist, um da dran zu bleiben. An den Themen.
SPEAKER_01
00:19:29
Definitiv.
SPEAKER_00
00:19:33
So, was haben wir denn noch zum Thema? Wenn dann Gewalt gegen Kinder, Überlastung. Ich meine, ich will jetzt nicht mit keinen Top Ten der schlimmsten Erlebnisse, die wir mit Kollegen hatten, machen. Das wäre, glaube ich, nicht so schön, auch wenn sich viele von unseren Hörenden darin wiederfinden. Aber vielleicht sind dann die Eltern, die uns zuhören, nicht mehr so gewillt ihre Kinder. In der Tageseinrichtung hinzubringen. Dafür kann man gerne das Buch Seelenprügel lesen, wenn man es denn aushält. Da wird das in aller epischen Breite gemacht. So, was sind denn jetzt, also jetzt haben wir schon darüber gesprochen, was so die Ursachen für gewalttätiges Verhalten von uns sein kann. Dass man vielleicht mal drüber sprechen sollte, ob es das denn war. Habt ihr vielleicht auch noch Ideen, was man tun kann, wenn man selber merkt, okay, ich komme in so ein Fahrwasser?
SPEAKER_01
00:20:33
Ja, auf jeden Fall, wenn man gut aufgestellt ist im Team natürlich, dann Sachen abgeben. Also wir sind keine Einzelkämpfer, hoffentlich. Wir sind nicht alleine mit den ganzen Kindern, sondern ich finde immer, wenn ich wirklich gar nicht mehr weiter weiß oder auch unsere Auszubildende gerade, die hat auch gerade mit einem Kind ganz viele Schwierigkeiten, und die sagt immer, nee, ich gebe das lieber ab und halte mich daraus, weil ich kann nicht mehr.
SPEAKER_00
00:21:05
Genau, das ist nämlich auch so eine Situation, die wir haben. Das ist jetzt mit einem offenen Konzept ein bisschen leichter als mit einem Gruppenkonzept. Aber es gibt Situationen und Menschen, die liegen uns nicht ganz so gut. Und wenn man merkt, das Kind schon wieder, wenn ich den sehe, wie der ist, oder könnte ich schon wieder, dann geht man zu seinem Kollegen und sagt, du kannst mal bitte hingehen und kannst bitte, so wie ich es nicht kann, sagen, dass er Messer und Gabel benutzen soll. Weil ich könnte natürlich auch hingehen in meiner Wut und Ohnmacht und sagen, wenn du jetzt nicht mit Messer und Gabel isst, dann isst du hier überhaupt nichts mehr. Dann ist das Essen für dich beendet. Ich habe es dir schon tausendmal gesagt. So macht man das nicht. Dann haben wir eine Situation geschaffen, die niemand braucht. Also weder das Kind noch wir, weil danach müssen wir uns entschuldigen und sagen, hey, war vielleicht nicht so cool und trotzdem haben wir einen Vertrauensverlust. Deswegen ist es auch manchmal einfach der Mut zu sagen, okay, das ist jetzt vielleicht gerade nicht meine Situation. Das hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern mit Professionalität, wenn man auch mal eine Situation abgibt.
SPEAKER_02
00:22:11
Richtig, zu 100%. Wenn es aber die Gelegenheit nicht gibt, die Situation abzugeben, zumindest mal kurz, wie in so vielen Situationen, einfach kurz erst atmen und dann reden. Am besten zehnmal. Am besten dann noch einmal ganz kurz in das Gegenüber reinversetzen, okay, wie geht es denn dem gerade, wenn ich den jetzt anschreie. Wie fühlt der sich dann? Und dann vielleicht doch abgeben oder runter mit der Situation.
SPEAKER_01
00:22:36
Oder manche Sachen einfach auch einfach nicht mehr so genau hinschauen. Es gibt halt Sachen, wo man sehr genau hinschauen muss und es gibt Sachen, wo ich sage, das gehört vielleicht jetzt, da darfst du kurz die Ohren zuhalten, Markus, mit Messer und Gabel essen. Ja, aber in einer Mensa, wo 300 Kinder essen, möchte ich, dass es allen gut schmeckt und gut geht und vielleicht das Essen wirklich auch im Magen landet und nicht auf dem Boden, aber ob da jetzt ein Kind mit Löffel isst oder mit Messer und Gabel, das ist mir persönlich dann in dem Moment, wenn ich alleine bin, nicht ganz so wichtig. Ja, da hast du recht.
SPEAKER_00
00:23:16
Und man muss sich halt auch überlegen, okay, welchen Kampf kämpfe ich jetzt? Und auf welchen kann ich mich einlassen und welchen muss ich vielleicht nicht kämpfen? Mir sind zum Beispiel super ordentlich aufgeräumte Bauecken nicht wichtig. Mir ist wichtig, dass niemand auf irgendwelche Legosteine tritt barfuß, weil das ist das zweitschlimmste nach Scherben. Also, dass es zumindest mal grob eingedämmt ist, aber dass es da super ordentlich ist, ist mir nicht
SPEAKER_02
00:23:39
wichtig. Ja, genau. Vielleicht auch mal hinzugucken, hey, ist das gerade wirklich ein Thema? Ist das gerade wirklich ein Problem? Oder ist das eigentlich gerade mein Kopf und mein innerer Monk, der da sagt, okay, das muss jetzt genauso passieren, damit es mir gut geht?
SPEAKER_00
00:23:54
mein Bedürfnis oder nicht und Ja, also es ist muss man einfach sagen, als PädagogInnen muss man seine eigenen Bedürfnisse kennen und wissen, okay, wann handele ich jetzt aus meinem Bedürfnis heraus und wann aus einem Arbeitsauftrag oder aus einer professionellen Haltung raus und die eigenen Bedürfnisse haben wir halt einfach manchmal sind zweitrangig.
SPEAKER_01
00:24:17
Ja.
SPEAKER_00
00:24:18
Und wenn man merkt, man hat das Bedürfnis nach Ruhe gerade und einem fängt an, alles anzukasen, dann sollte man vielleicht auch seine Pause an dem Tag einfach mal machen.
SPEAKER_02
00:24:26
Genau. Und sie vielleicht auch genau in dem Moment dann einmal machen.
SPEAKER_00
00:24:30
Weil ich erlebe das ganz oft, dass vor dem Kinderdienst Pause gemacht wird in Teams und ich wurde da auch schon zu gezwungen und als Leitung kann ich nicht sagen, mir ist das relativ wurscht, wann die Leute ihre Pause machen, solange alles abgedeckt ist, weil ich bin jemand, ich brauche halt meine Pause kurz vor den Hausaufgaben habe ich die immer gebraucht, weil ich konnte sonst nicht ordentlich Hausaufgaben machen mit den Kindern, weil dann war ich noch so auf 180 aus dem ganzen Lärm und Stress und Cortisol ganz weit oben nach der selbstgestalteten Bildungszeit der Kinder und deswegen habe ich da meine Pause immer reingelegt, weil ich das halt auch einfach gemerkt habe, dass ich danach wieder entspannter arbeiten kann.
SPEAKER_01
00:25:10
Ja. Und wenn man die Möglichkeit hat, ist auch noch ein guter Tipp, auf jeden Fall rausgehen. Ich weiß, bei dem Wetter, vor allem heute, wo es so geregnet hat, ist es manchmal unangenehm, aber auch wenn es nur, keine Ahnung, 15, 20 Minuten sind, das kann dir nicht nur guttun, sondern auch den Kindern guttun und dann entspannt sich auch nochmal alles andere
SPEAKER_02
00:25:30
drumherum. Ja. Ja, raus zumindest mal aus dem Gruppengeschehen raus. Ja. Dass man das auch gar nicht mehr sieht und nicht mehr hört und nicht mehr mitbekommt, damit das Gehirn auch einfach mal abschalten kann.
SPEAKER_00
00:25:40
Ja. Und auch wenn es möglich ist und man ist nicht gerade mit 25 Kindern alleine, dann kann man auch und das sage ich jetzt auch als Führungskraft, mal kurz 5 Minuten irgendwie vom Kind weggehen und sich ein Glas Wasser holen oder einen Kaffee und an meine Führungskräften, Kollegen, lass die Raucher rauchen gehen, über den Tag, da hast du halt keine entspannten Leute weil Nikotinentzug damit. Mir wäre es lieber, sie würden alle aufhören. Ja, aber
SPEAKER_02
00:26:06
Das ist jetzt Weinbedürfnis. Genau.
SPEAKER_00
00:26:08
Aber solange halt diese Sucht existiert, muss man dem leider ein bisschen Rechnung tragen, weil die Leute arbeiten halt entspannter mit einem glatten Nikotinspiegel. Das ist leider so. Ja, jetzt haben wir auch ein bisschen Methoden geschrieben, beschrieben. Eins wollte ich noch sagen, ganz oft kommt ja auch so Frust und dadurch dann gewalttätiges Verhalten, dadurch, dass wir das Gefühl haben, das war jetzt persönlich von den Kindern, weil die uns persönlich jetzt blöd finden. Das tun die in 99,9% der Fälle nicht. Das ist halt kindliches Verhalten und die wollen uns nicht verletzen, weil wir so wichtig sind wir für die Kinder meistens nicht. Das lohnt den Aufwand nicht.
SPEAKER_02
00:26:55
Ja. Und selbst wenn, dann müssen wir trotzdem alle professionell genug sein, um darüber wegsehen zu können. Genau.
SPEAKER_01
00:27:03
Und ganz oft hilft es auch, sich dann auch darüber auszutauschen im Team, weil tatsächlich ist das Kind dann nicht nur zu einem selbst so, sondern vielleicht auch zum Rest zum Team. Und dann kann man das ganz klar auch trennen wieder, weil dann ist das auch so, oh, der hat das auch schon zu dir gesagt. Ah, okay. Dann war das doch anscheinend nicht so gesehen, wie man es eigentlich aufgefasst hat. Ja.
SPEAKER_00
00:27:32
Gut, dann würde ich nochmal kurz die Erkenntnisse zusammenfassen von der Folge. Weil dann könnten wir so zum Ende kommen. Ist das okay
SPEAKER_01
00:27:38
für euch? Gut.
SPEAKER_00
00:27:40
Also wir haben einmal rausgearbeitet, dass es halt zwei verschiedene Arten von Wenn-Dann gibt. Einmal um die Tour zu öffnen für Machtmissbrauch oder Machtgebrauch und einmal um eine Konsequenz aus dem Verhalten deutlich zu machen. Und zwar eine Konsequenz, die direkt aus dem Verhalten folgt. Nämlich, wenn du deine Jacke nicht anziehst, wirst du frieren.
SPEAKER_01
00:28:00
Ein kurzer Beispiel dazu. Wenn du die Jacke jetzt nicht anziehst, dann gibt es später keine Schokolade. Versuche es mal mit, wenn du die Jacke jetzt nicht, nicht jetzt, wenn du die Jacke nicht anziehst, dann ist es draußen kalt. Ich helfe dir jetzt, die Jacke anzuziehen. Mir ist es nämlich wichtig, dass dir warm ist.
SPEAKER_00
00:28:22
So, dankeschön. Und auch hier muss man einfach mal aushalten können, dass das eigene Bedürfnis nach Wärme vielleicht nicht dem Bedürfnis der Kinder entspricht und dass die Erfahrung, dass es kalt ist und wie man friert, wie sich das anfühlt, vielleicht in dem Moment auch die richtige ist.
SPEAKER_02
00:28:40
Und wir haben jetzt aber in dem Satz auch schön noch mit drinnen, ich muss mir den gerade nochmal anschauen. Mir ist es wichtig, dass dir warm ist. Wir haben jetzt hier auch schon wieder die gewaltfreie Kommunikation. Die Selbstoffenbarung ist da dabei. Genau, das ist eben im Gegensatz zu, dann kriegst du keine Schokolade, ist einfach nur eine Sprache, dem Kind klar machen, hey, ich habe Interesse daran, dass es dir gut geht und dass es allen gut geht. Das führt natürlich einfach zu einem anderen Ergebnis, als nur zu sagen, ja, okay, jetzt hast du hier eine Strafe und
SPEAKER_01
00:29:10
das ist mir egal. Und ein Tipp ist auch noch, nimm doch einfach die Jacke mit, weil wenn dir dann kalt wird, dann hast du sie dabei. Also ich sage das immer zu den Kindern, weil es viel mehr Sinn ergibt für mich, dass
SPEAKER_00
00:29:22
man die Jacke einfach dabei hat. Also schön, wenn wir einfach wieder auf die Jackenthematik kommen, weil das halt auch jeder so schön nachvollziehen
SPEAKER_01
00:29:28
kann. Ja, weil es halt alltäglich ist, Jacken und Essen.
SPEAKER_00
00:29:32
Und es ist auch so eine Frage, die wird immer wieder gestellt, wenn jemand neu ins Team kommt, so wie handhabt ihr das hier mit der Jackenthematik? Und Mützen ganz oft. Und Mützen, das ist ein Thema. Gut. Dann haben wir das Wenn-Dann, glaube ich, ganz gut behandelt. Und wenn man selber merkt, man kommt in eine Überforderung und reagiert mit gewalttätigem Verhalten, dann haben wir jetzt auch gesagt, rausgehen, die Situation abgeben, atmen, überlegen, ist es wirklich so wichtig? Auch hier, ich glaube, ich zitiere jetzt die dritte oder vierte Folge hintereinander. Viktor Franke, zwischen Reiz und Reaktion liegt was? Genau, die Freiheit. Schön, wie ihr mir zuhört, wenn ich Folgen ohne euch aufnehme. Ja. Also man muss, glaube ich, es schaffen, diesen Raum ganz bewusst zu betreten, vor allem wenn man gestresst ist und es erfordert. Übung, Übung, Übung und ganz viel drüber reden. Wenn man eben sein Verhalten dahingehend ändern möchte, dann schafft man das auch. Und Geduld. Ganz viel Geduld. Auch mit sich selber. Und wenn man nämlich mutig genug ist, was Neues zu lernen, dann kann man
SPEAKER_01
00:30:42
auch alles Neue lernen. Definitiv.
SPEAKER_00
00:30:46
Schön. Das war doch eine sehr umfassende Folge zu dem Thema, finde ich. Ja.
SPEAKER_02
00:30:53
Zufrieden? Liebe Helene, ich hoffe, wir konnten gut auf deine Frage eingehen und haben das weitestgehend beantwortet. Wenn nicht, lass es uns wissen. Dann machen wir noch eine Folge.
SPEAKER_00
00:31:02
Und wenn andere noch Fragen dazu haben, dann gerne raus damit oder andere Themenvorschläge, weil ihr werdet ja immer mehr da draußen und die Community wächst. Also schickt uns gerne was pädagogisches-duett.de oder lasst uns einen Kommentar da. Spotify, YouTube geht das. Schreibt uns auf Instagram. Ihr findet uns schon irgendwo. Also bis dahin, bis zur nächsten Folge. Macht's gut.
SPEAKER_02
00:31:27
Ciao. Musik