Das pädagogische Duett

Katja, Selina, Leoni und MArkus

Berufliche Weiterentwicklung: Die Entscheidung für Veränderung #95

Die Kunst des Abschieds: Wie man Trennungen in Einrichtungen gestaltet

02.11.2025 34 min Markus und Leoni

Zusammenfassung & Show Notes

In dem Podcast diskutieren Markus und Leonie über Leonies Entscheidung, als Pädagogin den Job zu wechseln und in die Krippe zurückzukehren. Sie reflektieren über die Bedeutung von beruflicher Weiterentwicklung, die Herausforderungen beim Lösen von einer Einrichtung und die Rolle der Leitung bei Veränderungen. Auch die Dynamik in toxischen Beziehungen zwischen Mitarbeitenden und Leitungspersonen wird thematisiert. Leonie betont die Wichtigkeit offener Kommunikation und Unterstützung seitens der Leitung. Es wird auch über die Schwierigkeiten beim Abschiednehmen und die Bedeutung von Ritualen gesprochen. Leonie teilt ihre Gedanken dazu, wie man Abschiede in Einrichtungen gestalten kann und reflektiert über den Wunsch, auch nach dem Wechsel in Kontakt zu bleiben. Es wird auch die Angst vor Veränderungen und dem Verlust von Status diskutiert.

Transkript

SPEAKER_01
00:00:06
Herzlich willkommen, liebe pädagogisch Interessierte. Mein Name ist Markus und mit mir hier ist die Leonie. Hi.
SPEAKER_00
00:00:15
Wir haben uns a. lang nicht gesehen und das ist voll schön und wir haben jetzt vorher schon mal ein bisschen gequatscht. Die Katja hat ja eingeführt, so die Anfangsfrage. Wo stehst du gerade? Wo hole ich dich ab?
SPEAKER_01
00:00:30
Wo stehe ich gerade? Wo holst du mich ab? Auf jeden Fall nicht von den öffentlichen Verkehrsmitteln, nämlich ziemlich spät. Im Moment. Ich komme immer zu spät, leider. Aber ja. Was kann ich, wo kann ich anfangen? Ich stehe gerade sehr gut. Ich fühle mich gerade sehr wohl, muss ich sagen. Das Team jetzt so im Lernhaus finde ich sehr angenehm und sehr toll und wir kommen ganz gut klar. Und ich freue mich jeden Tag eigentlich in die Arbeit zu kommen.
SPEAKER_00
00:01:11
Das ist schön. Bis jetzt. Das ist doch schön. Gut. Wir haben gesagt, wir sprechen heute, wie es da ist, den Job zu wechseln. Weil ich habe vor einem knappen Jahr mal wieder gewechselt.
SPEAKER_01
00:01:27
Ich wechsle bald.
SPEAKER_00
00:01:28
Richtig. Du erweiterst jetzt das pädagogische Spektrum raus aus dem Grundschulbereich, hast du beschlossen. Kannst erzählen, wo das hingeht oder nicht. Das liegt jetzt bei dir. Muss ja nicht jeder wissen.
SPEAKER_01
00:01:40
Ich freue mich auf jeden Fall sehr.
SPEAKER_00
00:01:42
Ja, gut. Gut. Ja, und jetzt wolltest du darüber sprechen.
SPEAKER_01
00:01:48
Ja, weil mir ist halt auch aufgefallen, es ist halt nicht so selbstverständlich, dass man die Einrichtung oft wechselt als Pädagogin. Wenn man sich irgendwo wohlfühlt, dann ist es meistens so, dass man in seiner Gruppe eher bleibt oder auch in seiner Einrichtung eher bleibt. Höchstens wechselt man vielleicht oder hilft man mal aus in einer anderen Gruppe. Aber dass man so die komplette Einrichtung wechselt. Wechselt ist eigentlich nur so in der Ausbildung, habe ich gemerkt. Und wenn man sich dann irgendwo wohlfühlt, dann bleibt man da meistens für einen längeren Zeitraum.
SPEAKER_00
00:02:24
Ja, also es ist tatsächlich, glaube ich, höre ich mir zu den Vielwechslern bei der Stadt. Weil ganz viele bleiben halt wirklich lange da, wo sie sind.
SPEAKER_01
00:02:34
Ja.
SPEAKER_00
00:02:35
Also zehn Jahre sind keine Seltenheit und 20 auch noch nicht, wenn die Leute lange da sind. Ja. Man bleibt, wo man ist.
SPEAKER_01
00:02:43
Genau.
SPEAKER_00
00:02:43
Und dann hat man auch irgendwann das Gefühl, man arbeitet nicht mehr für die Stadt München, sondern man arbeitet für seine Leitung. Und als hätte man so seinen eigenen Betrieb und ist dann immer ganz erstaunt, wenn die Stadt München auf einmal irgendwas ändert. Und man sagt, ja, aber das könnt ihr jetzt nicht mehr so machen. Wie, wie?
SPEAKER_01
00:02:55
Moment mal. Warum sagen die uns das?
SPEAKER_00
00:02:57
Das ist doch unsere Einrichtung.
SPEAKER_01
00:02:58
Das sind doch unsere Kinder.
SPEAKER_00
00:03:00
Ja, vor allem bei Teams, die halt auch wirklich sehr lang und sehr gut zusammengearbeitet haben.
SPEAKER_01
00:03:05
Was ja auch nicht schlimm ist, sondern das ist ja eher so, dass man mal was Neues sieht und die kennenlernt vielleicht auch.
SPEAKER_00
00:03:12
Ist halt so cosy, immer schön zusammenzuhängen und nur ab und zu die Artubis durchzuschleifen. Aber ja, also ich glaube das längste, was ich an der Einrichtung war, war noch nicht mal unser Haus, aber ich glaube das längste, wo ich... Hä? Ne, noch nicht mal da. Ich glaube das Haus der Kinder, in dem ich am längsten war, ja, war ich knappe sechs Jahre, ein bisschen drüber. Es lag halt daran, weil ich, als ich mich entschieden habe, ich mache den Erzieher weiter, musste ich halt ein Jahr extra machen, weil ich... Mittlere Reife nachmachen musste. Ja. Ansonsten hätte ich fünf Jahre Schnitt.
SPEAKER_01
00:03:48
Okay. Also ich habe ja zu dir gesagt, bei unserem Übernahmegespräch damals, habe ich gesagt, also du hör mal, also ich würde eigentlich schon gerne lieber in die Krippe zurück.
SPEAKER_00
00:04:04
Ja, habe ich gesagt, wo willst du hin? Kann ich dir beim Suchen helfen?
SPEAKER_01
00:04:08
Und ich bleibe nicht wegen dir hier.
SPEAKER_00
00:04:10
Genau, habe ich auch gesagt, das solltest du nicht machen, weil es... Weil es nicht klar ist, wie es für mich weitergeht.
SPEAKER_01
00:04:14
Auf jeden Fall. Und ich meinte dann so, also ich werde auf jeden Fall nicht länger als zwei Jahre bleiben. Ja. Und genau das habe ich gemacht. Das war mein Plan.
SPEAKER_00
00:04:26
Und jetzt wechselst du auch wieder in die Altersgruppe ganz nach unten.
SPEAKER_01
00:04:29
Ja, zu den ganz, ganz kleinen Babys und Kleinkindern.
SPEAKER_00
00:04:33
Mir ist auch schön.
SPEAKER_01
00:04:34
Ja, ich freue mich sehr, sehr, sehr, sehr. Ich glaube, das ist einfach so meine Altersgruppe, wo ich am meisten merke, dass ich meine... ...mein pädagogisches Wissen und meine Handlungsmöglichkeiten am meisten ausschöpfen kann, so.
SPEAKER_00
00:04:54
Das ist schön. Ich hoffe, du bleibst uns dann trotzdem erhalten im Podcast, damit wir einfach jetzt eine größere Altersspanne abdecken können.
SPEAKER_01
00:05:00
Ich hoffe, dass ich bleiben darf, weil als Jugendauszubildendenvertretung im RBS kann ich wahrscheinlich nicht mehr weitermachen. Nein, das geht nicht mehr. Weil ich ein Sozialreferat dann wechseln werde.
SPEAKER_00
00:05:10
So, und jetzt jeder Kollege und Kollegin, die bei der Stadt arbeitet, weiß jetzt dann auch, was... ...das du in Zukunft machen wirst. Wahrscheinlich. Und drücken dir die Daumen, dass es gut klappt. Ja. Gut, jetzt... Gut, jetzt sieben Minuten, dann sind wir fertig.
SPEAKER_01
00:05:23
Ja, das war's.
SPEAKER_00
00:05:25
Nein, aber es ist Zeit für den Call to Action. Also, wenn euch die Folge gefällt, lasst gerne irgendwo ein Like da oder einen Kommentar, schreibt uns eine E-Mail. Und wenn es noch ist, dass ihr der Leonie viel Glück wünscht. Ja, du hast geschrieben in der Vorbesprechung, dass du die drei WhatsApp-Nachrichten warst, dass du ganz viele Fragen stellen willst.
SPEAKER_01
00:05:44
Ja, so mehr oder weniger. Ich glaube, dass es schon interessant sein kann, auch für die anderen, so wie es ist, wenn man in den Prozess kommt. Weil ich glaube, der erste Grund, also bei mir war es zumindest so in der Ausbildung, ich musste jedes Jahr sowieso die Anrichtung wechseln. Das heißt, irgendwann hast du kein Problem mehr, irgendwie neu auf Leitungen zuzugehen. Aber wenn du halt in der Regelausbildung warst und wirklich dein letztes... Das Anerkennungsjahr in der Einrichtung warst, wo du dann auch bleibst und dann irgendwann vielleicht wechseln wollen würdest. Ich glaube, viele haben da schon Angst davor, weil man halt so auf die Leitung zugehen muss überhaupt und sagen muss, hey, ich würde da gerne woanders mal hin hospitieren oder vielleicht mir was anderes anschauen. Ich glaube, das ist schon so der erste Schritt, den man im Kopf haben muss, zu sagen, okay, ich muss jetzt mich mit der Leitung auseinandersetzen und die findet das vielleicht gar nicht so toll. Und ich glaube... Da gibt es schon manche Leitungen, die sagen, nee, nee, lass das mal lieber, wir brauchen dich hier. Ich weiß nicht.
SPEAKER_00
00:06:50
Du meinst, wenn dann so einer kommt, der sagt, es wäre aber schon schön, wenn du bleibst und was machen wir denn dann ohne dich? Und wenn die Leitung, die sonst ein bisschen mau mit der Wertschätzung ist, dann auf einmal die Wertschätzungskiste rausholt. In so einer toxischen Beziehung, immer heiß und kalt.
SPEAKER_01
00:07:03
Aber ich liebe dich doch.
SPEAKER_00
00:07:05
Du musst doch bei mir bleiben. Nein, was machen wir ohne dich? Wer macht denn den Kaffee?
SPEAKER_01
00:07:11
Und das Frühstück. Ja.
SPEAKER_00
00:07:15
Ich glaube schon, dass das ein herber Schritt ist. Ich meine, ich weiß das eigentlich immer vor meinen Mitarbeitenden, ob sie gehen wollen oder nicht.
SPEAKER_01
00:07:23
Das aber auch spricht für dich als gute Leitung.
SPEAKER_00
00:07:26
Ja, danke schön. Oder sie kommen halt offen zu mir und sprechen das an. Und wenn sie kommen und sagen, mag ich dich für mich nicht wohl, dann gibt es halt auch immer das, okay, können wir das ändern? Ja. Oder brauchst du einfach was Neues? Weil das sind ja nicht meine Mitarbeiter, das sind ja die Mitarbeiter unserer Arbeitgeberin, die echt groß ist.
SPEAKER_01
00:07:43
Fett gedruckt mit Arbeit. Das muss ich auch bezeichnen.
SPEAKER_00
00:07:46
Und da kann auch gerne mal jemand woanders hingehen. Also ich finde, gerade bei großen Trägern, wir sind zwar riesengroß, aber unter allergrößt. Aber es gibt auch andere mittelgroße Träger, da kann man ruhig mal innerhalb des Trägers wechseln. Ich meine, man ist ja nicht mit der Einrichtung verheiratet.
SPEAKER_01
00:08:00
Ich glaube aber, dass viele schon so ein bisschen dieses Verantwortungsgefühl haben, wo es dann heißt, ja, aber du hast dieses und dieses Projekt und noch ganz viele Elterngespräche und keine Ahnung was. Und Bezugskinder, die willst du doch nicht alleine lassen. Und dann kommt so diese innere Stimme so, nein, das geht jetzt noch nicht, bleib doch noch.
SPEAKER_00
00:08:26
Warte, Schuldgefühle anreden ist kein Gaslighting, das hat einen anderen Begriff.
SPEAKER_01
00:08:30
Es ist eine toxische Stimme, die einfach da ist. Vielleicht dieses Fake-Verantwortungsgefühl, weil man ja irgendwo schon Verantwortung trägt, aber halt nur bis zu einem gewissen Grad.
SPEAKER_00
00:08:42
Ich meine, die Aufgaben müssen halt nachbesetzt werden. Mir war das immer wurscht, wer das gemacht hat, weil ich habe ja einfach wahnsinnig oft gewechselt und ich war auch lange Aushilfe. Also der Springer heißt es heute und ich war alle paar Wochen im anderen Haus und dann war das mit dem Beziehungsaufbau eigentlich nicht so. Da muss ich zwei Sachen zu sagen. Also es ist vielleicht im Grundschulbereich leichter zu wechseln, weil man da immer so einen klaren Abschluss hat. Gerade wenn man irgendwie mit altershomogenen Gruppen arbeitet. Ich habe jetzt meine zwei Jahre oder meine vier Jahre und dann schaue ich mir das nochmal an. Ich glaube, es ist im Elementarbereich ein bisschen schwieriger, weil du da so einen Durchlauf hast und du ja ständig neue Kinder bekommst.
SPEAKER_01
00:09:22
Ja, und auch Eingewöhnungen begleitest und so und dann auch wieder was abgeben zu müssen, ist, glaube ich, noch schwieriger, weil du ja das alles auch irgendwo mit deinen Kollegen planst und dann hast du so eine Phase, die kommt nämlich dann, wenn man sich entscheidet, wirklich zu wechseln, wo es dann heißt, ja, aber du bist ja eh nicht mehr lange da, dann brauchst du das nicht mehr. Du hast ja überhaupt nicht mehr zu machen oder du brauchst ja nicht mehr mit den Kindern irgendwie Ausflüge zu planen. Du bist ja eh nur noch zwei Wochen da oder so. Oh Gott, das tut schon weh.
SPEAKER_00
00:09:54
Oh ja, ich würde auch gerne sagen, dass das ein Verhalten ist, was total selten ist, aber das ist tatsächlich normal. Man muss sich halt verabschieden. Also mit Stahl, ich meine, eigentlich muss der Abschied ja zelebriert werden. Ich meine, du warst jetzt dann zwei Jahre da und da finde ich, kann man das schon mal irgendwie auch in ein Nettverkleiden hinten raus, den Abschied. Und es ist auch die Frage, wie macht man das als Einrichtung? Hat man da ein Ritual für, hat man da kein Ritual für? So, worauf wollte ich jetzt einfach eigentlich hinaus?
SPEAKER_01
00:10:24
Ich will kurz dazu was sagen, weil ich habe in meinem Kopf so gesagt, ich will eigentlich gar nicht so eine richtige Abschiedsfeier. Weil irgendwie, irgendwie gehe ich ja.
SPEAKER_00
00:10:33
Du meinst, weil du meine eh nicht toppen könntest.
SPEAKER_01
00:10:34
Nein, aber ich gehe ja nicht irgendwie für immer. Ich bin ja nicht weg, ich bin ja immer noch da. Man kann ja noch Kontakt mit mir haben, wenn man das möchte. Oder ich weiß nicht. Ich wechsle ja eigentlich nur quasi in der Gruppe. Großen Firma, die Abteilung.
SPEAKER_00
00:10:49
Ja, aber wie oft haben wir jetzt noch Kontakt, wo wir nicht mehr zusammenarbeiten? Ja, aber trotzdem kann man ja irgendwann wieder connecten. Und wir haben eigentlich ein gemeinsames Projekt.
SPEAKER_01
00:11:01
Ja, das stimmt. Aber wir haben auch beide viel zu tun. Und ich meine, bei uns beiden ist immer viel los.
SPEAKER_00
00:11:09
Ja, nein, aber ich kann diese Angst, also ich kann das Verantwortungsgefühl verstehen, dass man sagt, okay, ich will meine Sachen vernünftig zu Ende bringen. Und wenn man die eine Sachen zu Ende bringt, kommt dann halt irgendwie was Neues, Interessantes, und dann klebt man weiter fest. Dann gibt es natürlich dieses, diese Angst, okay, was kommt da jetzt auf mich zu? Weil ich gebe ja auch einen gewissen Status ab. Also es war jetzt, mir hat das unser ehemaliger gemeinsamer Vorgesetzter gesagt, unsere Preisleitung, dass ich mir überlegen soll, ob ich gehe, weil den Status, den ich in unserem Haus hatte, den wirst du, werde ich halt nie wieder haben. Er hat es ein bisschen unterschätzt, aber als der weg war, das war schon krass. Ja. Also diese absolute Unantastbarkeit, die ich mal hatte, und dieses, ich kenne jede Schraube und ich weiß jeder, der da mitarbeitet, ich kenne von allen Leuten, wie sie arbeiten, ich kenne von jedem eine Geschichte, mit jedem verbindet mich was, als das weg war, das war schon krass. Ja. Gut, jetzt sind wir natürlich durch eine ganz besondere Zeit gegangen, also sogar zweimal, einmal Covid und einmal der Neubau und die Neukonzeptionierung. Das schweißt einen anders zusammen.
SPEAKER_01
00:12:18
Das war sehr, sehr intensive Arbeit und auch eine sehr, sehr angespannte Zeit, muss ich sagen. Ja.
SPEAKER_00
00:12:27
Aber der Respekt vor meiner Fachlichkeit ist wieder da. Ja. Und dann sollte man sich halt auch überlegen, warum geht man jetzt? Also ist der Leidensdruck so hoch, dass ich sage, ich packe es nicht mehr und ich will einfach nur meine Koffer packen und gehen, dann ist das, was kommt, auf jeden Fall auch immer besser als das, was man verlässt hoffentlich. Ja. Ja. Und das andere, ich habe immer gewechselt, also so, das macht so einen Kreislauf, also man verändert sich und man lehnt das vielleicht auch erstmal ab und dann denkt man so mehr darüber nach und irgendwann sagt es halt, okay, jetzt läuft es eigentlich in der Einrichtung gerade gut, ich habe nichts mehr zu tun und ich habe alle Projekte durch, die ich machen will und die Kollegen finde ich jetzt auch nicht mehr so spannend irgendwie und dann geht es einem halt gut in der Einrichtung, man sagt so, ich möchte mich gerne weiterentwickeln. Ja. Und ich brauche ein neues Aufgabenfeld, ich will mal was ganz anderes sehen, also es war schön mit euch fünf Jahre, macht's gut, wir sehen uns auf der nächsten Personalversammlung.
SPEAKER_01
00:13:24
Ja, so ungefähr.
SPEAKER_00
00:13:26
Und so bin ich normalerweise immer gegangen. Ja. Also außer jetzt die letzte, außer mit unserer Einrichtung, da bin ich nicht so gegangen, aber das war auch kurz vor, kurz vor Burnout. Da musste ich die Reißleine ziehen. Ja.
SPEAKER_01
00:13:38
Ja, ich glaube, man muss schon sehr, sehr viel Selbstversorger in unserem Beruf haben und merken und reflektieren können, wann, wann. Dann hat man seine Grenzen erreicht. Ja.
SPEAKER_00
00:13:48
Ich war ja nur noch wütend ständig die ganze Zeit.
SPEAKER_01
00:13:50
Also zu mir warst du immer nett, aber.
SPEAKER_00
00:13:52
Nein, zum Personal war ich auch immer nett, aber meine, auch auf die, unsere Arbeitgeberin war irgendwann die Wut so groß. Ja, verständlich. Und ich bin ja nur noch eskaliert, also in meinem Beruf, da bin ich über alles aufgeregt, egal was kam. Ja. Alles, was jemand extern von mir wollte, das war eigentlich nicht, nicht verhandelbar, dass ich das jetzt mache und dann war es auch irgendwie in Zeiten, wo ich auch unglücklich bin, dann war es halt auch Zeit zu gehen.
SPEAKER_01
00:14:14
Ja. Ja. Aber ich glaube, man spürt es dann schon und manchmal kommt es ja auch so, wie es kommen muss. Und ich finde auch, es ist ja auch meistens so, dass man selber gar nicht so viel irgendwie suchen muss. Also das ist so, wo gehe ich jetzt hin überhaupt, sondern es kommt dann halt einfach so auf einen zu.
SPEAKER_00
00:14:33
Es kommt schon, es kommt, genau, die richtige Einrichtung trifft einen dann schon. Ja. Also ich habe ja, keine Ahnung wie viele Einrichtungen, ich habe über 30 Einrichtungen bei der Stadt München gesehen und die, wo ich länger gearbeitet habe, Ja. das waren, ich zähle an den Fingern eins, auch so, dass ihr nicht hört, das war die, ich bin jetzt erst in meiner vierten langen Einrichtung. Ah. Das ist die vierte, ja. Und das ist gar nicht so viel, finde ich, in 20 Jahren.
SPEAKER_01
00:15:07
Ja, das ist auch meine vierte.
SPEAKER_00
00:15:08
Ja. Ausbildung nicht mitgezählt.
SPEAKER_01
00:15:11
Ah, okay. Bei mir ist es mit Ausbildung.
SPEAKER_00
00:15:13
Mit Ausbildung sind es fünf und halt mit Springer-Dasein sind es halt um die 30. Okay, ja, klar. Deswegen die Ausbildungsdinger zähle ich nicht.
SPEAKER_01
00:15:23
Doch, ich schon.
SPEAKER_00
00:15:24
Ja, du warst wohl auch jedes Mal ein Jahr da und wenn ich die mitzähle, wo ich ein Jahr bestimmt in meinem Anerkennungsjahr war, sind es fünf Einrichtungen in 20 Jahren.
SPEAKER_01
00:15:30
Und eine, eine private hatte ich noch in meinem Kinderpfleger. Ja. Die war auch ganz toll. Grüße gehen raus, falls mich jemand hört.
SPEAKER_00
00:15:38
Ja und ich wechsle aber, ich bin ja so ein bisschen wechselerfahren und ich mag halt dieses, jedem Anfang wohnt ein Zauber inne, fange gerne irgendwo neu an.
SPEAKER_01
00:15:47
Ja, ich glaube, das ist aber auch so eine Persönlichkeitsgeschichte, weil ich glaube, dass viele eher so ein bisschen, eher so ein bisschen dieses, dieses Ziel haben, was zu finden, wo sie sich, wo sie sich festsetzen können.
SPEAKER_00
00:16:04
Das mag sein. Ja. Und bei mir war auch jeder Wechsel halt immer mitten im Karrieresprung verbunden. Also ich habe dann immer gewechselt, wurde, habe QSE-Beratung gemacht und dann habe ich gewechselt, wurde stellvertretender Leiter und habe gewechselt und wurde Leitung. Mhm. So, der nächste Wechsel, also das ist jetzt klar, ich wechsle nicht von Leitung auf Leitung. Sondern der nächste Wechsel ist halt dann jetzt von Leitung auf, auf die eine Ebene drüber, wenn es. Nee, ja.
SPEAKER_01
00:16:26
Reichs- oder.
SPEAKER_00
00:16:28
Quartiersleitung oder irgendwie sowas, wenn ich da Bock drauf haben sollte. Ja.
SPEAKER_01
00:16:31
Ja, voll. Wenn es irgendwann kommt, dann kommt es.
SPEAKER_00
00:16:34
Und je nachdem, wie halt die Stellen sind, genau. Ja. Aber jetzt habe ich erstmal ein spannendes Projekt und deswegen ist gerade halt kein Wechsel angedacht, weil da ist ja was zu tun. Und wenn ich nicht in der Routine des Alltags versinke. Ja. Ja. Wir wissen alle, dass ich damit nicht so gut zurechtkomme.
SPEAKER_01
00:16:51
Ich auch nicht, by the way.
SPEAKER_00
00:16:52
Ja, das habe ich erwähnt. Und dann brauchst du halt was, was anderes. Ja, voll. Das macht halt das Leitungsleben spannender, das wird wahrscheinlich auch bei dir den neuen Job spannend machen. Ja, bestimmt. Dass halt du morgens nicht weißt, was bis Mittag passiert ist.
SPEAKER_01
00:17:05
Ja, ja.
SPEAKER_00
00:17:06
Und ich habe zwar jeden Tag einen Plan und eine To-Do-Liste, aber ja, ob ich die umgesetzt kriege, weiß ich nicht und das ist spannend. Ja.
SPEAKER_01
00:17:14
Ich habe diesen einen Moment gerade in meinem Kopf, wo ich draußen im Hof saß und es war richtig, es war auch so ein Herbstwetter und es war richtig schön, draußen die Kinder haben gespielt.
SPEAKER_00
00:17:24
Das muss auch letztes Jahr kurz vor den Herbstferien gewesen sein. Ja.
SPEAKER_01
00:17:27
Und dann bist du gleich auf mich zugekommen und ich war so, oh, es ist so schön gerade und irgendwie ist heute gar nichts passiert und es war voll der langweilige Tag irgendwie und du meintest irgendwie so zu mir so, ja, das ist halt.
SPEAKER_00
00:17:46
Ja, so ist es auch.
SPEAKER_01
00:17:48
Und ich meine, es stimmt, irgendwie ist jeden Tag hier so ein Abenteuer irgendwie, hier passiert immer irgendwas, wo man sich denkt, okay, was ist jetzt schon wieder los?
SPEAKER_00
00:17:59
Und es ist halt mit den Kindern so, aber irgendwann wird es halt, also dieses Außergewöhnliche wird auch irgendwann normal und wenn es dann halt nicht mehr ist, dann muss man halt eine neue Einrichtung finden.
SPEAKER_01
00:18:12
Ja, deswegen, also, das ist halt so. Also, an alle da draußen, die sich das schon lange überlegt haben, zu wechseln oder mutig sein zu wollen, mal was anderes auszuprobieren, tut es einfach, es wird euch nicht schaden.
SPEAKER_00
00:18:29
Ich glaube, da wird ihr entweder letztes Jahr oder vorletztes Jahr die Geburtstagsfolge zugemacht.
SPEAKER_01
00:18:32
Kann sein, ja.
SPEAKER_00
00:18:33
Wo es auch ums Wechseln geht.
SPEAKER_01
00:18:35
War das eine Solo-Folge? Ja. Ja, wo du spazieren gegangen bist.
SPEAKER_00
00:18:38
Das kann sein, dass es die war.
SPEAKER_01
00:18:40
Ja, ich glaube schon. Ja, die war gut. Ja.
SPEAKER_00
00:18:43
Danke. Ja, jetzt, was bewegt dich so mit deinem, mit deinem kurz bevorstehenden Wechsel? Danke.
SPEAKER_01
00:18:49
Moment mal. Ja. Ich muss einen Schritt zurückgehen. Also, ich war in den Ferien am Arbeiten und es ist jemand zum Hospitieren gekommen. Und die war dann, keine Ahnung, ziemlich lange bei uns und die hat dann irgendwie mal erzählt, dass sie ein Jahr lang dort und dort gearbeitet hat und dass das ganz interessant war. Und ich war so, oh, ich würde ja gern wieder, also in den Elementarbereich, in die Krippe zurück und ich würde gern wieder was mit den Kleinen machen und ich würde das voll freuen und ich sehe mich da voll. Und dann ist es so gekommen, wie es kommen musste anscheinend. Ja. Wurden die Kontakte ausgetauscht und die Namen weitergegeben für die dementsprechenden Stellen. Und dann habe ich da angerufen, beziehungsweise ich habe erst eine E-Mail geschrieben, habe ich da angerufen, habe mich vorgestellt und dann hieß es gleich, bitte nehmen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen mit. Ja. Und ich so, ich wollte doch eigentlich nur hospitieren. Und dann hieß es, ja, Sie könnten ab Dezember anfangen. Ich so, wie bitte? Aha, wenn man von Referat zu Referat wechselt, dauert das anscheinend nicht so lange, das wusste ich auch nicht.
SPEAKER_00
00:20:07
Wir haben jetzt einen Wechsel innerhalb der Abteilung von zwei Tagen, habe ich hier durchgekriegt.
SPEAKER_01
00:20:13
Wow, wow. Ja, sonst hat man ja die obligatorischen sechs Wochen. Nee, da gibt es keine Vorgabe für. Ah, okay. Ach, keine Ahnung. Auf jeden Fall ging es irgendwie voll schnell und ich war so, okay, dann komme ich zum Hospitieren an dem und dem Tag. Dann bin ich da hingegangen und dachte mir so, ich schaue mir das jetzt mal an. Und jetzt habe ich noch einen Hospitationstag. Einen Hospitationstag, den ich da hoffentlich bald nehmen darf. Das freut mich schon. Und ja, und irgendwie ging es so schnell, also so, so schnell, dass ich gesagt habe, okay, Moment, ich muss jetzt mal ganz kurz zurückrudern und mir das gut überlegen, weil es ja schon auch mal ein größerer Schritt ist. Und dann habe ich es mir überlegt. Und habe gesagt, ich mache es. Ja. Und irgendwie war das auch gar nicht so, dass ich danach gesucht habe. Aber ich habe halt schon so in meiner Ausbildung mich halt erkundigt, was man alles machen kann und wo man überall hin kann. Und da kam halt genau das auf mich zu. Und ich dachte mir so, boah, das hört sich richtig interessant an. Und ich kann mir das eigentlich schon ziemlich gut vorstellen, irgendwann da zu arbeiten. Und irgendwie kam das jetzt schneller als gedacht. Ja. Und ich freue mich voll, ich freue mich, dass es so schnell jetzt geht und dass es so schnell klappt und dass ich dann ab 1.1. anfangen darf. Und ja, ich denke mir, dass es auf jeden Fall so sein sollte, vor allem jetzt in dieser Phase des Lebens, weil ich keine Kinder habe und keinen Partner und glücklich bin und ganz frei entscheiden darf, wie und wo ich arbeite.
SPEAKER_00
00:22:11
Ja, aber mit dem Familienleben ist da glaube ich nicht so richtig viel.
SPEAKER_01
00:22:15
Keine Chance. Also, was heißt keine Chance? Es ist halt eine wirklich sehr, sehr anstrengende Arbeit, vor allem, weil es Schichtdienst ist und weil es halt einfach sehr, sehr viel ist, was man da leisten muss. Und ich glaube, dass das einfach, also an jede Mama da draußen im Schichtdienst arbeitet, die hat meinen vollsten, also und Papa, Entschuldigung. Die hat den vollsten Respekt. Ja. Vor allem die Alleinerziehenden, also ich finde, das ist ganz, ganz große, ganz, ganz große Arbeit, die ihr da leistet. Das ist echt nicht selbstverständlich. Ja.
SPEAKER_00
00:22:51
Du brauchst auch ordentlich ein Netzwerk hinten raus ohne sehr selbstständige Kinder.
SPEAKER_01
00:22:55
So wie ich.
SPEAKER_00
00:22:55
Ja.
SPEAKER_01
00:22:56
Meine Mama arbeitet auch im Schichtdienst. Ja.
SPEAKER_00
00:23:01
Gut. Und jetzt? Was treibt dich um mit deinem Themawechsel jetzt?
SPEAKER_01
00:23:05
Ach so, ja. Das wollte ich auch noch sagen. Genau. Also, ich war halt dann so in dieser Phase. Weil ich gesagt habe, okay, ich muss das jetzt mal dem Team irgendwann auch stecken, dass ich vielleicht bald nicht mehr Nicht, dass sie sich überlegen, wo ist sie denn? Wo bleibt sie denn? Ne, aber ich habe dann angefangen mit halt, und das ist auch ein Tipp an alle da draußen, die sich vielleicht nicht trauen, darüber zu sprechen. Aber wenn du dir das überlegst, dann red auf jeden Fall mit guten Kollegen und Kolleginnen darüber. Weil die können dir da auch bestimmt nochmal weiterhelfen. Und so habe ich das auch gemacht. Ich habe mich erst mal so an die Vertrauenskollegin gewendet und habe ihr gesagt, es kann sein, dass ich vielleicht dich verlassen muss. Das war ja auch so. Also, man will ja auch immer nicht so seine beste Arbeitskollegin und seine liebste Arbeitskollegin einfach so im Stich lassen. Und ich habe die beste Reaktion bekommen von ihr. Ich bin so dankbar dafür. Und sie so, geil, mach das. Und ich war so, ja, ich will unbedingt. Und sie so, ja, mach das auf jeden Fall. Also, du wirst mir fehlen, aber mach das. Und einfach so einen süßen Support. Und auch an die anderen Kollegen. Alle haben gesagt, hey, voll cool und krass, dass du das machst. Und du wirst uns aber voll fehlen. Und verlass uns nicht. Das wäre voll schade. Aber trotzdem, krass, dass du gehst. Und genau. Ja. Und dann. Dann habe ich halt gesagt so, ja, ich muss das halt jetzt irgendwie auch allen anderen sagen. Und dann habe ich natürlich auch mit meiner Teamleitung gesprochen und so. Und dann kam irgendwann das Gespräch mit der Leitung. Und da war ich auch erst mal so ein bisschen aufgeregt. Aber das war ein sehr, sehr gutes Gespräch, muss ich sagen. Ein sehr tolles Gespräch. Auch nochmal sehr, sehr, sehr viel reflektieren. Also, ich konnte da sehr viel reflektieren in dem Gespräch. Und das war sehr gut. Auch, man muss das ja auch nicht alleine machen. Bei mir war die Teamleitung auch dabei. Auch nochmal ein kleiner Tipp. Genau, in so einem Gespräch muss man auf gar keinen Fall alleine gehen.
SPEAKER_00
00:25:21
Das ist spannend. Ich hatte da halt nie, also das war nie mein Problem, die Leitung. Wenn ich gehen wollte, bin ich halt gegangen.
SPEAKER_01
00:25:27
Ja, gut. Aber das ist halt bei anderen Menschen vielleicht anders.
SPEAKER_00
00:25:31
Ja, ja, deswegen ist das mir nie aufgefallen.
SPEAKER_01
00:25:33
Ja, klar.
SPEAKER_00
00:25:34
Und dann, es gibt so, es gibt ein Modell. Das heißt, die Teamleitung. Die Trauerkurve der Veränderung. Und da wird halt beschrieben, dass so eine Veränderung sehr, sehr ähnlich zu einem Trauerprozess ist. Und dann sind wir halt jetzt so in dem Bereich der Vorahnung oder so, dass man es halt erfährt. Und dann kommt bald auch das emotionale Tief dazu.
SPEAKER_01
00:25:58
Ja, und meine Leitung ist dann auch die letzten Mal immer auf dem Zug. Wir müssen doch deinen Abschied planen. Und ich so, ich will meinen Abschied gar nicht planen. Ich will einfach. Eine ganz entspannte Afterwork-Session und gute Laune haben. Und das ist, glaube ich, irgendwie wie so, wie so, so was Schönes, an was man sich erinnern kann. Wo dann einfach heißt so, hey, war cool mit dir zu arbeiten und danke und einmal anstoßen. Und das war's. Das reicht mir einfach. Brauche ich nicht.
SPEAKER_00
00:26:32
Oh, so ein paar Geschenke sind schon nett.
SPEAKER_01
00:26:34
Ja, muss nicht sein. Muss nicht sein. Ich finde, Erinnerungen sind viel wertvoller.
SPEAKER_00
00:26:39
Das Schild von unserem alten Lernhaus, von meinem alten Lernhaus, hängt hier noch. Siehst du gerade nicht, weil die Tür davor ist.
SPEAKER_01
00:26:45
Ja, aber ich weiß, ja, ich weiß, was du meinst. Doch, das fand ich süß. Das hängt hier auch. Das fand ich ein sehr süßes Geschenk.
SPEAKER_00
00:26:51
Ja, und dann bereiten wir sich eben so ein bisschen aufs Neue vor. Was übrigens fies ist, als derjenige, der die Veränderung initiiert, ist man immer zwei Schritte weiter als die anderen. Ja, ich weiß. Also, du warst schon traurig, die werden erst traurig.
SPEAKER_01
00:27:06
Nee, ich war nie traurig, ich habe einfach schon.
SPEAKER_00
00:27:09
Das hast du jetzt nicht gesagt, unsere Kollegen hören das.
SPEAKER_01
00:27:12
Ja, ich war aber wirklich nicht traurig, weil das Ding ist, ich war sehr froh, und das muss ich jetzt wirklich dazu sagen, ich war sehr froh, dass ich nicht froh war, gehen zu können.
SPEAKER_00
00:27:24
Ach so.
SPEAKER_01
00:27:25
Verstehst du?
SPEAKER_00
00:27:26
Du meinst, du freust dich mehr auf die neue Aufgabe, als du froh bist, von der alten weg zu sein.
SPEAKER_01
00:27:30
Das ist schön.
SPEAKER_00
00:27:30
Ja.
SPEAKER_01
00:27:31
Ich will natürlich nicht sagen damit, dass ich nicht traurig war, sondern ich war wirklich erleichtert, dass ich sage, ich kann mit einem guten Gefühl die Einrichtung verlassen und habe nicht irgendwie Hass oder Wut oder so in mir, dass ich die irgendwie alle nie wiedersehen will. Das ist schön. Sondern das ist eher so, wie können wir es schaffen, regelmäßig im Kontakt zu bleiben und vielleicht, dass ich nochmal nachfrage, wir haben ja auch irgendwie nochmal so eine Gruppe oder so, dass wir uns dann. Das ist schön. Und dann irgendwann mal nochmal sehen können, bei irgendwelchen Veranstaltungen oder so. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, aber vielleicht klappt es ja und dann würde ich mich sehr freuen und ich glaube, die anderen auch. Ja. Genau. Und jetzt. Deswegen war ich auch nie so traurig. Irgendwie, ich bin auch immer noch nicht traurig. Vielleicht kommt es ja auch noch. Ja, okay. Ich freue mich einfach total und ich genieße jetzt auch noch die Zeit und ich hoffe, dass die Kinder das, also ich glaube, dass die Kinder das sehen. Und dass sie das nicht so sehr mitnehmen, weil ich habe das Gefühl, die Grundschulkinder, die sind mit ganz anderen Themen beschäftigt im Moment. Ja.
SPEAKER_00
00:28:40
Also die Grundschulkinder haben andere Themen. Da gibt es welche, die kommen dann schon nochmal, aber die allermeisten nicht und die Altersklasse darunter, die vergessen einen einfach. Ja.
SPEAKER_01
00:28:48
Auch schön. Aber ich muss sagen, ich finde es schön, also so ein bisschen von den Kindern auch so verabschiedet zu werden, aber ich finde, das ist kein Muss. Nein. Ich finde, das ist kein Muss. Und das ist auch sehr wichtig. Auch wenn man so eine eigene, also im Gruppenkontext eine eigene Gruppe irgendwie so hat. Ich finde, das ist da auch kein Muss. Also selbst wenn du das Kind, keine Ahnung, vier oder fünf Jahre begleitet hast.
SPEAKER_00
00:29:14
Doch, da möchte ich dir schon widersprechen, weil Abschied gehört einfach dazu.
SPEAKER_01
00:29:18
Ja, aber ich …
SPEAKER_00
00:29:19
Man muss sich schon auf eine vernünftige Art und Weise verabschieden und darf das auch gerne ein bisschen … Ja, aber man muss nicht so ein großes Drama machen. Nein, aber ein bisschen schon. Ja. Und das gehört auch dazu. Also das gehört jetzt in der Pädagogik auch einfach dazu. Zu einem festen Abschlusspunkt zu haben. Deswegen gibt es eine Abschlussfeier. Deswegen gibt es, also gibt es halt Abschlussfeiern generell, damit wir mit einer Sache abschließen können, egal ob schön oder nicht schön.
SPEAKER_01
00:29:41
Aber ich meine so dieses ultrakrasse, die Kollegin geht jetzt und ah, wir müssen alle irgendwas malen und was.
SPEAKER_00
00:29:49
Du willst auch nur keine Tränchen verdrücken.
SPEAKER_01
00:29:52
Nein, aber man muss es doch nicht so übertreiben einfach. Ich weiß nicht, aber …
SPEAKER_00
00:29:56
Oh, ich fand es schön, dass es bei mir so übertrieben wurde. Ja. Ich fand es wirklich schön.
SPEAKER_01
00:30:01
Ja, aber du hast, wir haben auch alle echt krass viel geleistet in der Zeit und das war auch, das war einfach nochmal ein anderer Kontext. Und das war unter Kollegen und nicht mit den Kindern. Das stimmt. Das ist ein klarer Unterschied.
SPEAKER_00
00:30:13
Ja, aber, also ich finde, wenn man sich von den Kollegen nicht verabschiedet, das ist eine Sache, das finde ich gar nicht so schlimm. Da kann man einfach sagen, da geht man am letzten Tag einmal durch und sagt, tschau, tschau, tschau, tschau, tschau, ach der ist schon im Urlaub, gut, dann richtet ihn schöne Grüße aus. Ja. Die Erwachsenen müssen damit klarkommen, weil Wechsel gehört bei uns dazu. Aber bei den Kindern, die haben schon irgendwie einen Muffin und einen …
SPEAKER_01
00:30:27
Ja, schon.
SPEAKER_00
00:30:31
Ja. Und einen Drücker verdient.
SPEAKER_01
00:30:32
Ja, Minimum. Aber wie gesagt, das ist auch so eine Sache, wie geht man selber damit um oder wie möchte man es selber haben. Ja. Und ich glaube, das ist schon, also auf jeden Fall eine Verabschiedung ist schon wichtig und auch für den Prozess wichtig. Aber ich habe das Gefühl, dass jetzt so in dieser Jahreszeit auch, so schnell die Zeit kommt. Und so schnell die Zeit vergehen wird und so viel los sein wird und Nikolaus und hier und da und jetzt war Halloween und dann ist Advent und ach, keine Ahnung. Ja.
SPEAKER_00
00:31:10
Zum Jahresende beschleunigt sich es immer.
SPEAKER_01
00:31:11
Es wird einfach so schnell gehen, dass da ganz viele andere Sachen irgendwie auch noch dazukommen werden, dass ich da vielleicht ganz elegant untertauchen kann.
SPEAKER_00
00:31:23
Wir werden es ja mitbekommen, wie du dich verabschiedet hast.
SPEAKER_01
00:31:26
Ja, wahrscheinlich werde ich weinen, aber ist okay. Ja. Weinen darf man, haben wir ja gelernt.
SPEAKER_00
00:31:31
Gott, habe ich viel geweint.
SPEAKER_01
00:31:35
Gut. Ja, ich habe eigentlich gar nicht so viele Fragen, wie wir am Anfang gesagt haben.
SPEAKER_00
00:31:42
Aber jetzt haben wir uns schön über das Wechseln an und für sich unterhalten. Ich habe zwei Modelle eingeworfen. Das andere ist übrigens das House of Change, so. House of Change. Alles, was ich neu gelernt habe, bin ich jetzt los geworden. Ich habe mein Wissen gespreadet.
SPEAKER_01
00:31:54
Finde ich toll.
SPEAKER_00
00:31:56
Damit passt das. Wir wurden übrigens wieder zur Prüfungsverbreitung gehört, wurde mir erzählt.
SPEAKER_01
00:32:00
Ah, sehr schön. Viel Erfolg, viel Erfolg an alle.
SPEAKER_00
00:32:03
Die Prüfung war erfolgreich.
SPEAKER_01
00:32:04
Ja, aber jetzt kommt ja wieder eine. Ja.
SPEAKER_00
00:32:07
Ach, das freut mich immer. Ja, und ansonsten, Podcast läuft auch gut. Ja. Ja, müssen wir uns nicht verabschieden von. Wir sind kurz vor Folge 100.
SPEAKER_01
00:32:15
Was? Ja.
SPEAKER_00
00:32:17
Dann sind es bei zweimal die Woche, sind es dann alle zwei Wochen nur eine Folge, dann sind es jetzt schon ein paar Jahre, die wir das machen.
SPEAKER_01
00:32:26
Nicht schlecht. Gut. Ah, ich freue mich so. Also, ich kann meine eigenen Folgen immer noch machen. Aber die anderen, die anderen höre ich mir immer so gerne an, vor allem die mit der Katja, weil ich finde, die Katja hat einfach eine total angenehme Stimme.
SPEAKER_00
00:32:42
Jetzt muss ich aber schon, wobei der Olli hat so viel Feedback bekommen zu seiner Folge, das passt schon. Ja. Da muss er mit zufrieden sein. Ja. Ja, wie fandest du die Geburtstagsfolge? Da habe ich nämlich voll wenig zu gehört.
SPEAKER_01
00:32:54
Ehrlich gesagt habe ich ein paar Folgen noch nicht angehört.
SPEAKER_00
00:32:57
Okay, gut.
SPEAKER_01
00:32:59
Aber ich werde sie mir noch anhören. Ich habe jetzt. Ehe auch vor, wieder mehr Podcasts zu hören, weil ich lange keine Zeit dafür hatte. Aber ja, ich werde sie mir alle anhören. Ich werde meine Hausaufgaben machen.
SPEAKER_00
00:33:11
Du bist ja nicht, du bist ja Mitglied des Teams.
SPEAKER_01
00:33:13
Nein, aber ich muss ja mich irgendwie updaten, oder?
SPEAKER_00
00:33:18
Ja, das ist schon immer, was man so unterschwellig raushört, gell? Ja. Gut, ich glaube, wir sind beim Teller Buntes angekommen. Wir können auch Tschüss machen. Den Call to Action hatten wir schon. Von daher, schön, dass ihr reingeschaltet habt. Bis bald. Bis